Ob im Freiland, in Kübeln oder im Gewächshaus – Tomaten lassen sich überall anbauen. Optimal geschützt sind sie aber nur im Gewächshaus. Was es hier allerdings zu beachten gibt, erfahren Sie hier.

Tomaten im Gewächshaus pflanzen
Im Gewächshaus können Sie die idealen Bedingungen für Tomatenpflanzen schaffen – © Patryk Michalski / stock.adobe.com

Tomaten sind für viele Hobbygärtner ein Muss im eigenen Garten. Aber leider sind sie sehr empfindlich. Egal ob im Freiland, im Topf oder im Gewächshaus – bei jedem Standort gibt es einiges zu beachten, damit die Tomaten gut gedeihen und von Krankheiten verschont werden.

Glücklich können sich die Hobbygärtner schätzen, die schon ein Gewächshaus besitzen oder zumindest den Platz dafür haben, um sich eines anzuschaffen. Denn so ein Gewächshaus bietet einige Vorzüge, wenn Sie Tomaten anbauen möchten. Ein sehr wichtiger Aspekt ist hierbei der Schutz vor Wettereinflüssen. Denn die Sommerhitze kann zum Beispiel in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule an den Pflanzen verursachen. Im Freiland sind die Pflanzen der Witterung in der Regel schutzlos ausgeliefert. Im Gewächshaus dagegen können Sie das Klima mit der richtigen Ausrüstung so beeinflussen, dass Tomaten die idealen Voraussetzungen für eine gute Entwicklung erhalten. Und wie Sie ja wissen, sind gesunde Pflanzen deutlich widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Gewächshaus vorbereiten, bevor Sie die Tomaten pflanzen können

➤ Achten Sie auf die passende Ausstattung

Nicht jedes Gewächshaus ist optimal für den Anbau von Tomaten geeignet. Tomaten brauchen viel Licht, deshalb muss die Verkleidung des Gewächshauses aus Kunststoff oder Glas und sehr lichtdurchlässig und sauber sein.





Am besten gedeihen Tomaten bei einer Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Idealerweise sollte das Gewächshaus daher zum einen über ein Heizsystem verfügen, welches eine konstante Temperatur halten kann. Zum anderen sollte es eine Belüftung ermöglichen, um die Temperatur zu regulieren.

Tipp: Durch die Verwendung eines solchen Heizsystems können Sie den Anbauzeitraum und damit auch die Ernte verlängern.

Zwar benötigen die Tomatenpflanzen für die Entwicklung Sonnenlicht, aber im Hochsommer kann die Sonne durch das Glas so intensiv werden, dass sie einen Sonnenbrand an den Pflanzen hervorrufen kann. Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, das Gewächshaus mit einem Sonnenschutz zu versehen. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Schattiernetz, welches oben über das Gewächshaus gespannt wird:

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Tipp: Sie können aber auch einfach Innenrollos oder ähnliches im Gewächshaus montieren.

➤ Bereiten Sie den Boden für die Tomaten vor

Da Tomaten tiefe Wurzeln ausbilden, sollte der Boden im Gewächshaus tiefgründig sein. Zudem benötigen die Pflanzen ausreichend Nährstoffe. Dafür können Sie die Erde mit Kompost oder Stallmist aufwerten oder Sie verabreichen einen kalireichen Tomatendünger, wie dem COMPO BIO Tomaten Langzeit-Dünger.

Tipp: Um eventuellen Pilzinfektionen schon im Vorfeld entgegenzuwirken, können Sie die Erde einige Tage, bevor Sie die Tomaten pflanzen, mit Ackerschachtelhalmbrühe überbrausen.

➤ Statten Sie die Beete mit Rankhilfen aus

Wollen Sie die Rankhilfen aus dem Vorjahr verwenden, sollten Sie das diese vor der Benutzung gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser reinigen. So verhindern Sie, dass eventuell daran noch befindliche Krankheitserreger Ihren Tomaten schaden.

Es gibt verschiedene Rankhilfen für Gemüse. Für Tomaten eignen sich zum Beispiel Spiralstäbe sehr gut. Sie können die Tomatenpflanzen aber auch an Schnüren nach oben leiten. In diesem Fall sollten Sie am besten schon vorab Drähte spannen, an denen Sie sie später befestigen können.

Einige Tomatensorten eignen sich besonders gut für den Anbau im Gewächshaus

Wenn Sie sich für den Anbau im Gewächshaus entscheiden, sollten Sie schon beim Kauf auf bestimmte Sorten achten. Denn es gibt Sorten, die sich für den Anbau im Gewächshaus besonders gut eigenen. Im Gewächshaus ist der Platz ja etwas begrenzt, deshalb sind besonders die Stabtomaten zu empfehlen, die eher in die Höhe wachsen und nach oben geleitet werden.

Tipp: Wenn Sie selbst Samen für den weiteren Anbau gewinnen möchten, dann sollten die Sorten samenfest sein, Hybriden und Kreuzungen wären denkbar ungeeignet für diesen Zweck.

Besonders empfehlenswerte Sorten für den Anbau im Gewächshaus sind zum Beispiel Tigerella, Dolcevita F1-Hybride, San-Marzano-Tomaten, Berner Rose, Pannovy F1-Hybride oder Yellow Pearshaped. Ebenfalls robust sind veredelte Tomaten. Sie sind widerstandsfähiger und auch wuchsfreudiger als die unveredelten Sorten. Solche Sorten bekommen Sie im guten Gartenfachhandel zu kaufen. Erfahrene Hobbygärtner können die Jungpflanzen auch selbst veredeln. Eine Anleitung dafür gibt es hier.

Tipps für den Anbau von Tomaten

junge Tomtenpflanzen
Wer Tomaten anbauen möchte, sollte Jungpflanzen verwenden – © D. Ott / stock.adobe.com

❀ Tipp 1:

Es bleibt jedem Gärtner selbst überlassen, ob er die Tomaten aus Samen zieht oder ob er sich für Jungpflanzen entscheidet. In der Regel ist es jedoch besser, sich junge Tomatenpflanzen anzuschaffen.

❀ Tipp 2:

Wenn Sie ein unbeheiztes Gewächshaus haben, dann müssen Sie etwas länger mit dem Pflanzen warten, denn Tomaten reagieren sehr empfindlich auf Frost. Zur Sicherheit sollten Sie bis etwa Mitte Mai damit warten, dann sind auch die Eisheiligen vorüber. Ist das Gewächshaus dagegen beheizt, können Sie mit dem Pflanzen ab etwa Ende März beginnen.

❀ Tipp 3:

Achten Sie beim Kauf unbedingt auf kräftige und gesunde Pflanzen. Sie sollten möglichst bereits eine Blütentraube angesetzt haben.

❀ Tipp 4:

Pflanzen Sie nie mehr als drei Pflanzen pro Quadratmeter. So haben die Pflanzen ausreichend Platz und können kräftig gedeihen.

❀ Tipp 5:

Sollte es in den Tagen nach dem Pflanzen sehr sonnig sein, sollten Sie die Jungpflanzen unbedingt etwas schützen bis sie ordentlich angewachsen sind. Um Bodenschädlinge von den Tomatenpflanzen fern zu halten, können Sie sie übrigens mit Ringelblumen oder Tagetes unterpflanzen.

Tomaten im Gewächshaus pflegen

➤ 1. Tomaten im Gewächshaus gießen

Halten Sie die Erde nach dem Anpflanzen immer schön feucht. Bewässern Sie die Pflanzen aber nur im Wurzelbereich. Denn Feuchtigkeit auf den Blättern kann Pilzinfektionen begünstigen. Achten Sie auch darauf, dass keine Staunässe entsteht.

Tipp: Wählen Sie ein passendes Bewässerungssystem, das die Pflanzen von unten mit Wasser versorgt. Die Tröpfchenbewässerung hat sich bewährt. Da dabei nur wenig Flüssigkeit eingesetzt wird, verdunsten zudem nur entsprechend geringe Mengen an Wasser und die Luftfeuchtigkeit kann niedrig gehalten werden.

➤ 2. Dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden

Wie eingangs bereits erwähnt, ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit für Tomatenpflanzen nicht gut, weil sich Pflanzenkrankheiten entwickeln können. Deswegen sollten Sie das Gewächshaus täglich lüften.

Ein weiterer Grund für das tägliche Lüften ist, dass so Insekten in das Gewächshaus gelangen, die sich um die Befruchtung der Tomaten kümmern.

Tipp: Bei kühler Witterung wird deutlich weniger gelüftet, Dadurch gelangen unter Umständen nicht genügend Insekten für die Bestäubung ins Gewächshaus. Dann sollten Sie sich alle zwei Tage spät am Vormittag ins Gewächshaus begeben und die Blütentrauben der Tomaten ganz vorsichtig schütteln.

➤ 3. Tomaten benötigen auch im Gewächshaus Rankhilfen

Da Sie im Gewächshaus nur begrenzten Platz zur Verfügung haben, müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Tomatenpflanzen sich nicht gegenseitig behindern. Daher sollten Sie Ihre Tomaten bereits ab einer Wuchshöhe von 50 Zentimetern mit einer Rankhilfe zu versehen. Wir empfehlen Ihnen die Verwendung von Spiralstäben, wie diesem hier. Diese bieten den Vorteil, dass die Tomatenpflanze nicht extra angebunden werden muss, wie es etwa bei Pflanzstäben der Fall wäre. In den Spiralen findet die Pflanze genügend Halt und kann so auch der Last der Früchte ohne Probleme standhalten.

➤ 4. Hin und wieder düngen

Ist die Farbe der Blätter recht blass oder gedeihen die Tomaten nur schlecht, sollten Sie sie mit einem schnell wirkenden Flüssigdünger versorgen. Gerade bei Tomaten im Gewächshaus ist es wichtig, dass die Dünger nicht zu viel Stickstoff enthalten. Pflegehinweise bekommen Sie eigentlich immer beim Kauf der Pflanzen mit. Danach sollten Sie sich auch unbedingt richten. (Lesetipp: Tomaten düngen – So wird’s gemacht)

➤ 5. Tomaten ausgeizen

Damit die Pflanzen schön aufrecht wachsen, sollten Sie jede Woche die Seitentriebe entfernen. Häufig werden die Tomaten von Blattläusen oder der Weißen Fliege befallen. Mindestens einmal in der Woche sollten Sie daher die Unterseiten der Blätter darauf hin untersuchen, um frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen zu können.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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