Der Natternkopf überzeugt mit seiner ansprechenden blauen Blüte. Wollen Sie sich die Staude in Ihren Garten holen, sollten Sie auf das richtige Substrat achten.

Der Natternkopf (Echium vulgare) zählt zu den Raublattgewächsen. Die Pflanzen kommen in zahlreichen Arten vor. In unseren Breiten wird hauptsächlich der Gewöhnliche Natternkopf kultiviert. Haben Sie Freude an Farbe im Beet, dann sollten Sie sich den „Blauen Heinrich“ nicht entgehen lassen. Noch dazu sind die Pflanzen äußerst pflegeleicht und werden auch Anfängern Gärtnerglück bescheren. Hier ist nachzulesen, was es bei der Pflanzung des Natternkopfes zu beachten gibt.

Pflanzenbeschreibung

Der Natternkopf wächst zweijährig oder mehrjährig und kann dabei Wuchshöhen zwischen 30 Zentimetern und einem Meter erreichen. Ein auffälliges Kennzeichen für diese Pflanzenart sind die „Borsten“, welche sich an Blättern und Stängeln befinden. Zwischen Mai und Oktober erfreut der „Stolze Heinrich“ mit seiner Blüte. Die fünfzähligen Blüten besitzen bis zu 20 Millimeter lange Kronblätter. Anfänglich erscheint die Blüte rosa oder violett. Im Späteren Verlauf färben sich die Blüten zum charakteristischen Tiefblau. Aus den Blüten entwickeln sich die Klausenfrüchte, welche in vier Teile zerfallen.

Natternkopf (Echium vulgare)
Wuchs:aufrecht, rosettenbildend
Wuchshöhe:80 – 100 cm
Wuchsbreite:40 – 60 cm
Blüte:violett, blau, rosa; Mai bis Oktober
Standort:sonnig
Boden:steinig bis lehmig, trocken bis mäßig trocken, humus- und nährstoffarm

Vorkommen des Natternkopfes

Vermutlich liegt die Heimat des Natternkopfes in Südeuropa. Die Pflanzen kommen heute in Zentral- und Westeuropa recht häufig vor, sind aber auch in Amerika und Asien bereits seit dem 19. Jahrhundert verbreitet. Der Natternkopf wächst auf steinigen und sandigen Untergründen und ist häufig an Wegrändern oder an Bahndämmen anzutreffen.

Verwendung des Natternkopfes

Heute wird dem Natternkopf weithin nur als Zierpflanze Beachtung geschenkt. Einst war die Pflanze auch als Küchen- und Heilkraut bekannt. Die Blätter des Natternkopfes sind essbar und können ähnlich dem Spinat zubereitet werden. Der Geschmack erinnert entfernt an Gurken.

» Tipp: Als Salat oder Gemüse sollten vorrangig die jungen Blätter verwendet werden.

In den Blättern der Pflanze sind Pyrrolizidinalkaloide enthalten. Es ist daher nicht ratsam, den Natternkopf in großen Mengen zu verzehren. Besonders groß ist das Risiko bei Menschen mit Leberleiden oder Nierenfunktionsstörungen.

Lediglich in alten Kräuterbüchern erfahren wir noch von der Heilwirkung des Natternkopfes. Damals wurde die Pflanze bei Schlangenbissen oder zur Wundheilung eingesetzt. Die Blätter können zur Linderung äußerlicher Entzündungen genutzt werden. Auf Grund der enthaltenen Linolsäure ist die Pflanze auch für die Kosmetikindustrie von Interesse. In einigen Kosmetikprodukten findet sich die Pflanze daher als Bestandteil.

Passender Standort für den Natternkopf

Natternkopf Standort
Der Natternkpf bevorzugt trockene, sonnige Standorte. © Birgitta – Fotolia.com

Schauen wir in die freie Natur, sehen wir, dass die Staude selbst an unwirtlichen Orten wie Magerrasen, Bahndämmen oder Böschungen gut gedeiht. Es lässt sich also bereits erahnen, dass der Natternkopf keine großen Ansprüche an seinen Standort stellt. Setzen Sie die genügsame Pflanze an einen trockenen Standort. Der Boden sollte durchlässig sein, damit es nicht zu Staunässe kommt. Dies würde die Wurzeln sehr schnell faulen lassen. Ein durchlässiger Boden ist auch für das Wachstum der Pflanze wichtig, denn die langen Pfahlwurzeln graben sich tief in die Erde und versorgen die Pflanze mit Nährstoffen. Im Schatten wird der Natternkopf zwar nicht eingehen, aber auch nicht wie erwartet wachsen und üppig blühen. Ein vollsonniger Standort ist für die Pflanzen ideal. Da auch ein extrem trockener Boden besser vertragen wird, als jede Art von Feuchtigkeit, können Sie die Pflanze auch in der vollen Sonne anpflanzen.

In Kürze:
• hell
• warm
• sonnig
• trocken

Ideales Substrat für den Natternkopf

Das Substrat sollte möglichst wenig Nährstoffe enthalten. Ein magerer Boden, wo sich ansonsten kaum eine Pflanze wirklich wohlfühlt, ist für den Natternkopf willkommen. Die Pflanzen besitzen sogar die Eigenart, Flächen ohne jede Vegetation zu besiedeln und damit den Grundstein für das Wachstum weiterer Gewächse zu schaffen.

» Tipp: Ein zu nährstofflastiger Boden kann dazu führen, dass der Natternkopf vermehrt Blätter ausbildet und sich weniger blühfreudig zeigt.

Schwere Böden sind für die Pflanze ungünstig und begünstigen die Entstehung von Staunässe. Mit Sand oder Splitt können Sie den Boden entsprechend aufbereiten. Das Substrat wird dann nicht nur durchlässiger, sondern auch abgemagert.

In Kürze:
• trocken
• durchlässig
• steinig
• sandig
• mager

Natternkopf pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort auswählen
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanzloch ausheben
  4. Pflanzabstand einhalten
  1. Pflanze einsetzen
  2. Substrat auffüllen
  3. Pflanze andrücken
  4. Pflanze angießen

Haben Sie einen passenden Standort gefunden, sollte der Boden auf seine Qualität hin überprüft werden. Handelt es sich um einen besonders schweren Boden, geben sie Sand oder Kies hinzu. Ist der Boden trocken und steinig, müssen Sie nichts weiter tun. Die Pflanzen kommen sehr gut mit diesen Böden zurecht. Heben Sie das Pflanzloch mindestens in doppelter Breite des Wurzelballens aus und setzen den Natternkopf ein. Gehen Sie dabei behutsam vor, damit Sie die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigen.

» Tipp: Ein Pflanzabstand von 40 Zentimetern wird empfohlen. Möchten Sie den Natternkopf in der Gruppe pflanzen, setzen Sie nicht mehr als sechs Pflanzen auf einen Quadratmeter.

Nachdem die Pflanze in die Erde gesetzt wurde, wird das Pflanzloch geschlossen. Nun erhält die Pflanze die erste Wassergabe. Auch in den nächsten Wochen benötigt die Jungpflanze ausreichend Feuchtigkeit, um gut anwachsen zu können.

Tipps und Ratschläge für die Pflanzung im Überblick

Standort auswählenEin sonniger und warmer Standort ist für den Natternkopf ideal. Die Pflanzen möchten nicht im Schatten angepflanzt werden.
Boden vorbereitenDie Pflanze verträgt auch sehr trockene Böden. Achten Sie auf die Durchlässigkeit des Substrates, ansonsten kann es zu Staunässe kommen und die Pfahlwurzeln können sich nicht in der Erde ausbreiten. Mischen Sie Sand oder Kies unter den Boden, wird die Erde lockerer und damit durchlässiger.
Natternkopf pflanzenBei der Pflanzung sollten Sie vorsichtig vorgehen, damit die zarten Wurzeln nicht beschädigt werden. Soll der Natternkopf in der Gruppe stehen, passen sechs Pflanzen auf einen Quadratmeter. Die jungen Pflanzen sind anfänglich regelmäßig zu bewässern.

» Tipp: Flache Pflanzgefäße eignen sich nicht für den Natternkopf, denn die Pfahlwurzeln reichen bis tief in den Boden hinein.

In den Gefäßboden können Sie durch das Einbringen einer Drainage aus Kies oder Tongranulat Staunässe verhindern helfen. Besonders im Kübel kommt es schnell zu einem Flüssigkeitsstau im Boden. Stellen Sie den Kübel in keinen Untersetzer, welcher mit Wasser volllaufen könnte, welches anschließend vergessen wird, abzuschütten.

Ist der Natternkopf giftig?

Für den Menschen besteht keine akute Vergiftungsgefahr. Haustiere sollten allerdings dem Natternkopf fernbleiben. Wer empfindlich reagiert, kann bei Berührung der Blätter Hautreizungen davontragen. Dies kann zu einer Dermatitis führen. Bei übermäßigem Verzehr kann es zu Magenbeschwerden kommen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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