Pilzkrankheiten wie Monilia oder Rost können den Gehölzen im Ziergarten ziemlich stark zusetzen. Einigen Beispielen gehen wir hier auf den Grund.

Die häufigsten Pflanzenkrankheiten, die im Garten auftreten, rühren von Pilzinfektionen und werden durch Sporen übertragen. In den meisten Fällen wird die Infektion erst erkannt, wenn sich auf den Blättern Flecken bilden oder sie durchlöchert sind. Auch welke Triebe können ein Indiz auf eine Pilzinfektion sein.

Wie werden Pilzkrankheiten im Garten übertragen?

Vorrangig übertragen Wind, Insekten oder Regenspritzer die Krankheitserreger. Ein feuchter Standort begünstigt die Entwicklung des Pilzes und kann zu einem immensen Schaden an ihren Ziergehölzen führen.

Im Folgenden wollen wir Sie über Pilzkrankheiten im Ziergarten informieren und chronologisch Bekämpfungsmethoden vorstellen.

Häufige Pilzkrankheiten an Ziersträuchern

➡️ Monilia an Ziersträuchern

Von Monilia-Spitzendürre befallenes, braunes und trockenes Blatt.
Von Monilia-Spitzendürre befallenes, braunes und trockenes Blatt. | © Studiomiracle / stock.adobe.com

Die Monilinia, besser bekannt als Monilia, ist eine häufig verkommende Pilzkrankheit im Garten. Bei Kernobst und Steinobst können sowohl die Monilia Spitzendürre (Monilia laxa) als auch die Fruchtfäule (Monilia fructigena) auftreten, wobei beide Pilze Zweige und Früchte befallen. Eine optische Unterscheidung der Pilze gelingt hauptsächlich durch die Farbe ihrer Sporen: Während M. laxa graue Sporenrasen bildet, ist M. fructigena durch eine andere Sporenfarbe gekennzeichnet. Betroffen davon sind besonders Kirschen und Äpfel, aber auch andere Obstgehölze.

Die Monilia Spitzendürre verursacht unter anderem Forsythia-Welke oder Spitzendürre an Mandelbäumchen und Zierquitten.

Tipp: Nehmen Sie im Frühjahr die Neutriebe Ihrer Gehölze unter Augenschein. Sie erkennen diese Krankheit während der Blüte oder kurz danach. Die neuen Triebe welken und werden nach einigen Tagen dürr. Befallene Pflanzenteile sind im Hausmüll zu entsorgen.

Der Pilz überwintert an den abgestorbenen Trieben am Ziergehölz. Vor der Blüte im Frühjahr bilden diese Pilze Sporen aus. Wind und Insekten übertragen diese Krankheitserreger auf Blüten, die sich gerade öffnen.

Januar und Februar:

Dürre, trockene Triebe vom Vorjahr ausschneiden

März und April:

Fungizid wie Compo 17785 Duaxo Universal Pilz-frei oder Obst-Pilzfrei Teldor 2- bis 4-mal flankierend zum Schnitt spritzen

Mai und Juni:

Erkrankte Neutriebe ausschneiden

➡️ Säulenrost an Zierjohannisbeere und Kiefernblasenrost

Nahaufnahme eines Johannisbeer Blattes, das von Säulenrost befallen ist.
Johannisbeerrost befällt auch fünfnadlige Kiefernarten. | © Peter Oetelshofen / stock.adobe.com

Nicht nur Johannisbeeren im Zier- und Obstgarten können von diesem Pilz infiziert werden, auch fünfnadlige Kiefernarten kann es treffen. Es ist ein und derselbe Krankheitserreger, der den Säulenrost an Johannisbeeren und den Kieferblasenrost verursacht. Sie infizieren sich gegenseitig in räumlicher Nähe.

Auf den Trieben fünfnadliger Kiefernarten bilden sich spindelförmige Anschwellungen. Im Frühjahr bei feuchter Witterung brechen aus ihnen 2 bis 5 Millimeter große blasenförmige Pilzgebilde heraus. Die unzähligen Pilzsporen des Kiefernblasenrostes werden mit dem Wind auf die Johannisbeeren übertragen.

Sie erkennen etwa zwei Wochen nach der Infektion erste Sporenlager des Pilzes auf der Blattunterseite der Johannisbeere. Der Befall dehnt sich rasant auf die Johannisbeere aus.
Im August /September haben orangefarbene bis bräunliche, fadenförmige „Säulchen“ des Pilzes die Blattunterseite der Johannisbeere überzogen. Die nächste Form der Pilzsporen wird gebildet, mit denen dann wieder die fünfnadeligen Kiefernarten infiziert werden.

Januar bis Mai:

➔ Befalllene Triebe der fünfnadeligen Kiefernarten entfernen

Juni und Juli:

➔ Bei starkem Befall die Zierjohannisbeere bereits ab Mai vor der Blüte und nach der Blüte mit CELAFLOR® Gemüse-Pilzfrei Saprol spritzen

In der Folgezeit:

➔ Abgefallene pilzbefallene Johannisbeerblätter aufsammeln und entsorgen und Kiefern aus dem Garten entfernen

➡️ Wacholderrost – Birnengitterrost

Nahaufnahme der Auswucherung des Birnengitterrostes am Wacholder.
Auswucherung des Birnengitterrostes am Wacholder. | © Игорь Кляхин / stock.adobe.com

Der Wacholderrost ist eine auffällige Pilzkrankheit. Befallen von diesem Rostpilz werden unter anderem Sade-Baum (Gift-Wacholder), Rot-Zeder-Wacholder und Exemplare flach wachsender Arten wie der Chinesische Wacholder. Der gleiche Pilz verursacht auch den Birnengitterrost. Er braucht zum einen den Wacholder als Wirtspflanze und zum anderen der Wacholderrost, die Birne.

Und so läuft das Wechselspiel periodisch ab:

Der Pilz überwintert in den Wacholdertrieben. Aus den inzwischen verdickten Trieben brechen im März/April braune, blasenartige Sporenlager heraus. Bei Regen weichen sie zu einer leimartigen Sporenmasse auf, die von Insekten auf die Birnenblätter übertragen werden. Im trockenen Zustand werden die Sporen vom Wind auf die Birnenblätter getragen.

Auf der Blattoberseite entwickeln sich etwa 14 Tage nach der Infektion orange glänzende Flecken, in deren Mitte sich punktartige, klebrige Pusteln bilden. Der Pilz wächst zur Blattunterseite durch. Im Juli/August bildet er an dieser Stelle knollenartige Warzen aus, in denen sich die Sporen befinden und später herausgeworfen werden. Diese Pilzsporen infizieren dann den Wacholder

Januar bis April:

➔ Wacholderpflanze aus dem Garten entfernen.

Mai bis Juli:

➔ Bei Befall Birnenblätter mit einem Fungid wie Compo 17785 Duaxo Universal Pilz-frei spritzen

In der Folgezeit:

➔ Neu befallenen Wacholder aus dem Garten entfernen

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

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