Die gelb blühende Forsythie kennen wir wohl alle. Aber kennen Sie auch die Schneeforsythie? Sie ist auch ein wahrer Hingucker im Garten und recht pflegeleicht.

Schneeforsythie
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Die Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) zählt zu den Ölbaumgewächsen und stellt dort den alleinigen Vertreter der Gattung Abeliophyllum dar. Die ursprüngliche Heimat der Schneeforsythie liegt auf der Korenaischen Halbinsel, wo die Bestände allgemein als rückläufig zu betrachten sind und teilweise als gefährdet gelten. Im Unterschied zur in unseren Breiten geläufigen gelben Forsythie, besitzt die Schneeforsythie weiße Blüten. Die Pflanzen sind recht pflegeleicht und können mit ihrer auffälligen Blüte für einen hübschen Kontrast im frühlingshaften Garten sorgen.

Pflanzenbeschreibung

Der immergrüne Strauch erreicht Wuchshöhen von etwa einem Meter. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die Blätter sind beidseitig mit feinen Härchen versehen. Die Blüten erscheinen noch vor den Blättern und verbreiten einen zarten, an Mandeln erinnernden Duft. Erstmals beschrieben wurde die Schneeforsythie von Takenoshin Nakai im Jahre 1919. Das natürliche Verbreitungsgebiet bleibt auf einige wenige Standorte im Süden Koreas beschränkt. Bevorzugt wächst die Pflanze auf felsigem Terrain und feuchten Böden.

Wann blüht die Schneeforsythie?

Die Schneeforsythie kennzeichnet eine frühe Blüte. Die Blüten erscheinen oft bereits im Januar und damit lange vor den Blättern. Bis in den April hinein kann diese Blüte anhalten. Eine Besonderheit bei der Blüte der Schneeforsythie ist ein Farbwechsel, der gelegentlich zu beobachten ist. Dabei erscheinen die ursprünglich weißen Blüten plötzlich rosa. Mögliche Ursachen hierfür sind die Bodenverhältnisse, das Alter der Pflanze und vorrangig die Witterungsbedingungen.

Einige Arten von Forsythien kurz erwähnt

❍ Forsythie Goldrausch:

Diese Sträucher können Wuchshöhen von bis zu drei Metern erreichen und in ebensolchen Ausmaßen auch in die Breite gehen. Die großen, gelben Blüten erscheinen Anfang März.

❍ Forsythie Minigold:

Diese Zwerg-Forsythie wächst in ähnlichen Ausmaßen wie die Schneeforsythie und eignet sich daher gut für mögliche Gruppenpflanzungen oder farbenfrohe Hecken. Die Forsythie Minigold wird maximal 1,5 Meter hoch und trägt goldgelbe Blüten. Eine besondere Attraktion stellt die gelbe Herbstfärbung dar.

❍ Forsythie Weekend:

Dieser breit verzweigte Strauch wird etwa zwei Meter hoch und zeichnet sich durch seinen dichten Wuchs aus. Zwischen März und Mai erscheinen die gelben Blüten. Die Pflanze ist pflegeleicht und winterhart.

Den passenden Standort finden

Die Schneeforsythie erfordert allgemein wenig Pflegeaufwand, stellt allerdings gewisse Ansprüche an ihre Umgebung. Den Standort sollten Sie z.B. möglichst sonnig auswählen. Die Pflanze versteht es jedoch, sich anzupassen und wird auch im Schatten gedeihen können. Ein windgeschützter Standort ist von Vorteil.

Aufgrund der frühen Blüte kann die Schneeforsythie zum Hingucker im noch winterlichen und eher tristen Garten werden. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten der Pflanzung. Aufgrund der relativ geringen Wuchshöhe von etwa einem Meter kann die Schneeforsythie auch in kleinen Gärten beeindrucken. Dies kann in Alleinstellung, wie auch im Beet geschehen. In Kombination mit Krokussen, Narzissen und anderen Frühblühern ergibt sich ein stimmungsvolles Farbenspiel. Schneeforsythien können auch als Hecke gepflanzt werden.

Der ideale Standort in Stichworten:

  • hell
  • sonnig bis schattig
  • windgeschützt

Das ideale Substrat auswählen

Schneeforsythien bevorzugen einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Das Substrat können Sie durch das Einarbeiten von grobem Sand oder Kies durchlässiger machen. So wird Staunässe vorgebeugt, welche von der Pflanze nicht vertragen wird. Karger Boden lässt sich vor der Pflanzung durch die Beimengung von Kompost oder Hornspänen aufwerten. Weniger anfreunden kann sich die Schneeforsythie mit trockenen und besonders kalkhaltigen Böden.

Das ideale Substrat in Stichworten:

  • locker
  • durchlässig
  • nährstoffreich
  • kalkarm
  • humos

Schneeforsythie pflanzen – Schritt für Schritt Anleitung

Die Schneeforsythie sollte im Frühling gepflanzt werden. Dafür sollten Sie einen trockenen und frostfreien Tag auswählen. Damit die Pflanze gut ins Erdreich eingesetzt werden kann, sollte kein Bodenfrost mehr herrschen. Gehen Sie beim Pflanzen wie folgt vor:

  • Standort auswählen.
  • Boden vorbereiten.
  • Pflanzloch in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben.
  • Drainage gegen Staunässe einarbeiten.
  • Wurzelballen wässern.
  • Pflanze einsetzen.
  • Pflanzloch schließen.
  • Pflanze gut angießen.

Ist der passende Standort für die Schneeforsythie gefunden, sollten Sie auch den Pflanzabstand beachten, denn in Alleinstellung benötigt die Schneeforsythie viel Raum, da sie recht schnell wächst und dabei auch eine ausladende Wuchsform annehmen kann. Der Pflanzabstand sollte hierbei mindestens einen Meter betragen. Soll eine Hecke aus Schneeforsythien entstehen, wird natürlich ein dichter Wuchs angestrebt. Auf einen Meter Abstand können Sie dann zwei Pflanzen setzen.

Tipp:
In Gesellschaft mit Schneeglöckchen, Tulpen, Krokussen oder Hornveilchen kommt die Schneeforsythie besonders gut zur Geltung.

Kann die Schneeforsythie im Kübel kultiviert werden?

Schneeforsythien machen sich auch sehr gut im Kübel. So ist bereits früh im Jahr für einen Farbtupfer auf Balkon oder Terrasse gesorgt. Im Kübel zeigt sich die Pflanze allerdings etwas anspruchsvoller, benötigt regelmäßige Wassergaben, sollte mit einem Langzeitdünger versorgt werden und braucht im Winter einen Schutz.

Schneeforsythie umpflanzen – Klappt das?

Die Schneeforsythie im Freiland kann nach drei bis vier Jahren noch relativ unbedenklich umgepflanzt werden. Bei älteren Pflanzen kann es schwieriger werden und Sie sollten es sich besser nochmals überlegen. Umgepflanzt wird generell an frostfreien Tagen im Frühling. Der Laubaustrieb sollte noch nicht begonnen haben. Beim Umpflanzen sollten Sie so viel wie möglich von der Erde am Wurzelballen belassen, denn umso besser wächst die Pflanze am neuen Standort an. Anschließend bietet sich ein leichter Rückschnitt an. Steht der Strauch bereits in Blüte, können Sie bis nach der Blüte abwarten.

So pflegen Sie die Schneeforsythie richtig

Gießen:

Hat sich die Schneeforsythie erst einmal gut eingewurzelt und an ihren Standort gewöhnt, kommt die Pflanze in der Regel mit dem Angebot an Regenwasser zurecht und benötigt nur bei länger anhaltender Trockenheit hin und wieder Wassergaben. Die Pflanzen vertragen dauerhaft einen leicht feuchten Boden. Zu intensiv wässern sollten Sie die Pflanze nicht, da sie keine Staunässe verträgt.

Kübelpflanzen müssen hingegen regelmäßig gegossen werden. Der Wasserhaushalt kann aufgrund des begrenzten Raumangebotes hier nämlich nicht allein über das Regenwasser reguliert werden.

Düngen:

Eine regelmäßige Düngung benötigt die Schneeforsythie nicht. Sie sollten den Boden allerdings bereits bei der Pflanzung den Bedürfnissen der Pflanze anpassen. Durch die Beigabe von Kompost oder Hornspänen lässt sich die Qualität karger Böden zum Beispiel verbessern. Zusätzliche Düngergaben sind nicht notwendig. Allein Kübelpflanzen sollten Sie während der Wachstumsphase mit Flüssigdünger für Blühpflanzen versorgen. Diesen können Sie alle zwei Wochen verabreichen.

Da die Pflanzen empfindlich auf Staunässe reagieren, müssen Sie bei der Pflanzung auch an eine Drainage denken. Durch die Beigabe von Kies oder grobem Sand können Sie den Boden beispielsweise durchlässiger gestalten. Mulchen Sie das Erdreich im Frühjahr, können Sie die Regulation des Wasserhaushaltes verbessern.

Rückschnitt:

Die Schneeforsythie wächst weniger intensiv als die herkömmliche Forsythie. Schnittmaßnahmen sollten Sie bei der Schneeforsythie dennoch nicht vernachlässigen. Ein Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt bewahrt die attraktive Form des Zierstrauches.

Während die schnellwüchsige heimische Forsythie jährlich geschnitten wird, ist es bei der Schneeforsythie ausreichend, wenn Sie alle zwei bis drei Jahre zur Schere greifen. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist unmittelbar nach der Blüte. So kann der Strauch sich auf die Bildung neuer Knospen konzentrieren. Diese wurden bereits im Vorjahr am einjährigen Holz angelegt. Die Zweige können Sie etwa ein Drittel zurückschneiden. Der Schnitt erfolgt immer bis zu einer gut ausgebildeten Knospe.

Bei Krankheit oder Verkahlung kann es vorkommen, dass ein radikaler Rückschnitt notwendig ist. Dabei werden nur einige kräftige Triebe an der Pflanze belassen. Alle übrigen Äste sollten Sie bodennah kürzen.

Tipp: Werden Schneeforsythienzweige am Barbaratag geschnitten, stehen sie am Weihnachtstag in voller Blüte.

Überwinterung:

Die Schneeforsythie ist eine sehr gut winterharte Pflanze. Im Freiland sind auch bei Minusgraden im zweistelligen Bereich keine Schutzmaßnahmen notwendig. In ungünstigen Lagen könnten jedoch Spätfröste zum Problem werden. Hier kann es hilfreich sein, wenn Sie die Erde mit Laub oder Reisig abdecken.

Kübelpflanzen benötigen dagegen einen Winterschutz. Wer die Pflanzgefäße im Freien belassen möchte, sollte sie mit Gartenvlies umwickeln und auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor platzieren. In besonders rauen Lagen ist es für die Schneeforsythie im Kübel von Vorteil, in ein helles und frostfreies Winterquartier umzuziehen.

Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen

Die Schneeforsythie ist robust und anpassungsfähig. Damit zählt die Pflanze zu den wenigen Exemplaren im Hausgarten, welche nicht von den üblichen Schädlingen und Krankheitsbildern heimgesucht werden. Bei entsprechender Pflege, werden Sie also lange Freude an Ihrer Schneeforsythie haben.

Einen Feind besitzt die Pflanze lediglich in Gestalt von Staunässe. Stehen die Pflanzen über einen längeren Zeitraum zu nass, kann dies die Wurzeln angreifen. Ein kurzzeitiges Defizit im Wasserhaushalt kann die robuste Pflanze jedoch ausgleichen, ohne Schaden zu nehmen.

So lässt sich die Schneeforsythie vermehren

Die Schneeforsythie ist noch ein recht seltener Gast in unseren Gärten. Angesichts der Anpassungsfähigkeit und Schönheit der Pflanze eigentlich vollkommen unverständlich. Warum also nicht bestehende Pflanzen vermehren und Gärtnerglück einfach teilen und weiterverschenken? Die Schneeforsythie können Sie prinzipiell durch Absenker und Stecklinge vermehren.

❍ Vermehrung durch Absenker:

Eine neue Pflanze lässt sich recht zuverlässig durch Absenker gewinnen. Das sollte am besten im Herbst geschehen, denn dann können Sie die Jungpflanze im nächsten Frühjahr von der Mutterpflanze trennen und separat verpflanzen. Gehen Sie bei dieser Vermehrungsmethode wie folgt vor:

Bei dieser Methode müssen Sie sich einen besonders kräftigen Trieb heraussuchen. Dieser sollte sich bis auf den Erdboden ziehen lassen. Säubern Sie den Erdboden, lockern Sie ihn auf und versehen Sie ihn mit einer Rinne. Diese Rinne dient nun der Aufnahme des Triebes. Bevor Sie den Trieb mit Erde bedecken, sollten Sie einige Stellen mit einem scharfen Messer einritzen. Dies beschleunigt die Wurzelbildung. Den Trieb anschließend, bis auf die Spitze, komplett mit Erde bedecken und mit Steinen oder ähnlichem beschweren, damit er nicht wieder aus dem Boden schnellt. Die Triebspitze nun noch senkrecht anbinden, damit die Jungpflanze eine entsprechende Wuchsform entwickelt.

❍ Vermehrung durch Stecklinge:

Die Stecklingsvermehrung ist eine geläufige Methode, welche auch bei der Schneeforsythie gute Erfolge verspricht. Die Stecklinge werden dabei nach der Blütezeit, also im Frühling, geschnitten. Der Steckling sollte eine Länge von 10 bis 15 Zentimetern besitzen und gut entwickelt sein, einige Blätter aufweisen und am unteren Ende bereits leicht verholzt erscheinen. Erfüllt der Steckling diese Voraussetzungen, kommt es schneller zur Wurzelbildung. Sind Knospen oder Blüten vorhanden, müssen Sie diese entfernen. Im unteren Bereich des Stecklings sollten Sie auch die Blätter entfernen.

Die Stecklingsermehrung sollte anschließend in einem Pflanzgefäß erfolgen. Alternativ können Sie die Stecklinge auch direkt ins Freiland setzen. Sie benötigen dann aber eine möglichst warme und konstante Witterung, die in unseren Breiten eher selten gegeben ist. Die Stecklingsvmehrung im Pflanztopf ist also sicherer, denn diesen können Sie an einem warmen Platz aufstellen. Eine Abdeckung aus Plastik oder Glas kann die Bewurzlung zusätzlich beschleunigen. Diese Abdeckungen sollten Sie allerdings regelmäßig entfernen, um zu lüften und so einen Schimmelbefall im Pflanzgefäß zu verhindern. Bis zum nächsten Frühling kann der Steckling nun im Pflanzgefäß verbleiben. Dann dürften sich ausreichend Wurzeln gebildet haben. An den ersten frostfreien Tagen kann die Jungpflanze dann direkt ins Freie umziehen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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