Ein Maulbeerbaum lässt sich auf zwei Arten vermehren, wobei entweder Samen oder Stecklinge genutzt werden. Wie beide Methoden funktionieren, erfahren Sie hier.

Nicht nur wegen seiner ansehnlichen Optik empfiehlt sich der Maulbeerbaum für den eigenen Balkon oder Garten, sondern auch wegen seiner beliebten Früchte, die man nach etwa zehn Jahren ernten kann. Hat man bereits Gefallen an den Pflanzen gefunden und kommt man mit deren Pflege zurecht, muss man für die Haltung mehrerer Pflanzen keine teuren Jung-Zöglinge kaufen. Auch aus dem eigenen Maulbeerbaum oder günstigen Samen der Pflanze, lassen sich weitere Sprösslinge aufziehen, die dem eigenen Zuhause mehr Vielfalt bieten. Doch wie vermehrt man den Maulbeerbaum, ohne ihn zu beschädigen?

Maulbeerbaum vermehren – 2 Methoden

Steht das Vorhaben des Maulbeerbaum-Vermehrens erst einmal fest, können Sie sich für zwei verschiedene Vorgehensweisen entscheiden.

Maulbeerbaum vermehren
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  1. Eine Option ist es, Maulbeerbaum-Samen zu Jungpflanzen heranzuzüchten und diese dann in den Garten oder Kübel zu pflanzen, um dem eigenen Maulbeerbaum Gesellschaft zu bieten. Diese Methode würde etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen und ist zudem riskanter, da die Keimlinge nicht selten eingehen und generell etwas empfindlicher sind.
  2. Die andere Möglichkeit, einen Maulbeerbaum zu vermehren, besteht darin, ihn durch Stecklinge in mehrere Pflanzen aufzuteilen. Hierbei muss man nicht ganz so lange auf ein stabiles Gewächs warten und außerdem keine Samen der Pflanze kaufen.

Mit Samen mehrere Maulbeerbäume züchten

Hat man einige Maulbeerbaumsamen ergattert, sollte man diese am besten im Mai pflanzen, um Keimlinge und anschließend Jungpflanzen heranzuzüchten. Zunächst einmal wird ein geeigneter Pflanztopf benötigt, ebenso wie das richtige Substrat. Im Prinzip kann jede Anzuchterde verwendet werden, die einen Sandanteil mit sich bringt, etwas Kalk enthält und außerdem besonders durchlässig für Wasser ist – torfhaltige Erde sollte vermieden werden.

Die Samen müssen auf der Erde verteilt und anschließend mit etwas weiterer Erde gut abgedeckt werden, da sie nur im Dunkeln gut gedeihen. Das Gefäß sollte der Sonne ausgesetzt sein, halbschattiges Licht ist ebenfalls in Ordnung.

Erste Maulbeerbaumkeimlinge zeigen sich in der Regel nach zwei bis drei Wochen und können nach einer weiteren Wartezeit selektiert werden. Zu bedenken ist, dass Maulbeerbäume eine Menge Platz benötigen und auch bei einer Haltung im Kübel regelmäßig entsprechend umgepflanzt werden sollten.

Die Jungpflanze müssen im ersten Winter vor Kälte geschützt werden, um zu überleben und sich nach weiterem Wachstum in den Garten verpflanzen zu lassen. Zwar sind ausgewachsene Maulbeerbäume gegen kältere Jahreszeiten von bis zu minus 20 Grad Celsius gefeit, Jungbäume dieser Art halten allerdings nicht ganz so kalte Temperaturen aus.

Maulbeerbaum vermehren durch Stecklinge

Auch bei der Stecklings-Vermehrung können Sie auf zwei Weisen vorgehen. Beide Wege liefern einen Jungbaum, der bereits stabil genug ist, um sich nach kurzer Zeit in den Garten setzen zu lassen.

Klassische Stecklingsvermehrung

  • zunächst wird ein Trieb des Maulbeerbaumes abgeschnitten
  • dieser sollte eine Länge von etwa 15 bis 20 Zentimetern aufweisen können
  • nun werden alle Blätter bis auf das vorderste Paar entfernt
  • die Rinde an der Schnittstelle und etwas weiter darüber wird abgeschabt
  • nun lässt sich der Steckling in ein Gefäß mit Wasser oder lockerer Erde setzen
  • bildet der Steckling erste Wurzeln und neue Blattpaare oder Triebe aus, hat die Vermehrung funktioniert und die Jungpflanze kann eingetopft werden, bis sie an ausreichend Stärke gewonnen hat

Bodenstecklinge ohne vorhergehende Trennung vom Baum

  • es wird ein Ast des Maulbeerbaumes nach unten gebogen und in den Boden eingepflanzt (mit der Triebspitze)
  • das Ganze sollte durch Zeltheringe befestigt werden
  • bildet der umgebogene Ast Wurzeln oder neue Triebe aus, kann er vom Baum getrennt und eingetopft werden

Bei beiden Vorgehensweisen ist es von großer Bedeutung, ausreichend zu gießen. Zudem sollte der Steckling immer seiner Größe entsprechend umgetopft werden, so dass er schnell an Stärke und Größe gewinnen kann. Wird der Steckling als Jungpflanze im Garten eingepflanzt, ist außerdem zu beachten, dass er eventuell einen Stützpfahl gebrauchen kann, um gegen alle Witterungen gewappnet zu sein.

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In jedem Fall benötigt man zur Stecklings-Vermehrung ein scharfes Messer oder eine scharfe Gartenschere, um die Schnittstellen sauber zu hinterlassen. Auch bei Stecklingen des Maulbeerbaumes gilt, dass diese Stauwasser nicht vertragen – deshalb sollte gegossenes Wasser immer gut abfließen können. Besteht Zweifel, ob die Feuchtigkeit nicht doch zu hoch ist, lohnt es sich, den Steckling vorsichtig aus seiner Erde herauszuheben, um diese gegen frische auszutauschen.

Sehen dabei einige der Wurzeln nicht gesund aus – etwa wenn sie von Schimmel befallen sind – können sie mit einem kleinen Messer abgetrennt werden, um den Maulbeerbaum gesund weiter wachsen zu lassen. Auch das Düngen eines Stecklings lohnt sich nach dem Anwurzeln, um dabei zu helfen, den Stamm des künftigen Baumes schon früh zu stärken. So kann er sich gegen Witterungen und Frost schon bald besser behaupten. Übrigens ist es auch hier in Ordnung, gewöhnliche Blumenerde zu verwenden, die wenig Torf enthält.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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