Sie wollen sich etwas mediterranes Flair in den Garten holen? Dann dürfen Zypressen natürlich auf keinen Fall fehlen. Sie lassen sich ganz einfach pflanzen.

Wer sich eine Zypresse (Cupressus) in seinen Garten holt, sorgt damit für ein mediterranes Flair, welches bei vielen Menschen ein Gefühl von Urlaubsreisen in die Ferne einkehren lässt.

Zypresse: Konifere mit Urlaubsflair

Das ansprechende Nadelholz, welches weit in die Höhe ragen kann, erinnert nicht nur an die schönen Seiten der Toskana, sondern kann selbst hierzulande im Winter im Freien verbleiben. Dies setzt jedoch voraus, dass Sie die Zypressen an einem geeigneten Standort sowie unter den erforderlichen Bedingungen gepflanzt haben.

Nur, wenn für die korrekten Umgebungsbedingungen gesorgt wurde, gedeihen Zypressen auch in diesen Breitengraden prächtig, sei es im Topf oder im Garten. Holen auch Sie sich mit der hübschen Konifere Urlaubsflair in den heimischen Garten.

Der richtige Standort für Zypressen

Vier Zypressen stehen vor einem Haus nebeneinander.
Zypressen (Cupressus) | © alisonhancock – Fotolia.com

Bevor eine Zypresse angepflanzt werden kann, gilt es, den korrekten Standort auszuwählen. Zum Glück handelt es sich hierbei um eine recht anspruchslose Zierpflanze, die an den verschiedensten Orten sehr gut gedeiht. Ein paar Mindestanforderungen an den Standort und den Boden sollten jedoch erfüllt sein, damit sich die Zypresse wohlfühlt.

Diese Bedingungen lauten wie folgt:

  • ein sandiger, mit Humus angereicherter Boden
  • ein schwach saurer pH-Wert zwischen 5 und 6
  • ein sonniger oder zumindest heller Standort

Nur dann kann die Zypresse wie gewünscht gedeihen. Vor extremen Winden sowie besonders kalten Frösten sollten Sie Zypressen nach Möglichkeit immer schützen. Daher ist ein Standort in der Nähe einer Hauswand oder Mauer ideal.

Wann wird die Zypresse am besten angepflanzt?

Wie bei den meisten anderen Pflanzen auch, ist der Zeitpunkt des Anpflanzens ungemein wichtig, damit die Zypresse an ihrem neuen Standort ohne Probleme anwachsen kann. Am besten werden die Pflanzen im Frühjahr angepflanzt – und zwar kurz nachdem der letzte Frost sich gelegt hat. Dies sorgt dafür, dass die Zypressen bis zum kommenden Herbst ausreichend kräftige Wurzeln ausbilden können. Diese benötigen sie schließlich spätestens im Winter, um dann noch ausreichend Wasser aus dem sehr kalten Erdboden ziehen zu können.

Zu spät sollten Zypressen also nicht im Freien angepflanzt werden, da die Pflanzen auch im Winter recht viel Wasser brauchen und sich über ihre zu mickrigen Wurzeln sonst nicht selbst versorgen können.

Zypressen dürfen nicht austrocknen

Doch der richtige Zeitpunkt allein reicht nicht aus, damit die Zypressen im Garten gedeihen. Vielmehr sind die Pflanzen unbedingt vor einem Austrocknen zu schützen, da sie sonst verkümmern und eingehen. Eine ausreichende Bewässerung ist daher ein Muss. Dies gilt vor allem im Sommer bei hohen Temperaturen.

Außerdem setzen nicht nur Sonne und Hitze der Pflanze zu. Vielmehr können die immergrünen Zierpflanzen sogar aufgrund von starken Winden austrocknen. Sofern die Zypressen an einem Standort mit besonders viel Wind angepflanzt werden, ist es daher sinnvoll, den Boden rund um die Pflanzen mit Rindenmulch zu bedecken. Das sieht nicht nur ansprechend aus, sondern sorgt auch dafür, dass das Austrocknen der Zypressen bei einer ausreichenden Wässerung verhindert werden kann.

So pflanzen Sie Zypressen richtig

Zypresse pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Wurzelballen wässern

Beim eigentlichen Einsetzen der Pflanzen im Garten sind ein paar wichtige Tipps zu beachten, damit nichts schiefgehen kann. Nachdem Sie einen ausreichend geschützten Standort für die Zypresse im Garten gefunden haben, sollten Sie den Wurzelballen vor dem Einpflanzen erst einmal eine Nacht lang in Wasser stellen. So können sich die Zypressen ordentlich mit Wasser vollsaugen.

Schritt 2: Pflanzloch ausheben – Drainageschicht

Beim Ausheben des Pflanzlochs gibt der Ballen die Größe der Grube an. Sie sollte doppelt so breit und zweimal so tief wie der Ballen selbst sein. Auch eine Drainageschicht ist für das Gedeihen der Zypressen ein Muss. Diese kann aus den folgenden Materialien bestehen:

  • Blähton
  • Tonscherben
  • Sand
  • Kies

Dann folgt eine dicke Substrat-Schicht, damit sich die Zypresse rundum wohlfühlt. Hierbei handelt es sich um ein Gemisch aus Kompost, Gartenerde sowie Dung tierischen Ursprungs, der schon eine Weile lagert.

Schritt 3: Pflanzennetz vom Wurzelballen entfernen

Erst wenn Sie diese Vorbereitungen getroffen haben, können Sie den Wurzelballen aus dem Pflanztopf entnehmen. Sofern ein Pflanzennetz vorhanden ist, reicht es, wenn Sie dieses leicht einschneiden oder lockern. Es ist nicht erforderlich, das Netz komplett zu entfernen.

Schritt 4: Zypresse einsetzen

Die Zypresse nun mit ihrem Ballen im Pflanzloch platzieren und die Grube dann mit dem bereits angesprochenen Substrat auffüllen. Außerdem ist es sinnvoll, reichlich Urgesteinsmehl, Hornspäne oder Blaukorn hinzuzugeben, um die Pflanze mit genügend Nährstoffen zu versorgen, die gerade während der Wachstumsphase dringend benötigt werden.

Schritt 5: Zypresse ausrichten – Wässern

Dann die Zypresse ausrichten, damit sie schön gerade und senkrecht steht. Erst jetzt sollten Sie die Erde festtreten, um die Zypresse endgültig an der jeweiligen Stelle anzupflanzen. Selbstverständlich müssen Sie die Zypresse jetzt auch noch ausreichend wässern. Und das so lange, bis ein Neuaustrieb erfolgt. Er signalisiert, dass die Zypresse an ihrem neuen Standort angewachsen ist.

Schritt 6: Zypresse pflegen

Anschließend geht es nur noch darum, die Zypresse richtig zu pflegen. Wie Sie das richtig machen, erfahren Sie in unserem Beitrag Zypressen – Tipps zur Pflege.

Zypressen als Hecke anpflanzen

Die eben genannte Anweisung gilt natürlich auch für das Anpflanzen von Zypressen als Hecke. Der ideale Pflanzzeitpunkt ist und bleibt das Frühjahr und beim Ausheben der Pflanzgrube sollten Sie für die bereits genannten Bodenbedingungen sorgen. Darüber hinaus sind allerdings auch noch die folgenden Tipps zu beherzigen:

  1. ausreichender Pflanzabstand zu der Grenze des Nachbargrundstücks (prüfen, ob es im eigenen Bundesland gesetzliche Regelungen diesbezüglich gibt)
  2. Mindestabstand von 60 bis 100 Zentimetern zum Nachbargrundstück einhalten
  3. zwischen 50 und rund 100 Zentimetern Abstand zwischen den einzelnen Zypressen-Pflanzen lassen
  4. Zypresse in einer geraden Reihe pflanzen, ohne dass die Pflanzen zu dicht aufeinanderfolgen

Zypressen in Kübel pflanzen

Auch beim Anpflanzen von Zypressen in Kübeln ist ein sorgsames Vorgehen Pflicht, damit die Pflanzen gut anwachsen können. Daher sind die nachfolgenden Tipps zu beherzigen:

  1. für eine ausreichende Drainage aus Kies oder Blähton im unteren Bereich des Kübels sorgen (somit kann Staunässe, die der Zypresse schaden würde, verhindert werden)
  2. humose Gartenerde und Sand mixen und als Substrat verwenden
  3. Topf-Zypressen brauchen extrem viel Wasser – daher einen Topf mit Untersetzer wählen
  4. Zypressen spätestens alle zwei bis circa drei Jahre umtopfen
  5. während der Wachstumsphase sollten die Zypressen im Topf regelmäßig gedüngt werden
  6. einen ausreichend großen Topf auswählen, damit das Wurzelwerk der Zypresse genügend Platz hat

Beliebte Zypressen für den Garten

Bei den folgenden beliebten Zypressen handelt es sich um echte und unechte Zypressen. „Echte“ Zypressen gehören zur Gattung Cupressus, während „unechte“ Zypressen häufig anderen Gattungen wie Chamaecyparis zugeordnet werden. Beide werden jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch als Zypressen bezeichnet, da sie ähnliche Merkmale aufweisen.

Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens)

Die Mittelmeer-Zypresse, auch Säulen-Zypresse oder italienische Zypresse genannt, hat eine schmale, säulenartige Form, die an mediterrane Landschaften erinnert. Aufgrund ihrer eleganten Wuchsform wird sie häufig in mediterranen Gärten gepflanzt. Diese Zypresse ist bedingt winterhart und benötigt in kälteren Regionen Schutz vor starkem Frost.

Leyland-Zypresse (Cupressocyparis leylandii)

Die Leyland-Zypresse ist eine Hybride zwischen der Monterey-Zypresse (Cupressus macrocarpa) und der Nootka-Scheinzypresse (Cupressus nootkatensis). Sie ist bekannt für ihr schnelles Wachstum und eignet sich hervorragend als Hecke oder Sichtschutz. Zudem ist sie winterhart und somit gut an das deutsche Klima angepasst.

Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica)

Die Arizona-Zypresse ist besonders trockenheitstolerant und kann in verschiedenen Klimazonen gedeihen, einschließlich der gemäßigten Klimazonen Deutschlands. Sie ist mäßig winterhart und verträgt leichten Frost. Ihre silbrig-blaue Farbe macht sie zu einem attraktiven Blickfang im Garten.

Scheinzypresse Lawson (Chamaecyparis lawsoniana)

Auch bekannt als Lawson-Scheinzypresse, gibt es diese Art in verschiedenen Sorten, mit unterschiedlichen Wuchsformen und Laubfarben. Sie eignet sich sowohl als Heckenpflanze als auch als Solitär und ist winterfest, was sie zu einer vielseitigen Wahl für deutsche Gärten macht.

Goldzypresse (Chamaecyparis obtusa ‘Crippsii‘)

Die Goldzypresse zeichnet sich durch ihr auffälliges goldgelbes Laub aus und wächst langsamer, was sie ideal für kleinere Gärten macht. Diese Zypresse ist winterhart und bringt mit ihrer besonderen Farbe lebendige Akzente in den Garten.

Zwergzypresse (Chamaecyparis pisifera ‘Filifera Nana‘)

Die Grüne Fadenzypresse ist ein kleiner, kompakter Strauch, der sich hervorragend für kleine Gärten oder Steingärten eignet. Sie hat einen geringen Wasserbedarf und ist gut winterhart, was sie pflegeleicht und robust macht.

Riesenzypresse (Cupressus macrocarpa)

Die Monterey-Zypresse kann eine beachtliche Höhe erreichen und ist an verschiedene Klimazonen anpassungsfähig. Abgewandelte Formen wie die Breitkronige-Zypresse (Cupressus macrocarpa ‘Goldcrest‘) werden in deutschen Gärten gern in Kübel gepflanzt, da sie nur bedingt winterhart sind und in kälteren Monaten Schutz benötigen.

Gartentipp des Tages!

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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