Damit Ihr Sichtschutzzaun aus Holz lange hält, braucht er regelmäßige Pflege. Was Sie tun müssen und wie oft, hängt von der gewählten Holzart ab.

Sichtschutzzaun aus Holz pflegen streichen
Sichtschutzelemente benötigen eine regelmäßige Nachbehandlung – © Ruckszio / stock.adobe.com

Da sitzt man gemütlich bei Kaffee und Kuchen im Garten und plötzlich ruft der Nachbar unmissverständlich herüber, wie viele Stücke man bereits verputzt hat. So viel Neugier braucht kein Mensch und ist unter anderem der Grund, warum sich Terrassenbesitzer für einen Sichtschutzzaun entscheiden. Aber auch als Windfang dienen die schicken Elemente, die in den meisten Fällen aus Holz sind.

Trotz Vorbehandlung durch den Hersteller brauchen die Sichtschutzelemente, genauso wie Ihre Gartenmöbel, eine entsprechende regelmäßige Nachbehandlung (Holzpflegetipps für Gartenmöbel siehe www.heimwerker-news.de). Wie oft und intensiv Sie sich um den Sichtschutzzaun kümmern müssen, hängt im Wesentlichen von der verwendeten Holzart ab.

Kleines Holz-Lexikon

Fichte gute Trocknung, geringe Neigung zum Reißen, beizbar, leicht anstreichbar
Kiefer beizbar, leicht zu lackieren, lasieren und anzustreichen, teils sehr harzhaltig
Lärche hohe Witterungsfestigkeit, sehr hartes Holz, geringes Quellverhalten
Robinie hartes Holz trotzdem elastisch, schlechte Imprägnierbarkeit, Neigung zum Reißen
Douglasie gute Witterungsresistenz, sehr geringe Saugfähigkeit für Wasser, gute Festigkeit

Sichtschutzzaun aus Holz – Wie oft pflegen?

Es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man sich für einen Zaun aus Holz oder Metall entscheidet. Mein persönlicher Favorit sind Holzelemente (siehe Foto rechts), allerdings brauchen diese auch etwas mehr Pflege als ihr metallisches Pendant. Aber keine Angst, Sie müssen nicht jeden Monat mit Pinsel und Farbeimer zu Werke gehen, um die Schönheit dieses Naturprodukts zu erhalten.

Als Faustregel für die Erneuerung des Anstrichs gilt:

  • Imprägnier-Lasuren jährlich
  • Dünnschicht-Lasuren alle zwei bis drei Jahre
  • Dickschicht-Lasuren alle drei bis fünf Jahre
  • deckende Beschichtungen alle fünf bis sieben Jahre.

Quelle: selbst.de

» Hinweis: Damit keine unliebsamen Roststellen entstehen, achten Sie schon beim Kauf darauf, dass die Schrauben zum Verbinden der Elemente aus rostfreiem Edelstahl sind.

Sichtschutz aus Holz neu streichen
» Schritt für Schritt Anleitung «

Holz ist ein Naturprodukt, was auch später noch „arbeitet“. Risse sind daher nicht vollkommen vermeidbar und in den meisten Fällen völlig unbedenklich. Sollten die Pfosten betroffen sein, achten Sie aber darauf, dass diese ausreichend befestigt sind.

Schritt 1 – Reinigung der Sichtschutzelemente

Mit der Zeit setzen sich jede Menge Staub, Spinnengewebe und Hinterlassenschaften von Insekten auf der Holzoberfläche ab. All das muss zunächst entfernt werden, bevor Sie mit dem Streichen beginnen. Entweder Sie gehen mit guter alter Manneskraft ans Werk (Waschlauge und Bürste) oder Sie nehmen einen Kärcher. Achten Sie dabei auf den Druck – nicht zu stark einstellen um die Elemente nicht zu zerstören.

Schritt 2 – Sichtschutzzaun streichen

Ein bisschen Vorarbeit ist noch notwendig, bevor es losgehen kann. Damit auf dem Terrassenboden keine „Schweinerei“ entsteht, decken Sie die umliegenden Flächen mit Decken oder Zeitung ab, oder verwenden Sie für schmale Stellen Malerkrepp.

Zum Streichen stehen verschiedene Materialien zur Auswahl:

Holz-Lasur wenn transparent gute Sichtbarkeit der Maserung, je dunkler der Farbton desto höher der UV-Schutz, Haltbarkeit ca. 2 – 3 Jahre
Holzfarbe hohe Deckkraft aber Verdeckung der Maserung, guter UV-Schutz
Holzöl erhält die Maserung, hoch belastbar, schützt und pflegt sehr gut, für besseren UV-Schutz farbiges Öl verwenden

➠ Erstanstrich gut trocknen lassen

Streichen Sie nur bei schönem Wetter, damit die Sichtschutzelemente gut trocknen können. Wie lange dies dauert, entnehmen Sie den Herstellerhinweisen. Je nachdem wofür Sie sich entschieden haben, sind mehrere Anstriche nötig. Bei Lasuren reicht mitunter auch ein einmaliger Anstrich, Holzfarbe tragen Sie am einfachsten und gleichmäßiger mit einer Farbspritzpistole auf.

➠ Zwischenräume nicht vergessen

Die großen Flächen lassen sich ohne Probleme streichen. Kniffelig wird es, wenn Sie den Holzschutz zwischen den einzelnen Elementen auftragen wollen. Ein schmaler, gebogener Pinsel erleichtert die Arbeit! Achten Sie darauf, dass Sie wirklich jeden Zwischenraum erwischen, da sonst an dieser Stelle kein Schutz gegen Sonne und Witterung mehr besteht.

    Zusammengefasst:

  1. Sichtschutzelemente vor dem Streichen gründlich säubern.
  2. Lasuren schützen am besten und erhalten das natürliche Aussehen des Holzes.
  3. Anstrich gut trocknen lassen und gegebenenfalls wiederholen.
  4. Zwischenräume nicht vergessen!
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

2 Kommentare

  1. Als Sichtschutzelement gefallen mit persönlich ja eher Pflanzen. Aber so ein Holzsichtschutz hat auch etwas. Ich würde ja dabei Holz der Lärche bevorzugen. Insgesamt ist das einfach am Besten.

  2. Ich will meine Seite ölen, mein Nachbar nicht. Hat es Einfluss auf das Holz, Hartholz??

    Mit freundlichen Grüssen
    W. Keil

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