Wie so viele Blumen so müssen auch Rosen im Sommer zurückgeschnitten werden. Wichtig ist z.B. der Rückschnitt verblühter Triebe. Doch Achtung: hierbei gibt es einiges zu beachten.

Rosen im Sommer richtig schneiden
Rosenpflege im Sommer – So gehts! | © maryviolet / stock.adobe.com

Die Rose, unter Liebhabern auch als Königin der Blumen bezeichnet, kommt natürlich auch im Sommer nicht ohne Pflege aus. Große Aufmerksamkeit müssen Sie z.B. dem Rückschnitt verblühter Triebe öfterblühender Rosen schenken.

Denn dadurch wird die Pflanze angeregt einen schönen zweiten Flor hervorzubringen. Dementsprechend können Sie sich also zwei Mal im Jahr über herrlich blühende Rosen freuen.

Damit die Pflanze jedoch wirklich einen zweiten Flor hervorbringt, sind noch weitere Pflegearbeiten zu erledigen. Sie tragen im sommerlichen Rosenbeet dazu bei, dass die Pflanzen gesund bleiben.

Doch was ist nun genau im Sommer zu tun? Wir haben für Sie mal eine kleine Übersicht erstellt.





Öfterblühende Rosen unbedingt zurückschneiden

Entwicklung Rosenblatt

Bei einmalblühenden „Alten Rosen“ können Sie die verblühten Blüten ruhig stehen lassen, denn hieraus entwickeln sich im Herbst dekorative Hagebutten. Wenn Ihnen die trockenen Blütenstände jedoch nicht gefallen, können Sie diese natürlich auch entfernen. Bei öfterblühenden Rosen sollten Sie hingegen auf jeden Fall zur Schere greifen. Doch was ist dabei zu beachten?

❶ Triebe mit einzeln stehenden Blüten zurückschneiden

Schneiden Sie verblühte Rosenblüten, die einzeln stehen wie bei Edelrosen, mindestens über dem ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatt zurück. Je nach Sorte sind die voll entwickelten Laubblätter aus fünf bis sieben Fiederblättern zusammengesetzt.

➯ An der Triebspitze unterhalb der Blütenknospen befinden sich meist einige Blätter, die nicht voll ausgebildet sind. Diese besitzen häufig nur drei Fiederblätter.

❷ Rückschnitt von in Dolden blühende Rosen

Eine Besonderheit beim Rückschnitt gibt es bei Kleinstrauchrosen oder anderen in Dolden blühenden Rosen. Brechen Sie hier zunächst nur einzelne verblühte Blüten heraus. Erst dann, wenn die ganze Dolde ausgeblüht ist, schneiden Sie diese komplett heraus. Der Rückschnitt erfolgt ebenfalls über dem ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatt.

❸ Der „kosmetische“ Rückschnitt

Es kommt nicht selten vor, dass einige Triebe hoch hinaus wachsen. Sie können den Wuchs jedoch mit einem tieferen Schnitt korrigieren. Wenn so ein stärkerer Sommerrückschnitt erfolgt, dann verschiebt sich allerdings der Zeitpunkt der zweiten Blüte weiter nach hinten.

➯ Wichtig: wenn Sie Ihre Rose zurückschneiden, dann setzen Sie die Schere immer etwa einen halben Zentimeter oberhalb des Auges leicht schräg an (siehe hier).

Mit Gartenschere und Handschuhe wappnen

Rosenrückschnitt mit richtigen Werkzeug

Nicht nur Ihre Rose soll gesund bleiben, sondern auch Sie. Deshalb sollten Sie beim Schneiden auf jeden Fall geeignete Handschuhe tragen, denn oft wird die Gefahr unterschätzt, die von den Stacheln ausgeht. Aus Verletzungen können sich schnell langwierige Entzündungen bilden.

Ihre Rose mag es dagegen besonders scharf. Die Rosenschere sollte also gut geschliffen sein. Nur dann ist der Schnitt glatt und bietet keine zusätzliche Angriffsfläche für Schädlinge. Zu empfehlen ist z.B. auch eine sogenannte Rosen-Präsentierschere (beispielsweise hier erhältlich).

Sie kann einhändig bedient werden und hält abgeschnittene Triebe oder Blüten fest. So reduzieren Sie das Verletzungsrisiko.

➯ Entsorgen Sie den Rosenschnitt am besten mit dem Hausmüll. So verhindern Sie, dass Pilzsporen und nicht gleich sichtbare Schädlinge den Kompost mit Krankheiten infizieren.

Wildtriebe entfernen

Wildtriebe müssen entfernt werden

Eher selten, jedoch immer mal wieder, schießen sogenannte Wildtriebe in Wurzelnähe der Rosen aus dem Boden. Sie können diese Triebe deutlich von den üblichen unterscheiden, denn das Laub ist meist hellgrün und die Blätter kleiner und stärker gefiedert.

Diese Wildtriebe treiben aus der Wildunterlage der veredelten Rosen aus. Bei der Unterlage handelt es sich um die Wurzel einer kräftig und schnell wachsenden Wildrose. Wenn Sie den Wildtrieb nicht entfernen, dann wird er Ihre Rose zusehends überwuchern.

➯ Wildtriebe am besten an der Austriebsstelle abreißen

Sie entfernen den Wildtrieb am besten, wenn Sie ihn an seiner Austriebsstelle abreißen (zu sehen hier im Bild). Vorher ist es ratsam die Erde so weit zu entfernen, bis Sie die Ansatzstelle an der Wurzel der Rose erkennen können.

Boden wieder gut lockern

Rose auf trockener Erdkruste

Zum Schluss der Pflegearbeit ist es ratsam den Boden zwischen den Pflanzen regelmäßig aufzulockern. Denn durch Regen, Bewässerung und auch Betreten wird die Oberfläche verdichtet und verkrustet. Brechen Sie die Erdscholle deshalb etwa 15 Zentimeter tief mit einer Rosengabel auf.

Dadurch wird der Boden einerseits besser belüftet, was den lufthungrigen Rosenwurzeln zugute kommt. Andererseits werden die Kapillaren im Boden unterbrochen und somit verdunstet weniger Wasser aus dem Boden.

➯ Apropos Wasser:

Für die Rosen ist es im Sommer wichtig, dass sie ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Vor allem jüngere Pflanzen, deren Wurzelstruktur noch nicht so gut entwickelt sind, müssen nun regelmäßig gegossen werden. Der Bedarf liegt bei etwa 10 bis 15 Liter Wasser je Rose.

Wie oft Sie gießen müssen, richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit. Ein leichter (sandiger) Boden muss häufiger in einer langen Trockenperiode gewässert werden als ein schwerer (lehmiger). Mehr darüber, wie Rosen richtig gegossen werden, erfahren Sie hier.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

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