Verbessern Sie Ihre Poolpflege mit unseren Expertentipps: Von der richtigen Wahl der Sandfilteranlage über den Einsatz von AFM Filterglas bis hin zur Verwendung von Salzwassersystemen und abdunkelnden Solarfolien. Weniger Chemie, weniger Wartung!

Poolpflege Tipps
Setzen Sie Poolpflegegeräte und -mittel richtig ein | © Davizro Photography / stock.adobe.com
Eine gute Poolpflege stellt sicher, dass das eigene Schwimmbecken ansehnlich und hygienisch einwandfrei bleibt. Idealerweise wird zusätzlich der Verbrauch an Poolchemie minimiert und auch die Zeit zur Wartung möglichst reduziert.

Tipp 1: Zur Poolpflege braucht es den richtigen Sandfilter

Es gibt zahlreiche Sandfilteranlagen auf dem Markt. Doch viele sind aus Marketing-Gründen viel zu stark. Leider lassen sich viele Poolbesitzer von hohen Leistungsangaben der Pumpe beeindrucken. Hingegen wird auf Kessel oftmals kaum achtgegeben. Doch damit eine Sandfilteranlage gut arbeiten kann, müssen die Fließgeschwindigkeiten im Kessel eher langsam sein. Idealerweise ist die Sandfilterpumpe also nur moderat stark und der Kessel ist gleichzeitig sehr groß.

Wichtig ist das Verhältnis von Pumpenstärke und Filterkessel

In Folge funktioniert die Filtration viel besser und auch Flockungsmittel arbeiten wesentlich effektiver. Bei Rückspülungen wird mehr Schmutz aus dem Wasserkreislauf entfernt und es landen weniger Schmutzpartikel im Pool. In Folge sinkt auch der Verbrauch an Chlor und das Wasser wird klarer. Die Poolpflege gelingt so deutlich leichter. Ein Geheimtipp ist die Bestway Sandfilteranlage 58499, die eine moderate 280 Watt Pumpe mit einem sehr großen 437 mm im Durchmesser messenden Kessel kombiniert, welcher bis zu 45 kg Sand oder 41 kg Filterglas fasst.

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Tipp 2: Mit AFM Filterglas wird die Filtration noch effektiver

Auch wenn Sand als Filtermedium sehr beliebt ist: AFM Filterglas ist noch besser. Es weist einerseits eine rauere Oberfläche auf, weswegen es bei gleicher Körnung ca. 30 % feiner als Sand filtert. Doch damit nicht genug: Während ein Kilogramm Quarzsand auf ca. 2-7 m² Oberfläche kommt, so sind es bei AFM mit der Körnung Grade 1 ca. 600 – 1.000m²!

Poolpflege Filterglas
Filterglas bietet eine höhere Filterleistung als Filtersand | © catalyseur7 / stock.adobe.com

➔ Was bedeutet AFM eigentlich?

AFM steht für „Activated Filter Medium“. Durch eine spezielle Behandlung im Produktionsprozess weist dieses Filterglas eine negative Ladung auf: Positiv geladene Teilchen wie einige Metalle und auch viele organische Teilchen werden elektromagnetisch angezogen. Der im Wasser gelöste Sauerstoff bildet im Zusammenspiel mit der sogenannten katalytischen Oberfläche des Filterglases freie Radikale. Dies bedeutet, dass AFM eine leichte selbst desinfizierende Wirkung hat. In Folge sinkt nicht nur der Chlorverbrauch, sondern AFM kann im Gegensatz zu Sand deutlich länger genutzt werden, weil es deutlich weniger dazu tendiert, Biofilme zu bilden. Bitte beachten Sie, dass es AFM in einer feinen Körnung und in einer groben Körnung gibt. Die feine Körnung kann nur für jene Sandfilter eingesetzt werden, die in der Lage sind 0,4-1,0 kleine Körner im Kessel zu behalten.

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Tipp 3: Filterbälle in Poolsaugern erleichtern die Poolpflege

Bei einer effektiven Reinigung des Pools sind Poolsauger nicht wegzudenken. Schließlich sind Schmutzpartikel, die zum Boden hin absinken, für die Filterpumpe nicht mehr erreichbar. Egal, ob es um Poolsauger in Form von handbetriebenen Geräten oder in Form von Robotern geht: Nahezu alle diese Sauger haben zumeist nur relativ grobe Filter. Diese schwanken zwischen 50-200 Mykrometer. Das ist nicht schlecht, aber sehr kleine Partikel rauschen einfach durch den Sauger durch und landen nach etwas Zeit wieder am Poolboden.

➔ Was bringen Filterbälle?

Filterbälle gibt es in verschiedenen Feinheiten. Die feinsten können Partikel bis zu einer Feinheit von 1,5 Mykrometer herausfiltern. Der Feinheitsvorteil gegenüber den üblichen Filtereinsätzen bei Poolsaugern liegt somit oftmals bei dem mehr als 30-fachen oder sogar noch deutlich höher! Nahezu alle Poolsauger können mit Filterbällen versehen werden. Dadurch können im selben Arbeitsgang deutlich mehr Verschmutzungen aus dem Poolboden entfernt werden. So wirkt das Schwimmbecken anschließend noch sauberer und natürlich sinkt der Verbrauch an Desinfektionsmittel, wie Chlor, ebenfalls.

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Tipp 4: Mit Salzwassersystemen kann die Poolpflege stark vereinfacht werden

Salzwassersysteme bieten mittels Elektrolyse eine besonders schonende Desinfektion. Insbesondere Allergiker und Menschen mit Hautkrankheiten profitieren hiervon im Regelfall besonders stark. Salzwassersysteme wandeln normales Natriumchlorid in Natriumhypochlorit um. Zwar ist Natriumhypochlorit eine Art von freiem Chlor, aber dennoch wirkt es vor allem dadurch, dass es bevorzugt sogenannte Chloramine zersetzt, welche genaugenommen jene Partikel sind, die für allergische Reaktionen und den typischen Chlorgestank sorgen.

➔ Unterschätzter Vorteil für die Poolpflege:
Kein Kalk, kein pH-und kein Cyanurchaos

Bei klassischem Chlor gibt es zwei typische Arten:

  • organisches Chlor
  • anorganisches Chlor

Beide haben in der Anwendung deutliche Nachteile. Organisches Chlor ist zwar pH-neutral, aber es bringt beständig Cyanursäure in den Pool. Ein klein wenig hiervon ist zwar stark vorteilhaft, weil es das freie Chlor puffert. Aber zu viel davon und die Desinfektionsleistung bricht ein, weil das freie Chlor wegen ständiger Pufferung nicht mehr vernünftig „seiner Arbeit nachgehen“ kann. Anorganisches Chlor kommt wiederum ohne Cyanursäure aus, doch es beeinflusst bei Zugabe den pH-Wert und in Form von Calciumhypochlorit wirkt es sich auch auf die Wasserhärte aus.

Kurz: Klassisches Chlor kann insbesondere Anfänger überfordern und auch fortgeschrittene Poolbesitzer müssen hier durchaus aufpassen.

Doch Salzwassersysteme erleichtern die Poolpflege: Es kommt keine Cyanursäure zum Einsatz, ein Einfluss auf den pH Wert ist nicht spürbar und es kommt nicht beständig Kalk ins Becken. Man kann, sofern gewünscht, den Cyanurwert super genau einstellen und so eine maximal effektive Desinfektion realisieren.

Tipp 5: Mit abdunkelnden Solarfolien die Wasserstabilität erhöhen

Viele Poolbesitzer decken ihren Pool mit Solarplanen ab, um wärmere Wasser zu erhalten. Doch im Sinne der Poopflege wäre eine gezielte Wahl auf besonders stark abdunkelnde, (schwarz oder schwarz/blau wäre ideal) Solarfolien vorteilhaft. Zwar geht der Wärmevorteil bei diesen Modellen ein klein wenig zurück, dafür aber wird die Lichtmenge, die ins Schwimmbecken gelangt, stark reduziert.

➔ Weniger Licht im Poolwasser: Was bringt es?

Tatsächlich sind es zwei Effekte, die dabei helfen, den Chlorverbrauch deutlich zu senken und Algen im Pool zu vermeiden. Offensichtlich ist natürlich, dass Algen Photosynthese betreiben. Entzieht man Algen Licht, so reduziert sich deren Wachstum äußerst stark. Logisch ist auch, dass weniger Algen auch weniger Chlorverbrauch bedeuten.

Ebenfalls positiv: Bei sehr stark abdunkelnden und dicken Solarfolien kann die Menge an UVA- und UVB Strahlung, die ins Poolwasser gelangt, nahezu komplett geblockt werden. Das ist insofern ein großer Vorteil, als Chlor (betrifft alle Chlor-Arten) durch UV-Strahlung aufgelöst wird. Wird Chlor nicht aufgelöst, so kann es das tun, wofür es da ist: Nämlich desinfizieren. Auch durch diesen Faktor sinkt der Chlorverbrauch abermals sehr deutlich.

Fazit zur Poolpflege: Klares Wasser, weniger Poolchemie und weniger Ärger

Diese Tipps helfen dabei, Probleme mit dem Pool zu vermeiden. Je mehr von diesen Ratschlägen umgesetzt werden, umso stärker kann der Verbrauch an Desinfektionsmitteln zurückgefahren werden, was auch die Umwelt schont. Da alle Maßnahmen dabei helfen, das Poolwasser stabiler und sauberer zu halten, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit von Problemen. Alle diese Tipps basieren auf Erkenntnissen aus der Ratgeber-Sektion bei Poolpanda.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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