Das Veredeln von Tomaten ist nicht nur Profis vorbehalten. Mit einem kleinen grünen Daumen und etwas Geschick können auch Hobbygärtner ihre Tomaten veredeln.

Tomaten sind, neben Gurken, Karotten und Kartoffeln, ein sehr beliebtes Gemüse aus dem eigenen Garten. Man kann sie direkt vom Strauch pflücken und in den Mund stecken, oder in der Küche vielseitig verwenden.

Ob ein köstlicher Tomatensalat, die beliebte Tomatensuppe oder einfach zum Vernaschen beim Abendbrot – Tomaten schmecken einfach immer und überall. Wer nicht viel Platz in seinem Garten für mehrere Pflanzen hat, der muss Sorten wählen, die einen höheren Ertrag bringen.

Wer aber seine Lieblingssorte bereits gefunden hat, kann seine Tomaten auch veredeln, um den Ertrag zu steigern. Der große Vorteil in der Veredelung liegt darin, dass die Wurzeln deutlich stärker und widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen werden.

Welche Pflanze eignet sich für die Veredelung?

Die Wurzeln einiger beliebter Tomatenpflanzen sind sehr schwach und aus diesem Grund auch schneller anfällig gegenüber Krankheiten. Wählen Sie daher als Unterlage eine Pflanze, die mit starken Wurzeln daher kommt, wie die Sorten Vogomax, Spirit oder Estamino. Als Edelpflanze können Sie jede beliebige Sorte wählen – ob Cherry-, Cocktail, Fleisch- oder Rispentomaten ist dabei ganz egal. Zu empfehlen sind Spitzenzüchtungen wie F1-Hybriden.

Tomaten veredeln – so geht’s

Schritt 1: Tomaten aussäen

Damit die Veredelung optimal funktioniert, sollten Sie die Unterlage, ungefähr eine Woche vor der Edelsorte aussäen. Nach sieben Tagen können Sie dann auch Ihre gewünschte Edelpflanze aussäen.

» Hier finden Sie Tipps zum Anpflanzen von Tomaten

Sobald die Pflanzen eine Höhe von 10 Zentimetern erreicht haben, können Sie mit der eigentlichen Veredelung beginnen. Beachten Sie bitte, dass die Unterlage nicht dünner ist als der Kopftrieb. Andersherum ist es egal.

Schritt 2: Stiele schneiden

Achtung: Schnittstellen nicht berühren!

Nun geht es ans Eingemachte. Zum Schneiden benötigen Sie ein feines und scharfes Messer, welches frei von Schmutz und Keimen sein sollte. Schneiden Sie die Pflanze (Unterlage) knapp unterhalb des ersten Blattansatzes ab. Achten Sie ganz genau darauf, dass der Schnitt waagerecht ist. Es darf anschließend nur der Pflanzenstiel übrig bleiben. Das Gleiche machen Sie auch bei der Edelpflanze. Auch hier setzen Sie das Messer unterhalb des ersten Blattansatzes an.

Schritt 3: Pflanzen zusammenstecken

Nun müssen Sie die beiden Pflanzenstücke nur noch aufeinander stecken. Damit das ganze auch hält, bilden spezielle Veredelungsklammern eine optimale Verbindung zwischen den Pflanzen.

Schritt 4: Veredelte Pflanze eintopfen

Nachdem Sie nun die Pflanzenteile aufeinander gesteckt und gesichert haben, sollten Sie die Tomatenpflanze in einen Topf oder in das Gewächshaus pflanzen. Gießen Sie die Pflanze ausreichend. Die Tomatenpflanze muss jetzt eine Woche in Ruhe gelassen werden.

» Tipp: Wenn Sie kein Gewächshaus haben, können Sie über den Pflanztopf auch eine Plastiktüte stülpen. So erhöhen Sie die nötige Luftfeuchtigkeit und halten diese auch dementsprechend (Achtung: Luftlöcher reinpieksen). Auch Anzuchtschalen mit Hauben erfüllen den gleichen Zweck und können verwendet werden.

Schritt 5: Pflanze an das aktuelle Klima gewöhnen

Im Gewächshaus und unter der Haube sind die Temperaturen oft sehr hoch. Damit sich die Tomatenpflanze langsam an das neue Klima gewöhnen kann, sollten Sie nach Abschluss der Ruhezeit-Woche die Abdeckung von Tag zu Tag ein wenig weiter öffnen. Nach etwa 5 Tagen hat sich die Pflanze dann an die Umgebungstemperatur gewöhnt.

Schritt 6: Pflanze ins Freie pflanzen

Nun können Sie Ihre veredelte Tomatenpflanze an die frische Luft setzen. Es sollte ein sonniges, aber nicht zu heißes Plätzchen sein. Vergessen Sie nicht, die Tomatenpflanze regelmäßig zu gießen. Die Veredelungsklammer können Sie jetzt auch entfernen, da beide Teile optimal zusammen gewachsen sind.

Tomaten veredeln: Videoanleitung

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Mehr Informationen

» Tipp: Sollte die Pflanze zu hoch hinausragen, bieten Rankhilfen eine bestmögliche Unterstützung.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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