Tomaten schmecken am besten, wenn Sie aus dem eigenen Garten kommen, Allerdings sind die Pflanzen recht eigen, was das Gießen betrifft. Wir haben Tipps für Sie.

Tomaten gießen
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Tomaten sind in vielen Kleingärten und auch auf Balkon oder Terrasse zu finden. Schließlich gestaltet sich der Anbau einfach und unkompliziert. Beim Gießen sind jedoch Fingerspitzengefühl und ein sicheres Händchen für die empfindliche Tomate gefragt. Die Nachtschattengewächse wollen regelmäßig aber nicht unkontrolliert bewässert werden. Wenn es der Hobbygärtner mit dem Gießen übertreibt, bekommt dies den Tomaten ebenso wenig, wie sich Nachlässigkeit bei der Bewässerung negativ auf das Pflanzenwachstum und die zu erwartende Tomatenernte auswirkt. Im Folgenden geben wir Tipps zur richtigen Bewässerung und verraten Ihnen, worauf es beim Gießen von Tomaten wirklich ankommt.

Wann müssen Tomaten gegossen werden?

Hierfür gibt es leider kein Patentrezept. Viele Faktoren spielen eine Rolle. Wichtig dabei ist, wo die Tomaten wachsen, wie der Standort beschaffen ist oder welche Wetterlage überwiegt. Es kann vorkommen, dass Tomaten mehrmals täglich Wasser brauchen. Wachsen die Früchte in besonders feuchten Regionen heran, kann es auch ausreichen, an jedem dritten oder vierten Tag zu gießen.

Tomaten sollten nur gegossen werden, wenn sie wirklich Feuchtigkeit brauchen!

Viel hilft viel – aber nicht bei der Tomate! Wird diese in Wasser förmlich ertränkt, können die Wurzeln nicht mehr atmen und die Nährstoffaufnahme wird gestört. Staunässe bekommt den wenigsten Pflanzen. Zu viel Wasser schwemmt wichtige Nährstoffe aus dem Boden und lässt die Wurzeln faulen.

Das Gießen von Tomaten kann sich der Hobbygärtner vereinfachen, indem einmal pro Tag kontrolliert wird, ob die Pflanzen gegossen werden müssen. Der beste Zeitpunkt hierfür sind die Abendstunden.

Hängen die Blätter am Abend schlaff herunter, sollte zur Gießkanne gegriffen werden. Bietet sich dieses Bild bei Tage, ist dies kein Grund zur Sorge. Meist schützen sich die Pflanzen dann lediglich vor der Sonneneinstrahlung und verringern ihre Fläche. Entscheidend ist, welchen Eindruck die Pflanzen nach Sonnenuntergang machen.

Tipp: Gegossen wird nicht am Abend, sondern am nächsten Morgen. Späte Wassergaben können Krankheiten und Schädlingsbefall begünstigen, da die Temperaturen fallen und der Boden ohnehin feucht beschaffen ist.

Welches Wasser sollte verwendet werden?

Gießwasser für Tomaten
Regenwasser eignet sich hervorragend zum Tomaten gießen – © Ingo Bartussek / stock.adobe.com

Im Freiland kultivierte Tomatenpflanzen decken einen Großteil ihres Feuchtigkeitsbedarfs durch das Regenwasser. Das weiche und kalkarme Wasser bekommt Tomaten am besten. Daher sollten Sie das Regenwasser auffangen. Hierzu eignet sich zum Beispiel die klassische Regentonne.

Das Gießen mit Leitungswasser ist natürlich ebenfalls möglich. Dieses sollte jedoch abgestanden sein, damit sich der Kalkgehalt reduziert. Ebenso sollte vermieden werden, den Tomatenpflanzen einen Kälteschock zu verpassen.

Tipp: Füllen Sie das Leitungswasser in eine Gießkanne und stellen diese für einige Stunden in die Sonne. Dann passt die Temperatur und Kalk hat sich ebenfalls gesetzt.

Wie viel Wasser brauchen Tomaten?

Diese Frage sollte sich jeder Hobbygärtner stellen, denn beim Gießen werden die meisten Pflegefehler begangen.

Gießfehler können schwerwiegende Folgen haben:

  • Wachstum herabgesetzt
  • Begünstigung von Krankheiten und Schädlingsbefall
  • schlechte Ernteergebnisse
  • geschwächte und kränkliche Pflanzen

Bringen Sie Routine in den Gießablauf, dann wird das Bewässern nicht vergessen. Vor dem Gießen ist zu prüfen, ob überhaupt Gießbedarf besteht. Gegossen wird immer dann, wenn die obere Erdschicht bereits gut angetrocknet ist.

Tipp: Tomaten sollten am Morgen gegossen werden. Dann sind sie auch an heißen Tagen ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt.

Tomaten können Wasser in den Wurzeln speichern und damit Trockenperioden relativ gut ausgleichen. An heißen Tagen muss daher die Wassermenge nicht angepasst werden. Sie können gießen wie gehabt. Erst längere Hitzeperioden zwingen zur intensiveren und ggf. häufigeren Bewässerung.

Das Gießverhalten an den Standort anpassen – so geht’s

Der Anbau von Tomaten ist auf verschiedene Art und Weise möglich. Entsprechend muss das Gießverhalten angepasst werden.

Tomaten lassen sich wie folgt kultivieren:

  • Anbau im Beet
  • Anbau im Gewächshaus
  • Anbau im Pflanzkübel

Freilandpflanzen richtig bewässern

Tomaten gießen im Freiland
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Die Tomaten im Beet sind Wind und Wetter ausgesetzt. Dabei kann selten ein fester Gießplan verfolgt werden. Letztlich gibt die Witterung vor, wann und wie viel Wasser Tomatenpflanzen benötigen.

Folgende Vorgaben können als Richtlinie betrachtet werden:

➩ In den ersten Tagen nach der Pflanzung brauchen Tomaten viel Wasser.

➩ Während des weiteren Wachstums ist täglich etwa ein halber Liter Wasser pro Pflanze zu verabreichen.

➩ Erst wenn die Erde ein bis zwei Zentimeter tief abgetrocknet erscheint, wird gegossen.

➩ Nach dem Fruchtansatz wird die Wassermenge um etwa 250 Milliliter je Pflanze erhöht.

➩ Tomaten mögen einen feuchten und frischen Boden. Was ihnen jedoch überhaupt nicht bekommt, ist Nässe auf Blättern und Blüten. Gegossen wird daher immer direkt auf den Erdboden und niemals an die Pflanze selbst .

Tipp: Bringen Sie eine Mulchschicht auf, sind die Pflanzen besser vor Spritzwasser geschützt.

Tomaten im Gewächshaus gießen

Wenn Sie die Tomaten im Gewächshaus pflanzen, sind vor Wind und Wetter weitgehend geschützt. Auch die Versorgung durch die natürliche Regenmenge entfällt. Dies gibt dem Hobbygärtner die Möglichkeit, den Wasserbedarf gezielt zu überwachen und zu steuern.

Im Gewächshaus nehmen folgende Faktoren Einfluss auf die Gießmenge:

  • Temperatur
  • Bodenbeschaffenheit
  • Lichtverhältnisse

Um den Wasserbedarf zu überprüfen, wird ähnlich vorgegangen wie bereits beschrieben. Ist der Boden angetrocknet, darf gegossen werden. Eine gleichmäßige Bewässerung verringert das Risiko aufplatzender Tomatenschalen.

Für die Bewässerung im Gewächshaus hat sich ein einfacher Trick bewährt. Von einer handelsüblichen PET-Flasche wird der Boden entfernt. Anschließend stecken Sie die Flasche kopfüber in die Erde neben der Tomatenpflanze. Die Flasche wird mit Wasser befüllt und die Tomaten können sich praktisch selbst ernähren und mit Flüssigkeit versorgen.

Die Tomate im Kübel richtig bewässern

Tomaten gießen im Kübel
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Bei Tomatenpflanzen im Topf oder Kübel kommt es besonders auf ausreichend Fingerspitzengefühl beim Bewässern an. Im Kübel leiden Pflanzen häufig unter Staunässe, welche die Wurzeln förmlich ertränkt.

Die Fingerprobe ist hierbei kein ausreichendes Kriterium, um den Wasserbedarf festzustellen. Auch hier hilft ein gärtnerischer Trick weiter. Im Topf wird nicht wie üblich eine Bodenöffnung angelegt, Sie bohren stattdessen ein Loch in die Seite des Pflanzgefäßes und verschließen dieses mit einem Dübel, der konisch angeschliffen wurde.

Wird der Dübel entfernt, kann leicht überprüft werden, ob die Wurzel mit Feuchtigkeit versorgt ist oder gegossen werden muss. Hat sich das Wasser im Kübel gestaut, kann es durch die Seitenöffnung abgeleitet werden.

Die wichtigsten Gießtipps im Freiland, Gewächshaus und Kübel im Überblick

Standort Tipps zur Bewässerung
Freiland • hoher Feuchtigkeitsbedarf nach der Pflanzung
• Pflanzen von unten gießen
• Boden mulchen
Gewächshaus • regelmäßig und gleichmäßig gießen
• Erde sollte antrocknen
• Wasserbedarf mit Daumenprobe ermitteln
Kübel • hoher Feuchtigkeitsbedarf
• Gefahr von Staunässe
• Flüssigkeitsbedarf durch Seitenöffnung prüfen

Tomaten richtig gießen – was noch beachtet werden sollte

Tomaten dürfen nur direkt über den Boden mit Flüssigkeit versorgt werden. Das Wasser darf nicht auf Blätter oder Früchte gelangen. Unter Sonneneinwirkung entstehen Verbrennungen.

Gießen Sie langsam. Tomaten wollen nicht mit Wasser überschwemmt werden. Das Wasser sollte erst in den Boden eindringen können, bevor nachgegossen wird.

Tipp: Das Wurzelwachstum wird angeregt, wenn die Feuchtigkeit bis in 20 Zentimeter Tiefe vordringt.

Das Wasser sollte in einigem Abstand zum Stiel auf den Boden treffen. Wer nicht den Stil selbst gießt, begünstigt das Ausbreiten der Wurzeln.

Wird der Boden um die Pflanze gemulcht, bringt dies den Tomaten einige Vorteile. Die Mulchschicht kann die Feuchtigkeit regulieren und den Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Das Substrat wird lockerer. Das Gießwasser verdunstet weniger schnell.

Die besten Tipps für gesunde Tomatenpflanzen

  • langsam gießen
  • Staunässe vermeiden
  • Boden mulchen
  • mit weichem Regenwasser gießen
  • Tomaten nur von unten gießen
  • Spritzwasser vermeiden
  • Pflanzen regelmäßig kontrollieren
  • Boden leicht antrocknen lassen
  • kranke Pflanzenteile entfernen
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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