Das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) ist eine wunderschöne Staude, die mit ihren herzförmigen Blüten jeden Garten bereichert. Umso ärgerlicher ist es, wenn Schädlinge oder Krankheiten die Pflanze schwächen. In solchen Fällen ist schnelles Handeln gefragt.
In meinem halbschattigen Beet gedeiht das Tränende Herz mittlerweile prächtig, doch das war nicht immer so. Zu Beginn hatte ich mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen, die das Wachstum stark beeinträchtigt haben. Welche Probleme aufgetreten sind und welche Lösungen mir geholfen haben, möchte ich in diesem Artikel mit Ihnen teilen.
Inhalte
Schädlinge am Tränenden Herz
» Blattläuse erkennen und bekämpfen
Eingerollte und gekräuselte Blätter sowie ein insgesamt schwaches Wachstum waren die ersten auffälligen Anzeichen, die ich bei meinem Tränenden Herz beobachtet habe. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich zusätzlich klebrige Beläge auf den Blättern und ein reges Treiben von Ameisen. Klare Indizien für Blattläuse! Diese kleinen Schädlinge saugen der Pflanze den Pflanzensaft aus, was bei einem starken Befall dazu führt, dass die Triebe vergilben, welken und die Pflanze letztendlich abstirbt.
Glücklicherweise lassen sich Blattläuse mit Hausmitteln entfernen. Mit einem kräftigen Wasserstrahl werden die Schädlinge einfach abgespült, alternativ hilft eine milde Seifenlösung. Noch besser ist es, die natürlichen Feinde der Blattläuse zu fördern. Marienkäfer und Florfliegen helfen, die Schädlinge auf biologische Weise zu bekämpfen.
» Schnecken: Vorsorge und Schutz
Kaum war eine Wachstumsphase vergangen und das Tränende Herz trieb neu aus, machten sich auch schon gefräßige Schnecken an den jungen Trieben zu schaffen. Die Übeltäter selbst, aber auch unregelmäßige, halbkreisförmige Fraßspuren an den Blättern und die angeknabberten Stängel waren unübersehbar. Oft blieb von den Blättern nur ein Gerüst aus Blattrippen übrig, während der Rest vollständig gefressen wurde.
Im Beet erschweren Schneckenzäune oder Schutzringe aus grobem Sand oder zerkleinerten Eierschalen rund um die Pflanze den Zugang für Schnecken. Auch das regelmäßige Absammeln der Tiere in den frühen Morgen- oder Abendstunden ist wirksam, auch wenn es an manchen Tagen eine scheinbar endlose Aufgabe ist.
Im Kübel bietet es sich an, das Tränende Herz an einem erhöhten Standort zu platzieren. Etwa auf einem Pflanzenroller, Podest oder einem Tisch, wo Schnecken schwerer hinkommen. Zusätzlich bilden Kupferbänder am Topfrand eine wirksame Barriere, da Schnecken diese nicht überwinden können.
» Wühlmäuse erkennen und abwehren
Eines Morgens fiel mir auf, dass mein Tränendes Herz plötzlich die Blätter hängen ließ. Die Pflanze sah fahl und schlapp aus, obwohl die Erde feucht war. Zuerst dachte ich an ein Pflegeproblem, doch beim genaueren Hinsehen fiel mir auf, dass die Erde rund um die Pflanze aufgewühlt war. Als ich vorsichtig an der Pflanze zog, ließ sie sich ohne Widerstand aus der Erde ziehen. Die Wurzeln waren stark angefressen, und die Pflanze nicht mehr zu retten. Der Grund waren Wühlmäuse, die sich an den Rhizomen zu schaffen gemacht hatten. Um das Problem zu lösen, habe ich eine neue Pflanze in einen Drahtkorb gepflanzt, der die Wurzeln seitdem schützt.
» Nektarraub durch Hummeln
Auch kleine Löcher in den Blüten des Tränenden Herzens konnte ich schon entdecken. Diese entstehen durch Hummeln, die den Nektar aus den Blüten direkt anzapfen, ohne die Pflanze zu bestäuben. Ein ganz natürliches Verhalten, bekannt als Nektarraub, das dem Tränenden Herz jedoch nicht nachhaltig schadet.
Krankheiten: Typische Symptome und Behandlung

» Echter Mehltau vorbeugen und behandeln
Nach einer feuchten Wetterperiode zeichnete sich auf den Blättern des Tränenden Herzens ein weißer, pudriger Belag ab. Zunächst dachte ich, es handle sich um etwas Schmutz, doch der Belag ließ sich nicht einfach abwischen, es war Echter Mehltau. Besonders die unteren Blätter, die dichter wuchsen und weniger Luft abbekamen, waren betroffen. Rückblickend vermute ich, dass mein Gießverhalten, ein typischer Pflegefehler, den Befall begünstigt hat.
Um solche Probleme zu vermeiden, sind ein luftiger Standort und das Gießen direkt an den Wurzeln, ohne die Blätter zu benetzen, die besten Maßnahmen, um Mehltau vorzubeugen. Tritt dennoch ein Befall auf, werden die betroffenen Blätter entfernt und die Pflanze mit einem biogischen Fungizid behandelt.
» Stängelgrundfäule vermeiden
Matschige, verfärbte Stängel, die schnell schwächer werden, deuten eindeutig auf eine Pilzkrankheit hin. Besonders bei der Kultivierung im Blumentopf ist mir aufgefallen, dass Tränende Herzen ohne ausreichende Drainage besonders anfällig dafür sind. Ein klassischer Pflegefehler also, der sich jedoch leicht vermeiden lässt, denn eine gute Drainage ist das A und O!
Stängelgrundfäule kann sich beim Tränenden Herz schnell ausbreiten. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollten befallene Pflanzenteile sofort entfernt werden.
» Wurzelfäule vorbeugen
Vor einiger Zeit wirkte das Tränende Herz kraftlos und begann langsam abzusterben. Beim Herausnehmen aus dem Blumenkübel tropfte das Wasser aus der Erde, die Wurzeln waren matschig, dunkel verfärbt und ein unangenehmer Geruch strömte mir entgegen. Die Ursache war schnell gefunden. Ich hatte zu häufig gegossen. Dadurch standen die Wurzeln dauerhaft in nasser Erde, was die Wurzelfäule begünstigte.
Seitdem gieße ich das Tränende Herz im Kübel erst, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Außerdem verwende ich ausreichend große Töpfe mit Abflusslöchern, damit das Wasser gut ablaufen kann. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies sorgt zusätzlich dafür, dass keine Staunässe entsteht und die Wurzeln genügend Platz haben.
Im Beet im Garten habe ich ebenfalls Maßnahmen getroffen. Das Tränende Herz steht jetzt in durchlässigem, humusreichem Boden, der kein Regenwasser staut. Schwere Böden habe ich mit Sand oder Kies aufgelockert, um die Wasserableitung zu verbessern.
Tränendes Herz bekommt gelbe Blätter
Gelbe Blätter am Tränenden Herz sind keine Seltenheit. Nach der Blüte ist das Vergilben völlig normal, da die Pflanze ihre Energie in die Rhizome zurückzieht. Doch wenn die Blätter außerhalb dieser Phase gelb werden, kann das ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt.
Oft liegt die Ursache in einem verdichteten Boden, der die Wurzeln daran hindert, ausreichend Luft zu bekommen. In solchen Fällen hilft es, den Boden vorsichtig aufzulockern und mit einer Schicht Kompost zu verbessern. Bei mir war jedoch etwas anderes das Problem, und zwar fehlende Nährstoffe. Ich hatte die Pflanze längere Zeit nicht gedüngt, und das machte sich deutlich bemerkbar. Vom Frühjahr bis zur Blütezeit wird alle zwei bis drei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger gedüngt.
Fazit: Pflegeleicht, wenn der Standort und die Pflege stimmen.
Das Tränende Herz ist zwar eine robuste und pflegeleichte Staude, doch auch sie bleibt nicht immer von Krankheiten und Schädlingen verschont. Mit der richtigen Pflege und einem geeigneten Standort lassen sich die meisten Probleme jedoch vermeiden. 🙂





