Orchideenbäume sind eigentlich relativ pflegeleichte Gewächse. Dennoch kann man bei der Pflege einiges verkehrt machen, was der Pflanze stark zusetzen kann. Hier einige Tipps zur Pflege.

Orchideenbaum pflegen
© kobolia – Fotolia.com

Orchideenbäume bringen tropisches Flair auf Balkon und Terrasse. Die aus Asien stammenden Bauhinien erhielten ihre Bezeichnung auf Grund der an Orchideen erinnernden farbenprächtigen und zum Teil auch duftenden Blüten. Die Pflege gestaltet sich vergleichsweise einfach und unkompliziert. Allerdings müssen einige Dinge beachtet werden. So vertragen die Hülsenfrüchtler keinen Frost und auch Zugluft und Staunässe schaden den dekorativen Zierpflanzen. Damit Sie bei der Pflege Ihres Orchideenbaumes auch garantiert nichts verkehrt machen, haben wir Ihnen folgende Tipps und Ratschläge zusammengestellt.

4 Pflegetipps für den Orchideenbaum

❖ Gießen:

Orchideenbäume bevorzugen einen sonnigen Standplatz. Auch die pralle Mittagssonne kann den tropischen Schönheiten nichts anhaben. Entsprechend hoch ist allerdings der Feuchtigkeitsbedarf. Die Pflanzen dürfen nicht austrocknen.

Kübelpflanzen trocknen schneller aus, als Pflanzen im Freiland, die sich über die Wurzeln aus den tieferen Bodenschichten mit Feuchtigkeit versorgen können.

An heißen Tagen sollte täglich gegossen werden. Allerdings ist dabei darauf zu achten, dass es nicht zu Staunässe kommt und das Gießwasser aus dem Kübel immer gut abfließen kann. Kommt es im Gefäß zu einem Flüssigkeitsstau, werden die Wurzeln angegriffen. Diese können dann keine Nährstoffe mehr aufnehmen und die Pflanze stirbt schließlich ab.

» Tipp: Verwenden Sie kalkfreies Wasser, am besten Regenwasser oder gut abgestandenes Leitungswasser.

Die Pflanzen müssen im Haus überwintert werden. Das Gießen ist auch während der kalten Jahreszeit nicht gänzlich zu vernachlässigen. Der Flüssigkeitsbedarf im Winter ist aber eher mäßig, daher müssen Sie entsprechend weniger gießen.

Die Daumenprobe verrät, ob der Boden abgetrocknet ist und bewässert werden muss.

Bei unsachgemäßer Pflege im Winter kommt es zu Blattfall oder einer Vergeilung der Triebe, was der Pflanze unnötige Kraft entzieht.

In Kürze:

  • regelmäßig gießen
  • im Sommer nicht austrocknen lassen
  • kalkfreies Wasser benutzen
  • Staunässe vermeiden
  • im Winter weniger gießen

❖ Düngen:

Während der Wachstumsphase im Frühling und Sommer kann der Orchideenbaum in 14tägigen Abständen herkömmlichen Flüssigdünger erhalten. Auch speziellen Dünger für Kübelpflanzen können Sie verwenden. Kübelpflanzen Dünger geben Sie alle drei Wochen direkt ins Gießwasser. Wer unmittelbar bei der Pflanzung dem Substrat Kompost untermischt, sorgt für eine natürliche und nachhaltige Düngung und vermeidet ein Überdüngen der Pflanzen. Während des Winterstandes wird der Orchideenbaum nicht gedüngt.

In Kürze:

  • während der Wachstumsphase regelmäßig
  • Flüssigdünger oder Spezialdünger für Kübelpflanzen verwenden
  • im Winter nicht düngen

❖ Rückschnitt:

Schnittmaßnahmen werden vom Orchideenbaum in der Regel gut vertragen. Sie können jederzeit einen Rückschnitt vornehmen, wenn die Pflanze Ihnen zu sehr in die Höhe wächst und Sie eine buschige Wuchsform bevorzugen. Auch die Erziehung zum Hochstamm ist möglich. Bleiben Sie hierbei konsequent und sorgen Sie für die Entfernung der unteren Seitentriebe.

» Achtung: Damit sich die Krone optimal ausbilden kann, müssen die starken Leittriebe erhalten bleiben.

Damit die Äste nicht quer wachsen, sind diese beim Rückschnitt möglichst nah am Stamm zurückzuschneiden. Aus verbliebenen “Stummeln” wachsen die Äste meist unkontrolliert heraus, was die angestrebte Wuchsform des Orchideenbaumes gefährdet.

Optimaler Zeitpunkt für Rückschnitt
Den Rückschnitt können Sie unmittelbar nach der Blüte durchführen. Sind auf Grund von Krankheiten oder Schädlingsbefall Rückschnitte notwendig, schauen Sie nicht auf den Kalender, sondern handeln umgehend, um den Orchideenbaum zu erhalten.

Wenn Sie ein scharfes und sauberes Schnittwerkzeug verwenden, wird die Pflanze den Eingriff gut vertragen. Unscharfe Messer und Scheren führen dagegen zu gequetschten oder eingerissenen Schnitträndern, welche eine Eintrittspforte für Bakterien und Schädlinge darstellen und die Pflanze unnötig schwächen.

❖ Überwinterung:

Der Orchideenbaum freut sich über einen Sonnenplatz auf Balkon und Terrasse. Fallen die Temperaturen jedoch unter zehn Grad, wird es für die Wärme liebende Pflanze bereits gefährlich. Die Pflanzen vertragen keinen Frost und sollten daher schon im Spätsommer wieder ins Haus gebracht werden. Die Temperatur im Winterquartier sollte bei zirka 15 bis 18 Grad liegen. Vermeiden Sie einen Standplatz unmittelbar in Heizungsnähe. Gegossen wird die Pflanze im Winterquartier eher mäßig. Das Besprühen des Gewächses sollte vermieden werden.

» Tipp: Einige Orchideenbäume werfen im Winterquartier die Blätter ab und treiben erst im kommenden Frühling neu aus.

Was tun bei Blattfall

Keine Angst, meist ist der Blattfall des Orchideenbaumes harmlos. Es handelt sich um halbimmergrüne Gewächse. Das heißt, es liegt in der Natur der Pflanze, dass einmal jährlich ein Blattfall eintritt. Dieser ist jedoch meist nur von kurzer Dauer. Schon bald wird die Pflanze wieder austreiben. Handelt es sich um ältere Exemplare, erscheinen zeitgleich die lang ersehnten Blüten.

Der Orchideenbaum blüht erst im Alter von etwa vier Jahren.

Wichtige Tipps zur Pflege im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Gießen • Der Flüssigkeitsbedarf der sonnenhungrigen Gewächse ist hoch. Kübelpflanzen trocknen schnell aus.
• Im Sommer sollte täglich bewässert werden.
• Verwenden Sie am besten Regenwasser.
• Leitungswasser sollte etwa eine Woche stehen, bis es sich als Gießwasser nutzen lässt.
• Im Winterquartier wird weniger bewässert.
• Achten Sie stets darauf, dass die Pflanze nicht austrocknet.
Düngen • Während der Wachstumsphase kann in dreiwöchigen Abständen Spezialdünger für Kübelpflanzen verabreicht werden.
• Herkömmlichen Flüssigdünger können Sie 14tägig ins Gießwasser geben.
• Während der Wintermonate wird der Orchideenbaum nicht gedüngt.
Schneiden • Orchideenbäume sind sehr gut schnittverträglich.
• Unmittelbar nach der Blüte können Sie die Pflanze zurückschneiden.
• Ein Rückschnitt ist zu empfehlen, wenn sich eine buschige Krone ausbilden soll.
• Kranke oder vertrocknete Pflanzenteile können jederzeit zurückgeschnitten werden.

Orchideenbaum-Arten vorgestellt

Carl von Linné hat die Orchideenbäume erstmals im Jahre 1753 näher beschrieben. Die Gattungsbezeichnung Bauhinia erinnert an Johann und Caspar Bauhin. Die Brüder waren als Botaniker tätig und weisen zugleich auf die zweigeteilten Blätter der Orchideenbäume hin. Der Gattung Bauhinia sind zirka 270 Arten zuzurechnen.

✿ Schmetterlings-Orchideenbaum

Die Schmetterlings-Bauhinie ist in unseren Breiten der mit Abstand bekannteste Orchideenbaum. Mit seiner kräftigen, violetten bis purpurnen Blütenfarbe erinnert das Gewächs einmal mehr an die aus vielen Wohnzimmern nicht wegzudenkenden Schmetterlings-Orchideen. Die Blüten sind besonders attraktiv, können bis zu zehn Zentimeter im Durchmesser umfassen und verströmen einen lieblichen Duft. Im Wintergarten gelangt die Pflanze etwa im Mai zur Blüte. Der Austrieb beginnt zirka Anfang April. Ab Mai kann das Gewächs auf Balkon oder Terrasse umziehen. Auch die ganzjährliche Haltung im beheizten Wintergarten ist möglich.

✿ Gelber Orchideenbaum

Charakteristisch für den gelben Orchideenbaum sind die besonders kleinen Blätter. Die Blüten erscheinen wie kleine Trichter. Dies kommt durch die Überlappung der gelben Blütenblätter zu Stande. Die Blüten besitzen ein violettes Auge, welches Insekten anlocken soll. Zunächst wächst der gelbe Orchideenbaum zu einem kleinen Busch mit lockerer Verzweigung heran. In den späteren Standjahren entwickeln sich kleine Bäumchen mit einer ovalen Krone. Der Gelbe Orchideenbaum zeigt erst im Hochsommer seine eleganten Blüten.

✿ Zwerg-Orchideenbaum

Obwohl die Rote Bauhinie zu den Orchideenbäumen zu zählen ist, erinnert sie mit ihrem Wuchs an eine Kletterpflanze. Die langen Zweige finden Halt an Mauern oder Gerüsten. Die Blüten wirken besonders filigran und sind Rosa bis Rot gefärbt. Meist blüht der Zwerg-Orchideenbaum im Frühling. Einige Exemplare kommen aber auch erst im Hochsommer zur Blüte.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen