Um eine Terrasse zu errichten, muss man kein Profi sein. Handwerklich geschickte Hobbygärtner können Ihre Terrasse auch selbst bauen. Wir geben Ihnen Tipps zur Planung und Ausführung.

Viele Menschen verbringen viele Stunden am Wochenende, nach der Arbeit oder im Urlaub auf der Terrasse. Hier werden Freunde und Nachbarn zu einem Grillabend empfangen, man sonnt sich auf der Liege oder genießt morgens an der frischen Luft ungestört seinen Kaffee.

Hausbesitzer sehen die Terrasse fast schon als ein Must-have, das in ihrem Garten nicht fehlen darf. Bis man seine Freizeit auf der Terrasse genießen kann, vergehen allerdings viele Stunden, die man zur Planung und Ausführung des Bauvorhabens investieren muss.





Die wichtigen Tipps zur Planung und Ausführung einer Terrasse haben wir hier einmal zusammengefasst.

Baugrund und Fundament: Standsicherheit gewährleisten

Falsches Fundament

Vielen Bauherren fehlt verständlicherweise das Wissen für das Zusammenspiel von Bauwerk, Baugrund und Gründung. Unterlaufen bei der Planung Fehler, so können die Fehler im Nachhinein meist nicht mehr beseitigt werden. Die Fehler äußern sich als Risse in den Wänden und im schlimmsten Fall der Schiefstellung des gesamten Gebäudes.

Terrassenbau Fundament falsch

In der Grafik ist zu sehen, wie ein falsches Fundament für das Haus und die Terrasse aussieht. Zu beobachten ist, dass ein Teil des Hauses auf weichem Boden steht. Sowohl der Fundamentpfeiler für das Haus als auch für die Terrasse stützen sich beide auf dem weichen Boden. Dieser wird im Laufe der Zeit nachgeben und zu den oben beschriebenen Problemen führen.

Beim Anlegen einer hochwertigen Terrasse, den Sie später in einen Wintergarten umbauen können, benötigen Sie also eine solide Bodenplatte, die auch richtig positioniert ist. Bauherren müssen der nachsackenden Baugrubenverfüllung viele Gedanken schenken. Ist dieser schwach ausgebildet, könnte die Terrassenplatte in diesem Bereich nachsacken. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Terrassenplatte mit zwei festen Auflagerseiten als freitragende Stahlbetonplatte auszubilden.

Richtiges Fundament

Als Auflager können Sie an der Hausseite entweder die verdickte Kelleraußenwand, aus der Wand herausragende feste Konsolen oder, nachdem die Wand abgedichtet wurde, vor dieser erstellte Pfeiler verwenden. Bei gutem Baugrund benötigen Sie auf der freien Seite der Terrasse lediglich ein frostfreies Streifenfundament beziehungsweise Blöcke.

Terrassenbau Fundament richtig

Ist der Baugrund dagegen ein ungeeigneter Boden, zum Beispiel aus Lehm, sollte die Gründung der Terrassenseite durch den Boden reichen, in etwa auf Tiefe der Hausgründung. Damit wird ein einheitliches Gründungsniveau geschaffen und für Stabilität gesorgt. Je nach Tiefe können Sie Betonpfeiler, Gehwegplatten aus Beton oder Pfeiler aus ausbetonierten Brunnenringen verwenden.

Terrasse bauen: In nur 5 Schritten

Wenn das stützende Fundament an Ort und Stelle ist, beginnt der eigentliche Bau der Terrasse. Hier kommt es natürlich darauf an, aus welchem Material die Terrasse gebaut wird. Holzdielen oder Steinplatten? Besonders die Beplankung mit Holz ist keine allzu schwere Aufgabe. Das Verlegen erfolgt in wenigen, simplen Schritten:

  1. Terrassendielen wählen
    Auf Qualität sollten Sie bei den Terrassendielen nicht verzichten, denn sie entscheidet über die Optik und Langlebigkeit des Bodens. Zudem lassen sich hochwertige Holzdielen leicht mit Nut und Feder zusammenstecken und so sehr einfach verlegen.
  2. Untergrund vorbereiten
    Wer zuvor ein solides Fundament erschaffen hat, kann seine Holzdielen direkt darauf verlegen, ohne den Untergrund ausgleichen zu müssen. Alle anderen sollten zuvor Unebenheiten mit einer Ausgleichsmasse oder Kies beseitigen.
  3. Verstellfuß nutzen
    Für das Verlegen von Holzdielen auf der Terrasse, gibt es Verstellfüße aus Kunststoff, mit denen Sie die Unterkonstruktion erstellen und Höhen ausgleichen können. Sie dienen gleichzeitig als Verbindungsanker zwischen Fundament und der Unterkonstruktion.
  4. Holz behandeln
    Jedes Holz benötigt eine entsprechende Behandlung, um es vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Einige Holzsorten, wie Teak zum Beispiel, sind besonders widerstandsfähig und eignen sich sehr gut für Terrassen. (Lesetipp: Gartenmöbel aus Holz – 5 Pflege-Tipps)
  5. Holzdielen auf Unterkonstruktion verschrauben
    Wie im Titelbild unseres Beitrags zu sehen, werden die Terrassendielen anschließend einfach auf der Unterkonstruktion verschraubt. Beachten Sie dabei unbedingt ein ganz leichtes Gefälle, weg vom Haus einzuarbeiten, so dass Regenwasser richtig Garten abläuft.

Privatsphäre: Sichtschutz gegen neugierige Nachbarn

Wenn der Nachbar bereits beim Bau der neuen Terrasse neugierig über den Zaun schielt, wird ihn wohl auch später nichts davon abhalten, den einen oder anderen Blick in den Garten des Nachbarn zu werfen. Menschen, die ihre Privatsphäre schützen möchten, können dem Nachbarn den Ausblick mit einem natürlichen oder künstlichen Sichtschutz versperren.

Wer sich dazu entscheidet, sich einen Sichtschutz selbst zu bauen, hat mehrere Möglichkeiten:

» Tipp: Eine Alternative zu diesen künstlichen Varianten ist der natürliche Sichtschutz, zum Beispiel aus Bambus oder Heckenpflanzen. Bambus hat den Vorteil, dass es ein pflegeleichter, nachwachsender Rohstoff mit guter Haltbarkeit ist, der obendrein auch noch gut aussieht und schnell wächst.

Lesetipp: Sichtschutz im Garten: 22 raffinierte Ideen

Terrassenüberdachung: Das ganze Jahr über gut geschützt

Für viele Menschen ist die heimische Terrasse der einzige Ort, wo sie abschalten und ihre Freizeit ungestört genießen können – würde einem das launische Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung machen. Glücklicherweise gibt es eine gute Lösung für das Problem: eine Terrassenüberdachung, die Terrasse und Bewohner vor stürmischem Wetter schützt.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Terrassenüberdachung direkt beim Terrassenbau zu montieren. Dadurch sparen Sie sich einerseits Geld bei der Planung, andererseits aber auch Zeit, da später nicht weitere Umbauarbeiten anstehen. Dennoch ist es durchaus möglich, eine Terrassenüberdachung nachträglich zu montieren.

» Übrigens: Die Terrassenüberdachung schützt die Terrasse vor Wind und Wetter. Dennoch benötigt die Terrasse eine spezielle Pflege vor dem Wintereinbruch, damit sie im neuen Jahr genauso schön aussieht.

Das A und O der Terrassenüberdachung ist die Wahl der Materialien. Heimwerker, die selbst Hand anlegen möchten, kommen mit Holz am einfachsten weg. Dieser Werkstoff ist preiswert, lässt sich gut verarbeiten und ist zudem äußerst stabil. Holz hat aber den Nachteil, dass er vor Wind und Wetter mit einer entsprechenden Pflege geschützt werden muss. Wer nicht regelmäßig eine Holzschutzlasur auftragen möchte, kann als Alternative Aluminium, Glas oder Metall verwenden. Letzteres Material ist im Handel als Bausatz-System erhältlich und lässt sich zügig aufbauen. Bei Glas und Aluminium hingegen müssen Sie zu fertigen Lösungen greifen, da der Eigenbau schwierig ist.

Terrasse verschönern: Möglichkeiten zur Gestaltung

An dieser Stelle ist die Terrasse bereits fertig. Dank des Sichtschutzes ist die Privatsphäre gewährleistet und das Terrassendach macht das Entspannen selbst an regnerischen Tagen möglich. Noch ist die Terrasse allerdings karg und wenig einladend. Das können wir mit den nachfolgenden Gestaltungsmöglichkeiten ändern:

Gartenmöbel
Was wäre eine Terrasse oder Gartenmöbel? Ein auf die Größe der Terrasse abgestimmter Gartentisch mit passenden Gartenstühlen ermöglicht der ganzen Familie, gemeinsam zu speisen. Auf großzügigen Liegestühlen können Sie im Sommer die Wärme der Sonne auf ihrer Haut genießen. Je nach Größe der Terrasse können Sie zudem eine Gartenbank oder Sitzgruppe aufstellen. (Lesetipp: Gartenmöbel Materialien und deren Eigenschaften – Kleine Übersicht)

Pflanzen
Auch wenn im Garten womöglich genügend Pflanzen zu finden sind, sollten einige Pflanzen auf dem Balkon nicht fehlen. Je nachdem, wir groß oder klein die Grenze zur Natur sein soll, können Sie Sträucher, kleine Bäume und mehrjährige Pflanzen rund um die Terrasse positionieren, sodass sie kaum noch sichtbar ist. Wer die Terrasse klar vom Garten abgrenzen möchte, der sollte stattdessen einige wenige Kübelpflanzen wählen.

Beleuchtung
Dass Licht unser Gemüt beeinflusst, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Verwendung verschiedener Leuchten können am Abend ein schönes Ambiente schaffen. Empfehlenswert ist die Kombination aus Kerzen, Solarleuchten sowie LEDs. (Lesetipp: Gartenbeleuchtung ohne Strom – 4 clevere Ideen für Ihre Gartenoase)

Outdoor-Möbel
Komfort ist längst nicht mehr eine Exklusivität der Innenräume. Gemütliche, robuste Outdoor-Möbel schaffen auf der Terrasse eine wohnliche Wohlfühlatmosphäre.

Leckeres Obst
Pflanzgefäße mit leckerem Obst, Gemüse und Kräutern sorgen nicht nur für eine gesunde Küche, sie sind auch schöne Details auf der Terrasse. Viele dieser Pflanzen wachsen in Behältern und fühlen sich auf einer Terrasse richtig wohl.

Wenn die Terrasse abschließend mit schönen Elementen verschönert wurde, dann können sie die Bewohner des Hauses endlich einweihen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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