Bei dem Schaublatt handelt es sich um eine große und anspruchslose Staude, die mit ihren zahlreichen Sorten für Blickfänge im Garten sorgen. Die 10 schönsten Sorten haben wir Ihnen hier einmal vorgestellt.

Schaublatt Arten
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Die in Asien beheimateten Schaublätter gehören der Gattung Rodgersia an und wurden erstmals im Jahre 1858 von Asa Gray beschrieben. Der Gattungsname erinnert an John Rodgers. Der US-Admiral führte die damalige Expedition an. Die ersten Pflanzen wurden in den 1870er Jahren in den USA und Russland gezeigt.

Die Gattung Rodgersia kann in zwei Sektionen unterteilt werden. Wobei die Sektion Rodgersia mit dem Gestieltblättrigen Schaublatt nur eine Art enthält. Die Pflanzen sind in Japan, Korea und China beheimatet.

In der Sektion Sambucifolia sind vier Arten erfasst:
Kastanienblättriges Schaublatt
Die Pflanzen kommen in Asien in Höhenlagen von bis zu 3.800 Metern vor.

Schaublatt nepalensis
Diese Art kommt im östlichen Himalaja bis in Höhenlagen von 3.300 Metern vor.

Fiederblättriges Schaublatt
Die robuste Pflanze gedeiht an schattigen Hängen und in Felsspalten bis 3.800 Meter Höhe.

Holunderblättriges Schaublatt
Die Pflanzen gedeihen auf Wiesen oder in Wäldern in China und kommen in Höhenlagen zwischen 1.800 und 3.700 Metern vor.

Daneben existieren zahlreiche aus gärtnerischer Zucht stammende Hybriden. Einige Arten sollen nun näher beschrieben werden.





Die 10 beliebtesten Schaublatt-Arten

Kastanienblättriges Schaublatt

Kastanienblättriges Schaublatt
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Das Kastanienblättrige Schaublatt ist auf Grund seiner sattgrünen, geäderten Blätter, die an die Rosskastanie erinnern, besonders attraktiv. Die Pflanzen wachsen etwa 1,5 Meter in die Höhe. Im Frühling besitzen die Blätter einen rötlichen Schimmer. Später erscheint das Blattwerk eher bronzefarben. Einen hübschen Kontrast bilden die grün-weißen Blütenrispen. Die sternförmigen Einzelblüten erscheinen im Juni. Die Staude blüht etwa vier Wochen lang. Das Kastanienblättrige Schaublatt wirkt besonders attraktiv in Alleinstellung, im Schatten von größeren Gehölzen oder am Teichrand.

Gruppenpflanzungen mit Geißbart, Prachtspiere oder Farn sind ebenfalls ein Blickfang.

Hinris Schaublatt

Hinris Schaublatt
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Hinris Schaublatt stammt aus den Bergregionen des Himalaya. Die Pflanze wächst besonders ausladend und kann bis zu 1,5 Meter an Höhe gewinnen. Die schlanken Stiele werden von auffallend großen Blättern geziert. Die handförmigen Blätter lassen an die Blätter der Kastanie denken. Bei den noch jungen Trieben lässt sich eine bräunliche Blattfärbung erkennen. Die Blätter verfärben sich schnell in ein sattes Dunkelgrün und bieten eine attraktive tiefrote Herbstfärbung. Im Juni öffnen sich die Blütenrispen und es erscheinen die zartrosa bis rötlich gefärbten Blüten, die sich etwa bis Juli halten.

» Tipp: Das Prinz-Henri-Schaublatt ist auch als Schnittblume attraktiv und lässt sich für Trockensträuße verwenden.

Die Pflanzen sind recht anspruchslos und bevorzugen einen halbschattigen Standort. Das Substrat sollte feucht und locker beschaffen sein. Wohl fühlt sich die Pflanze an windgeschützten Standorten, unter Gehölzen oder am Teichrand. Die Solitärpflanze benötigt ausreichend Pflanzabstand und erfordert allgemein einen geringen Pflegeaufwand.

Fiederblättriges Schaublatt

Fiederblättriges Schaublatt Pinnata
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Das Fiederblättrige Schaublatt beeindruckt mit einem eindrucksvollen Farbenreichtum. Die Stauden werden etwa einen Meter hoch und wachsen recht ausladend. Im Juni entwickeln sich die gelblichweißen Blüten. Die Blätter beeindrucken mit einem ausdrucksvollen Farbenspiel. Während die jungen Blätter bronzeartig erscheinen, zeigt sich die Pflanze im Sommer in einem kräftigen Grünton. Im Herbst schließt sich der Kreis und die Blätter verfärben sich wieder Bronze. Die Pflanzen lieben den Halbschatten und benötigen einen frischen, durchlässigen und kalkarmen Boden. Willkommene Beetnachbarn sind Farne oder Rhododendren.

» Tipp: Der Standort der Pflanze sollte gut überlegt sein, das Fiederblättrige Schaublatt möchte nicht umgepflanzt werden.

Fiederblättriges Schaublatt “Chocolate Wings”

Besonders attraktiv zeigt sich diese farbenprächtige Art. Bei ihrem Austrieb erinnern die Blätter an Schokolade. Zur Blüte im Sommer zeigen die Blätter ein tiefes Grün und im Herbst leuchtet dieses Schaublatt in einem farbenprächtigen Bronzebraun. Die rosa Blüten erscheinen im Juni. Die Pflanze blüht bis in den Spätsommer hinein und die zarten Blüten nehmen ein kräftiges Rot an. Dieses Schaublatt ist vergleichsweise niedrig wachsend und wird etwa 70 Zentimeter hoch. An einem halbschattigen Standort macht sich die Pflanze im Staudenbeet besonders gut. Auch Gehölz- oder Teichränder sind ein beliebter Standort.

» Tipp: Diese Züchtung wurde im Jahre 2004 in den Niederlanden erstmals kultiviert.

Die Pflanzen sind sehr gut winterhart und Schnecken machen einen großen Bogen um das Schaublatt “Chocolate Wings”.

Gestieltblättriges Schaublatt Pagode

Gestieltblättriges Schaublatt Pagoda
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Ernst Pagels hat diese aus Japan und Korea stammende Sorte erstmals beschrieben. Die Pflanzen wachsen etwa 1,20 Meter hoch und fallen auf Grund ihrer auffallend großen und gezackten Blätter ins Auge. Im Juni erscheinen die weißen Rispenblüten. Ein Blickfang ist auch die tiefrote Herbstfärbung. Der kühle Halbschatten ist der ideale Standort für diese schnell wachsende und sehr gut winterharte Pflanze. Ein leicht feuchter und sandiger Boden ist das ideale Substrat.

Schaublatt Bloody Mary

Hierbei handelt es sich um ein niedrig wachsendes Schaublatt. Mit einer Wuchshöhe von etwa einem halben Metern ist Bloody Mary eine beliebte Beetpflanze. Die kräftigen roten Blüten stehen in Kontrast zum auffallend dunkelroten Laub, das besonders an einem schattigen Standort für ganz besondere Blickfänge sorgt.

» Tipp: Dieses Schaublatt kann auch unter alten Gehölzen mit verzweigten Wurzelsystemen gepflanzt werden.

Schaublatt Superba

Fiederblättriges Schaublatt Superba
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Die fächerförmig ausgebreiteten, tiefgrünen Blätter machen das Schaublatt Superba zu einer attraktiven Solitärpflanze. Mit einer Wuchshöhe von etwa einem Meter fällt das Schaublatt auch im Schatten bestehender Gehölze ins Auge. Im Frühsommer setzen die rosafarbenen Blüten einen weiteren Glanzpunkt. Da der Wasserbedarf des Schaublattes Superba vergleichsweise hoch ist, macht sich die Pflanze sehr gut an Teichrändern.

Gestieltblättriges Schaublatt Smaragd

Gestieltblättriges Schaublatt Smaragd
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Die smaragdgrünen Blätter gaben diese Schaublatt seinen Namen. In jedem Schattenbeet ist diese Pflanze ein Blickfang. An den auffallend hohen Stielen fallen die cremeweißen Blüten zwischen Juni und Juli besonders ins Auge. Die Pflanzen können etwa einen Meter hoch wachsen und fühlen sich im Halbschatten besonders wohl. Normale Gartenerde ist als Substrat vollkommen ausreichend. Die Erde sollte frisch und locker sein und das Gießwasser gut abfließen lassen. Der Wasserbedarf ist recht hoch und der Boden sollte nicht austrocknen.

Holunderblättriges Schaublatt

Holunderblättriges Schaublatt
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Da die Blätter dieses Schaublattes in ihrer Wuchsform an die Blätter des Holunders erinnern, kam es zur vorliegenden Bezeichnung. Die Pflanzen wachsen bis zu 1,2 Meter in die Höhe. Im Juni zeigen sich die weißen Rispenblüten. Die Pflanzen müssen regelmäßig gegossen werden. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass es nicht zu Staunässe kommt.

Schaublatt „Die Schöne“

Hierbei handelt es sich um eine Hybride, die von Ernst Pagels gezüchtet wurde. Die Pflanzen wachsen üppig und ausladend und besitzen einen bronzefarbenen Austrieb. Die rosa Blüten sind im Sommer der Hingucker. Die Pflanze bildet Rhizome und kann leicht vermehrt werden. Der Boden sollte feucht und locker beschaffen sein. In Verbindung mit Funkien oder Farnen entstehen hübsche Arrangements.

» Tipp: Hobbygärtner sollten diese Pflanze vor Spätfrösten schützen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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