Dem Maulbeerbaum kann so schnell nichts anhaben. Es kann aber passieren, dass sich Spinnmilben festsetzen, die im besten Fall einfach abgeduscht werden.

Auch wenn Maulbeerbäume als eher resistent und recht pflegeleicht gelten, können Krankheiten und Schädlinge durchaus zum Problem werden. Dabei sind Maulbeerbäume, die nicht im Freiland stehen, eher betroffen, was jedoch ebenso von der spezifischen Maulbeerbaumart und den lokalen Bedingungen abhängen kann.

Widerstandsfähigkeit von Maulbeerbäumen

Vor allem Maulbeerbaum-Kübelpflanzen haben im Winterquartier deutlich häufiger mit Parasiten zu kämpfen, wobei Spinnmilben die häufigsten Übeltäter darstellen. Glücklicherweise stehen die Chancen gut, dass sich die befallenen Pflanzen davon wieder komplett erholen werden. Allerdings ist es wichtig, wie bei allen anderen Pflanzenkrankheiten und Schädlingen auch, den Befall so früh wie möglich zu erkennen, um rechtzeitig eingreifen zu können.

Was alle Hobbygärtner zu einem möglichen Schädlingsbefall sowie potenziellen Trockenschäden beim Maulbeerbaum wissen sollten und wie man diese Probleme am einfachsten in den Griff bekommt, verraten wir nachfolgend im Detail.

Krankheiten und Schäden beim Freiland-Maulbeerbaum

Bild von gesunden Maulbeerblättern und Maulbeerfrüchten.
Dieses Bild zeigt einen gesunden Maulbeerbaum. Achten Sie auf Anzeichen von Stress wie verfärbte Blätter oder vorzeitigen Blattfall. | © DaisyLiang / stock.adobe.com

Wenn es sich um einen Freiland-Maulbeerbaum handelt, dann sind es meist Trockenheitsschäden, die der Pflanze Probleme bereiten. Auch Streusalz kann den frei stehenden Maulbeerbäumen deutlich zusetzen. Erkennbar ist dies an Blättern, die sich entweder einrollen oder unschöne Flecken aufweisen. Ein Pilz- oder anderweitiger Schädlingsbefall am Maulbeerbaum, der im Freien steht, kommt hingegen selten vor.

➡️ Maulbeerbaumschäden durch Streusalz

Während bei einem Pflanzenschaden durch Trockenheit gilt, dass die Pflanze so schnell wie möglich ausreichend bewässert werden sollte, gilt es Schäden durch Streusalz möglichst komplett zu vermeiden. Denn sie lassen sich im schlimmsten Fall nur deutlich aufwendiger beheben. Dies ist ganz einfach darauf zurückzuführen, dass Streusalze sich nur langsam in den tieferen Bodenschichten absetzen.

Das kann bedeuten, dass die Pflanzen das Streusalz aus diesem Boden noch über Jahre hinweg aufnehmen. Somit machen sich die Streusalzschäden an der Pflanze selbst vielleicht erst dann bemerkbar, wenn der Zusammenhang zwischen dem Schaden und dem Streusalz kaum mehr ersichtlich ist.

➡️ Schaden im Boden beheben

Streusalz ist daher besser nicht in Garten- und Pflanzennähe zu verwenden. Wenn sich der eigene Maulbeerbaum trotz einer ausreichenden Wässerung nicht erholt, dann kann dies ein Indiz für einen Streusalzschaden oder schlechte Bodenqualität sein. In diesem Fall ist es wichtig, dass der Boden um den Maulbeerbaum herum komplett ausgetauscht wird.

Anschließend sollte die Pflanze – zumindest in den kommenden Wochen – ausreichend gegossen und gedüngt werden. Schließlich muss sich die Pflanze auch von der Streusalzaufnahme und dem damit verbundenen Nährstoffmangel erholen. Noch dazu muss sie angesichts des Erdaustauschs erst wieder an Ort und Stelle anwachsen.

Parasitenbefall am Maulbeerbaum – vorbeugende Maßnahmen und Schädlingsbekämpfung

Wenn Ihr Maulbeerbaum auf der Terrasse oder dem Balkon in einem Kübel angepflanzt wurde, muss er in der kalten Jahreszeit in ein Winterquartier umziehen. Dies macht die Pflanze wesentlich anfälliger für Schädlinge, wobei dort vor allem Spinnmilben zum Problem werden können. Um diesem Befall vorzubeugen, ist es wichtig, folgende Punkte für das Winterquartier zu bedenken.

Bedingungen, die Spinnmilben im Winterquartier begünstigen:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Mangelnde Luftzirkulation
  • Wärme

Prävention gegen Spinnmilben im Winterquartier:

  • Der Maulbeerbaum sollte möglichst luftig und kühl stehen.
  • Ein beheizter Raum eignet sich nicht als Winterquartier.
  • Leichter Frost stellt für den Maulbeerbaum im Winterquartier kein Problem dar.

In der Tat ist leichter Frost im Winterquartier des Maulbeerbaumes sogar empfehlenswert. Dies ist schlichtweg darauf zurückzuführen, dass der Frost den Spinnmilben nicht bekommt. Ein Spinnmilbenbefall ist bei solch eisigen Temperaturen gänzlich ausgeschlossen. Somit sind sämtliche Schädlingsbekämpfungsmittel in solch einer Situation komplett überflüssig.

➡️ Spinnmilben am Maulbeerbaum bekämpfen

Spinnmilben abbrausen: Falls sich Spinnmilben mit ihrem feinen Gespinst doch einmal an Ihrem Maulbeerbaum im Winterquartier bemerkbar machen, so sollte der Baum gründlich abgebraust werden. Dies gilt auch für die Blattunterseiten, wo besondere Sorgfalt bei der Entfernung der Milben geboten ist. Das Wasser, welches zum Abbrausen verwendet wird, sollte möglichst frei von Kalk sein, um Blattverfärbungen entgegenzuwirken.

Wurzelballen schützen: Ebenso ist es wichtig, dass der Wurzelballen des Maulbeerbaumes nicht mit dem Spülwasser in Kontakt kommt. Denn mit dem Wasser werden auch die Spinnmilben abgespült und die Spinnmilben könnten sich im Wurzelballen festsetzen. Daher am besten eine Plastiktüte oder Plane zur Hand nehmen, um die Wurzeln zu schützen.

Schonender Übergang ins Winterquartier: Bevor der Baum wieder in das frostige Winterquartier kann, sollte er komplett trocken sein und keinem abrupten Temperaturunterschied ausgesetzt werden.

Nützlinge gegen Spinnmilben einsetzen: Alternativ können – im Kampf gegen Spinnmilben – auch Nützlinge eingesetzt werden. Sowohl Raubmilben als auch Florfliegen werden im Fachhandel für diese Zwecke angeboten. Wenn es sich jedoch nur um einen leichten Befall handelt und der Maulbeerbaum zeitnah abgespült wird, ist die Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen häufig gar nicht erforderlich.

Insektizid gegen Spinnmilben verwenden: Wer lieber zu einem Insektizid greifen möchte, wählt am besten ein Mittel, welches auf Rapsöl-Basis hergestellt wurde. Dieses Mittel ist nicht nur ebenso wirksam, sondern auch keineswegs umweltschädlich. Ein Insektizid auf natürlicher Basis bietet sich noch dazu ausdrücklich an, wenn Kinder oder Haustiere im Garten, in dem der Maulbeerbaum im Anschluss an die Überwinterung wieder stehen soll, unterwegs sind.

Schädlingsbekämpfung bei Maulbeerbäumen – Zusammenfassung der wichtigsten Informationen

Ob nun ein Schaden durch Spinnmilben oder zu große Trockenheit vermutet wird, ein zeitnahes Eingreifen ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, damit sich der Maulbeerbaum komplett erholen kann und möglichst wenig Schaden nimmt. Die wichtigsten Tipps für den Umgang mit Schädlingen beim Maulbeerbaum haben wir nachfolgend noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

  1. Wenn Maulbeerbäume im Freien kränkeln: Besser bewässern oder die Erde um den Baum herum komplett austauschen und anschließend viel düngen und ausreichend wässern.
  2. Das perfekte Winterquartier für den Maulbeerbaum ist optimal belüftet und die Temperaturen liegen dort knapp unter dem Gefrierpunkt.
  3. Spinnmilbenbefall: Pflanze gut abspülen und Wurzelballen dabei schützen.
  4. Auch ein Rapsöl-Insektizid, Raubmilben oder Florfliegen können die lästige Milbenplage beseitigen.
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

Ein Kommentar

  1. Das stimmt keineswegs, dass es an Maulbeerbäumen im Freiland keine anderen Schädlinge außer Spinnmilben gibt. Schon vor 2 Jahren ist an meinem Maulbeerbaum ein weißer Belag aufgetaucht, bei dem sich nach intensiver Recherche herausgestellt hat, dass es die Maulbeerschildlaus ist, die kaum zu bekämpfen ist, da der Baum schon sehr groß ist und eine Spritzung mit Öl kaum mehr möglich ist. Einzelne Äste sind auch schon abgestorben und sie hat sich auch auf einige andere Pflanzen bzw Sträucher ausgebreitet.

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