Rankobelisken bieten Kletterpflanzen nicht nur den nötigen Halt, sie machen auch optisch etwas her. Aus welchen Materialien Sie so ein Rankobelsiken selber bauen können und wie das im einzelnen geht, lesen Sie hier.

Rankobelisken selber bauen
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Rank- und Kletterpflanzen haben einen zugleich wilden und anmutigen Charme – doch der verfliegt schnell, wenn die Gewächse keine Rankhilfe haben, an denen sie entlang klettern können. Eine tolle Möglichkeit sind Rankobelisken, die dank ihrer Form und Abmessungen nicht nur in Beeten, sondern auch in Pflanzkübeln Platz finden.

Wie man eine derartige Konstruktion baut und was dabei beachtet werden sollte, verraten wir in diesem Ratgeber.

Rankobelisk: Definition und Vorteile

Obelisken aus Stein erfreuten sich ursprünglich schon im alten Ägypten großer Beliebtheit. Dort symbolisieren sie die Strahlen des Sonnengottes und verbannen die Götterwelt mit der Welt der Sterblichen. Aber auch in unseren Gefilden kann man zahlreiche Obelisken entdecken. Zu den bekanntesten gehören:

  • Mahnmal zum Gedenken der Häftlinge des Konzentrationslagers Flossenbürg
  • Der Obelisk im Leipziger Schillerpark als Erinnerung an die Eröffnung der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden
  • der Mussolini-Obelisk in Rom
  • das Landesdenkmal in Wiesbaden
  • der Obelisk von Olu Oguibe auf dem Kassler Königsplatz

Vor allem mitten in der Natur stellen Obelisken einen tollen Kontrast dar. Doch auch im heimischen Garten punkten sie mit weiteren Vorteilen, wie die folgende Liste zeigt:

Vorteile und Nachteile

✔ Der größte Vorteil ist ohne Frage der Halt, der die Kletterhilfe zu bieten hat. Doch die Konstruktion sieht (richtig in Szene gesetzt) auch noch richtig toll aus und verleiht dem heimischen Garten einen romantischen Flair.

✔ Ein Rankobelisk aus Eisen ist besonders unempfindlich und witterungsbeständig. Aber auch ein Modell aus Holz ist problemlos möglich, wenn Zeit für die Pflege des Materials eingeplant wird.

✔ Wer es natürlicher mag kann auch Zweige nutzen, um einen Rankobelisken zu bauen.

✔ Das Aufstellen ist sowohl im Beet, als auch in einem Kübel möglich. Bei letzterem sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Abmessungen der Kletterhilfe zu dem Pflanzkübel passen.

✔ Im Normalfall muss der Rankobelisk nicht einbetoniert oder anderweitig fixiert werden. Die Beine werden einfach fest in die Erde gesteckt, wodurch die Rankhilfe stabil steht.

✔ In Kombination mit einem Kübel auf Rädern kann der Rankobelisk im Freien und in Wohnräumen stehen – ein echter Hingucker und ideal zum Überwintern von empfindlichen Pflanzen.

✔ Der Aufwand einen Rankobelisk selbst zu bauen ist äußerst gering – das perfekte Projekt für frischgebackene Hobbyheimwerker.

✖ Vor dem Bau eines Rankobelisken sollte genau überlegt werden, welche Kletter- oder Rankpflanze daran später wachsen soll. Einige Gewächse sind sehr zart, wodurch die Konstruktion selbst eventuell zu wuchtig wirkt.

Rankobelisk bauen – Schritt für Schritt erklärt

Im Folgenden stellen wir drei Varianten eines Rankobelisks und dessen Bau vor:

1. Rankobelisk aus Eisen
2. Rankobelisk aus Holz
3. Rankobelisk aus Zweigen

Variante 1: Rankobelisken aus Eisen

Eine Kletterhilfe aus Eisen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie sehr robust und umempfindlich gegen Witterungsbedingungen ist. Darüber hinaus wirkt Eisen je nach Farbwahl sehr edel oder romantisch.

Folgende Dinge werden benötigt:

  • 3 oder 4 Eisenstangen als Eckstützen
  • Eisenstangen als Querstreben oder Draht
  • Schweißgerät und Zubehör oder robuster Draht – je nach handwerklichem Geschick
  • optional: Korrosionsschutz

❍ Schritt 1 – Ausmessen der benötigten Größe:

Da Eisen weniger flexibel in der Bearbeitung ist, sollten unbedingt die benötigten Maße genommen werden. So kann das Material passgenau gekauft werden und man spart sich viel Arbeit.

❍ Schritt 2 – Aufstellen der Streben:

Nun können die Längsstreben bzw. Eckstützen aufgestellt werden. Diese werden am oberen Ende zusammengeschweißt oder mit Draht verbunden.

❍ Schritt 3 – Montage der Querstreben:

Sobald die Grundkonstruktion steht, sollten Querstreben montiert werden. Diese verleihen dem Obelisken nicht nur Halt, sondern bieten den Rank- und Kletterpflanzen auch zusätzliche Möglichkeiten zur Entfaltung. Sinnvoll ist es, diese Überkreuz an den Eckstützen zu montieren. Alternativ kann auch Draht um das Gestell aus Eckstützen gefädelt werden. So können im Abstand von ein paar Zentimetern Drahtbahnen verlaufen, die das Wachstum erleichtern.

Optional:
Wen der Rost nicht stört, kann den Obelisken nun aufstellen. Alternativ kann man die Konstruktion auch vorher noch feuerverzinken lassen oder mit einem entsprechenden Korrosionsschutz behandeln. Diese sind meistens in verschiedenen Farben erhältlich, wodurch auch ein farbenfroher Rankobelisk möglich ist. Wer der Natur hingegen freien Lauf lässt, kann sich bald über eine Kletterhilfe in einem bezaubernden rostigen Rotbraun erfreuen – ideal für naturnahe Gärten. Warnung: Egal für was man an sich entscheidet: Darüber sollte vorher nachgedacht werden, denn wenn der Obelisk einmal steht und bepflanzt ist, kann er nur unter großem Aufwand nachbehandelt werden!

Wenn der Obelisk fertig ist, kann er im Beet positioniert werden. Sollten bereits Pflanzen wachsen, können die Ranken um die Eisenstäbe gelegt werden – so wachsen sie künftig an der Rankhilfe fast von allein weiter.

Tipp:
Es gibt tolle Aufsätze für Eisenstangen, mit denen der Obelisk noch hochwertiger wirkt.

Variante 2: Rankobelisk aus Holz

Deutlich natürlicher wirken Rankobelisken aus Holz. Die Holzstreben sollten allerdings nicht zu dünn sein, dass die Konstruktion das Gewicht problemlos tragen kann. Daher sollte die Entscheidung für einen Rankobelisk aus Holz eher bei großen Rank- und Kletterpflanzen fallen – so wirkt das Gesamtbild äußerst harmonisch.

Folgende Dinge werden benötigt:

  • 4 lange Rankleisten als Eckstützen aus Holz – entsprechend der geplanten Höhe der Kletterhilfe
  • kurze Leisten als Querstreben – die Anzahl variiert ebenfalls nach der Höhe; die Länge wird nach obenhin kürzer
  • 8 kurze Holzstücke als sogenannte Distanzstücke
  • 1 kleines Holzstück als obere Abdeckung
  • optional: eine Holzkugel für die Spitze als Dekoration
  • 4 Zeltheringe für die Eckstützen
  • Flachdübelfräse und passende Flachdübel
  • Holzschrauben
  • Nägel
  • Holzschutz (Achtung: in jedem Fall wasserfest)

❍ Schritt 1 – Ausmessen der benötigten Größe:

Auch in diesem Fall sollten unbedingt vorher Maße ermittelt werden. Holz kann zwar einfacher gekürzt werden – verlängern ist aber nur unter zusätzlichem Aufwand möglich.

❍ Schritt 2 – Verbinden der Eckstützen:

Nachdem die Vorbereitungen getroffen sind, werden zunächst je zwei Eckstützen an der Oberseite miteinander verbunden. Darüber hinaus wird im Abstand von ca. 30 Millimetern (von der Oberseite gesehen) eine Querstrebe montiert.

❍ Schritt 3 – Montage der restlichen Querstreben:

In beide Seitenteile werden nun weitere Holzleisten als Querstreben montiert. Diese können parallel verlaufen oder über Kreuz angeschraubt werden – letzteres sorgt für eine höhere Stabilität. Tipp: Dadurch entstehen allerdings Abstände zwischen Eckstützen und Querstreben, die mit den Distanzstücken überbrückt werden können. Im Anschluss werden die beiden Seitenteile durch weitere Querstreben miteinander verbunden.

❍ Schritt 4 – Oberseite des Rankobelisks gestalten:

Wem die Kletterhilfe so bereits gefällt, kann diesen Schritt überspringen. Andernfalls empfehlen wir ein quadratisches Holzstück als Abdeckung. Eine farblich passende und ausreichend große Holzkugel darauf sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.

❍ Schritt 5 – Holzlack auftragen:

Durch die Feuchte der Blumenerde, Regen und andere Witterungen würde das Holz schnell verschleißen. Daher empfehlen wir das Auftragen eines wasserfesten Holzschutzes. Diese gibt es in farblos, holzfarben und bunt – daher sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

❍ Schritt 6 – Zeltheringe befestigen:

Damit der Rankobelisk fest in der Erde verankert wird, sollten lange Zeltheringe an den Eckstützen montiert werden. So kann auch Wind der Kletterhilfe nichts anhaben.

» Wichtig: Der Holzlack sollte unbedingt vor dem Bepflanzen erfolgen – den Wetterschutz nachträglich aufzutragen, wenn bereits Pflanzen daran wachsen, ist weder sinnvoll noch so einfach möglich.

Variante 3: Rankobelisk aus Zweigen

Wer eine ökologische Gartengestaltung bevorzugt, wird diese Variante lieben, denn hierfür können Weidenruten genutzt werden. Dadurch wirkt der Rankobelisk besonders natürlich.

Das wird benötigt:

  • mit Erde befüllter Pflanzkübel oder Eimer
  • Weidenruten – alternativ können auch Bambusstäbe genutzt werden
  • Karton
  • Heckenschere zum Zuschneiden der Weidenruten

❍ Schritt 1 – Karton vorbereiten:

Damit der Rankobelisk aus Zweigen in Form bleibt, sollte zunächst ein Stück Karton vorbereitet werden. Dies sollte größer als der Kübel sein, damit er aufliegen kann. Wer später ein Beet nutzen möchte sollte dennoch einen großen Eimer oder Kübel als Unterkonstruktion nutzen – das vereinfacht den Bau erheblich. In den Karton werden nun im Kreis Löcher hineingestochen, in die später die Weidenruten gesteckt werden. Sinnvoll ist es, wenn die Löcher am Außenrand des Kübels entlang sind – so reicht der Kletterobelisk über die volle Breite des Gefäßes.

❍ Schritt 2 – Weidenruten vorbereiten:

Bevor die Weidenruten nun in die vorbereiteten Löcher geschoben werden, sollten kleine Zweige und Blätter entfernt werden. Die Länge der Ruten ist so anzupassen, dass alle gleich lang sind. Sehr dünne Weidenruten sollten übrigens aufgehoben werden und gleich zum Flechten genutzt werden.

❍ Schritt 3 – Weidenruten zu einem Rankobelisken formen:

Sobald die Ruten vorbereitet sind, kann in jedes Loch eine robuste Weidenrute geschoben werden. Am oberen Ende werden die Ruten nun mit einem Seil verbunden. Bestens geeignet sind hierfür natürliche, aber robuste Materialien wie Sisal.

❍ Schritt 4 – Weitere Weidenruten als Streben einflechten:

Nachdem das Grundgerüst steht, sollten nun die dünne Weidenruten zwischen die Längsstreben geflochten werden. Dies erfolgt direkt unten am Karton, sodass sich eine Art Korbgeflecht daraus ergibt. Wenn dieser Rand etwa drei bis fünf Zentimeter hoch ist, können von dort aus weitere dünne Ruten schräg nach oben gefädelt werden. So gewinnt der Rankobelisk aus Naturmaterialien nicht nur an Halt, sondern wirkt auch noch filigraner.

❍ Schritt 5 – Karton entfernen:

Sobald die Weidenruten fest miteinander verbunden sind, kann die Rankhilfe aus dem Kübel oder Eimer entnommen werden. Nun wird der Karton vorsichtig nach unten abgezogen. Tada: es ist vollbracht.

Tipp:Mit etwas Geschick kann statt einem Rankobelisken auch eine Kletterhilfe in Form einer Kugel geformt werden.

Diese Pflanzen wachsen besonders gut an einem Rankobelisken

Wenn der Rankobelisk an seinem Platz steht, kann er bepflanzt werden. Unseren Erfahrungen nach gedeihen besonders gut:

an der Rankhilfe.

Nun bleibt uns nur noch eins zusagen: Viel Spaß beim Basteln!

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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