Wer einen widerstandsfähigen und pflegeleichten Baum sucht, ist mit dem Milchorangenbaum gut beraten. Seine Früchte sind dekorativ und vertreiben Mücken.

Der Milchorangenbaum (Maclura pomifera), auch als Osagedorn bekannt, ist sowohl als Zierpflanze als auch als Nutzpflanze beliebt. Denn sowohl der Baum an sich als auch die Früchte machen einiges her. Und das, obwohl die Früchte gar nicht genießbar sind. Osagedorn ist allerdings sehr widerstandsfähig und pflegeleicht, weshalb alle, die nach einem robusten Baum suchen, mit dem Milchorangenbaum bestens beraten sind.

Herkunft und Verbreitung

Der Milchorangenbaum stammt ursprünglich aus dem mittleren Süden der USA, insbesondere aus den Regionen Texas, Oklahoma und Arkansas. Ursprünglich wurde er von den Osage-Indianern, einem Stamm des mittleren Westens, wegen seines Holzes geschätzt, was zu seinem Namen Osagedorn führte. Der Baum wurde nämlich früher für die Herstellung von Bögen verwendet, da sein Holz extrem widerstandsfähig und flexibel ist.

Mittlerweile hat er sich aufgrund seiner Robustheit auch in anderen Regionen Nordamerikas und sogar in Teilen Europas etabliert. Bei uns in Deutschland findet man ihn vor allem in botanischen Gärten.

Aussehen und Wuchs

Milchorangenbaum pflanzen, pflegen und überwintern
Milchorangen enthalten Milchsaft – © kateej / stock.adobe.com

Der Milchorangenbaum ist ein sommergrüner Laubbaum, der eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen kann. Seine Krone ist weit verzweigt und die Äste sind mit etwa 3 cm langen sowie spitzen Dornen versehen. Die Blätter des Milchorangenbaums sind oval und haben eine glänzende, dunkelgrüne Farbe, die sich im Herbst leuchtend gelb färbt. Im Winter wirft der Milchorangenbaum anschließend all seine Blätter ab.

Der Baum blüht im späten Frühjahr, von April bis Juni. Die unscheinbaren Blüten sind hellgrün und getrennt geschlechtlich. Es gibt also sowohl männlichen als auch weibliche Blüten, die auf verschiedenen Bäumen wachsen. Man benötigt demnach zwei Exemplare, wenn man Früchte ernten möchte, da der Milchorangenbaum zweihäusig ist.

Milchorangenbaum pflanzen, pflegen und überwintern
Die Früchte sind nicht essbar – © LariBat / stock.adobe.com

Das Besondere am Milchorangenbaum sind jedoch nicht die Blüten, sondern die Früchte. Die kugelrunden, bis zu 15 Zentimeter großen Früchte sind leuchtend grün und besitzen eine runzlige Oberfläche – wie eine Orange. Im Inneren befinden sich kleine, längliche Kerne, die in einem hellen Fruchtfleisch eingebettet sind. Zudem enthalten die Früchte Milchsaft. Daher auch die Bezeichnung Milchorange. Sie erscheinen zwischen September und Oktober und erst ab dem zwölften Standjahr.

Verwendung der Früchte

Die Früchte des Milchorangenbaums sind für Menschen nicht essbar, da sie einen latexähnlichen, klebrigen Saft (Milchsaft) enthalten. Allerdings werden sie oft als natürliches Abwehrmittel gegen Insekten eingesetzt. Man sagt nämlich, dass die Früchte Ameisen, Mücken und andere kleine Plagegeister fernhalten, wenn sie in Innenräumen ausgelegt werden. Aber auch als Dekoration sind sie aufgrund ihres einzigartigen Aussehens beliebt.

Steckbrief

Milchorangenbaum (Maclura pomifera)
Wuchshöhe:bis zu 15 Meter
Blätter:dunkelgrün, im Herbst gelb
Blüte:Mai bis Juni, grünlich-gelb
Frucht:grüne, runzlige Frucht bis 15 cm Durchmesser
Standort:sonnig bis halbschattig
Boden:durchlässig, sandig-lehmig
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Standort und Boden

Der Milchorangenbaum ist recht anpassungsfähig. Er bevorzugt jedoch sonnige bis halbschattige Standorte. Der Boden sollte sandig-lehmig und gut durchlässig sein. Der Milchorangenbaum verträgt nämlich keine Staunässe. Kalkhaltige und sehr schwere Böden sind zudem ungeeignet für den Milchorangenbaum, da diese die Wurzeln des Baumes schädigen können. Eine Mischung aus Gartenerde und Sand ist daher optimal.

Pflanzanleitung

Milchorangenbaum pflanzen, pflegen und überwintern
Der Milchorangenbaum wird im Frühjahr gepflanzt – © EduardSV / stock.adobe.com

Der Milchorangenbaum kann sowohl als Baum als auch als Hecke gepflanzt werden. Der optimale Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Gehen Sie dann folgendermaßen vor:

  1. Stellen Sie den Milchorangenbaum mit dem Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser. Steigen keine Luftbläschen mehr auf, können Sie den Baum wieder entfernen.
  2. Heben Sie ein Pflanzenloch aus, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen des Baumes ist.
  3. Vermischen Sie den Aushub mit etwas Kompost.
  4. Setzen Sie den Baum in das Pflanzloch und füllen Sie das Loch mit der Erde auf.
  5. Erde gut festtreten und nochmal etwas wässern.

Tipps zur Pflege

Gießen:

Je älter der Milchorangenbaum wird, desto trockenheitsresistenter wird er. Während der Anwachsphase sollten Sie ihn jedoch regelmäßig gießen, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Der Boden sollte bei jungen Pflanzen nie komplett austrocknet, da die Wurzeln in dieser Phase empfindlicher sind. Bringen Sie deshalb am besten eine Sicht Mulch um den Baumstamm aus, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten. Ältere Bäume unter 3 Metern benötigen in der Regel nur in sehr trockenen Perioden Wasser.

Düngen:

Im Frühjahr kann eine Düngung mit einem universellen Langzeitdünger das Wachstum des Baumes unterstützen. Alternativ dazu können Sie aber auch Kompost verwenden. Ansonsten müssen Sie nicht weiter zu Dünger greifen.

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Überwinterung:

Der Milchorangenbaum ist winterhart und verträgt Temperaturen bis etwa -20 °C. Jungpflanzen sollten Sie in den ersten Jahren jedoch schützen, um Wurzelschäden zu vermeiden. Decken Sie den Wurzelbereich dazu am besten mit einer Schicht aus Rindenmulch oder Laub ab. Auch ein Schutzvlies um den Stamm kann helfen, die jungen Pflanzen vor extremer Kälte zu schützen.

Schnitt:

Ein Rückschnitt ist nur dann erforderlich, wenn Sie die Form der Krone beeinflussen oder abgestorbene Äste entfernen möchten. Ebenso kann es sinnvoll sein, zur Gartenschere zu greifen, um zu dicht wachsende Äste zu entfernen. Das verbessert die Durchlüftung der Krone und beugt Pilzkrankheiten vor. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist das zeitige Frühjahr, bevor der Baum wieder austreibt.

Krankheiten und Schädlinge:

Der Milchorangenbaum ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich kann er aber mal von Blattläusen befallen werden. Einen Befall bekommen Sie aber relativ einfach durch das Abspritzen der Blätter mit Wasser in den Griff.

Vermehrung

Milchorangenbaum pflanzen, pflegen und überwintern
Der Milchorangenbaum lässt sich über Stecklinge vermehren – © silvia / stock.adobe.com

Der Milchorangenbaum kann auf zwei Arten vermehrt werden: durch Samen oder Stecklinge. Beide Vermehrungsmöglichkeiten erkläre ich nachfolgend etwas genauer:

➩ Vermehrung durch Samen:

  1. Die Aussaat der Samen ist relativ unkompliziert und sollte am besten im Frühjahr erfolgen. Dafür müssen Sie die Samen zunächst stratifizieren, also einer kühleren Phase aussetzen, um die Keimung zu fördern. Geben Sie die Samen dazu für 4 bis 8 Wochen in feuchten Sand oder ein feuchtes Tuch und lagern Sie diese bei Temperaturen von etwa 4 °C im Kühlschrank. Auf diese Weise brechen Sie die Keimruhe der Samen.
  2. Nach der Stratifizierung können Sie die Samen in Anzuchterde aussäen.
  3. Halte Sie die Erde anschließend leicht feucht. Eine Plastikfolie über dem Aussaatgefäß kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren und die Keimung zu beschleunigen.
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➩ Vermehrung über Stecklinge:

  1. Alternativ dazu können Sie Stecklinge schneiden und vermehren. Schneiden Sie dazu einfach im Sommer etwa 15 bis 20 Zentimeter lange Triebe ab.
  2. Nachdem Sie die unteren Blätter entfernt haben, sollten noch mindestens zwei bis drei Blätter vorhanden sein.
  3. Um die Chancen auf eine erfolgreiche Wurzelbildung zu erhöhen, empfehle ich, die Stecklinge anschließend in Bewurzelungshormon zu tauchen. Dazu ein Lesetipp: Bewurzelungshormon für Stecklinge selber machen – 8 Varianten vorgestellt.
  4. Im Anschluss können sie in Anzuchterde gepflanzt werden.
  5. Um optimal zu gedeihen, benötigen die Stecklinge nun eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine konstante Temperatur. Da die Luftfeuchtigkeit in Räumen nie hoch genug ist, decken Sie die Stecklinge am besten mit einer durchsichtigen Plastiktüte ab.
  6. Die Bewurzelung dauert dann in der Regel mehrere Wochen. Halten Sie die Erde während dieser Zeit immer leicht feucht.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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