Wer von Schwarznüssen nicht genug bekommen kann, hat die Möglichkeit, einen Schwarznussbaum zu vermehren. Wie das genau geht, verraten wir hier.
Zwei Wege, den Schwarznussbaum zu vermehren
Es gibt viele Gründe, einen Schwarznussbaum zu vermehren. Beispielsweise, weil man eine Jungpflanze dieser Art verschenken möchte – oder auch einen zweiten Jungbaum in den eigenen Garten pflanzen will. Wer ein größeres, unbebautes Grundstück zur Verfügung hat, kann den Schwarznussbaum aber auch vermehrt anpflanzen, um dessen Holz später zu verkaufen – denn dieses ist teurer, als viele andere Holzarten. Auch die jährliche Nussernte bei erwachsenen Schwarznussbäumen ist für viele Liebhaber ein sehr attraktives Argument für das Vermehren bereits vorhandener Bestände. Doch wie geht man zu diesem Zweck genau vor? Es gibt allgemein zwei Wege, einen Schwarznussbaum zu vermehren.
- Entweder nutzt man hierfür dessen Frucht und Samen, also die Schwarznuss selbst
- oder man benutzt zum Vermehren Stecklinge, die am Baum zu finden sind.
Schwarznussbaum vermehren mit Stecklingen
Die Vermehrung des Walnussbaum-Gewächses mit Hilfe von Stecklingen gilt als deutlich einfacher und schneller, als das Vermehren durch die Schwarznuss des Baumes. Das liegt daran, dass Setzlinge das Keimen und Anwachsen schon hinter sich haben und daher deutlich stabiler und robuster sind, sodass der Hobby-Gärtner nicht von dem Anfangspunkt starten muss, sondern sich etwas Zeit, Geduld und Mühe spart.
Um den Schwarznussbaum durch Stecklinge zu vermehren, benötigt man selbstverständlich erst einmal Stecklinge. Doch wo bekommt man sie her? Hierfür suchen Sie sich junge Triebe am Schwarznussbaum, die mindestens 20 cm lang gewachsen sind, bestenfalls sogar mehr. Dann schneidet man sich die Spitze der Triebe mit genau 15cm Länge ab, sodass noch ein Stück davon am Baum erhalten bleibt und austrocknen kann – hierdurch wird die Baumrinde vor schädlichen Pilzen geschützt. Auch bereits leicht verholzte Triebe lassen sich gut nutzen, um den Schwarznussbaum zu vermehren – man muss also bei der Auswahl nichts Bestimmtes beachten.
Hat man sich für einen oder mehrere Stecklinge entschieden, wird ein Pflanzkübel benötigt, ebenso wie passende Aufzuchterde, die möglichst nährstoffreich ist – denn Schwarznussbäume sind dafür bekannt, viele Nährstoffe für ein gutes Wachstum zu bevorzugen. In den Pflanzkübel lassen sich bei Bedarf mehrere Stecklinge einbringen, die anschließend gegossen werden. Nun drückt man die Erde um den Steckling leicht fest. Stecklinge mögen es warm und geschützt, sollten in der indirekten Sonne stehen dürfen und zum ersten Überwintern in das Haus oder die Wohnung gebracht werden – erst nach etwa zwei Jahren Wachstum sind sie selbst winterfest. Beim Anwachsen der Stecklinge sollte Staunässe verhindert werden, denn sie könnte die Wurzeln schädigen.
Entstehen neue Blätter am Steckling des Schwarznussbaumes, war das Anziehen des Triebes erfolgreich. Das bedeutet, der Steckling hat Wurzeln geschlagen und erhält genug Nährstoffe, um weiteres Wachstum vorantreiben zu können und selbst zu einem Schwarznussbaum zu werden, der sich später in den Garten setzen lässt. Bis dahin wird es allerdings noch eine Weile dauern, denn die Setzlinge müssen nun erst einmal vereinzelt werden, also einen eigenen Topf zum Wachsen mit eigener Erde erhalten. Je tiefer dieser Topf ist, desto tiefer kann sich die Wurzel des Schwarznussbaumes ausbreiten – und desto stärker wird die Jungpflanze, bevor man sie aussetzt. Frost ist beim Heranzüchten der Stecklinge zu vermeiden – sollen sie bei ausreichender Größe und Stärke gepflanzt werden, ist der Zeitraum von April bis September sehr zu empfehlen. Auch empfiehlt es sich, schwach wirkende Setzlinge durch einen Stock oder kleinen Pfahl im Topf zu stützen, damit diese bei Wind nicht umknicken.
- die Keimungszeit wird umgangen, spart Zeit und Mühe
- Stecklinge sind in der Regel schon robuster und wachsen daher schneller an
- es lassen sich mehrere Stecklinge zeitgleich heranziehen
- für den Anfang können sich Stecklinge einen Topf teilen
- es wird sehr nährstoffreiche Aufzuchterde benötigt
- funktioniert nur, wenn Stecklinge vorhanden sind
Schwarznussbaum vermehren mit Nüssen
Es wird zunächst einmal ein Blumentopf für jede Schwarznuss benötigt, der mit einer Mischung aus sehr sandhaltiger Erde und Torf gefüllt wird. Die Nuss sollte dann vollständig von ihrer Schale befreit werden, bevor sie in die Erde gesetzt wird. Ein leichtes Überdecken mit dünner Erdschicht sollte ebenfalls erfolgen. Der ideale Standort für den Topf liegt an einem hellen und leicht sonnigen Ort, der aber geschützt ist und an welchem man in nächster Zeit keinerlei Frost oder Kälteeinbruch erwartet.
Nun gilt es, die Erde stets feucht zu halten – aber Staunässe in jedem Fall zu vermeiden, da die Nuss sonst schimmeln könnte. Je nach Wärme zeigen sich bei erfolgreicher Keimung bald erste kleine Triebe, die erst umgesetzt und vereinzelt werden dürfen, wenn sie mindestens 15 cm Höhe erreicht haben. Jeder Keimling kann nun einen eigenen Topf erhalten, damit der Raum für die Wurzelausbreitung ausreicht und dieser zudem genügend Nährstoffe erhält. Anzuchterde sollte weiterhin genutzt werden, bei Bedarf lässt sie sich auch mit ein wenig Kompost mischen.
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Die aufgezogenen Keimlinge können gerne im Frühjahr und an warmen Tagen nach draußen gebracht werden, um sich den Bedingungen anzupassen. Sonne ist ideal, um die Jungpflanzen in ihrem Wachstum zu unterstützen, dabei darf es allerdings nie zur Austrocknung der Wurzel kommen – sonst stirbt die Pflanze höchstwahrscheinlich ab. In den ersten zwei Jahren ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanze nie Frost ausgesetzt ist – auch dieser würde dazu führen, dass die Wurzeln absterben und die Pflanze nicht weiter bestehen kann. Die Jungpflanzen sind also zu überwintern, bevor sie nach dem zweiten Winter im Frühjahr in den Garten gepflanzt werden können.
- man benötigt keinen bereits bestehenden Schwarznussbaum
- gesammelte Schwarznüsse lassen sich verwenden, sofern sie nicht ausgetrocknet
- man begleitet die Pflanze von ihren Anfängen und kann ihre Eigenschaften betrachten
- nicht immer hat man bei dieser Aufzuchts-Art Erfolg
- die Aufzucht dauert länger
- man benötigt sandige und torfhaltige Erde