Sie haben eine Kolkwitzie im Garten und können sich daran gar nicht satt sehen? Dann vermehren Sie die Pflanze doch. Dazu haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten.

Kolkwitzie vermehren
Kolkwitzien lassen sich leicht vermehren – © EDEN / stock.adobe.com

Die Kolkwitzie (Kolkwitzia amabilis) ist im Frühling mit ihren überhängenden, üppigen Blütenzweigen ein wunderschöner Blickfang im Garten. Wegen der zartfarbenen, glänzenden Blüten nennt man sie auch Perlmuttstrauch. Diejenigen, die gar nicht genug von dieser Pflanze haben können, können sie ganz leicht vermehren. Sie haben dabei die Wahl zwischen drei Methoden: Vermehrung mit Stecklingen, mit Steckhölzern oder mit Absenkern. Alle Varianten funktionieren gut.

Sicherlich können Sie die Kolkwitzie auch über Samen vermehren. Dieses Verfahren ist aber langwierig und klappt nicht immer. Also entscheiden Sie sich lieber für eine oder mehrere andere Vermehrungsvarianten.

Kolkwitzie über Stecklinge vermehren

❶ Schneiden Sie für diese Vermehrungsvariante im Juni einen halb verholzten Trieb auf einer Länge von 15 bis 20 Zentimetern ab.

❷ Entfernen Sie vom unteren Teil des Triebs die Blätter und auch alle Blüten, die sich eventuell am Steckling befinden. Am oberen Teil sollten mehrere Blattknoten sein, die Sie an Verdickungen unter der Rinde erkennen.

❸ Setzen Sie den Steckling zur Hälfte in einen Topf mit Anzuchterde und stellen Sie das Gefäß an einen warmen, nicht zu hellen Ort. Nun das Substrat immer leicht feucht halten und eine Klarsichtfolie oder eine Glasplatte über den Topf geben, denn das ergibt das richtige Klima. Lüften Sie ab und zu, um Schimmelbildung vorzubeugen.

❹ An einem warmen Standort entwickelt der Steckling schnell viele und kräftige Wurzeln. Bereits nach drei bis vier Wochen können Sie ihn draußen einpflanzen. Günstig ist ein sonniger bis halbschattiger Platz. Der kleine Strauch gedeiht gut in normaler Gartenerde. Wie Sie die Kolkwitzie richtig in den Garten pflanzen, erfahren Sie hier.

Kolkwitzie mit Steckholz vermehren

❶ Die Steckholz-Vermehrung startet bereits im Februar. Dafür schneiden Sie an einem frostfreien Tag verholzte, einjährige Triebe ab. Das einzelne Steckholz sollte ungefähr 15 bis 20 Zentimeter lang sein und mehrere Blattknoten haben.

❷ Schneiden Sie nun die obere Spitze gerade und die untere schräg, um Verwechslungen zu vermeiden. Wenn Sie den obersten Blattknoten kappen, geht die Wurzelbildung schneller.

❸ Jetzt kommt das Steckholz mit den beiden unteren Dritteln in einen Topf mit Anzuchterde. Dabei auf die Richtung achten, denn falsch gepflanzte Steckhölzer bewurzeln nicht!

❹ Der Topf sollte nun warm, aber nicht zu hell stehen. Also nicht am sonnigen Fenster. Alternativ dazu können Sie das Steckholz auch an einem geschützten Platz direkt ins Freie setzen.

❺ Jetzt müssen Sie das Substrat im Topf immer leicht feucht halten. Steckhölzer im Freien dürfen Sie nur an frostfreien Tagen wenig gießen. Wenn sich die ersten oberirdischen Triebe zeigen, kann die junge Pflanze aus dem Topf in den Garten gesetzt werden.

Kolkwitzie über Absenker vermehren

❶ Die Kolkwitzie ist mit ihren langen, gebogenen Ästen für die Absenkermethode besonders gut geeignet. Dafür brauchen Sie eine kräftige, gesunde Mutterpflanze, die nicht zu jung sein sollte. Wählen Sie im Frühsommer einen biegsamen Ast aus dem unteren Bereich aus und ziehen Sie ihn nach unten bis zum Boden.

❷ Dann die gewünschte Stelle markieren, den Boden auflockern und eine zehn Zentimeter tiefe Rinne ziehen.

❸ Nun den ausgesuchten Ast entlauben und ihn an einigen Stellen mit einem scharfen Messer leicht anritzen.

❹ Danach drücken Sie den Absenker in die Rinne, bedecken ihn mit Erde und beschweren die Stelle zur Sicherheit mit einigen Steinen. Die Triebspitze muss sichtbar sein. Dann heißt es abwarten.

❺ Die Wurzelbildung erkennen Sie daran, dass der Absenker zu wachsen beginnt. Dann können Sie ihn von der Mutterpflanze trennen. Graben Sie ihn dann vorsichtig aus und setzen Sie die Jungpflanze am neuen Standort ein.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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