Wer sich für einen Schwarznussbaum in seinem Garten entscheidet, muss einiges beachten. Besonders der Standort und die Bodenbeschaffenheit sind ausschlaggebend.

Schwarznussbaum pflanzen
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Hat man viel Platz in seinem Garten oder auf dem eigenen Grundstück und möchte man dort einen Baum pflanzen, greift man oft auf eher selten vorkommende und als besonders teuer geltende Bäume zurück, wenn man nach etwas ganz Besonderem sucht. Doch gerade solche Bäume erweisen sich häufig auch als sehr anspruchsvoll, was den Standort und das Einpflanzen, sowie die Aufzucht betrifft. Schließlich gibt es einen guten Grund dafür, dass sie in unseren Gärten nicht so oft vorkommen. Auch der Schwarznussbaum (bot. Juglans nigra) gehört in zu diesen Pflanzen. Zwar ist weder seine Anschaffung noch seine Aufzucht unmöglich oder extrem schwierig, es kann aber etwas mehr Recherche und Mühe erfordern. Welche Bedingungen für diesen Baum ideal sind und wie man beim Pflanzen vorgeht, vermitteln wir Ihnen nachfolgend.





Infos rund um den Schwarznussbaum

Bei dem Schwarznussbaum handelt es sich um eine den Walnussgewächsen – auch Juglandaceae genannt – zugehörige Pflanze. Das Gewächs, das hierzulande erst ab dem 17. Jahrhundert eingeführt wurde, kommt eigentlich aus Texas und Nordamerika, wo es sagenhafte 50 Meter Höhe erreichen kann. In Europa hingegen kann der Schwarznussbaum eine Höhe von bis zu 30 Metern erlangen, was vor allem in den Wäldern rund um den Rhein und die Donau sichtbar wird. Hier wurden um 1900 einige Bäume dieser Art angepflanzt, sodass sich die europaweit größten Bestände in diesen Gegenden wiederfinden.

Interessant und gut zu wissen ist, dass der Schwarznussbaum bis zu 250 Jahre alt wird und für seine Umgebung sogar giftig werden kann, wenn Teile von ihm absterben. Dies erkennt man an einer schwarzen Verfärbung der Baumteile, die durch chemische Prozesse beim Absterben erzeugt wird. Übrigens trägt der Baum im Herbst Nüsse als Früchte, die essbar sind und auf verschiedene Weisen zubereitet gut schmecken. Diese werden in einer bei Reife schwarzbraun gefärbten Schale getragen und lassen sich meist erst vom Baum ernten, wenn dieser etwa zehn Jahre alt ist.

Verwendung Schwarznussbaum

Einerseits kann der Schwarznussbaum Nüsse aufzubringen, welche geerntet werden können – entweder für sich selbst oder um sie weiterzugeben oder zu verkaufen. Andererseits wird der Schwarznussbaum aber auch gerne wegen der recht hohen Erträge angepflanzt, die dessen Holz einbringt, weil es so charakteristisch dunkel eingefärbt ist und sehr edel wirkt. Das Holz wird unter anderem zu Möbeln verarbeitet, aber auch zu Accessoires für den Haushalt oder Dekorationen.

Auch, weil der Schwarznussbaum eine stattliche Höhe erreichen kann und sein Wuchs optisch besonders ansprechend ist, setzen viele Liebhaber gerne auf das Walnussgewächs. Des Weiteren ist der Baum – wenn sein Standort die optimalen Bedingungen bietet – sehr fest und tief verwurzelt, sodass er auch das ein oder andere Unwetter ohne Probleme durchhält und bei Sturm nicht schnell bricht.

Schwarznussbaum – optimale Bedingungen

Wer den Schwarznussbaum pflanzen möchte, braucht zunächst einmal viel Platz. Nicht nur, weil der Baum bis zu 30 Meter hoch wachsen kann, sondern auch, weil dessen Krone bis zu 20 Meter breit wird. Außerdem nimmt der Schwarznussbaum so viele Nährstoffe aus seiner Umgebung auf, dass nahe gelegene Gewächse und Pflanzen nicht so gut gedeihen und absterben könnten. Es wird also ein möglichst freier und großzügiger Standort für den Schwarznussbaum benötigt. Kann man diesen nicht bieten, sollte man lieber auf eine andere Baumart umsteigen. Gleichzeitig bevorzugt der Schwarznussbaum sonnige, aber geschützte Standorte wie sie etwa in Weinbaugebieten vorkommen und die dafür sorgen, dass der Schwarznussbaum gut gedeiht.

Neben dem großzügigen, sonnigen und geschützten Standort bevorzugt der Schwarznussbaum aber auch nährstoffreiche Böden, da er für das Wachstum und Tragen der Nüsse viele Nährstoffe aus dem Boden aufnimmt. Auch wasserreich sollte der Boden sein, aber keineswegs von Staunässe befallen. Dann schafft es der Baum, eine recht tiefe und fest verankerte Wurzel zu entwickeln, die ihn sehr robust und widerstandsfähig macht.

Empfindlich reagiert der Schwarznussbaum nur auf Spätfrost. Erlebt man an seinem Standort häufig verspätet auftretenden Frost – beispielsweise im Frühjahr – sollte man sich eventuell überlegen, eine andere Baumart auszuwählen. Sonst könnte es passieren, dass der Baum schon als Jungpflanze abstirbt oder dessen Wachstum nicht optimal verläuft.

Schwarznussbaum pflanzen – Schritt für Schritt

Schwarznussbaum einpflanzen
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Möchte man den Schwarznussbaum pflanzen, sollte man mehrere Dinge beachten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • die Pflanzzeit
  • der Boden, beziehungsweise das richtige Substrat
  • der richtige Standort
  • Nährstoffe
  • Unterstützung beim Anwachsen
  • die richtige Vorbereitung

Der Schwarznussbaum ab April bis November gepflanzt werden. Hierbei ist aber zu beachten, dass es unmittelbar vor oder zu dem Pflanzzeitpunkt keine Kälteperiode gibt, sodass der Boden noch gefroren sein könnte. Sie sollten daher besser abwarten, sodass der Boden sich vor dem Pflanzen ausreichend erwärmen und damit ideale Bedingungen für die Jungpflanze bieten kann.

Standort auswählen

Hat man sich für einen Zeitpunkt zum Pflanzen des Schwarznussbaumes entschieden, kann es an die Wahl des Standortes gehen. Dabei gibt es mehrere Dinge zu berücksichtigen.

So muss nicht nur dem Baum wegen der später sehr breit wachsenden Krone viel Raum geboten werden, sondern auch dessen Wurzeln. Diese können sich nämlich sehr weit verbreiten und dadurch Mauerwerk, Terrassen oder Gehwege angreifen. Dadurch entstehen nicht nur Beschädigungen, Risse oder andere die Sicherheit gefährdende Dinge, sondern vor allem häufig auch abstehende Wurzeln, wegen welcher man stolpern kann. Daher ist es empfehlenswert, den Baum mindestens zehn Meter von jenen Dingen entfernt zu pflanzen. Könnte das Kronenwerk einer Terrasse später im Weg sein oder beispielsweise einen Carport beeinträchtigen, sollte der Abstand natürlich noch höher sein.

Damit der Schwarznussbaum andere Gewächse nicht beeinträchtigt, gilt es auch hier einen Abstand von ungefähr 15 Metern zu wahren. Allgemein sollte ein sonniger und leicht geschützter Ort ausgewählt werden, damit der Baum nach entsprechendem Wachstum zur richtigen Zeit möglichst viel Ernte einbringen kann. Auch zum Nachbargrundstück hin sollte ein ausreichender Abstand gewählt werden. Hier ist von mindestens acht Metern die Rede, wenn man auf der sicheren Seite sein möchte.

Vorbereitung und das richtige Pflanzen

Bevor der Jungbaum überhaupt eingepflanzt werden kann, muss der Boden selbstverständlich entsprechend vorbereitet werden. Das Pflanzloch zum Beispiel sollte recht tief ausgehoben werden: Etwas mehr als 50 cm Platz sollte es dem Gewächs schon bieten, damit der Baum schnell fest verwurzelt anwachsen kann. Doch das ist noch nicht alles: 80 cm breit sollte das ausgehobene Loch auch sein, sodass man mit dieser Aufgabe sicher eine Zeit lang mühevoll beschäftigt ist.

Ist der Jungbaum in das Loch eingebracht, muss dieses mit möglichst nährstoffreicher Erde aufgefüllt werden. Dies ist mit Hilfe von Kompost, Wurzeldünger, Langzeitdünger oder humushaltiger Pflanzerde möglich, die den Baum für den wichtigen Start mit allen Nährstoffen versorgen können. Bevor die Erde fest getreten wird, sollten Sie sie mit Wasser einschwemmen. Nach dem Festtreten kann dann noch einmal gegossen werden. Der Baum benötigt auch in den darauf folgenden Tagen viel Wasser, bei warmen Jahreszeiten ist auf besonders viel Wässerung zu achten.

Hilfe beim Anwachsen

Viele Nährstoffe, ein günstiger Boden und passender Standort verhelfen so manchem Schwarznussbaum zu einem schnellen Wachstum, das auch den Hobby-Gärtner sicher erfreut. Hierbei benötigt der Schwarznussbaum allerdings Hilfe, denn um die nötige Stabilität zu erhalten, benötigt er etwas Unterstützung. Ein Pfahl oder eine Baumstütze, die in das Pflanzloch gesetzt werden, müssen so angebracht werden, dass sie den Baum beim Wachstum stützen können – und das am besten die ersten Jahre lang. Wer möchte, kann in der ersten Zeit für einen guten Frostschutz sorgen – besonders dann, wenn der Schwarznussbaum gegen Ende des Jahres gepflanzt wurde.

Vorteile Nachteile
  • stellt für Liebhaber etwas ganz Besonderes dar
  • nach zehn Jahren Nuss-Ernte möglich
  • ansprechende Holzart für Möbel mit recht hohem Ertrag/Preis
  • stattlicher Wuchs und schöne Krone
  • liefert viel Schatten im Garten
  • bei richtigem Standort leicht zu pflegen
  • benötigt sehr viel Platz zu allen Seiten hin
  • kann andere Pflanzen wegen der hohen Aufnahme der Nährstoffe verdrängen oder beeinträchtigen
  • benötigt viel Aufmerksamkeit beim Pflanzen und anfänglichen Anwachsen
  • benötigt Dünger und viele Nährstoffe, besonders beim Anwachsen
  • könnte bei zu wenig Platz Gehwege, Mauern und Terrassen angreifen
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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