Der Maulbeerbaum ist eine Zierde im Garten. Damit er kräftig wächst und reichlich Früchte trägt, ist es wichtig, schon beim Pflanzen auf ein paar Dinge zu achten.
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Es gibt viele gute Gründe, sich einen Maulbeerbaum (Morus) zuzulegen. Die zu den Maulbeergewächsen (Moraceae) gehörende Pflanze ist einerseits für ihre Maulbeeren bekannt, die sich ähnlich wie Rosinen genießen oder zu Marmelade und Sirup einmachen lassen.
Andererseits spricht das Gewächs, das auch schon die Römer kultivierten, wegen seines dekorativen Aussehens besonders viele Menschen an. Wie ein Maulbeerbaum richtig gepflanzt wird, worauf es dabei wirklich ankommt und welche Hilfsmittel die Arbeit erleichtern, lesen Sie hier.
| Maulbeerbaum | (Morus) |
|---|---|
| Wuchs | Kleinbaum, Großstrauch, Hecke |
| Wuchshöhe | 4 – 8 m (je nach Art) |
| Wuchsbreite | bis zu 6 m, flachwurzelnd und breitwachsend |
| Blüte | Mai bis Juni, unscheinbar, grünlich-gelb |
| Früchte | Ende Juni bis Juli (je nach Arte) |
| Standort | sonnig, warm, windgeschützt |
| Boden | locker, nährstoffreich, durchlässig, schwach alkalisch bis neutral |
| » Mehr Informationen und Bilder |
Maulbeerbaum: Arten und Besonderheiten
Vom großen Hausbaum bis zur kompakten Kübelpflanze – Maulbeerbäume gibt es in vielen Arten und Sorten, die sich im Garten, auf dem Balkon oder sogar als Hecke kultivieren lassen. Viele Sorten wachsen zu kräftigen Bäumen mit bis zu acht Metern Höhe heran. Sie bilden eine dichte, breit ausladende Krone, die viel Schatten spendet. Andere, wie die kompakte Zwerg-Maulbeere ‘Mojo Berry‘, bleiben deutlich kleiner und eignen sich ideal für den Kübel.
Besonders häufig gepflanzt wird die Weiße Maulbeere (Morus alba), die mit süßen, milden Früchten punktet und als relativ frosthart gilt. Die Schwarze Maulbeere (Morus nigra) liefert besonders aromatische, dunkle Früchte, braucht aber einen warmen, geschützten Standort. Kreuzungen wie Illinois Everbearing oder Ritthaler Pfälzer vereinen robuste Eigenschaften mit einem langem Fruchtertrag.
Maulbeerbaum richtig pflanzen
» Standort optimal wählen
Weiß man über die Lebensweise und das Wachstum der Maulbeerbäume Bescheid, ergibt sich ihr idealer Lebensraum wie von selbst: Die Maulbeerbäume aller Arten benötigen einen recht sonnigen, aber dennoch gut geschützten Platz im Garten.
Der Standort sollte großzügig bemessen sein, denn sowohl die Baumkrone als auch das Wurzelwerk benötigen Raum zur Entfaltung. Das gilt übrigens auch, wenn man den Maulbeerbaum als Hecke pflanzen möchte.
Der Maulbeerbaum ist kein Flachwurzler, sondern entwickelt ein tiefes, kräftiges Wurzelsystem. Er zählt zu den sogenannten Herzwurzlern: Das bedeutet, seine Wurzeln breiten sich sowohl in die Tiefe als auch seitlich aus und dringen dabei bis in tiefe Bodenschichten vor.
Vorsicht Früchte färben ab
Es ist unbedingt zu bedenken, dass die Früchte der Maulbeerbäume sehr stark abfärben – Flecken der Früchte lassen sich nur schwer und mit Mühe wieder entfernen. Deswegen wird empfohlen, Maulbeerbäume nicht neben der Terrasse, Veranda oder Gehwegen, sowie Hauswänden zu platzieren.
» Pflanzvorbereitung für einen Maulbeerbaum
Bevor es an das eigentliche Pflanzen gehen kann, sollten Sie am dem gewählten Standort ein großzügiges Loch ausheben, das den Wurzeln des Baumes ausreichend Raum zum Entfalten gibt. Des Weiteren sollte die Erde darin gelockert werden, um dem Baum das Einleben zu vereinfachen. Ein kurzes Wasserbad der Wurzeln im Vorfeld ist zu empfehlen, damit die Wurzeln ausreichend Feuchtigkeit erhalten und dadurch am neuen Standort besser anwachsen. Je nach Größe des Baumes sollte außerdem ein Stützpfahl bereitgestellt werden, da größere Bäume beim Anwachsen am neuen Standort eine stabile Stütze gegen Unwetter gebrauchen können.
» Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen
Hat man einen Standort für den Maulbeerbaum festgelegt, fehlt nur noch der richtige Zeitpunkt – sowohl der Frühling als auch der Herbst eignen sich gut zum Pflanzen, da der Maulbeerbaum so noch ausreichend Wurzeln fassen kann, bevor es zu den ersten Minustemperaturen kommt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte oder schlichtweg zu wenig Platz hat, kann den Maulbeerbaum bei Belieben auch in einen Kübel einpflanzen – dies ist das ganze Jahr über möglich und bringt den Vorteil, den Baum zum Überwintern nach drinnen holen zu können.
» Hochwertiges Substrat wählen
Nun fehlt nur noch das richtige Substrat: Dieses sollte möglichst locker und durchlässig sein, aber auch pH-neutral und sehr nährstoffreich, um den Maulbeerbaum bestens gedeihen zu lassen. Ansonsten gilt es nur noch, die folgenden Schritte zu verfolgen.
» Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Pflanzloch vorbereiten
Das Loch sollte etwa doppelt so breit und tief wie das Wurzelwerk des Baumes sein. Wichtig ist, dass die Erde rundherum gut gelockert wird. Bereits ausgehobene Löcher lassen sich bei Bedarf leicht vergrößern.
Schritt 2: Boden verbessern
Wer mag, kann etwas Sand ins Pflanzloch geben und die Erde nochmals auflockern. Das sorgt für eine bessere Durchlässigkeit. Auch etwas reifer Kompost, unter die Pflanzenerde gemischt, versorgt den Baum zu Beginn mit Nährstoffen.
Schritt 3: Baum einsetzen
Den Maulbeerbaum so in das Loch stellen, dass er auf der gleichen Höhe sitzt wie zuvor im Topf oder Container. Die Wurzeln sollten dabei nicht geknickt oder gequetscht werden.
Schritt 4: Pflanzloch mit Erde auffüllen
Die Erde rund um den Wurzelballen einfüllen, leicht andrücken und so festigen, dass der Baum einen stabilen Stand hat. Zum Schluss die Oberfläche sanft festklopfen.
Schritt 5: Stützpfahl anbringen
Ist der junge Maulbeerbaum bereits etwas größer oder besitzt eine kräftige Krone, empfiehlt sich ein Stützpfahl. Er schützt den Baum vor Wind und hilft beim Anwachsen. Den Pfahl direkt neben dem Stamm in die Erde setzen und mit einem weichen Band oder Gartendraht locker befestigen.
Schritt 6: Kräftig angießen
Zum Abschluss den Baum gut wässern. So schließen sich Hohlräume in der Erde, und die Wurzeln erhalten direkt ausreichend Feuchtigkeit für den Start am neuen Standort.
Tipps und Fehler beim Pflanzen von Maulbeerbäumen
» Tipps für einen guten Start
✔ Für ausreichend Feuchtigkeit sorgen, die Erde sollte gut durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet
✔ Ein pH-neutrales bis leicht alkalisches Substrat verwenden
✔ Etwas Kompost in die Erde einarbeiten, um die Nährstoffversorgung zu verbessern
✔ Die Wurzeln vor dem Pflanzen kurz ins Wasser stellen
✔ Genügend Platz einplanen, damit sich Wurzeln und Krone ungehindert ausbreiten können
✔ Bei größeren Pflanzen einen Stützpfahl einsetzen, damit der Baum stabil anwachsen kann
» Diese Fehler sollten Sie vermeiden
✘ Saures Substrat verwenden, darauf reagieren Maulbeerbäume in der Regel nicht gut
✘ Große Bäume ohne Stütze einpflanzen, bei Wind können sie leicht umkippen oder abbrechen
✘ Die Wurzeln vor dem Pflanzen austrocknen lassen, das erschwert das Anwachsen deutlich
✘ Staunässe riskieren, zu viel Nässe im Wurzelbereich fördert Fäulnis und macht den Baum anfällig für Krankheiten und Schimmel – sodass er eingehen kann
Maulbeerbaum aus Samen ziehen
Natürlich können Sie den Maulbeerbaum auch durch Samen pflanzen, um die Pflanze heranzuziehen. Dafür braucht es etwas Geduld, da der Maulbeerbaum bis zu zehn Jahre wachsen muss, bis er Früchte trägt und die erste Ernte erfolgen kann. Möchten Sie das Pflanzen dennoch durch Samen vornehmen, benötigen Sie in jedem Fall geeignete Gefäße zur Aufzucht der Keimlinge. Kleine Blumentöpfe oder Balkonkästen eignen sich gut. Vor allem sollten die Gefäße einen Wasserablauf besitzen, um keine Staunässe zuzulassen. Die Aussaat ist jederzeit möglich, die Samen reifen am besten bei indirekter Sonne und über 20 Grad heran.
Schritt 1: Gefäße und Standort wählen
Zur Anzucht eignen sich kleine Töpfe oder Balkonkästen mit Abzugslöchern, um Staunässe zu vermeiden. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und Temperaturen über 20 °C fördern die Keimung.
Schritt 2: Das richtige Substrat
Für die Aussaat empfiehlt sich ein nährstoffarmes Substrat mit etwas Sand. Das gibt den Wurzeln Halt, ohne sie mit Nährstoffen zu überfordern.
Schritt 3: Aussaat der Dunkelkeimer
Maulbeersamen sind Dunkelkeimer. Sie sollten nach der Aussaat mit Erde bedeckt werden, da sie nur im Dunkeln keimen. Die Samen leicht andrücken und mit einem feinen Wasserstrahl angießen.
Schritt 4: Keimung abwarten
Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Nach etwa zwei bis drei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Ab diesem Zeitpunkt möglichst hell, aber weiterhin geschützt aufstellen.
» Hinweis zur Samengewinnung
Maulbeersamen müssen nicht unbedingt gekauft werden. Aus frischen Früchten lassen sich die kleinen Samen leicht selbst gewinnen. Nach dem vorsichtigen Trocknen auf Küchenpapier lassen sie sich in kleinen Stofftütchen bis zur nächsten Saison aufbewahren. Das ist auch eine schöne Geschenkidee für Gartenfreunde. Wichtig ist nur, dass die Samen vor der Lagerung vollständig getrocknet wurden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
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