Überwintern heißt nicht, dass Sie die Thuja in der kalten Jahreszeit sich selbst überlassen können. Ganz im Gegenteil. Hier müssen Sie schon einiges tun.

Thuja überwintern
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Die Thuja, die ursprünglich im ostasiatischen Raum und in Nordamerika beheimatet ist, ist als robuste und pflegeleichte Pflanze bekannt. Sie gilt als besonders wuchsfreudig und zeigt sich auch mit raueren klimatischen Verhältnissen vertraut. Doch passen Sie auf: Im Zusammenhang mit der Überwinterung von Pflanzen tauchen die Begriffe winterhart und winterfest auf. Dabei sind gewisse Unterschiede zu machen. Kennen Sie diese Unterschiede nicht, schleichen sich schnell Fehler bei der Überwinterung der Thuja ein.

Winterhart contra winterfest – Wo liegen die Unterschiede?

Taucht der Begriff winterfest auf, heißt das nicht gleich automatisch, dass die Pflanze ohne Bedenken den Winter im Beet oder Kübel überdauert. Winterfest bedeutet, dass die Pflanze nur bedingt dafür geeignet ist den Winter im Freien zu verbringen. Damit die Pflanze keinen Schaden nimmt, müssen also bestimmte Bedingungen herrschen. Bei starken Frösten oder besonders feuchten Wintern benötigen die Pflanzen z.B. einen Schutz.

Winterharte Pflanzen können die kalte Jahreszeit im Freien verbringen, ohne das zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Da es sich bei der Thuja um eine winterharte Pflanze handelt, können Sie davon ausgehen, dass kein Winterschutz nötig ist.

Wichtig:

Achten Sie beim Kauf spezieller Sorten auf weitere Angaben der Hersteller. So können z.B. bestimmte Temperaturgrenzen angegeben sein oder die Winterhärte auf bestimmte Klimazonen beschränkt bleiben. Der Vermerk: „bedingt winterhart“ deutet darauf hin, dass die Pflanze bestimmte Bedingungen benötigt, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Bei Thujen finden sich häufig solche oder ähnliche Vermerke. Dies macht es Ihnen möglich, aus der Fülle an Angeboten eine passende und für Ihre klimatischen Bedingungen geeignete Pflanze zu finden.

❖ Thuja im Freiland überwintern

Die winterharten Pflanzen benötigen in der Regel keine entsprechenden Maßnahmen oder Schutzvorkehrungen. Ein Großteil der angebotenen Sorten ist bis -35 Grad winterhart. Einige Arten des Lebensbaumes überstehen Temperaturen bis zu -21 Grad unbeschadet. Die Kälte macht der Pflanze also keine Probleme. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie den Lebensbaum im Winter komplett aus den Augen verlieren dürfen, denn die kalte Jahreszeit kann dennoch ihre Spuren hinterlassen und die Pflanzen letztlich sogar schädigen.

Pflegefehler im Winter vermeiden

Auch wenn die Thuja als robuste Pflanze gilt, Schnee, Eis und rauer Wind hinterlassen dennoch ihre Spuren. Ebenso wenig bekommt der Pflanze Wassermangel. Einige Arten des Lebensbaums verfärben sich im Winter bräunlich. Dies ist kein ernsthaftes Problem, sondern ein ganz eigener Pflanzenschutz. Die Gerbstoffe schützen die Pflanze vor strengem Frost. Da es sich um einen ganz natürlichen Vorgang handelt, sollten die Blätter im Frühling ihre grüne Färbung wieder annehmen.

Tipps für die Thuja-Pflege im Winter

  • Vor den ersten Frösten Pflanzen gründlich wässern.
  • Rindenmulch auftragen, damit die Feuchtigkeit nicht zu schnell entweicht.
  • Jungpflanzen mit einem Schutz aus Gartenvlies oder Plastikfolie versehen.
  • Pflanzenschutz erst im April entfernen.

Streusalz – die schleichende Gefahr

Streusalz kann nicht nur dem Lebensbaum gefährlich werden, auch viele weitere Nadelgehölze sind betroffen. Ein Anzeichen, dass die Pflanze mit Tausalz in Berührung gekommen ist, kann die Braunfärbung der Blätter in der Nähe des Bodens sein. Zeigen sich an der Spitze der Zweige braune Verfärbungen, sollte sofort ein Rückschnitt erfolgen. Um das Salz in tiefere Erdschichten zu befördern, können Sie die Pflanzen an frostfreien Tagen mit einem Schlauch abspritzen.

Übrigens:

Eine Verfärbung der Nadeln kann auch auf zu wenig Feuchtigkeit oder einen hohen Mangangehalt des Bodens zurückzuführen sein.

❖ Thuja als Kübelpflanze überwintern

Steht die Thuja im Kübel, zeigt sie sich weniger robust als die im Freiland kultivierten Exemplare. Die mitunter recht kleinen Kübel können den Pflanzen nicht die Bedingungen bieten, die sie im Freiland gewohnt sind. Gefriert die Erde in den Töpfen, können die Pflanzen kein Wasser mehr aufnehmen. An frostfreien Tagen sollten Sie die Pflanzen deshalb häufiger mit Wasser versorgen. Damit sind die Pflanzen im Kübel als winterfest, bzw. nur bedingt winterhart zu bezeichnen und das Eingreifen des Hobbygärtners ist immer notwendig, um ein Erfrieren bzw. Absterben der Pflanzen zu vermeiden.

Was ist bei der Überwinterung der Kübelpflanzen im Freien zu beachten?

  • frostfeste Gefäße nutzen
  • Pflanzkübel an einen geschützten Standort bringen
  • Wurzeln vor Frost schützen
  • Pflanzgefäß auf Holz oder Styropor platzieren
  • Pflanzkübel mit Gartenvlies oder Kokosmatten umhüllen
  • Substrat mit Reisig, Stroh oder Laub abdecken

Pflanzgefäße aus Keramik oder Kunststoff sind ungeeignet, da diese bei Dauerfrost leicht zerspringen können. Der Standort sollte zudem nicht nur geschützt sein, sondern auch im Schatten liegen. Starke Sonneneinstrahlung könnte ansonsten zu Frostrissen führen. Eine geschützte Stelle an Hauswänden ist besonders zu empfehlen. Dabei ist es von Vorteil, wenn Sie mehrere Kübel zusammenrücken, damit sie sich gegenseitig Schutz bieten. So kann der Frost nicht ungehindert von allen Seiten auf den Pflanzkübel treffen. Der Winterschutz sollte dann bis Ende April an der Pflanze verbleiben, denn besonders jüngere Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Spätfröste.

Zusammenfassung:

Art der Haltung Hinweise zur Überwinterung
Thuja im Freiland ❍ winterhart
❍ kein besonderer Schutz notwendig
❍ an frostfreien Tagen gießen
❍ Kontakt mit Streusalz vermeiden
Thuja im Kübel ❍ bedingt winterhart
❍ geschützter, schattiger Standort
❍ Pflanzkübel mit Vlies oder Folie umwickeln
❍ Erdreich mit Reisig oder Lauf schützen
❍ vor Austrocknung schützen
❍ Winterschutz erst im April entfernen

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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