Zypressen sollten einmal im Jahr geschnitten werden. Wann der beste Zeitpunkt ist und was beim Schnitt alles beachtet werden muss, erklären wir hier.

Zypressen schneiden
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Ob Zypressen nun als Hecke oder als Baum im Hobbygarten angepflanzt werden, auf den richtigen Rückschnitt kommt es bei diesen Pflanzen entscheidend an, damit sie prächtig gedeihen können. Außerdem wachsen Zypressen, vor allem im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen, ausgesprochen schnell. Auch das macht den regelmäßigen Rückschnitt erforderlich, damit die Zypressen ihr formschönes Aussehen weiterhin beibehalten können, was gerade bei einer Hecke sehr wichtig ist.

Allerdings gilt es bereits beim Anpflanzen den korrekten Pflanzabstand einzuhalten, damit die Zypressen im Garten gar nicht erst zu radikal zurückgeschnitten werden müssen. Was alle Hobbygärtner sonst noch zum Zypressen-Rückschnitt wissen sollten, verraten wir Ihnen jetzt.

Warum ist es so wichtig, Zypressen zurückzuschneiden?

Beim Rückschnitt der Zypresse geht es nicht nur darum, die Pflanze in eine möglichst attraktive Form zu bringen, damit sie den eigenen Hobbygarten schmücken kann. Vielmehr neigt diese Pflanze auch dazu, dass sie im Laufe der Zeit kahle, trockene Stellen bildet. Würden diese nicht zurückgeschnitten werden, so würde die Pflanze im Laufe der Zeit immer kahler werden.

Gerade bei einer Hecke aus Zypressen ist dies selbstverständlich nicht gewünscht. Denn das Kahlwerden der Hecke hätte sonst zur Folge, dass diese nicht mehr blickdicht wäre und ihren angedachten Zweck als Sichtschutz somit nur schwer erfüllen könnte. Bei einem Solitärbaum kann dieser Effekt durchaus gewünscht sein. Bei einer Hecke aus Zypressen ist der Rückschnitt hingegen ein Muss.

Noch dazu wirkt sich das Zurückschneiden von Zypressen positiv auf den Wuchs der Pflanzen aus, da die Bildung von neuen Trieben, welche die alten, kahlen Stellen ersetzen können, somit angeregt wird. Noch dazu ist eine Zypresse, die regelmäßig zurückgeschnitten wird, auf Dauer deutlich robuster als eine Zypresse, bei der dies nicht der Fall ist. Dies wirkt sich auch auf die Winterhärte der Pflanze aus. Dem nächsten Frost kann die Pflanze im Anschluss an den jährlichen Rückschnitt also weitaus besser trotzen.

Wann sollten Zypressen geschnitten werden?

Die ideale Zeit, um eine Zypresse zu schneiden, ist im späten Sommer. Ab Ende August bis in den September hinein bietet sich der jährliche Rückschnitt der Zypresse an. Dies macht sich insofern bezahlt, als dass die Pflanzen dann im nächsten Jahr wieder mit einem schönen, gleichmäßigen und vor allem gesunden Wuchs auf sich aufmerksam machen.

Nur bei recht milden Witterungsverhältnissen ist der Rückschnitt der Zypresse auch bis in den Oktober hinein möglich. Dabei bietet sich ein nicht allzu sonniger, eher trüber Tag als perfekte Gelegenheit für den Rückschnitt dieser Pflanzen an. Noch dazu ist es sinnvoll, bereits morgens mit dem Rückschnitt der Zypresse zu beginnen.

Denn dann haben die Zypressen-Pflanzen genügend Zeit, um an den Schnittstellen anzutrocknen, ohne dass die Pflanze jedoch austrocknet und möglicherweise Schaden nimmt. Eine zu starke Sonneneinstrahlung und die pralle Mittagssonne könnten diesen Effekt sonst leicht nach sich ziehen. Je früher am Tag Sie mit dem Rückschnitt der Zypresse fertig sind, desto besser ist dies also für die Pflanzen. Auch diese Vorsichtsmaßnahmen wirken sich auf den Wuchs im kommenden Jahr positiv aus.

Ein Regentag ist für den Rückschnitt der Zypresse ebenfalls nicht ideal. Denn sonst könnte womöglich zu viel Wasser durch die frischen Schnittstellen direkt in die Äste der Zypresse eindringen. Dies könnte im schlimmsten Fall bedeuten, dass die Äste einfach zu faulen beginnen, falls sich das Holz der Zypresse zu sehr mit Wasser vollgesogen hat.

Tipp:
Nur bei den sogenannten Scheinzypressen handelt es sich um ein frostresistentes Gehölz. Diese Pflanzen können alle Hobbygärtner bei Bedarf daher sogar in den Wintermonaten stutzen.

Trockene Stellen regelmäßig zurückschneiden

Während der Rückschnitt einmal im Jahr eine sinnvolle Sache ist, gilt es ebenso auf vertrocknete Stellen zu achten. Diese können sich bei Zypressen vor allem im unteren Bereich der Pflanze sowie in deren Inneren bilden.

In regelmäßigen Abständen sollten die trockenen Äste und Pflanzenbestandteile daher entfernt werden, damit sie der Pflanze keine weitere Kraft rauben. Noch dazu hübscht dies auch das Aussehen der Zypressen auf, da die vertrockneten Stellen den Gesamteindruck fortan nicht mehr stören können.

Auf die Wuchsform beim Rückschnitt achten

Was ihre natürliche Wuchsform angeht, ist die Zypresse etwas eigen. Alle Hobbygärtner sollten daher mit der größtmöglichen Sorgfalt vorgehen, um sicherzustellen, dass sie die Zypresse so zurückschneiden, wie es auch ihrem natürlichen Wuchs entspricht.

Diesen Tipp gilt es vor allem im Bereich der Spitze zu bedenken. Dort sollte nicht zu viel weggeschnitten werden, da die Zypresse ihre Wuchsform sonst womöglich einbüßen und recht wild und unordentlich auswuchern könnte.

Die korrekte Schneidetechnik

Die Schneidetechnik wirkt sich nicht nur auf die Wuchsform der Zypresse aus, vielmehr sollte nie in das Altholz der Pflanze geschnitten werden. Dort wächst die Zypresse dann nicht mehr nach und bleibt für immer kahl. Außerdem sind gesunde Äste nur möglichst wenig zu kürzen, während ein Radikalschnitt grundsätzlich eher bei kranken oder komplett vertrockneten Zweigen zu empfehlen ist.

Eine elektrische Gartenschere ist für den Rückschnitt ideal. Sie sollte möglichst scharf sein, da ein zu stumpfes Arbeitsgerät sonst schnell zu einem Abreißen der Triebe führen könnte. Wenn die Zypresse erst einmal solch eine Verletzung erlitten hat, ist sie leider deutlich anfälliger für Krankheitserreger. Daher gilt es die Gartenschere vor dem Rückschnitt auch gründlich zu reinigen, damit eine Übertragung von Krankheitskeimen durch das Schneidewerkzeug vermieden werden kann.

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Außerdem sollte der Schnitt von oben nach unten erfolgen. Dann können sich die Zweige und Äste nicht so leicht von der Gartenschere wegbiegen. Es gilt die Pflanze maximal um ein Drittel des Wachstums, welches sie im aktuellen Jahr erreicht hat, in der Höhe zu kürzen.

Tipps für den Radikalschnitt

Im Allgemeinen mögen Zypressen einen Radikalschnitt nicht so sehr. Im schlimmsten Fall kann die Pflanze bei einem zu starken Rückschnitt sogar komplett eingehen. Dennoch kann es durchaus Gründe geben, die für einen radikalen Rückschnitt sprechen.

Wenn dem so ist, darf der Radikalschnitt bei der Zypresse jedoch nicht in einem einzigen Jahr durchgeführt werden. Vielmehr sollte dieser über einen Zeitraum von mehreren Jahren erfolgen. Dies ist weitaus schonender für die Pflanze. Wenn Sie Ihre Zypresse auf diese Art und Weise schneiden möchten, müssen Sie entsprechend viel Geduld mitbringen, da sich die Pflanze – zumindest in dieser Hinsicht – als recht anspruchsvoll herausstellt.

Indem die Zypressen-Hecke jedes Jahr nur ein Stück zurückgeschnitten wird, kann sie so im Laufe der Zeit viel gleichmäßiger wachsen. Auch junge Zypressen-Pflanzen können bereits im ersten Jahr in Maßen zurückgeschnitten werden. Der jährliche Rückschnitt sollte bei dieser Pflanze also zur Gewohnheit werden.

Achtung beim Rückschnitt – die Zypresse ist giftig

Alle Bestandteile dieser Pflanze sind giftig. Auch wenn nur der Verzehr der Pflanze zu einer echten Vergiftung führen könnte, können empfindliche Menschen beim Kontakt mit den Säften der Zypresse mit unangenehmen Hautreizungen reagieren. Daher sollten sich alle Hobbygärtner besser Handschuhe anziehen, bevor sie ihre Zypresse zurückschneiden.

Der Kontakt der Pflanzensäfte mit den Augen ist zudem unbedingt zu vermeiden. Außerdem sind die Schnittreste am besten umgehend zu entfernen, damit sowohl Haustiere als auch Kinder gar nicht erst mit den giftigen Pflanzenbestandteilen in Kontakt kommen können.

Zypressen als Bonsai oder in Form schneiden

Ein Formschnitt ist bei Zypressen besonders beliebt. Vor allem die Wolkenform wird von vielen Hobbygärtnern sehr geschätzt. Dazu bietet sich die Verwendung einer Schablone an. Auch spezielle Drahtgeflechte können beim Zypressen-Formschnitt sehr nützlich sein.

Anders als der Rückschnitt sollte der Formschnitt zweimal jährlich erfolgen, nämlich im Frühjahr sowie im Spätsommer, genauer gesagt im August. Auch hierbei ist es wichtig, dass das Altholz der Pflanze auf gar keinen Fall verletzt wird. Wer eine Zypresse als Bonsai halten möchte, sollte sich für eine der nachfolgenden Sorten entscheiden:

  • Arizona
  • Monterey
  • Blaue Arizonica
  • Gold

Um eine Zypresse in einen Bonsai zu verwandeln, ist ein fortlaufender Rückschnitt erforderlich. Einmal im Frühling sowie zum Ende des Sommers hin sollte der Zypressen-Bonsai stärker zurückgeschnitten werden.

Fazit – die wichtigsten Tipps zusammengefasst

Ganz zum Schluss möchten wir die wichtigsten Tipps zum korrekten Rückschnitt einer Zypresse noch einmal übersichtlich für Sie zusammenfassen:

  • Jährlicher Rückschnitt im August oder September (nur bei milder Witterung auch im Oktober).
  • Großflächiger Rückschnitt nicht öfter als einmal im Jahr
  • Trockene Stellen immer bei Bedarf zurückschneiden.
  • Rückschnitt entsprechend der Wuchsform der Pflanze durchführen.
  • Einen Radikalschnitt über einen Zeitraum von mehreren Jahren durchführen.
  • Nicht auf einen regelmäßigen Rückschnitt verzichten, da Zypressen sonst recht stark auswuchern.
  • Auch Jungpflanzen bereits im ersten Jahr ein wenig zurückschneiden.
  • Der Rückschnitt sollte an einem Tag ohne zu viel Sonne erfolgen.
  • Der Morgen ist eine gute Zeit für den Zypressen-Rückschnitt, damit die Schnittstellen über den Tag hinweg nicht zu stark austrocknen.
  • Durch den jährlichen Rückschnitt wird die Zypresse besonders winterhart.
  • Den Rückschnitt besser nicht an einem verregneten Tag durchführen, um kein unnötiges Risiko von faulenden Ästen einzugehen.
  • Die Zypresse wahlweise mit Hilfe einer Schablone oder eines Drahtgeflechts in die gewünschte Form bringen.
  • Niemals direkt ins Altholz schneiden und eine scharfe, saubere, elektrische Gartenschere zum Stutzen der Zypresse verwenden.
  • Beim Zurückschneiden der Pflanze am besten Handschuhe als Schutz tragen.
  • Die Gartenschere im Anschluss an den Rückschnitt gründlich reinigen und alle abgeschnittenen Pflanzenbestandteile sofort entsorgen.
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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