Ein großer Garten ist wohl der Traum jedes Hobbygärtners. Klar, dass sich da alle ärgern, die nur einen schmalen Garten haben. Diesen können Sie mit ein paar Handgriffen aber größer wirken lassen.

Schmaler Garten
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Reihenhaus-Gärten und Schrebergärten haben oft einen unglücklichen Grundriss. Besitzer von langen und schmalen Gärten müssen sich mit den Bezeichnungen „Handtuch“ oder „Schlauch“ herumschlagen.

Sie sollten sich aber nicht ärgern. Auch der schmale Garten kann zu einem Gartenparadies werden, wenn Sie ihn richtig einteilen und bepflanzen. Mit ein paar einfachen, aber sehr effektiven Tricks wirkt er gleich viel breiter.

So wirkt der Garten breiter

1 Garten in Bereiche aufteilen:

Machen Sie einen Plan, was in Ihrem Garten alles Platz finden soll. Rasenfläche, Platz für Obst, Gemüse und Kräuter, Spielplatz für die Kinder, Teich, Gartenhäuschen, Wege, Sitzplätze – die Liste ist lang und erfordert eine sorgfältige Planung. Reihen Sie die einzelnen Bereiche nicht strikt hintereinander auf, damit die schmale Struktur des Gartens nicht noch mehr betont wird. Besser ist eine versetzte Quereinteilung. Die Zonen können Sie mit einfachen Maßnahmen voneinander trennen, damit sich eine lebendige Optik ergibt.

Planung schmaler Garten
Ihre Zeichnung muss nicht perfekt sein, wichtig ist nur der Plan an sich! (© krappweis – Fotolia.com)

2 Randbepflanzung sinnvoll gestalten:

Die Pflanzen am Rand werden oft als erstes gesetzt. Hier können Sie bereits für eine optische Verbreiterung sorgen. Verzichten Sie auf eine schnurgerade Hecke aus immer gleichen Sträuchern. Eine gemischte Hecke mit unterschiedlichen Wuchsformen und Breiten, bestehend aus blühenden und immergrünen Sträuchern, lockert den schmalen Garten auf. Wenn ein Teil der Randbepflanzung in den Garten hineinwächst, vermutet man vielleicht, dass er dadurch noch schmaler wirkt. Genau das Gegenteil ist aber der Fall! Bauen Sie spannende Elemente ein, die vom Rosenbogen bis zum Weidenbaum mit weit überhängenden Zweigen reichen.

3 Sichtschutz und verborgene Ecken einplanen:

Ein Garten, in dem Sie auf einen Blick alles sehen, ist langweilig. Sorgen Sie lieber für Überraschungen! Das klappt auch im schmalen Garten. Pflanzen Sie zwischen Gemüsebeet und Teich eine niedrige Hecke, setzen Sie Rankgitter ein die die Sicht versperren, stellen Sie große Kübel als Blickfang auf. Wenn die einzelnen Gartenbereiche im Wechsel links/rechts angeordnet sind, ergibt sich eine breitere Wirkung. Mit hoch wachsenden Pflanzen oder Kletterpflanzen können Sie den Sitzbereich optisch abgrenzen. Am Teich sorgen hohe Sumpfgräser oder Bambus für Sichtschutz.

Wenn Sie im schmalen Garten das Gefühl haben: „Jetzt um die Ecke biegen, dann kommt ein neuer Bereich“, dann haben Sie die längliche Form erfolgreich ausgetrickst.

4 Geschwungene, weiche Formen statt eckige Elemente:

In der Natur gibt es keine strengen, geometrischen Formen. Das können Sie sich im schmalen Garten zunutze machen: Legen Sie geschwungene Wege an und brechen Sie die schmale Struktur mit weichen Formen auf. Natürlich gibt es Ausnahmen: Im japanisch inspirierten Garten ist eine formale Struktur wichtig. Aber auch hier sind ovale oder runde Formen gut geeignet, um die schmale Form des Gartens optisch zu erweitern. Lesetipp: Gartenwege gestalten: 22 kreative Beispiele.

5 Passende Pflanzen auswählen:

Pflanzen, die mehrere Funktionen erfüllen, sind im schmalen und kleinen Garten besonders sinnvoll. Ein Beispiel: Der Apfelbaum bezaubert im Frühjahr mit vielen Blüten und im Herbst sorgt er für eine reiche Ernte. Sehr schön sind auch Bäume und Sträucher, die im Laufe des Gartenjahres die Blattfarbe wechseln.

Im Blumenbeet können Sie mit Stauden und Pflanzen, die zu verschiedenen Zeiten blühen, für Abwechslung sorgen. Ein weiterer Punkt ist die Farbe: Blautöne und dezente Blütenfarben lassen den Garten größer wirken. Sie erzeugen eine optische Tiefe. Gelb, Orange und Rot sind dagegen eher Blickfang und erzeugen Nähe.

Fazit:

Wie auch immer Sie die Gestaltung Ihres Gartens angehen: Der Garten ist zum Glück keine „Sache“, die Sie als gegeben hinnehmen müssen. Sie können jedes Jahr aufs Neue experimentieren, neue Pflanzen wählen, alte Pflanzen an einen anderen Ort setzen und die innere Form und Optik verändern.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Ein Kommentar

  1. Natürlicher Sichtschutz (Marke Eigenbau).
    Als „Gerüst“ nahm ich ein ca. 2m hohes Rosenrankgitter – leicht geschnörkelt und nach oben verjüngend – und überzog dieses im oberen Bereich als Nässeschutz mit einem Kupferblech. Tiefe dieser Konstruktion betrug ca. 40cm.
    Gegen Sicht und auch als Windschutz „befüllte“ ich das Rankgitter mit Hartholz, welches auf einer
    Plattengruppe, die bis Oberkante mit Erdreich abgedeckt ist, ruht.
    Dadurch ist auch für Kleinstlebewesen und Bienen Lebensraum geschaffen. Auf der Rückseite bepflanzte ich die „Holzwand“ mit einem Kiwistrauch, wodurch auch für mich ein kulinarischer
    Leckerbissen vorhanden ist.

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