Die Römische Kamille dient als Heilkraut und punktet als duftender Rasenersatz. Was Sie zu Anbau und Pflege wissen müssen, lesen Sie in diesem Artikel.

Römische Kamille.
Gute Heil- und Duftpflanze: Römische Kamille. © Olya / stock.adobe.com

Die Römische Kamille (Chamaemelum nobile) ist im Mittelmeerraum zu Hause, aber bereits seit Jahrhunderten auch in unseren Gefilden heimisch geworden. Der pflegeleichte Bodendecker kann bis zu 15 Zentimeter an Höhe erreichen und erfreut den ganzen Sommer über mit seinen weißen Blütenköpfen, die an Margeriten denken lassen. Bedeutung erlangt die Römische Kamille auch als Rasenersatz, worauf die Bezeichnung Rasen-Kamille hindeutet.

Herkunft und Eigenschaften

Die Römische Kamille zählt zu den Korbblütengewächsen und ist in Süd- und Westeuropa weit verbreitet. Vorkommen lassen sich auch im Norden Afrikas finden.

Verwechslungen mit der Echten Kamille sind möglich. Aber im Gegensatz zur einjährigen Echten Kamille, ist die Römische Kamille mehrjährig. Auch die Römische Kamille findet Verwendung als Heil- und Küchenkraut. Häufig wird die Römische Kamille als Rasenersatz verwendet. Die robusten Pflanzen bilden zügig Bodentriebe aus und lassen einen dichten Rasenteppich, der leicht nach Äpfeln riecht, entstehen.

Standort und Boden

Die Römische Kamille bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Da es sich um eine besonders trittfeste Pflanze handelt, spricht nichts gegen die Gestaltung kleinerer Flächen als Kamillen-Rasen.

Die Pflanzen wachsen in herkömmlicher Blumenerde. Im Beet sollte ein durchlässiger Boden bereitgestellt werden. Schwere Böden, die einen hohen Lehmanteil besitzen, können Sie mit Sand auflockern.

Tee aus Römischer Kamille.
Auch als Heilpflanze bewährt. © Olya / stock.adobe.com

Die Kultivierung der Römischen Kamille als Zierpflanze

Die Römische Kamille erweist sich als anspruchslose Zier- und Nutzpflanze.

➔ Römische Kamille aussäen

Die Samen können an einem hellen bis halbschattigen Standort ausgebracht werden. Achten Sie bei der Vorbereitung des Bodens darauf, einen möglichst lockeren Untergrund zu schaffen. Staunässe verträgt die Römische Kamille nämlich nicht.

Der Boden sollte vor der Pflanzung von Steinen, Wurzeln und Unkräutern befreit werden. Nährstoffarmes Substrat können Sie durch die Beigabe von Kompost oder Hornspänen aufwerten.

Für die Aussaat der Römischen Kamille sind der Spätfrühling wie der Spätsommer die besten Jahreszeiten. Bevor das Saatgut auf dem Boden verteilt wird, sollte dieser leicht angefeuchtet werden.

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Tipp: Da es sich bei der Römischen Kamille um einen Lichtkeimer handelt, sollten die Samen nicht oder nur leicht mit Substrat bedeckt werden.

Liegen die Temperaturen über 15 Grad, kann mit der Keimung der Samen innerhalb von 14 Tagen gerechnet werden. Dabei sollte der Boden regelmäßig gewässert werden.

➔ Römische Kamille pflanzen

Wer sich Römische Kamille in den Garten holen möchte, kann auch Pflanzen kaufen und diese einsetzen. Als beste Pflanzzeiten gelten Herbst und Frühjahr.

Die Römische Kamille als Rasenersatz

Die Römische Kamille eignet sich für die Anlage eines blühenden Duftrasens. Wird der Bodendecker als Rasenersatz verwendet, kann das Wiesenstück durchaus gelegentlich betreten werden, erreicht aber nicht die Stabilität eines Spiel- und Sportrasens.

Damit schnell eine geschlossene Rasenfläche entsteht, ist der Boden gut zu lockern. Um längere Wurzelunkräuter zu entfernen, kann eine Grabegabel zu Hilfe genommen werden. Idealerweise legen Sie das Wiesenstück an einem warmen und vollsonnigen Standort an.

Tipp: Für einen Quadratmeter Kamillen-Rasen sollten etwa elf Pflanzen einkalkuliert werden.

Möchten Sie Ihren Rasen aussäen, tragen Sie den Samen großzügig auf, denn nicht jedes Samenkorn kommt letztlich auch zur Keimung.

Sorgen Sie während der Anwachszeit für eine gute Bewässerung und versorgen Sie die Rasenpflanzen in den ersten beiden Jahren mit ausreichend Dünger. Die Jungpflanzen können nach der Keimung pikiert werden. Die Verzweigung der Pflanzen und damit ein dichterer Rasenwuchs kann im ersten Standjahr durch einen Rückschnitt angeregt werden. Dabei kürzen Sie nur die aufrecht wachsenden Halme, nicht aber die Bodentriebe.

Ab dem Folgejahr können Sie den Kamillen-Rasen mit einem hoch eingestellten Rasenmäher bearbeiten.

Damit die Römische Kamille sich nicht ungewollt im übrigen Garten ausbreitet, sollte das Rasenstück mit einer Steinkante eingefasst oder zumindest regelmäßig abgestochen werden. Die abgestochenen Stücke können zur Ausbesserung des Rasens verwendet werden und werden wieder eingepflanzt, wenn sich Lücken im Kamillen-Rasen zeigen.

Römische Kamille Blüten werden geerntet.
Soll die Römische Kamille blühen, darf sie nicht zu früh geschnitten werden. © Jurga Jot / stock.adobe.com

Römische Kamille gießen und düngen

Nach Aussaat und Pflanzung  braucht die Römische Kamille tägliche Wassergaben. Haben sich die Wurzeln ausgebildet, sollten die Pflanzen nur noch sparsam gegossen werden. Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden.

Wurde der Boden vor der Pflanzung oder Aussaat mit einem biologischen Langzeitdünger versorgt, sind keine weiteren Düngergaben erforderlich. Bei nährstoffärmerem Substrat kann alle vier bis sechs Wochen eine schwache Düngung erfolgen. Rasen benötigt etwas mehr Dünger, damit er schneller und dichter wächst.

Sorten

Es werden verschiedene Sorten der Römischen Kamille angeboten. Diese unterscheiden sich in Wuchs und Blüte.

 Römische Kamille schneiden

Nach der Blüte werden die Triebe um etwa ein Drittel gekürzt. Beim Kamillen-Rasen kann zur Heckenschere gegriffen werden. Dadurch lässt sich die Verzweigung fördern und der Rasen wächst dichter.

Römische Kamille vermehren

Die Vermehrung kann durch Aussaat erfolgen. Dabei gehen Sie vor, wie vorab beschrieben.

Weiterhin ist die Vermehrung durch Teilung möglich.

➔ So vermehren Sie die Römische Kamille richtig:

  • Pflanze ausgraben
  • Wurzeln von Erde befreien
  • Wurzelstock mit einem scharfen Messer teilen
  • Pflanzen getrennt voneinander einpflanzen
  • Pflanzen wie gewohnt kultivieren

Krankheiten und Schädlinge

Die Pflanzen sind kaum von Krankheiten und Schädlingen betroffen. Der größte Feind der Römischen Kamille ist Staunässe. Wird nicht durch ein lockeres und durchlässiges Substrat dafür gesorgt, dass die Flüssigkeit gut abfließen kann, werden die Wurzeln durch die anhaltende Bodenfeuchte angegriffen. Die Pflanze kann dann keine Nährstoffe mehr aufnehmen und wirkt optisch wie vertrocknet, obwohl eigentlich das Gegenteil der Fall ist.

Die Römische Kamille im Winter

Die Römische Kamille übersteht den Winter in unseren Breiten unbeschadet. Die Pflanzen können Temperaturen von bis zu – 30 Grad aushalten. Im Freiland müssen keine Vorkehrungen für die Überwinterung getroffen werden.

Wer die Römische Kamille im Kübel kultiviert, muss damit rechnen, dass der Pflanzkübel durchfriert und die Pflanzen sich nicht mehr mit Nährstoffen versorgen können. In rauen Gegenden sollte die Römische Kamille im Topf daher im Haus überwintert werden.

Topfpflanzen können im Freien an einem geschützten Standort überwintern, wenn das Pflanzgefäß mit Laub und Reisig abgedeckt oder mit einem Jutesack umwickelt wird.

Ist die Römische Kamille eine Giftpflanze?

Die Römische Kamille ist vor allem als Teekraut ein altbewährtes Heil- und Küchenkraut und damit, in Maßen konsumiert, vollkommen ungiftig. Wie die meisten Korbblütengewächse kann die Römische Kamille bei Allergikern zu Hautreizungen führen. Der Verzehr der Pflanze sollte auf etwa sechs Gramm täglich beschränkt bleiben. Regelmäßig und in hohen Dosen verabreicht, kann die Römische Kamille bei Mensch und Tier Vergiftungserscheinungen auslösen.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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