Der Kuchenbaum ist mit seiner auffälligen Herbstfärbung ein wuchsfreudiger Exot, der ausgesprochen resistent gegen Schädlinge und Krankheiten ist. Aber auch nur, wenn Sie einige Pflegehinweise beachten.

Kuchenbaum: Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
© Konrad Weiss – Fotolia.com

Der Kuchenbaum bildet die Familie der Cercidiphyllaceae und gehört der Ordnung der Steinbrechartigen an. Die Bezeichnung „Kuchenbaum“ hat sich eingebürgert, weil das welke Laub des Baumes ein intensives Lebkuchenaroma entwickelt. Wahnsinn, oder? Kuchenbäume werden aber auch auf Grund ihres hellen Holzes geschätzt. Es gibt jedoch nicht nur einen einzigen Kuchenbaum. Ganz im Gegenteil – es gibt sogar viele verschiedene Arten mit unterschiedlichen Wuchsformen.

Ursprünglich stammen die Kuchenbäume aus Japan. Von den ursprünglichen Pflanzen kommen wild nur noch zwei Arten vor. Die in unseren Breiten erhältlichen Kuchenbäume sind Neuzüchtungen. Eine Besonderheit der Pflanze besteht in den unterschiedlichen Laubfärbungen. Erscheinen die Blätter im Frühling, besitzen sie eine hellrote Farbe. In den Sommermonaten wechselt die Färbung in ein Blaugrün, während der Stiel rötlich erscheint. Das Herbstlaub zeigt sich dann besonders farbenprächtig in zahlreichen Gelb- und Rotschattierungen.

Der Kuchenbaum gedeiht allerdings nur so farbenprächtig, wenn Sie ihn richtig pflegen und Krankheiten und Schädlinge rechtzeitig erkennen und bekämpfen. Alleine schon der richtige Standort kann Krankheiten vorbeugen.

Krankheiten durch den richtigen Standort vorbeugen

Wachsen die Pflanzen schlecht oder neigen sie zu Blattfall, liegt das meist nicht an ernsthaften Krankheiten, sondern ist auf Pflegefehler zurückzuführen. Die Pflanze stellt nämlich einige Ansprüche. Das beginnt bereits beim Standort. Der Kuchenbaum verlangt nach viel Licht, verträgt jedoch nur wenig Hitze. Wählen Sie deshalb einen hellen, aber dennoch kühlen Standort für den Kuchenbaum aus. Der Kuchenbaum liebt es eher kühl als heiß und benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Die Wurzeln benötigen zudem viel Platz, damit sich der Baum gut entwickeln kann. Das müssen Sie also auch bei der Standortwahl bedenken. Können sich die Wurzeln nicht ausbreiten, bleibt die Pflanze in ihrem Wachstum zurück. Damit sie sich optimal entwickelt, sollten Sie auf eine Bepflanzung in der Nähe des Kuchenbaumes verzichten, denn die Pflanze wünscht keine unmittelbaren Nachbarn.

Kuchenbäume können auch als Kübelpflanzen kultiviert werden. Hierfür werden besonders junge Pflanzen verwendet. Kübelpflanzen sollten ebenfalls nicht in der prallen Sonne stehen und müssen öfters gegossen und besprüht werden. Verfärben sich die Blätter, welken und fallen ab, sind Sie dem erhöhten Wasser- oder Nährstoffbedarf nicht nachgekommen.

Hohe Ansprüche an den Boden erfüllen

Die Wahl des Bodens ist entscheidend für die Entwicklung und Gesundheit der Pflanze. Da die Pflanzen einen sandigen Lehmboden bevorzugen, kann es notwendig werden, Lehm oder Sand unter das vorhandene Substrat zu mischen. Der Boden sollte neutral bis leicht sauer beschaffen sein. Ideale Bedingungen bietet ein Boden mit einem pH-Wert zwischen fünf und sieben (pH-Wert im Boden messen – So wird’s gemacht). Ist der Boden zu fest, wird sich der Kuchenbaum nicht optimal entwickeln. Es ist daher notwendig, den Boden aufzulockern. Da der Kuchenbaum andauernde Staunässe nicht verträgt, sollte das Wasser gut abfließen können.

Wassermangel erkennen

Der Kuchenbaum zeigt durch ein Hängenlassen der Blätter einen auftretenden Wassermangel an. Meist liegt hier kein Krankheitsbild vor. Selbst, wenn die Pflanze ihre Blätter abwirft, reagiert sie meist lediglich empfindlich auf Wassermangel. Wässern Sie ausreichend, wachsen die Blätter in der Regel recht schnell wieder nach.

Wässern Sie den Kuchenbaum am besten mit einem Gartenschlauch, denn auch die Blätter sollten eine Dusche erhalten. Damit kommen Sie dem Bedürfnis der Pflanze nach einer hohen Luftfeuchtigkeit nach. Gießen Sie zudem immer in den Morgen- oder Abendstunden.

Pflegefehler im Winter vermeiden

Steht der Kuchenbaum an einem geschützten Standort im Freiland, sind keine Maßnahmen nötig und die winterharte Pflanze wird die kalte Jahreszeit meist schadlos überstehen. Etwas anders verhält es sich mit dem Kuchenbaum im Kübel. Der Kübel bietet der Pflanze weniger Schutz als das Erdreich und macht sie damit angreifbar für Frostschäden. Geschwächte Pflanzen sind wiederum allgemein anfälliger für Krankheiten. Beachten Sie beim Überwintern der Kübelpflanzen folgende Hinweise:

  • hellen und geschützten Standort wählen
  • Kübel auf einer Styroporplatte platzieren
  • Kübel mit Gartenvlies einwickeln
  • Erdreich mit Laub oder Reisig schützen

Achtung: Steht der Kuchenbaum im Kübel, besteht die Gefahr, dass er austrocknet. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig das Erdreich. Besonders in trockenen Wintern können Wassergaben erforderlich sein.

Verticillium-Welke – die tödliche Gefahr

Auch wenn sich die Pflanze noch so robust und widerstandsfähig zeigt und von Schädlingen verschont wird – eine Krankheit kann den Exoten dennoch großen Schaden zufügen. Bei der Verticillium-Welke handelt es sich um einen Pilz, der das Absterben der Äste und Triebe zur Folge hat. Umgehendes Handeln ist erforderlich, denn ein Gegenmittel ist bislang nicht bekannt. Bei einem großflächigen Befall, bleibt meist nur das Entfernen der kompletten Pflanze.

Wie lässt sich die Krankheit erkennen?

Auf den ersten Blick scheint es der Pflanze an Wasser zu mangeln. Der Verdacht erscheint begründet, denn der Pilz befällt die Pflanze bevorzugt bei Hitze und längerer Trockenheit. Es gibt allerdings einen Unterschied gegenüber durstigen Kuchenbaumblättern. Ist die Krankheit ausgebrochen, welken zunächst nicht alle Blätter, sondern lediglich das ältere Laub. Reagieren Sie in diesem Stadium, können Sie die Pflanze vermutlich noch retten. Im fortgeschrittenen Stadium wird der Pilz sich weiter durch die Wasserleitungsbahnen der Pflanze arbeiten und auch die jüngeren Blätter verwelken. Unbehandelt führt die Krankheit unweigerlich zum Absterben der kompletten Pflanze. Diese Anzeichen deuten auf einen Pilzbefall hin:

  • welke Blätter an den Trieben, trotzt ausreichender Bewässerung
  • das Blattgrün erscheint blasser
  • die Blätter werden schlaff
  • die Rinde zeigt Risse
  • dickere Äste zeigen sichelförmigen Abdruck im Einschnitt

Was ist zu tun?

Da die Behandlung mit den üblichen Spritzmitteln keinen Erfolg zeigen wird, bleibt nur das weitgehende Zurückschneiden des Baumes. Die abgeschnittenen Pflanzenteile dürfen Sie allerdings nicht auf den Kompost geben. Der Pilz kann sich ansonsten über den Kompost ungehindert ausbreiten und weitere Pflanzen im Garten befallen. Nach dem Gebrauch sollten Sie auch alle benötigten Gartengeräte desinfizieren.

Der hochinfektiöse Pilz befällt etwa 300 heimische Pflanzenarten und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich die Verticillium-Welke rasend schnell im Garten ausbreitet, wenn Sie nicht entsprechend handeln. Ist das der Fall, würde nur noch ein Bodenaustausch helfen. Dabei müssten Sie alle Pflanzen aus dem Boden nehmen und entsorgen. Deshalb sind diese Vorbeugungsmaßnahmen extrem wichtig:

  • nur gesund aussehende Pflanzen in die Erde setzen
  • Pflanze nicht zu tief in die Erde bringen
  • Wurzeln beim Pflanzvorgang schonen
  • nasse Böden und Staunässe vermeiden
  • für nährstoffreichen Boden sorgen
  • regelmäßig bewässern
  • regelmäßig auslichten
  • Verletzungen behandeln, Schnittwunden verschließen
  • Überdüngung mit Stickstoff vermeiden

So bleibt der Kuchenbaum generell gesund:

  • ausreichend bewässern
  • Erde nur leicht antrocknen lassen
  • im Frühling Kompost unter das Substrat mischen
  • Pflanze häufig abspritzen und für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
  • Boden auflockern
  • Staunässe vermeiden

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen