Der Rhododendron ist zwar robust, er kann jedoch trotzdem von einigen Krankheiten befallen werden. Wie Sie diese erkennen und bekämpfen, erkläre ich hier.

Rhododendron Krankheiten
Der Rhododendron ist vor Krankheiten nicht gefeit – © tinadefortunata / stock.adobe.com

Rhododendren begeistern im Frühsommer mit ihren farbgewaltigen Blüten. Das beliebte Gewächs ist daher aus vielen Gärten und Parklandschaften nicht wegzudenken und kann im Laufe von Jahrzehnten eine beachtliche Größe annehmen. Allerdings werden Hobbygärtner auch häufig mit welken Trieben, verfärbten Knospen oder braunen Blättern konfrontiert. Welche Krankheiten dahinterstecken und wie Sie diese erkennen, erkläre ich nachfolgend im Detail. Außerdem nenne ich Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Diese Krankheiten treten am häufigsten auf

◾ Triebsterben

Rhododendron Krankheiten Triebsterben
Beim der Phytophthora-Welke spricht man vom Triebsterben – © aRTI01 / stock.adobe.com

Die Phytophthora-Welke ist eine ernstzunehmende Erkrankung der Gewächse. Zunächst treten braune Blattflecken auf. Das Gewebe in deren Mitte erscheint hell und trocken. Auch die Zweige beginnen zu welken. Allgemein erweckt die Pflanze einen kränklichen Eindruck. Mit der Zeit werden die Blätter glanzlos, bekommen eine graubraune Farbe und rollen sich ein. Ist der Rhododendron stark befallen, kann die komplette Pflanze absterben.

Hinweis: Die Infektion mit dem Phytophthora-Pilz kann über Triebe oder Wurzeln erfolgen. Infektionen der Blätter sind gut an den typischen Blattflecken zu erkennen. Liegt eine Wurzelinfektion vor, setzt meist das Welken vollständiger Äste ein.

➡ Behandlungsmöglichkeiten:

Schnelles Handeln ist erforderlich. Die befallenen Triebe müssen bis auf den gesunden Bereich gekürzt werden. Damit der Pilz nicht weitergetragen wird, ist das Schnittwerkzeug nach dem Gebrauch zu desinfizieren. Dem Rückschnitt des Rhododendrons sollte eine Behandlung mit einem Fungizid gegen Pilzbefall folgen. Hausmittel bleiben an dieser Stelle leider wirkungslos.

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Bei einer Infektion über die Wurzeln gibt es keine Rettung mehr. Die Pflanzen sind aus dem Boden zu nehmen und vollständig zu entsorgen. Ein Bodenaustausch ist ratsam, bevor eine Neubepflanzung vorgenommen wird. Denn die Krankheit wird durch dichte und feuchte Untergründe begünstigt. Vorbeugend sollte eine gute Bodenvorbereitung erfolgen.

◾ Knospenbräune/Rhododendronzikade

Rhododendron Krankheiten Knospenbräune
Bei der Knospenbräune bekommen die Knospen einen dunklen Flaum – © Ruckszio / stock.adobe.com

Zeigen sich nach dem Winter braune Verfärbungen an den Knospen, denken Hobbygärtner zunächst an Erfrierungen. Doch vermutlich liegt eine Knospenbräune vor. Schauen Sie genauer hin, erkennen Sie auf den verfärbten Knospen einen dunklen Flaum. Dabei handelt es sich um den Pilzfruchtkörper. Genauer ist der Pilz Pycnostysanus azaleae der Verursacher. Doch dieser hat mit der Rhododendronzikade einen Helfer gefunden. Denn die an sich recht ansehnlichen grün-rot gemusterten Insekten stehen als Überträger des Pilzes in Verdacht.

Die etwa ein Zentimeter großen Insekten ritzen die Blätter an und bedienen sich am Pflanzensaft. Dies fügt den Ziergehölzen keinen nennenswerten Schaden zu. Allerdings werden die Wunden für die Eiablage im Herbst genutzt. Geschwächte Pflanzen können aber auch ohne Zutun der Zikaden erkranken.

➡ Behandlungsmöglichkeiten:

Die verfärbten Knospen werden ausgebrochen und über den Hausmüll entsorgt. Fungizide zeigen gegen diesen Pilz leider keine Wirkung. Deshalb sollten Sie gegen die Zikaden vorgehen. Die Larven schlüpfen im Mai aus den im vergangenen Herbst abgelegten Eiern. Die Blätter sollten Sie daher mit Neem-Produkten besprühen. Die aus dem Neebaumsamen gewonnenen Wirkstoffe schonen die meisten Nützlinge, ausgenommen die Schwebfliege.

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Eine Neemöl-Lösung können Sie aber auch selbst herstellen. Dafür einen Teelöffel Neemöl in einen Liter Wasser geben. Die Lösung kann anschließend in Sprühflaschen gefüllt werden. Beim Einsprühen dürfen Sie dann keinen Pflanzenteil vergessen. Am effektivsten wirkt die Anwendung am frühen Morgen. Dann sind die Zikaden nämlich noch wenig beweglich.

◾ Chlorosen

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Die Blattfärbung deutet auf einen Mangel an Nährstoffen hin – © vodolej / stock.adobe.com

Auf Chlorosen kann geschlossen werden, wenn sich die Blätter des Rhododendrons gelb verfärben. Denn die Blattfärbung deutet auf einen Mangel an Nährstoffen hin. Fehlt es an Eisen, zeigen die jüngeren Triebe an den Spitzen Vergilbungen. Die Blattadern behalten dagegen zunächst noch ihre grüne Färbung. Ein stärkerer Mangel äußert sich in komplett vergilbtem Laub, welches von seinen Rändern her zu vertrocknen beginnt. Für den Eisenmangel gibt es zwei mögliche Ursachen: ein Zuviel an Kalk oder einen zu hohen pH-Wert des Bodens.

➡ Behandlungsmöglichkeiten:

Überprüfen Sie zunächst den Zustand des Bodens. Die Erde sollte sauer und gut durchlässig sein. Durch eine Düngung können Sie die benötigten Nährstoffe zuführen. Wichtig ist außerdem, dass Sie mit Regenwasser gießen.

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◾ Blattfleckenkrankheit

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Verschieden Pilze lösen die Blattfleckenkrankheit aus – © Tomasz / stock.adobe.com

Feucht-warmes Klima ist meist der Auslöser für die Blattfleckenkrankheit am Rhododendron. Ursächlich hierfür sind verschieden Pilze, die erfahrene Hobbygärtner am Schadbild unterscheiden können:

Colletotrichum-Pilze:
schwarzbraune Flecken mit rötlichen Rändern auf beiden Blattseiten

Cercospora-Pilze:
dunkelbraune Flecken, unregelmäßiger Verlauf, rote Umrandung möglich

Die Fleckenbildung fällt anfänglich kaum auf. Mit der Zeit entstehen durch das Zusammenwachsen jedoch großflächige Areale.

➡ Behandlungsmöglichkeiten:

Bei der Blattfleckenkrankheit sind keine nachhaltigen Schäden an der Pflanze zu erwarten. Wichtig ist, die befallenen Blätter vorsorglich zu entfernen und über den Restmüll zu entsorgen. Eine wirkungsvolle Vorbeugungsmaßnahme besteht darin, Rhododendren nur im Wurzelbereich zu bewässern.

◾ Rhododendronrost

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Beim Rhododendronrost befinden sich auf der Blattunterseite Sporenlager – © Floki / stock.adobe.com

Für diese Erkrankung am Rhododendron sind Rostpilze verantwortlich. Das Schadbild ähnelt der Blattfleckenkrankheit. Die Oberseiten der Blätter sind von gelben bis bräunlichen Flecken übersät. Der Rhododendronrost kann anhand der auf der Blattunterseite befindlichen Sporenlager gut diagnostiziert werden. Diese sind anfänglich gelb bis orange und verfärben sich später Rostbraun.

➡ Behandlungsmöglichkeiten:

Damit sich die Pilze nicht weiter ausbreiten können, sind die befallenen Pflanzenteile auch hier umgehend zu entfernen. An idealen Standorten tritt ein Befall kaum auf. Vorbeugend kann auch die ausschließliche Bewässerung von unten wirken. Kommt es zu schweren Schäden, die zu spät bemerkt werden, können Sie zu Fungiziden greifen.

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Gegen Rhododendronrost gibt es aber auch einige recht wirkungsvolle Hausmittel. Darunter zählen:

▪ Backpulver:
Ein Spray gegen Pilzbefall können Sie durch das Vermischen von vier Teelöffeln Backpulver mit Wasser und ein paar Spritzern Öl herstellen. Alle befallenen Stellen sollten dann einmal wöchentlich mit dem selbstgemachten Spray behandelt werden.

▪ Farnbrühe:
Ein Sud aus Farnblättern kann ebenfalls Wirkung zeigen. Hierbei sollten Sie auf Wurmfarne oder Adlerfarne zurückgreifen. Die Blätter werden getrocknet und zerkleinert. Etwa 20 Gramm Blätter sollten dann pro Liter Wasser verwendet werden. Zunächst sollte der Sud einen Tag ziehen. Anschließend wird die Lösung etwa 25 Minuten abgekocht. Die Brühe sollte unverdünnt verwendet werden und ist als Spray auf die betroffenen Pflanzenstellen aufzutragen.

▪ Aspirin-Tablette:
Ein weiterer natürlicher Helfer ist gefunden, wenn zwei Aspirin in einem halben Glas mit Wasser aufgelöst werden. Die Flüssigkeit wird ebenfalls als Spray benutzt.

◾ Echter Mehltau

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Die Beläge erinnern an Mehl – © Tomasz / stock.adobe.com

Echter Mehltau ist nicht zu übersehen, zeigen sich doch an den Oberseiten der Blätter Beläge, die an Mehl erinnern. Beim Rhododendron wird häufig beobachtet, dass sich das Pilzgeflecht in ein schmutziges Braun verfärbt. Der immergrüne Rhododendron ist weniger befallen, als sommergrüne Azaleen, deren Blätter weicher sind. Trockene Böden und starke Temperaturschwankungen fördern die Entstehung von Mehltau.

➡ Behandlungsmöglichkeiten:

Betroffene Pflanzenteile sind zu entfernen und gehören nicht auf den Kompost. Entsorgen Sie von Echtem Mehltau betroffenes Pflanzenmaterial stets über den Hausmüll. Folgende Hausmittel lassen sich einfach herstellen und zeigen eine zuverlässige Wirkung bei Echtem Mehltau.

▪ Backpulver:
Mit einer Backpulver-Lösung lässt sich Mehltau bekämpfen. Dafür sorgt die durch das weiße Pulver ausgelöste alkalische Reaktion. Einer Packung Backpulver werden 20 Milliliter Pflanzenöl zugegeben. Dies dient der Pflanzenstärkung. Das Ganze wird dann mit zwei Litern Wasser aufgefüllt und in eine Sprühflasche abgefüllt. Behandelt werden sollten betroffene Pflanzen alle 14 Tage. Bei starkem Regenfall ist öfters zu sprühen.

▪ Milch:
Nachdem alle betroffenen Blätter von der Pflanze entfernt wurden, kann das Besprühen mit einer Lösung aus Milch und Wasser helfen. Dazu einfach Milch mit Wasser in einem Verhältnis von 1:8 mischen. Gesprüht werden sollte dann im Abstand von drei Tagen.

▪ Knoblauch:
Die einfachste Lösung und effektive Vorbeugung besteht darin, zwischen die Rhododendren Knoblauch zu pflanzen. Als Hausmittel hilft auch Knoblauchsud. Hierfür zehn kleingeschnittene Knoblauchzehen mit zwei Litern kochendem Wasser übergießen und die Pflanzen damit besprühen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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