Die Japanische Sicheltanne bedarf keiner umfangreichen Pflege. Wir zeigen Ihnen, was Sie dennoch beachten sollten, damit die Japanische Sicheltanne gut gedeiht.

Die Japanische Sicheltanne gilt unter vielen Pflanzenliebhabern und Hobbygärtnern als ganz besonderer Nadelbaum, der als Schattenspender und Holzlieferant dient. Unter anderem wird er deshalb gerne angepflanzt, weil er sehr schnell wächst und daher richtig beschnitten auch ohne lange Wartezeiten als Sichtschutz dienen kann. Der in Japan und China ansässige Baum liefert eine kegelförmige Krone, die beinahe unbeschnitten eine gute Symmetrie liefert und daher kaum Arbeit macht. In Europa wird der Nadelbaum bei richtiger Pflege bis zu 20 Meter hoch, Unterarten des Cryptomeria Japonica bleiben allerdings auch deutlich kleiner. Doch wie genau muss man die Japanische Sicheltanne pflegen, um sie in voller Pracht genießen zu können?

Japanische Sicheltanne – kurzer Steckbrief

Die Japanische Sicheltanne gilt als typischer Forstbaum und macht den größten Teil der Waldbestände in Japan aus. Sie gedeiht gut in sehr feuchten Gegenden, die viel Niederschlag zu bieten haben und im Winter nicht allzu kalt werden. Zu viel Sonne verträgt die Nadeltanne nicht, allerdings schadet ein Mittelmaß an Sonne dem Baum an einem geschützten Ort kaum. Wichtig zu wissen ist, dass die Japanische Sicheltanne nicht in nährstoffreiche Böden gepflanzt werden sollte. Denn dies verleitet die Wurzeln dazu, nicht tief in die Erde einzudringen und sich kaum zu stärken, da Nährstoffe praktisch im Überfluss zu haben sind. Dies könnte bei starkem Wind dazu führen, dass die Sicheltanne mitsamt ihrer Wurzel aus dem Boden gehoben wird, was für Nachbarn und den Besitzer selbst – aber auch für vorbeifahrende Autofahrer – gefährlich werden kann. Daher ist es besser, die Japanische Sicheltanne nur in weniger nährstoffreichen Gefilden anzusiedeln, sodass sich deren Wurzeln möglichst tief und stark ausbreiten. So hat man nicht nur länger etwas von seinem Gewächs, sondern ist auch noch sicherer im eigenen Garten. Lediglich Staunässe ist bei der Japanischen Sicheltanne unbedingt noch zu vermeiden, damit die Wurzeln in ihrer Entwicklung nicht beeinträchtigt werden.

Hier erhalten Sie schon einmal einen Überblick über die wichtigsten Pflegebedürfnisse des Japanisches Nadelbaumes:

• viel Gießen, wenn kein Niederschlag herrscht – auch im Winter
• vor Sonnenbrand in allen Jahreszeiten möglichst schützen, nur morgens gießen
• Beschneiden möglich, Schnittwunden beachten
• Jungpflanzen beim Überwintern ausreichend schützen

Japanische Sicheltanne pflegen

Möchte man die Japanische Sicheltanne das ganze Jahr über richtig pflegen, sollte man wissen, wie oft und in welchem Maße diese zu gießen ist und ob sie überhaupt zusätzliches Wasser neben Regen und Schnee benötigt. Neben dem Gießen gehört aber auch das Düngen und Zuführen von Nährstoffen zur Pflege dazu. Bei der Japanischen Sicheltanne ist diese Maßnahme allerdings nicht unbedingt nötig. Auch das Schneiden ist ein Pflegeritual, das bei einigen Pflanzen notwendig werden kann, insbesondere, wenn diese sehr schnell wachsen. Selbstverständlich sollte man zur richtigen Haltung der Japanischen Sicheltanne aber auch wissen, wie man dieser beim Überwintern helfen kann oder muss.

❶ Japanische Sicheltanne gießen

Wichtig für die Japanische Sicheltanne ist, dass diese immer feucht gehalten wird. Bei starkem Niederschlag muss der Gärtner also nicht gießen. In trockeneren Zeiten und vor allem dem Sommer gilt es aber, den Nadelbaum regelmäßig und ausreichend mit Wasser zu versorgen. Voraussetzung ist hier, dass die Feuchtigkeit nicht zur Staunässe wird, die die Wurzeln angreifen könnte. Daher sollte der Boden um die Sicheltanne herum ab und an mit einer Harke aufgelockert werden. Darauf zu achten ist, dass die Erde um den Nadelbaum niemals austrocknet – denn hierbei würde auch der Wurzelballen austrocknen und die Sicheltanne eventuell absterben.

Bei der Japanischen Sicheltanne ist auch darauf zu achten, dass ihre Nadeln nicht durch die Sonne verbrannt werden. Denn übermäßige Hitze bekommt der ombrophilen (also Feuchtigkeit liebenden) Pflanze nicht gut, die sonst in eher raueren Witterungsgebieten lebt. Wer den Nadelbaum also gießt, sollte darauf achten, nur den unteren Teil des Stammes zu benetzen, damit das Wasser nicht für Verbrennungen der Pflanzenteile bei Sonne sorgt. Auch wichtig ist, dass die Tanne ein wenig Schatten bekommt und etwas geschützter angepflanzt wird.

❷ Japanische Sicheltanne düngen

Generell gilt, dass die Japanische Sicheltanne gerade in ihrer Jungzeit besser gedeiht und Wurzeln schlägt, wenn sie sich in einem nährstoffarmen Boden befindet. Daher sollte man nach dem Einpflanzen weitestgehend auf Dünger verzichten und humushaltige Erde verwenden. Ist der Baum allerdings größer und hat er seine Wurzeln gut verteilt, besitzt er also einen stabilen Stand, kann er einmal jährlich leicht gedüngt werden. Etwas Kompost reicht völlig aus, um dem Boden die für den Baum lebensnotwendigen Nährstoffe zu liefern.

Zu beachten ist beim Düngen, dass bestenfalls Ende September, vor allem aber nicht mehr direkt vor den Wintermonaten, gedüngt werden sollte. Schließlich soll der Baum sich in den Herbsmonaten auf den Winter und Minustemperaturen vorzubereiten und nicht mehr zum Wachsen und Ausbreiten angeregt werden.

❸ Japanische Sicheltanne richtig schneiden

Japanische Sicheltanne schneiden
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Fest steht, dass die Japanische Sicheltanne schnell wächst und gedeiht. Bis zu 80cm kann sie pro Jahr an Höhe gewinnen, wobei es immer auch auf ihre Unterart ankommt. Daher kann es vom Gärtner durchaus als notwendig empfunden werden, die Sicheltanne etwas zu kürzen, zu formen oder schief wachsende Äste ganz wegzunehmen. Tatsächlich verhält es sich bei einer Japanischen Sicheltanne ähnlich wie bei einer herkömmlichen Gartenhecke: Sie kann und darf durchaus getrimmt werden, um eine gewisse Form, Dichte und gerades Wachstum zu begünstigen.

Wer einen Zuschnitt wagen möchte, sollte sich hierfür den späten Sommer aussuchen, wenn die Hitze nicht allzu stark ist und manche Tage auch etwas bewölkter verlaufen. Wer möchte, kann abgestorbene und ungesund aussehende Äste komplett entfernen, aber auch Triebe und Zweige, die ungünstig wachsen. Auch die Länge kann durch den Gärtner verändert werden, der Rückschnitt sollte aber nicht zu radikal ausfallen. Bedenken sollte man, dass alle Schnittwunden möglichst schräg verlaufen sollten, damit Nässe ablaufen kann und sich nicht in dieser sammelt – sonst könne die Schnittstelle oder auch der Stamm faulen.

❹ Japanische Sicheltanne überwintern

Ist eine Japanische Sicheltanne ausgewachsen genug und hat sie ausreichend Wurzeln gebildet, also einen festen Stand erhalten, kann sie problemlos überwintern, ohne eine Hilfestellung zu benötigen. Selbst angezüchtete Jungpflanzen sollten jedoch erst nach dem zweiten Lebensjahr gepflanzt werden und im ersten Winter im Freien einen Schutz erhalten. Vlies und Reisig sollte in diesem Fall genutzt werden, um den Stamm und den Bereich des Wurzelwerks vor Frost zu schützen. Die Zweige und Krone hingegen profitieren von Jute als Schutzschicht. Hat die Pflanze ihren ersten Winter überstanden, sind in der Regel keine weiteren Schutzmaßnahmen notwendig.

Unser Tipp: Hat man die Japanische Sicheltanne als Bonsai gepflanzt, kann auch diese im Freien überwintern, sofern sie ausreichend geschützt wird. Das Gefäß, in dem sich die Pflanze befindet, kann mit Vlies und Jute umwickelt werden, oder mit Sand umgeben in einen größeren Topf gesetzt werden, damit die Wurzeln etwas warmgehalten werden. Die Erde, die das Pflänzchen umgibt, kann mit Laub abgedeckt werden, um diesen Effekt zu fördern.

Wichtig ist außerdem, dass die Japanische Sicheltanne im Winter an frostfreien Tagen regelmäßig gegossen wird, da sie auch im Winter Wasser durch Verdunstung verlieren kann.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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