Der japanische Ahorn ist eine dekorative Zier- und Gartenpflanze, die vor allem im Herbst alle Blicke mit ihrer wunderschönen Blätterpracht auf sich zieht.

Japanischer Ahorn
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Der kleine Baum, der auch als Strauch angepflanzt werden kann, ist ebenso als Thunbergs Fächer-Ahorn oder einfach nur als Fächerahorn bekannt. Insgesamt sind gleich mehrere Hundert Arten des japanischen Ahorns (Acer japonicum) bekannt, die alle für ein prächtiges Farbspektakel sorgen. Zu den beliebtsten gehört sicherlich der klassische Fächerahorn (Acer palmatum).

In der freien Natur ist diese Ahorn-Gattung vor allem in Japan weit verbreitet, was den Namen des Baums erklärt. Doch auch in Deutschland lässt sich die Pflanze in einem Topf anpflanzen und zum Beispiel in einem Zen-Garten perfekt in Szene setzen. Ob im Garten oder auf der Terrasse, hierzulande schätzen viele Hobbygärtner den Ahorn als echte Augenweide, die jedoch einer gewissen Pflege bedarf.

Der japanische Ahorn stellt sich vor

Im Sommer verfügt der japanische Ahorn über leuchtend grünes Blattwerk. Erst im Herbst erstrahlt die Pflanze in ihrer schillernden Farbenpracht, die an den sogenannten Indian Summer erinnert. Von rot über orange bis gelb färben sich die Blätter des japanischen Ahorns in vielen leuchtenden Tönen. Ebenso attraktiv sind auch die Blüten, die über purpurrote Kelche verfügen und den Betrachter mit ihren rosafarbenen Kronblättern verzaubern. In einem japanischen Themengarten wird diese Pflanze zu einem besonderen Hingucker. Vor allem zusammen mit Rhododendren oder Azaleen macht sich der japanische Ahorn im Garten sehr gut.





Hierzulande profitieren Hobbygärtner davon, dass die Pflanze ausreichend winterfest für die hiesigen Gefilde ist. Wie viel Sonne der Baum benötigt, ist wiederum von der Sorte abhängig. Mindestens ein halbschattiger Standort ist jedoch ein Muss. Nicht nur die Kübel-, sondern auch die Gartenhaltung ist möglich, wobei sich das Ahornbäumchen im Verbund mit vielen anderen Pflanzenarten verträgt. Auch die Anpflanzung als schillernder Solitär ist ebenso denkbar. Der hübsche Zierbaum lässt sich auch problemlos unterpflanzen, da das Bäumchen über ein lockeres, wenig verzweigtes Wurzelwerk mit einem geringen Anteil an Feinwurzeln verfügt.

Während der Baum eine strauchartige Form annimmt, können Sie von einer eher zierlichen Wuchshöhe ausgehen. Es gibt jedoch auch Sorten, die eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen können. Darauf gilt es beim Kauf daher gezielt zu achten.

Welchen Standort bevorzugt der japanische Ahorn?

Was die Standortbedingungen angeht, zeigt sich der japanische Ahorn recht pflegeleicht. Sie sollten vor allem darauf achten, für welche Unterart des japanischen Ahorns Sie sich entschieden haben und welche Anforderungen dieser Baum an den perfekten Standort stellt. Folgende Hinweise sollten Sie bei der geeigneten Standortwahl auf jeden Fall berücksichtigen:

  • ein Standort mit Sonne oder Halbschatten, um einen möglichst hohen Lichteinfall sicherzustellen
  • mitunter ist eine direkte Sonnenbestrahlung über viele Stunden erforderlich, damit die Blätter des japanischen Ahorns im Herbst in ihrer vollen Farbpracht erstrahlen können
  • es gibt auch einige Sorten, die die direkte Mittagshitze nicht vertragen, da ihre Blätter sonst verbrennen würden – dann bitte unbedingt einen schattigen Standort auswählen
  • ein windgeschützter Standort, damit zu starke Winde die Blätter des Ahorns nicht beschädigen können
  • zu viel Zugwind vermeiden
  • gerne in der Nähe eines Gewässers (zum Beispiel neben einem Gartenteich) anpflanzen, da der japanische Ahorn eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt

Das passende Substrat für den japanischen Ahorn

Ohne ein geeignetes Substrat fühlt sich der japanische Ahorn nicht wohl. Ein extrem durchlässiger und lockerer Erdboden ist ein Muss. Ist der Boden hingegen zu undurchlässig, so kann schädliche Staunässe auftreten, die im schlimmsten Fall sogar das Ende der Pflanze bedeutet. Ein Boden, der immer mäßig feucht ist, ist hingegen ideal. Für das Pflanzsubstrat gilt darüber hinaus, dass es nach Möglichkeit einen leicht sauren oder neutralen pH-Wert aufweisen sollte. Außerdem schätzt der japanische Ahorn Böden mit der folgenden Beschaffenheit:

  • lehmig-humose, sandige, vergleichsweise nährstoffreiche Böden
  • Lehmböden, die zu undurchlässig oder schwer sind, daher am besten mit Torf/Sand mischen
  • Laubkompost für zusätzliche Nährstoffe dazumischen
  • Drainage bei der Kübelhaltung unerlässlich
  • ein Pflanzsubstrat speziell für Kübelpflanzen verwenden, falls der japanische Ahorn im Topf angepflanzt werden soll
  • zusätzlich eine Mulchschicht aufbringen, die zu der bevorzugten Luftfeuchtigkeit beitragen kann

Den japanischen Ahorn anpflanzen

Das Einpflanzen dieses Zierbaums kann ohne allzu großen Aufwand geschehen. Allerdings ist ein ausreichend großes Pflanzloch enorm wichtig. Bei der Anpflanzung im Kübel bedeutet dies, dass Sie einen ausreichend großen Topf verwenden sollten. Sonst können sich die Wurzeln des Ahorns nicht genügend ausbreiten.

Bevor Sie den Baum in den Kübel oder das Erdreich einsetzen, sollten Sie das Pflanzsubstrat, wie bereits beschrieben, vorbereiten. Außerdem gilt es den Erdboden aufzulockern – und zwar bis in eine Tiefe von rund 50 Zentimetern. Dieser Schritt ist enorm wichtig, um die Luftzirkulation merklich zu verbessern und somit für noch bessere Anpflanzbedingungen zu sorgen. Ein Standort mit einem leichten Hügel ist beim Anpflanzen zudem ideal. Dies sorgt schließlich dafür, dass die Drainage von überschüssigem Wasser stets reibungslos funktioniert.

Tipp:
Sofern der Standort zuvor von der so genannten Verticillium-Welke befallen war, ist er für den japanischen Ahorn gänzlich ungeeignet. Selbst, wenn Sie den Erdboden an den entsprechenden Stellen austauschen würden, wäre die Gefahr einer Ansteckung mit einer fatalen Pilzerkrankung dennoch viel zu groß. Dies könnte schnell das jähe Ende des japanischen Ahorns bedeuten.

Den japanischen Ahorn düngen und gießen

❍ Gießen:

Vor allem die Wurzeln dieses Zierbäumchens unterscheiden die Pflanze vom heimischen Ahorn. Der japanische Ahorn verfügt über flachliegende Wurzeln. Dies bedeutet, dass es zu der Verdunstung von relativ viel Wasser in Oberflächennähe kommt. Während ein zeitlich begrenzter Wassermangel für ältere Pflanzen kein allzu großes Problem darstellt, ist dies beim jungen japanischen Ahorn anders.

Wenn Sie den Ahorn gerade erst frisch im Garten oder in einem Kübel auf der Terrasse eingepflanzt haben, sollten Sie eine ausreichende Bewässerung zu jeder Zeit sicherstellen. Ohne die korrekte Bewässerung kann sich der anfangs noch zierliche Baum sonst nicht wie gewünscht entwickeln. Folgende Tipps und Tricks sind daher beim Gießen dieses Baums zu bedenken:

  • vor allem im Sommer viel und häufig gießen
  • am besten morgens/abends gießen, wenn es eher kühl ist
  • die Blätter nicht mit gießen, um Verbrennungen zu vermeiden

❍ Düngen:

Gedüngt wird der japanische Ahorn am besten im Frühling. Dabei darf gerne ein Depotdünger zum Einsatz kommen, der den Baum das ganze Jahr über mit vielen wertvollen Nährstoffen versorgt. Im Herbst sollten Sie Patentkali nutzen, da dies dem Baum beim Überwintern hilft.

Wenn Sie den japanischen Ahorn in einem Kübel angepflanzt haben, sollten Sie beim Düngen auf eine andere Strategie setzen. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie einen speziellen Langzeitdünger verwenden. Pro Liter Substrat sollte ein Gramm dieses Düngers zum Einsatz kommen.

Japanischen Ahorn vermehren – So wird’s gemacht

Japanischer Ahorn Blätter
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Wer sich an dem prachtvollen Zierbäumchen kaum sattsehen kann, kann den japanischen Ahorn vergleichsweise einfach und günstig vermehren. Somit lassen sich noch andere Bereiche des Gartens oder der Terrasse mit dem schillernden Ahorn verschönern. Die optimale Zeit, um den japanischen Ahorn durch Stecklinge zu vermehren, ist von Mai bis Juni. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

❶ Schneiden Sie weiche Stecklinge, die noch nicht verholzt sind, von dem Baum ab. Eine leichte Verholzung sollte hingegen kein allzu großes Problem darstellen.

❷ Reduzieren Sie bei den Stecklingen die Blätteranzahl, damit weniger Wasser verdunsten kann. Zwei bis drei Blätter sind absolut ausreichend. Schneiden Sie zudem die Spitzen der Triebe ab.

❸ Verwenden Sie zur Aufzucht der Stecklinge Lavagranulat, das am besten eine Körnung von rund einem Millimeter aufweist. Setzen Sie auf ein Bewurzelungshormon, können Sie zudem mit besseren Wuchschancen rechnen. Auch eine warm-feuchte Umgebungsatmosphäre ist sehr förderlich für die Entwicklung der Wurzeln.

❹ Bei der Standortwahl gilt es eine direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden. Ausreichend hell sollte der Standort für die Stecklinge des japanischen Ahorns aber dennoch sein. Zugwinde schaden jungen japanischen Ahornpflanzen besonders und sind daher auch zu vermeiden, wenngleich Sie ausreichend lüften sollten. Auch Staunässe müssen Sie um jeden Preis verhindern. Das Substrat sollte aber trotzdem immer noch ausreichend feucht sein.

Bis sich dann die ersten Wurzeln ausgebildet haben, dauert es rund acht Wochen.

Muss der japanische Ahorn zurückgeschnitten werden?

Der Rückschnitt des japanischen Ahorns sollte sich ausschließlich auf abgestorbene oder kranke Triebe konzentrieren. Denn ein kompletter Rückschnitt würde sich negativ auf die von Natur aus sehr ansprechende Wuchsform der Pflanze auswirken. Nur wenn das Zierbäumchen andere Pflanzen behindert, ist ein Rückschnitt sinnvoll. Dabei sollten Sie folgende Tipps nicht außer Acht lassen:

  • kranke Triebe und abgestorbene Äste so früh wie möglich zurückschneiden
  • ein Rückschnitt aus Platzgründen erfolgt am besten im Juni oder Juli – dann nur die neuen Triebe an der Spitze ein wenig einkürzen
  • Triebe, die im Winter erfroren sind, einfach abschneiden
  • keinen Rückschnitt im Winter vornehmen – die Schnittstellen können sonst nicht verheilen, so dass Pilzsporen ein leichteres Spiel haben

So überwintern Sie den japanischen Ahorn richtig

Die meisten Sorten des japanischen Ahorns, die hierzulande im Fachhandel erhältlich sind, sind ausreichend winterfest. Handelt es sich um eine eher zierliche Pflanze, so können ihr sehr kalte Winde schaden. Ein windgeschützter Standort ist daher zur Überwinterung zu empfehlen. Ab August sollten Sie außerdem nicht mehr mit Stickstoff düngen. Sonst könnte es zu wenig ausgereiften Trieben bei der Pflanze kommen, welche den nächsten Winter mit einer großen Wahrscheinlichkeit nicht überleben würden.

Außer Stroh als Abdeckung auf dem Boden ist meist kein zusätzlicher Winterschutz erforderlich. Pflanzkübel sollten Sie ebenfalls abdecken. Dazu bietet sich Styropor an. Außerdem ist es sinnvoll, wenn Sie die Kübel auf dämmende Holzblöcke stellen, um eine bessere Isolierung vor zu viel Kälte zu garantieren. Bei Kübelpflanzen ist es zudem extrem wichtig, dass das Ablaufen des Wassers auch im Winter reibungslos funktioniert. Sofern Blätter bereits ausgetrieben haben, sollten Sie diese für den Fall von Spätfrost durch ein Vlies schützen.

Schädlingsbefall und Krankheiten beim japanischen Ahorn

Wie bereits angesprochen, kann die Verticillium-Welke dem japanischen Ahorn erheblichen Schaden zufügen. Dabei handelt es sich um eine schwere Pilzerkrankung, von der sich der Ahorn meist nicht wieder erholen wird. Was andere Schädlinge oder Krankheiten angeht, präsentiert sich der japanische Ahorn hingegen als recht robust. Falls Sie einen Befall mit der Verticillium-Welke vermuten, lässt er sich anhand der folgenden Anzeichen bestätigen:

  • abgestorbene Zweige
  • erschlaffte, welke Blätter

Leider gibt es bisher kein Fungizid, das der Verticillium-Welke gewachsen ist. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie dafür sorgen, dass Ihr Ahorn nicht befallen wird. Sofern es sich nur um wenige Zweige handelt, die bereits erkrankt sind, sollten Sie diese sofort herausschneiden. Mit ein wenig Glück kann dies die weitere Ausbreitung stoppen, wobei das leider nicht immer der Fall ist. Das Schnittwerkzeug anschließend auf jeden Fall säubern und desinfizieren, um eine weitere Kontaminierung zu vermeiden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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