Wer sich den Rotdorn in den Garten holt, der muss bei der Pflege zwischen Freiland- und Kübelpflanze unterscheiden. Hier gibt es einiges zu beachten.

Rotdorn gießen und düngen
© Otto Durst – Fotolia.com

Rotdorn (Crataegus laevigata) ist in unseren Breiten als dichter, kompakter Strauch oder Baum heimisch, kommt aber auch im Norden Afrikas vor. Dort finden wir die Pflanze verwildert am Waldrand oder in Gebüschen. Dies lässt auf einen relativ geringen Bedarf an Wasser und Nährstoffen schließen. Um den Nährstoffbedarf einschätzen zu können, ist es also immer hilfreich, die natürlichen Gegebenheiten der Pflanze ins Auge zu fassen. Was Sie bei der Pflanzenpflege beachten sollten, erklären wir Ihnen nachfolgend einmal etwas genauer.

So gießen Sie den Rotdorn richtig

❍ Rotdorn im Freiland:

Bei der Pflanzung des Rotdorns im Freiland sollten Sie das Gießen in den ersten Standjahren nicht vernachlässigen. Junge Pflanzen besitzen schließlich noch keine ausreichend entwickelten Wurzeln, um sich hinreichend mit Wasser und Nährstoffen aus dem Boden zu versorgen.





Ältere Pflanzen kommen hingegen recht gut ohne regelmäßige Bewässerung aus. Grund hierfür sind die Wurzeln, welche bis tief in den Boden hineinreichen und die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen absichern. Deshalb ist auch eine Bewässerung im Winter nicht notwendig. Dennoch ist es ratsam, den Rotdorn hin und wieder mit Wassergaben zu unterstützen, besonders in heißen Sommern und während längerer Trockenperioden, denn die Pflanzen bevorzugen ein eher feuchtes Substrat. Staunässe sollten Sie aber auf jeden Fall vermeiden.

Was kann man gegen Staunässe tun?
Den Rotdorn richtig zu bewässern, ist nicht immer einfach, denn ein Übermaß an Gießwasser kann schnell zu Staunässe führen und damit der Pflanze schaden. Stehen die Wurzeln über einen längeren Zeitraum unter Nässe, beginnt die Pflanze zu faulen und kann häufig nicht mehr gerettet werden. Das lässt sich jedoch verhindern, indem Sie die Pflanze mäßig aber regelmäßig gießen. Die Beschaffenheit des Bodens ist ebenfalls ausschlaggebend, ob eine Anfälligkeit für Staunässe besteht. Ein lockerer und durchlässiger Boden kann sicherstellen, dass das Wasser gut abfließt, statt sich zu stauen.

Tipp:
Die Durchlässigkeit des Bodens lässt sich durch die Beimengung von grobem Kies oder Sand verbessern.

❍ Rotdorn im Kübel:

Steht der Rotdorn im Kübel, erhöhen sich automatisch seine Ansprüche. Der Tiefwurzler ist durch das beengte Gefäß eingeschränkt und kann seine Pfahlwurzeln nicht, wie gewohnt, mehr als einen halben Meter tief in die Erde ausstrecken, um sich mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Sie müssen also nachhelfen und Kübelpflanzen stets ausreichend bewässern. Vor allem im Sommer. Dann sollten Sie die Kübelpflanzen regelmäßig gießen. Auch im Winter darf die Erde nicht komplett austrocknen, da sich dann die Wurzeln nicht mehr mit Nährstoffen versorgen können. Das Substrat sollte sich immer leicht feucht anfühlen.

Die Gefahr für Staunässe steigt im Kübel. Versäumen Sie daher nicht vor der Pflanzung eine Drainage anzulegen. Hierfür werden Tonscherben oder Kieselsteine im Topfboden platziert. Bei der Wahl des Pflanzgefäßes müssen Sie zudem darauf achten, dass sich ausreichend Löcher im Topfboden befinden, damit sich das Wasser nicht staut. Platzieren Sie die Pflanze in einem Untersetzer, müssen Sie häufiger kontrollieren, denn auch hier kann sich Gießwasser stauen, was letztlich zur Wurzelfäule führt.

Kübelpflanzen sollten Sie auch im Winter im Auge behalten. Sie benötigen einen Winterschutz oder überwintern frostfrei im Haus. Der Boden darf nicht austrocknen. Daher ist der Rotdorn im Kübel auch im Winter sparsam zu bewässern.

Rotdorn als Freiland- und Kübelpflanze gießen: die Vor- und Nachteile

❍ Rotdorn im Freiland:

+ Freilandpflanzen benötigen weniger Wasser.
+ Über ihre Pfahlwurzeln können sich ältere Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgen.
– Bei längerer Trockenheit muss regelmäßig gegossen werden.
– Es besteht die Gefahr von Staunässe.

❍ Rotdorn im Kübel:

+ Die Gießmenge kann gut dosiert werden.
+ Der Boden lässt sich gut kontrollieren.
+ Mit einer Drainage kann Staunässe vorgebeugt werden.
– Die Gefahr für Staunässe ist erhöht.
– Es besteht im Kübel ein begrenztes Angebot an Wasser und Nährstoffen.

So düngen Sie den Rotdorn richtig

❍ Rotdorn im Freiland:

Ob und wie oft gedüngt werden muss, ist abhängig von der Qualität des Bodens. Betrachten wir die Ansprüche der Pflanze, so kommt Rotdorn auch mit normalem Gartenboden zurecht. An einem eher kargen Standort, bietet es sich an, den Boden bereits bei der Pflanzung entsprechend aufzuwerten. Durch die Beigabe von Kompost entsteht ein Substrat, welches reich an Nährstoffen ist und die Pflanze im ersten Standjahr in der Regel gut versorgt. Verabreichen Sie weiterhin regelmäßig im Frühling und im Herbst Kompostgaben, benötigt der Rotdorn keinen weiteren Dünger.

Ist der Boden bereits ausreichend mit Nährstoffen versorgt, sollten Sie sich mit dem Düngen eher zurückhalten. Während der Wachstumsphase können Sie hingegen Rosendünger in schwacher Konzentration verabreichen.

Tipp:
Düngen Sie nicht wahllos, sondern lassen Sie den Nährstoffgehalt des Substrates überprüfen, denn überdüngter Boden bekommt den Pflanzen nicht. Dabei ist besonders ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Stickstoff und Phosphor maßgebend.

❍ Rotdorn im Kübel:

Der Nährstoffbedarf von Kübelpflanzen ist in der Regel hoch. Sie sollten deshalb auf jeden Fall ein nährstoffreiches Substrat verwenden. Auf Nummer Sicher gehen Sie, wenn Sie Rosenerde oder spezielle Kübelpflanzenerde verwenden. Gartenerde sollten Sie mit Kompost vermischen.

Im Frühling und Sommer können Sie den Rotdorn im Kübel mit Rosendünger düngen. Dies geschieht bis zur Blütenbildung. Enthält das Substrat wenig Nährstoffe, kann auch nach der Blüte noch eine Düngergabe erfolgen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen