Sicherlich fragen Sie sich jetzt, was eine Pflaumikose ist. Ganz einfach: eine Kreuzung aus Pflaume und Aprikose, die hervorragend schmeckt. Wie diese angebaut wird, lesen Sie hier.
Mischfrucht-Pflanzen wie weiße Ananas-Erdbeeren oder der Sternen-Apfel bringen frischen Wind in den Gartenfachhandel. Hierzu zählt auch die Pflaumenaprikose, die von ihrem Züchter Baldur-Garten als Pflaumikose bezeichnet wird.
Der kleinwüchsige Obstbaum wird nur etwa drei Meter hoch, ist pflegeleicht und gedeiht sowohl im Garten als auch im großen Kübel. Was Sie beim Pflaumikose pflanzen, beim Standort und bei der Pflege beachten sollten, lesen Sie hier.
Pflanzenporträt: Aprikosen-Pflaume

Die Pflaumikose ist eine Kreuzung aus Pflaume und Aprikose und vereint das Beste beider Obstsorten. Eine besonders beliebte Vertreterin dieser Mischfrucht ist die Sorte Prunus armeniaca ‘Aprisali’®, die durch ihr süß-aromatisches Aroma und ihre auffällige Färbung überzeugt. Das leuchtend rote Fruchtfleisch löst sich gut vom Stein, die dunkelrote bis bläuliche Schale erinnert äußerlich an klassische Pflaumen. Dank ihres intensiven Geschmacks eignet sich die vitaminreiche Frucht hervorragend zum Naschen, für Marmelade oder als raffinierte Kuchenfüllung.
Aprikosen-Pflaume ‘Aprisali’® | (Prunus armeniaca ‘Aprisali’®) |
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Wuchshöhe | 2,5 bis 3,5 Meter hoch, kompakter, platzsparender Obstbaum |
Boden | Nährstoffreich, gut durchlässig, frisch bis leicht feucht |
Standort | Sonnig bis halbschattig |
Blütenfarbe | Weiß |
Blütezeit | April |
Erntezeit | Juli |
Fruchtgeschmack | Süß und aromatisch |
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Blütezeit und Bestäubung
Pflaumikosen zeigen ihre ersten Blüten meist im April, manchmal je nach Witterung auch schon etwas früher. Dann öffnen sich zahlreiche weiße Blüten, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch bestäubende Insekten anlocken. Die Pflanze gilt als selbstfruchtbar, trägt also auch ohne Bestäuber gute Erträge. Wer den Fruchtansatz zusätzlich steigern möchte, kann dennoch eine zweite Aprikosen-Pflaume in der Nähe einpflanzen.
Erntezeit und Fruchtreife
Ab dem zweiten bis dritten Standjahr bildet die Aprikosen-Pflaume im Spätsommer ihre ersten Früchte aus. Je nach Witterung und Standort erfolgt die Erntezeit im Juli. Die Frucht ist dann reif, wenn sie sich leicht vom Stiel löst, angenehm duftet und auf leichten Fingerdruck nachgibt. Der Ertrag steigt mit den Jahren und ist für einen kleinen Baum durchaus beachtlich.
Pflaumikose pflanzen
Pflanzzeit
Am besten pflanzen Sie die Pflaumikose im Frühjahr (März bis April) oder im Herbst (Oktober), solange der Boden frostfrei ist.
Standort und Boden
Pflaumikosen bevorzugen einen sonnig bis halbschattigen Platz. Der Boden sollte nährstoffreich, locker, frisch bis feucht und gut durchlässig sein.
Tipp: Auf sandigen Böden gedeiht die Aprikosen-Pflaume hingegen nur recht schlecht. Weshalb an solch einem Standort erst einmal ein größerer Aushub erfolgen muss, der mit frischem Humus wieder gefüllt wird und in welchen dann das Bäumchen gepflanzt werden kann.
Pflanzanleitung
Winterharte Pflaumenaprikosen-Bäume werden meist schon als mehrjährige Pflanzen angeboten, da sie erst ab ihrem dritten Lebensjahr jeweils im Spätsommer ihre Früchte tragen.
Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen. Lockern Sie den Boden auf, mischen Sie etwas Kompost unter und setzen Sie die Pflanze so ein, dass die Veredelungsstelle über der Erde liegt. Gut angießen und bei Bedarf einen Stützpfahl setzen.
Tipp: Setzen Sie eine kleine Aprikosen-Pflaume im Garten ein, müssen Sie in den ersten Jahren alle unteren Seitentriebe immer wieder entfernen, bis sich ein Stamm gebildet hat.
Pflaumikose im Kübel pflanzen
Durch ihre kompakte Wuchsform ist die Pflaumikose auch ideal für größere Töpfe oder Kübel geeignet. Wichtig ist eine gute Drainage im Pflanzkübel, damit keine Staunässe entsteht. Achten Sie auf ein Gefäß mit mindestens 40 Litern Volumen und schützen Sie den Kübel im Winter durch Isoliermaterial oder überwintern Sie die Aprikosen-Pflaume in einem frostfreien Winterquartier.
Pflaumikose pflegen

Düngen und Gießen
Die robusten Pflaumenaprikosen sind in der Haltung als ausgesprochen pflegeleicht zu bezeichnen und benötigen nur herkömmliche Düngergaben. Idealerweise arbeiten Sie alljährlich nach der Ernte rund um den Pflanzenstamm frischen Kompost ein.
Weiterhin müssen Sie darauf achten, dass die Wurzeln stets feucht – jedoch nicht nass – sind. Die Feuchtigkeit ist nämlich besonders während der Blütephase, aber auch während der Fruchtbildung von immenser Bedeutung. Dabei am besten morgens gießen.
Tipp: Den Kompost dabei am besten mit Hornspäne vermischen, da das die Nährstoffzufuhr für den Baum deutlich stärkt.
Rückschnitt und Erziehung
Ein jährlicher Rückschnitt sorgt für eine luftige Krone und einen guten Fruchtansatz. Der beste Zeitpunkt liegt im späten Winter, bevor die neuen Triebe erscheinen. Schneiden Sie dabei abgestorbene, kranke oder sich kreuzende Zweige zurück. In den ersten Jahren empfiehlt es sich, den jungen Baum zu einer lockeren Mitteltrieb-Krone zu erziehen. Das erleichtert nicht nur die Pflege, sondern auch die spätere Ernte.
Tipp: Die Pflaumikose ‘Aprisali’® lässt sich auch als Spalierobst ziehen und ist damit ideal für kleine Gärten, vor Mauern oder Zäunen. Wählen Sie einen sonnigen Standort und geben Sie der Pflanze eine stabile Rankhilfe, etwa mit waagerecht gespannten Drähten. Zwei kräftige Triebe können Sie zu Leitästen erziehen und regelmäßig einkürzen. So bleibt der Wuchs flach, und die Pflaumikose trägt reichlich aromatische Früchte auf kleinem Raum.
Überwinterung und Frostschutz
Pflaumenaprikosen gelten als winterhart bis etwa -20 °C. In besonders kalten Lagen oder bei jungen Pflanzen empfiehlt sich jedoch ein Winterschutz. Eine dicke Mulchschicht im Wurzelbereich und ein Stammschutz aus Jute oder Vlies helfen, Frostschäden zu vermeiden.
Vermehrung
Die Pflaumikose ist eine Kreuzung und wird daher fast ausschließlich durch Veredelung vermehrt. Eine Aussaat führt in der Regel zu nicht sortenreinen Pflanzen. Wer es ausprobieren möchte, kann im Sommer grüne Stecklinge schneiden und sie in einem Topf mit Folienhaube bewurzeln lassen. Das ist jedoch ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Krankheiten und Schädlinge
Die Aprikosen-Pflaume gilt als besonders widerstandsfähig gegenüber Monilia, einer weit verbreiteten Pilzkrankheit, die bei vielen Steinobstarten Triebspitzen und Blüten befällt. Auch sonst zeigt sich die Pflanze insgesamt robust. Vereinzelt können im Frühjahr jedoch Blattläuse auftreten. Diese lassen sich jedoch gut mit Brennnesselbrühe oder durch das Ansiedeln von Nützlingen wie Marienkäfern bekämpfen.