Damit ein Wintergarten zum Wohnwintergarten wird, braucht es nicht nur gemütliche Möbel. Auch an die Heizung und den passenden Bodenbelag müssen Sie denken.

Wohnwintergarten
Der Wintergarten als zweites Wohnzimmer | © Photographee.eu / stock.adobe.com
Der Glasanbau zur eigenen Wohnung oder zum Haus liegt nach wie vor voll im Trend. Mit einem Wintergarten können Sie sich drinnen aufhalten und haben durch die volle Verglasung trotzdem die Natur direkt um sich herum. Ein Wintergarten ist jedoch oft ein unterschätzter Alleskönner. Häufig sind die vielen Nutzungsmöglichkeiten gar nicht klar. Der Wintergarten muss nämlich nicht unbedingt nur als eine Art überdachte und abgeschlossene Terrasse fungieren, sondern kann sehr viel mehr sein. Einige Anregungen, wie Sie ihren Wintergarten nutzen können, haben wir an dieser Stelle für Sie zusammengefasst.

Wohnwintergarten – Eigenschaften und Richtlinien

Damit der Wintergarten zum Wohnraum umfunktioniert werden kann, sollte er bestimmte Eigenschaften mitbringen. Dabei ist insbesondere die Größe wichtig. Mindestens 15 Quadratmeter darf der Wintergarten haben, um ihn als vollwertigen Raum nutzen zu können. Kleiner sollte er nicht sein – größer ist hingegen durchaus denkbar und ist nicht zuletzt auch eine Frage der finanziellen Investition.

Vor allem für größere Wintergärten, die ganzjährig genutzt werden, ist es sinnvoll, die Richtlinien der Energiesparerordnung einzuhalten. Hier spielen zwei sehr wichtige Aspekte eine Rolle: Zum einen kann ein erhöhter Energiebedarf ein echter Kostenposten werden und zum anderen ist der Umweltaspekt zu beachten. Wenn sie umweltbewusst leben möchten, ist der Energieverbrauch eine nicht zu unterschätzende Messgröße, die es gilt, so gering wie eben möglich zu halten. Wenn der Wintergarten als Wohnraum genutzt werden soll, unterliegt er auch in dieser Hinsicht den Anforderungen einer Wärme- und Kältedämmung.

Kälte- und Hitzeschutz im Wintergarten – Eine Herausforderung?

Wohnwintergarten Sonnenschutz
Simpel aber effektiv: Sonnenschutzfolie für den Wintergarten | © New Africa / stock.adobe.com
Nein, es muss nicht zur Herausforderung werden. Hier gilt es nur ein paar Gedanken mitzunehmen und umsichtig zu planen. Denn gerade im Sommer kann die Hitze in einem Wintergarten bei voller Sonneneinstrahlung unerträglich werden. Schließlich handelt es sich bei einem Wintergarten im Vergleich zur offenen Terrassenüberdachung um einen abgeschlossenen Raum. Der Wintergarten gleicht schnell einem Brutkasten. Richtig montierte Sonnenschutzfolien für Wintergärten können diese Hitze jedoch draußen halten – zumindest zu einem großen Teil, je nach Art der genutzten Folien. Die kann wiederum vom jeweiligen, bestimmten Zweck des Wintergartens abhängig sein. Eine Sonnenschutzfolie hat gerade bei voll verglasten Wintergärten den Vorteil, dass durch den vorhandenen UV-Schutz das Ausbleichen von Gegenständen verhindert wird.

Es ist noch nicht sicher, welche Folie es werden soll? Verständlich, eine große Auswahl an Sonnenschutzfolien finden Sie auf Vergleichs- und Testseiten im Netz. Erst wenn Ihr Wintergarten gut gegen Hitze und Kälte geschützt ist, sollten Sie sich an die eigentliche Einrichtung machen.

Wohnwintergarten heizen – Welche Möglichkeiten gibt es?

Wohnwintergarten heizen
Ein Kamin bringt Gemütlichkeit in den Wintergarten | © SyB / stock.adobe.com
Wenn Sie sich für einen Wohnwintergarten entscheiden, lassen sich unterschiedliche Heizsysteme für den Wintergarten finden. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass der Wohnwintergarten ein eigenes Heizsystem erhalten sollte, sprich nicht über die anderen Räume mitgeheizt wird, da sich ansonsten Tauwasser bilden kann, was wiederum die Schimmelbildung begünstigt. Beispielhaft sollen zwei Heizsysteme genannt werden:

  1. Heizkörper: Bei der klassischen Installation von Heizkörpern ist es wichtig, unter den Fenstern Konvektoren zu installieren. Dank diesen lässt sich ungewünschte Zugluft sowie Kondensat vermeiden. Platzsparend sind hier sogenannte Bodenkonvektoren, die sich direkt unter den Fensterflächen und bündig zum Bodenbelag befinden. Besitzt der Wintergarten keine bodentiefen Fenster? Dann können sich auch moderne Bankheizungen eignen.
  2. Wärmepumpe: Auch hier existieren verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel die Luft-Luft-Wärmepumpe. Diese hat unter anderem die Vorteile, dass sie gut reguliert werden kann, eine Luftreinigung durch Filter möglich ist, sie im Sommer zusätzlich Kühlung ermöglicht und einen hohen Wirkungsgrad aufweist. Allerdings muss eine Luft-Luft-Wärmepumpe regelmäßig gewartet werden, Voraussetzung zur Nutzung ist zudem ein gut gedämmter Wintergarten.

Weniger zu empfehlen sind bei Wohnwintergärten, die ganzjährig beheizt werden, Elektroheizungen, da die laufenden Kosten sehr hoch ausfallen im Vergleich zu den anderen vorgestellten Systemen. Wer es noch gemütlicher haben möchte, kann über die Installation eines Kaminofens nachdenken, wobei dieser als Ergänzung des jeweiligen Heizsystems anzusehen ist.

Bodenbeläge für den Wohnwintergarten

Wohnwintergarten Bodenbelag
Fliesen als Bodenbelag haben sich im Wintergarten bewährt | © Kirill Zdorov / stock.adobe.com
Generell ist ein ebener und fester Untergrund wichtig für den jeweiligen Bodenbelag im Wintergarten. Dennoch sind die Auswahlmöglichkeiten recht vielfältig. Bewährt haben sich Bodenbeläge, die auch oft in Küchen oder im Bad Verwendung finden, wie beispielsweise Fliesen, Natursteinplatten, robuste Hölzer, Linoleum oder Vinyl.

Weniger geeignet sind Böden aus Kork oder aus weichen Hölzern sowie Teppichböden. Laminat ist für den Wintergarten nur mäßig geeignet. Empfehlenswert ist dann ein hochwertiges Laminat, wobei dann auch überlegt werden kann, ein Holzbodenbelag zu verwenden. Der Preisunterschied dürfte nämlich dann kaum noch von Belang sein.

Wintergarten gestalten: Tipps und Trends

Wintergarten Möbel
Korbmöbel sind Klassiker für den Wintergarten | © david hughes / stock.adobe.com
Als zusätzlicher Wohnraum kann der Wintergarten die unterschiedlichsten Funktionen erfüllen. Machen Sie sich hierzu Gedanken, denn das hilft Ihnen, einen neuen Wohlfühlort zu gestalten.

Entscheidend ist hierbei die Größe des Wintergartens. Ist dieser recht klein, können bereits ein Sessel, ein Beistelltisch, ein paar Pflanzen und passendes Dekor ausreichen, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Bei größeren Flächen kann der Wintergarten multifunktional eingesetzt werden, zum Beispiel als Büro, Wohnraum, kleiner Essbereich oder als Erweiterung zur Terrasse.

Möbel aus Holz oder Rattan liegen nicht nur im Trend, sie sind robust und fügen sich ideal ins offene Ambiente ein. Ein ganzjährig beheizter Wintergarten bietet Pflanzen optimale Bedingungen, die es warm und sonnig mögen, wie zum Beispiel Palmlilie oder Hibiskus.

Bei der Farbgestaltung können Sie auf aktuelle Trends setzten. Derzeit sind natürliche Farben im Wohnbereich angesagt, wie beispielsweise unterschiedliche Brauntöne, Beige oder auch ein dunkles Grün. Mit Vasen, Accessoires oder Textilien in den jeweiligen Farben in Kombination mit Naturmaterialien erhalten Sie ein modernes und gemütliches Wohnambiente.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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