Plötzlich auftauchende Pilze im Rasen oder kreisrunde Flächen sind ein Zeichen für eine Rasenkrankheit. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten einmal vor.

Rasenkrankheiten
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Saftig grün, dicht und vor allem kräftig – so sieht der perfekte Rasen aus. Der Traum eines jeden Gärtners. Damit das gelingt, ist natürlich ein ordentliche Portion Pflege notwendig. Ebenfalls entscheidend dafür ist natürlich die Wahl der richtigen Samen. Die Experten von rasensamen.org empfehlen dabei aber nicht nur auf die Qualität der Rasensamen zu achten, sondern auch auf den entsprechenden Verwendungszwecks.

Wer schlechte Qualität verwendet, riskiert spätere Rasenkrankheiten. Billiges Saatgut ist oft schon infiziert und lässt Krankheiten schneller ausbrechen. Aber nicht nur die Rasensamen können Krankheiten verursachen, auch falsche Pflege oder bestimmte Wetterbedingungen beeinflussen einzelne Krankheitsbilder des Rasens.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einmal die wichtigsten und am häufigsten auftretenden Rasenkrankheiten einmal genauer vorstellen. Gleichzeitig erfahren Sie natürlich auch wie diese behandelt werden.





Rasenkrankheiten: Die wichtigsten auf einen Blick

]» Rotspitzigkeit


Einer der bekanntesten Rasenkrankheiten ist die Rotspitzigkeit. Ist der Befall sehr stark ausgeprägt, kann es unter Umständen passieren, dass der Rasen vollständig abstirbt. Im Normalfall allerdings erholt sich der Rasen ziemlich schnell wieder.

Erkennen:

Zu erkennen ist die Rotspitzigkeit an dem rosa bis rötlichen nadelähnlichen Pilzgeflecht, was sich oben auf den Halmen breit macht. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar passieren, dass die Halme durch das Pilzgeflecht stark verkleben.

Das Anfangsstadium zeichnet sich allerdings mit einer kleinen braunen Stelle im Rasen an. Die roten Fäden bilden sich erst später.

Vorbeugen und Bekämpfen:

Die Rotspitzigkeit entsteht, wenn der Boden einen Mangel an Stickstoff aufweist, falsch gegossen oder aber nicht richtig gedüngt wurde. Auch sehr lang anhaltende Feuchtigkeit und eine hohe Luftfeuchtigkeit können die Ursache für die Rotspitzkeit sein.

Während Sie an den Wettereinflüssen nicht viel verändern können, können Sie bei der Rasenpflege einiges beachten. Um dem Pilz vorzubeugen, sollten Sie einen stickstoff- und kaliumhaltigen Rasendünger (Bestseller bei Amazon.de) verwenden. Damit gleichen Sie den Nährstoffmangel aus. Außerdem ist es wichtig, dass sie Ihren Rasen aerifizieren, um dem Boden eine gute Durchlässigkeit zu geben. Laub- und Mährreste sollten restlos entfernt werden, die diese dafür sorgen, dass der Rasen nicht ausreichend Luft und Licht bekommt.

» Übrigens: Kurzer Rasen ist anfälliger als längerer Rasen. Mähen Sie also nicht allzu häufig bzw. nicht zu kurz.

» Hexenringe


Eine weitere durch Pilze verursachte Rasenkrankheit sind die Hexenringe. Diese werden in drei unterschiedliche Typen aufgeteilt, die sich aber nur in der Entstehungsoptik unterscheiden. Bei allen Varianten werden die gleichen Bekämpfungs- und Vorbeugemaßnahmen durchgeführt.

Erkennen:

Zu erkennen sind alle drei Typen an einer kreisrunden Verfärbung auf der Rasenfläche. In den meisten Fällen schießen dabei über Nacht Pilze aus der Erde – ebenfalls kreisförmig.

Vorbeugen und Bekämpfen:

Ist der Pilzbefall erst einmal aufgetreten, ist es nicht ganz so einfach ihn zu entfernen. Besser wäre es hingegen, wenn die Rasenkrankheit erst gar nicht auftritt.

Da die Ursache für das Pilzgeflecht auf dem Rasen auf einen nährstoffarmen Boden zurück zu führen ist, ist es zuerst einmal wichtig, dass Sie eine Bodenanalyse durchführen. Wie das funktioniert, zeigen die Gartenprofis von Gärnerei Pöschke bei YouTube.com in einem sehr anschaulichen Video. Durch die Bodenanalyse bekommen Sie heraus, was für einen Boden Sie haben und wie dieser speziell die Nährstoffe speichert. Dadurch erfahren Sie dann schlussendlich wie häufig Sie einen Rasendünger zuführen müssen.

Um den Hexenringen vorzubeugen müssen Sie ihren Rasen mit einem Vertikutierer (am einfachsten geht es mit einem Elektro Vertikutierer) lüften. Wer nicht regelmäßig vertikutiert, riskiert ein Verfilzen des Rasens und somit einen Nährstoffaufnahmestopp und damit wird die Entstehung von Hexenringen begünstigt.

Soll das Pilzgeflecht nun aber bekämpft werden, empfehlen Experten die Pilze mit Wasser zu tränken und mit Sand zuzuschütten. Auch das Zerteilen mit einer Grabegabel könnte helfen. Von einer Gelinggarantie kann man hier aber nicht sprechen. Im schlimmsten Fall müssen Sie die Erde bis zu 30 cm herausnehmen und einen Bodenaustausch vornehmen.

» Schneeschimmel

Rasenkrankheiten: Schneeschimmel
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Schneeschimmel tritt hauptsächlich in der kühleren Jahreszeit, wie etwas im Frühjahr und Herbst auf. Bei etwa 10 Grad Celsius kann er sich prächtig entwickeln. Auch beim Schneeschimmel handelt es sich um eine Pilzerkrankung des Rasens.

Erkennen:

Beim Schneeschimmel entstehen auf der Rasenfläche kleine, dunkelbraune bzw. orange kreisrunde Punkte. Diese werden mit der Zeit größer und können sich immer weiter ausbreiten. Ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal ist das nasse Gras, das auch mit einem Schleimfilm überzogen sein kann.

Vorbeugen und Bekämpfen:

Der Schneeschimmel überlebt nur bei Temperaturen bis zu 20 Grad Celsius. Anschließend stirbt er ab. Solange müssen Sie warten. Anschließend sollten Sie Maßnahmen, wie das Vertikutieren vornehmen. Die kahlen Stellen müssen neu eingesät werden. Verwenden Sie hierbei unbedingt qualitativ hochwertiges Saatgut, um einem neuen Befall vorzubeugen.

Beachten Sie auch unbedingt immer, dass Rasen viel Licht und Luft benötigt. Auf schattigen Flächen entsteht der Schneeschimmel deutlich schneller und einfacher als in hellen und sonnigen Lagen.

» Blattfleckenkrankheit

Die Blattfleckenkrankheit tritt ziemlich häufig an Grashalmen auf, verursacht aber keinen erheblichen Schaden. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – die Krankheit kann jederzeit auftreten.

Erkennen:

Zu erkennen ist die Blattfleckenkrankheit an braunen bis schwarzen, oft auch olivgrünen Flecken auf den Blättern. Die Größe kann, wie auch die Farbe, variieren. Kaum eine Rasensorte ist vor dieser Krankheit gefeit.

Vorbeugen und Bekämpfen:

Besonders leichte „Beute“ sind gestresste Pflanzen und Rasenflächen, die besonders stark verdichtet und schon etwas älter sind. Sorgen Sie durch vertikutieren und aerifizieren für eine ausreichende Luftzirkulation und entfernen Sie nach dem Mähen grundsätzlich das Schnittgut. So beugen Sie der Blattfleckenkrankheit am besten vor. Auch die regelmäßige Düngergabe kann hier helfen.

» Wurzelbrand

Rasenkrankheiten - Wurzelbrand erkennen und bekämpfen
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Wurzelbrand ist eine Rasenkrankheit, die bevorzugt neue Aussaaten befällt. Bei Rasenflächen, die bereits gut entwickelt sind, tritt der Wurzelbrand seltener auf. Die Hauptursache liegt in der Überlastung – zu viel Dünger, Trockenheit, stark verdichteter Boden oder Rasenfilz. Es kann aber auch ebenso an den Rasensamen liegen, die schon vor der Ansaat infiziert waren.

Erkennen:

Zu erkennen ist der Wurzelbrand ganz einfach. Die Halme hängen schlaff herunter, der Wurzelhals ist hellbraun gefärbt (sieht vertrocknet aus) und oft sind auf der Rasenfläche Flecken zu erkennen.

Vorbeugen und Bekämpfen:

Um der Krankheit vorzubeugen, gilt auch hier auf qualitativ hochwertiges Saatgut zu achten. Bevorzugen Sie regelmäßige Düngergaben und sorgen Sie für eine optimale Bodendurchlässigkeit.

Befallene Pflanzen können ganz einfach aus der Erde gezogen werden. Kahle stellen einfach nachsäen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

4 Kommentare

  1. Mein Rasen sieht schon seit längerem etwas komisch aus, weshalb ich mich mal im Internet darüber schlau machen wollte. Nun befürchte ich, dass es sich um eine Blattfleckenkrankheit handelt. Hmm naja aber zum Glück kann es jetzt richtig behandeln. Vielen Dank für den Beitrag. LG

  2. Hallo,danke,nun weiß ich das mein rasen den wurzelbrand hat,werde mich, so wie beschrieben um ihn kümmern.

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