Um ein Vogelhaus selbst zu bauen, gibt es viele verschiedene Designs und Möglichkeiten. Hier erläutern wir Ihnen den Bau eines Vogelhauses aus einem Baumstamm etwas näher.

Vogelhaus aus Baumstamm bauen
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Vogelhäuschen im eigenen Garten sind nicht nur sehr dekorativ, sondern liefern auch etwas zum Beobachten, wenn sich die ersten Vögel hier niederlassen. Durch Vogelhäuser im eigenen Garten ist es ein Leichtes, im Winter das Füttern der Tiere zu übernehmen, sie von Nahem zu sehen zu bekommen und immer kleine Bewohner im Garten zu entdecken.

Doch der Markt für Vogelhäuser bietet nicht unbedingt etwas für jeden Geschmack oder jedes Budget. Viel schöner ist es oftmals, ein eigenes Vogelhäuschen herzustellen und dadurch seine Kreativität auszudrücken, aber eventuell auch Geld zu sparen. Was Sie für den Bau eines Vogelhauses aus einem Baumstamm benötigen und wie Sie dabei vorgehen müssen, erfahren Sie in dieser ausführlichen Anleitung.

Warum Vogelhäuser aus einem Baumstamm bauen?

Wenn Sie Ihren Garten oder Vorgarten mit einem Vogelhaus zieren möchten, kommt eine unheimlich große Auswahl an Angeboten aus dem Baumarkt oder Internet für bereits fertige Vogelhäuser, die man lediglich nur noch aufzustellen braucht. Diese sind meist sehr dünn und alles andere als robust, aber auch optisch nicht für jeden das Wahre – weshalb es sich lohnt, sich an ein DIY-Projekt heranzuwagen. So können Sie das Vogelhaus beispielsweise aus einem kurzen Stück Baumstamm fertigen, der natürlich nicht zu dünn ist, aber auch keinen zu großen Durchmesser hat.

Das Vogelhaus aus einem Baumstamm selbst zu fertigen, bietet viele Vorzüge, die Sie mit einem fertig gekauften Modell sicherlich nicht genießen könnten.

So liefert das Do-it-yourself-Projekt zum einen einen gewissen Erfahrungsschatz, was das Handwerken angeht, wovon gerade Laien und Anfänger mit Interesse an der Materie profitieren. Zum Anderen lassen sich mit dem Projekt eigene Ideen und Designs durchsetzen, wobei die eigene Kreativität gefördert wird. Ein weiterer Vorteil ist der rustikale Charme eines Vogelhauses aus dem Baumstamm, der sich optisch sehr einfach in jeden Garten einfügt – bei vorgefertigten Modellen ist dieser nur schwer zu finden.

Da das Vogelhaus aus einem Stück gefertigt werden kann, ist es den Erfahrungen nach nicht nur robust, sondern auch frei von unnötigen Nägeln und Schrauben, die sogar herausragen und für Verletzungsgefahren sorgen könnten. Auch Leim oder andere Holzkleber müssen nicht verwendet werden. Zudem lassen sich Baumstamm-Stücke, die beispielsweise aus dem eigenen Garten stammen und nicht benötigt werden, so sinnvoll wiederverwerten, was der Umwelt und natürlich dem Haushaltsbudget zugute kommt.

Es könnte durchaus sein, dass seitens der Vögel eine höhere Akzeptanz gegenüber dem Vogelhaus aus einem Baumstamm beobachtet werden kann. Übliche Vogelhäuser werden in der Regel eine Weile beäugt, bis sie wirklich betreten werden – bei einem Baumstamm-Vogelhaus sorgt die natürliche Optik und auch der Geruch dafür, dass Tiere diesen eher als natürliches Objekt wahrnehmen.

Vorteile

rustikale, charmante Optik
sehr robust, auch ohne Verbindungselemente
gute Möglichkeit zum Sammeln von Erfahrungen als Hand- und Heimwerker
Baumstammelemente werden wiederverwertet
eigene Ideen können umgesetzt werden
wird von Tieren oft besser akzeptiert
man kann Geld sparen

Nachteile

es werden eventuell mehrere Werkzeuge benötigt
Arbeit kann sehr umfangreich ausfallen, mit mittlerem Schwierigkeitsgrad
das Vogelhaus erweist sich meist als deutlich schwerer im Gewicht, als herkömmliche Vogelhäuser

Benötigtes Material

Je nachdem, wie das zu bauende Vogelhaus aussehen und gebaut sein soll, wird natürlich unterschiedliches Werkzeug für das DIY-Projekt gebraucht. Es gibt nämlich ganz viele verschiedene Möglichkeiten, aus einem mitteldicken Baumstamm schöne Vogelhäuser zu erzeugen, die einladend und optisch ansprechend wirken – die aber nach ganz unterschiedlichem Werkzeug verlangen. Allgemein kann es aber von Vorteil sein, diese Werkzeuge zur Hand zu nehmen oder bereit zu legen:

  • Kettensäge/Motorsäge
  • Stichsäge
  • Hammer und Meißel
  • Hobel
  • Schleifpapier grober und feiner Art

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, Schutzhandschuhe und Schutzkleidung anzulegen – besonders, wenn man mit der Kettensäge oder Stichsäge arbeiten muss. Selbst eine Schutzbrille ist in diesem Fall sehr wichtig.

Schritt für Schritt Anleitung

Möchten Sie ein Vogelhaus aus einem Baumstamm selbst bauen, gilt es, einige Schritte zu befolgen – diese variieren natürlich und hängen von der gewünschten Bauweise des Vogelhauses ab. Haben Sie alle Werkzeuge und die Schutzkleidung angelegt oder bereitgestellt und sich ein gewisses Design überlegt, kann es an den eigentlichen Bau gehen:

» Schritt 1: Die Wahl des Baumstammes

Wenn Sie mehrere Baumstamm-Stücke zur Auswahl haben, sollten Sie das Stück wählen, das nicht zu breit, aber auch nicht zu dünn erscheint und leicht zu hantieren ist. Da Baumstämme sehr schwer sein können, sollte das Stück keinesfalls zu lang sein, sonst hat es ein zu hohes Gewicht und es bleiben außerdem zu viele Schnittreste übrig. Im besten Fall konnte das Baumstück einige Jahren trocknen – so ist das Innere vom Stamm bereits getrocknet und lässt sich besser verarbeiten. Bei noch feuchtem Innenholz riskieren Sie, dass sich die gesamte Konstruktion verzieht und diese dann anschließend nicht mehr stabil genug ist.

» Schritt 2: Rinde entfernen

Ist die Wahl getroffen, sollte nun die Rinde vom Baumstamm entfernt werden. Diese könnte sonst dafür sorgen, dass sich Insekten und Ungeziefer dort ansammeln und das Vogelhaus auf Dauer beschädigen, sodass das Holz morsch und instabil wird. Zwar sorgt Rinde für eine rustikale und natürlichere Optik, die sicher auch von mancher Vogelart bevorzugt wird, allerdings kann sie mit der Zeit Probleme bereiten.

» Schritt 3: Design auf Holz übertragen

Spätestens jetzt sollten Sie sich entschieden haben, welches Design Sie für Ihr Vogelhaus bevorzugen. Denn jetzt müssen Sie dieses mit einem Permanentmarker auf das Holz übertragen. So lässt sich das Ganze besser vorstellen und Sie können sich beim Schneiden besser orientieren.

» Tipp: Zu entfernende Teile sollten Sie besonders kennzeichnen – z.B. mit Punkten oder Strichen

» Schritt 4: Sägen

Nun geht es ans Eingemachte. Mit der Kettensäge können Sie nun die überflüssigen Teile entfernen. Dabei ist natürlich höchste Konzentration und Vorsicht geboten. Die Kettensäge ist nur für die groben Schnitte notwendig (für feinere Arbeiten ist eine Dekupiersäge zu bevorzugen) und kann anschließend wieder weggeräumt werden. Zu beachten ist, dass man dem Vogelhaus eventuell einen etwas breiteren Standfuß lassen sollte, auf dem es direkt auf dem Boden stehen oder auf andere Dinge aufgesetzt werden kann. Dieser sorgt auch für die Stabilität des Häuschens.

» Schritt 5: Nacharbeiten

Mit Hammer und Meißel können Sie nun die Form des Häuschens nach innen ausrichten, also Öffnungen einmeißeln oder auch eine Stichsäge hinzuziehen, um bestimmte, kleinere Stücke noch abzutrennen. Es wird nun die endgültige Form herausgehoben und mit Hammer und Meißel lassen sich auch Details einarbeiten. Zu bedenken ist, dass die Tiere einen passenden Eingang und etwas Schutz vor Sicht und Witterungen benötigen. Auch eine Futterstelle lässt sich mit einbauen.

» Schritt 6: Der Endschliff

Nun gehen Sie zuerst mit grobem, dann feinem Schleifpapier über alle Flächen, um diese zu glätten und dafür zu sorgen, dass keine Splitter oder scharfen Kanten mehr vorhanden sind. An diesen könnte man sich nicht nur selbst verletzen, auch Tiere könnten sich hier Wunden zuziehen. Ist das getan, kann man über einen Anstrich oder eine Lasierung des Holzes nachdenken.

Vogelhäuschen aus einem Baumstamm kann man in ganz verschiedenen Formen und Bauweisen herstellen, die entweder der eigenen Fantasie entsprechen oder von Designs anderer Hersteller inspiriert wurden. So gibt es beispielsweise simple Nisthäuschen mit kleiner Einstiegöffnung, die aus einem eher dünnen Baumstamm gefertigt wurden, oder aber Häuschen mit mehreren Abteilungen. Um sich passende Ideen zu verschaffen oder nach Inspirationen zu suchen, eignet sich das Internet mit Fotos anderer Anwender sehr gut, aber auch das Stöbern im Baumarkt nach fertigen Vogelhäuschen. Hat man Inspiration gefunden, kann man das Modell, das einem gefällt, mit eigenen Ideen abwandeln und so zu einem Unikat machen.

Hier einige Inspirationen:

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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