Der exotische Orchideenbaum findet hierzulande nicht die besten Wachstumsbedingungen vor. Im Kübel gepflanzt und unter den optimalen Pflanzbedingungen, kann er jedoch zu einer imposanten Pflanze heranwachsen.

Orchideenbaum pflanzen
© kobolia – Fotolia.com

Orchideen finden viele Liebhaber. Diese erfreuen sich an den Blüten und beobachten das Wachstum der Pflanzen. Umso mehr fasziniert es, wenn Orchideen plötzlich auf Bäumen wachsen. In der Tat erinnern die Blüten der Bauhinien an unsere duftenden Orchideenblüten auf der Fensterbank. Einige Arten dieser Hülsenfrüchtler duften sogar.

In den Tropen sind Orchideenbäume eine Zierde für Gärten und Parks. Da die ursprünglich aus Asien stammenden Pflanzen nicht winterhart sind, ist in unseren Breiten lediglich die Kübelhaltung eine Option. Damit sich die Orchideenbäumchen gut entwickeln und Ihnen in einigen Jahren mit Ihren filigranen Blüten viel Freude bereiten, sind einige Pflegehinweise zu beachten. Eine artgerechte Pflege beginnt bereits bei der Pflanzung. Lesen Sie nun, wie Sie bereits bei der Pflanzung die ideale Wachstumsgrundlage für den Orchideenbaum schaffen.

Pflanzenbeschreibung

Bei der Bauhinia handelt es sich um eine artenreiche Pflanzenfamilie immergrüner oder laubabwerfender Bäume, Sträucher oder Lianen. Einige Arten sind mit Dornen besetzt. Einige Orchideenbäume werden sogar als Kletterpflanzen kultiviert.

Der Orchideenbaum besitzt wechselständig angeordnete Laubblätter, andere Arten besitzen hingegen behaarte Blätter. Die Blattränder sind immer glatt. Nebenblätter unterschiedlicher Form und Ausprägung können vorhanden sein.

Die Blüten treten in Trauben, Rispen oder Schirmchen auf. Die auffälligen Blüten können glocken- oder becherförmig erscheinen. Orchideenbäume können Weiß, Gelb, Orange, Rosa oder Tiefrot blühen.

Optimale Bedingungen für den Orchideenbaum

» Standort:

Die aus Asien stammenden Pflanzen sind sonnenhungrig. Dies sollte bei der Pflanzung unbedingt beachtet werden. Mit nur wenigen Sonnenstunden pro Tag werden sich die Orchideenbäume nur schwer zufrieden geben. Schattenplätze sind in jedem Fall zu vermeiden. Die Pflanzen würden verkümmern, die Blätter abwerfen und ihre hübschen Blüten vermissen lassen. Ein großer Feind für den Orchideenbaum stellt Zugluft dar. Wählen Sie daher unbedingt einen windgeschützten Standort.

In Kürze:

  • vollsonnig
  • hell
  • warm
  • geschützt

» Substrat:

In Bezug auf das Substrat zeigt sich der Orchideenbaum recht anspruchslos. Wichtig ist, dass es sich um einen kräftigen und humusreichen Boden handelt. Mit kargen Böden kommt die Pflanze weniger gut zurecht. Das Wachstum zeigt sich vermindert und die Blüte bleibt womöglich aus. Bei der Wahl des Substrats gilt es auch zu bedenken, dass der Orchideenbaum keine Staunässe verträgt und daher einen durchlässigen Boden benötigt.

» Tipp: Die Durchlässigkeit des Bodens lässt sich durch die Beimischung von Kies verbessern. Das Wasser kann dann besser abfließen und die Wurzeln können gut anwachsen.

In Kürze:

  • kräftig
  • humos
  • locker
  • durchlässig

» Pflanz-Anleitung:

❶ Standort bestimmen
❷ Pflanzkübel auswählen
❸ Substrat vorbereiten
❹ Drainage im Kübelboden anlegen
❺ Orchideenbaum wässern
❻ Orchideenbaum einpflanzen
❼ Erde gut andrücken
❽ Pflanze wässern

Damit sich die Pflanze gut entwickeln kann, sollte sie einen ausreichend großen Pflanzkübel erhalten. Das Gefäß sollte die Größe des Wurzelballens mindestens um 2/3 übersteigen. Wichtig ist auch, auf ausreichend Abzugslöcher im Gefäßboden zu achten. Sind keine Löcher im Boden vorhanden, können Gieß- und Regenwasser nicht abfließen und es kommt zu Staunässe, welche die Wurzeln absterben lässt. Um Staunässe vorzubeugen ist es hilfreich, im Boden des Pflanzgefäßes eine Drainage anzulegen, bevor mit Substrat aufgefüllt wird. Hierfür legen Sie Tonscherben oder Lavagranulat auf dem Gefäßboden aus.

Der Orchideenbaum ist bis zum Wurzelhals in das Pflanzgefäß zu setzen. Füllen Sie mit Substrat auf und drücken die Erde gut fest. Nach dem Einpflanzen sollte der Orchideenbaum ausreichend Wasser erhalten.

Orchideenbaum pflanzen – die wichtigsten Schritte im Überblick

Maßnahme Erläuterung
Pflanzgefäß auswählen • Auf Grund der klimatischen Bedingungen werden Orchideenbäume in unseren Breiten ausschließlich im Kübel kultiviert
• Das Pflanzgefäß sollte eine ausreichende Größe besitzen, damit die Wurzeln sich gut ausbreiten und entwickeln können.
• Weiterhin sind ausreichend Abflusslöcher im Gefäßboden wichtig, damit es nicht zu Staunässe kommt, weil das Gießwasser nicht abfließen kann.
Substrat vorbereiten • Orchideenbäume sind nicht sonderlich anspruchsvoll, was das Substrat betrifft.
• Der Boden darf nicht zu schwer sein, damit das Wasser abfließen kann.
• Schwere Böden können durch die Beigabe von Kies durchlässiger gemacht werden.
Orchideenbaum pflanzen • Vor der Pflanzung wird in den Gefäßboden eine Drainage-Schicht gelegt.
• Diese Schicht aus Tonscherben oder Lavagranulat verhindert die Entstehung von Staunässe.
• Die Pflanze wird anschließend vorsichtig in den Boden gesetzt.
• Das Substrat wird aufgefüllt, gut angedrückt und der Orchideenbaum wird ausreichend gegossen.

Orchideenbaum im Kübel kultivieren

Vielleicht haben Sie Orchideenbäume bereits in ihrer tropischen Heimat bewundert. Dort erreichen die Gewächse nicht selten Höhen von bis zu zehn Metern. Hier muss der Hobbygärtner einige Abstriche machen. Die Pflanzen sind nicht an unser Klima angepasst und sollten daher auch in eher milden Regionen nicht ins Freiland gesetzt werden.

Kübelpflanzen werden die genannte Wuchshöhe nicht erreichen. Die Haltung im Kübel erfordert eine akribische Pflanzenpflege, denn das Platz- und Nährstoffangebot im Kübel ist eher gering. Damit die Pflanzen gut anwachsen und sich optimal entwickeln, sollten Sie primär auf folgende Dinge achten:

  • ausreichend großes Pflanzgefäß
  • genügend Abflusslöcher im Gefäßboden
  • lockeres und durchlässiges Substrat
  • sonnigen und geschützten Standort

Im Sommer darf der Orchideenbaum ins Freie. Gewöhnen Sie die Gewächse langsam an die Sonneneinstrahlung, besonders nach dem Umzug aus dem Winterquartier reagieren die Pflanzen empfindlich auf äußere Reize. Nach einigen Tagen im Halbschatten kann die Pflanze problemlos in die volle Sonne umgesiedelt werden.

Orchideenbäume umpflanzen – Was ist zu beachten?

In ihrer natürlichen Umgebung wachsen Orchideenbäume ausgesprochen schnell. Auch im Kübel ist ein rasantes Wachstum zu beobachten und die Pflanzen drängen schnell aus dem Gefäß. Spätestens, wenn die Wurzeln bereits am Gefäßboden oder an der Oberfläche sichtbar werden, ist davon auszugehen, dass der Orchideenbaum den Pflanztopf komplett durchwurzelt hat und folglich umgepflanzt werden muss.

Das Umtopfen ist eine gute Gelegenheit, die Pflanze näher in Augeschein zu nehmen. Verkümmerte Wurzeln oder zu starke Wurzelwucherungen können entfernt werden. Auch ein Rückschnitt kann, wenn gewünscht, im Rahmen des Umpflanzens durchgeführt werden.

» Zeitpunkt:

Die beste Zeit, den Orchideenbaum umzupflanzen, ist der Hochsommer, der Zeitpunkt unmittelbar nach der Blüte.

» Pflanzgefäß:

Das neue Pflanzgefäß sollte einige Zentimeter größer als der vorherige Pflanztopf ausfallen. Wer sich das Umpflanzen vielleicht in den nächsten Jahren ersparen möchte und daher auf ein besonders großes Pflanzgefäß zurückgreift, wird bei älteren Pflanzen wahrscheinlich eine Enttäuschung erleben. Bieten Sie der Pflanze zu viel Raum, werden die Wurzeln alles daran setzen, den Pflanztopf bald wieder für sich einzunehmen. Dieses ganz natürliche Verhalten der Pflanzen geht leider zulasten der Blüte.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen