Die Zypresse ist zwar eine anspruchslose Pflanze, dennoch können ihr Pflegefehler stark zusetzen. Auch vor Schädlingen ist die Pflanze nicht gefeit. Grundsätzlich gilt: Sofort eingreifen, um die Pflanze zu schützen.

Zypresse - Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
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Die Zypresse (Cupressus) ist prägend für mediterrane Landschaftsformen und bestimmt das Landschaftsbild in der Toskana und anderen Mittelmeerregionen. Die immergrünen Bäume weisen unterschiedliche Wuchsformen auf und sind durch ein schnelles und üppiges Wachstum gekennzeichnet.

Einige Zypressenarten sind wahre Überlebenskünstler und wachsen auch in trockenen und unwegsamen Bergregionen. Auch die in Mitteleuropa in Freiland oder Kübel anzutreffenden Zypressen erweisen sich als recht anspruchslos. Treten Krankheiten und Schädlinge auf, ist schnelles Handeln erforderlich, damit die Pflanze erhalten werden kann. Auch vorbeugend lässt sich einiges tun, damit die Freude an den für südländischen Charme sorgenden Pflanzen nicht getrübt wird.





Ein Leichtes – Zypressen richtig pflegen

Die Zypresse ist eine anspruchslose Pflanze und durchaus auch für den eher unerfahrenen Hobbygärtner geeignet. Ein sandiger-humoser Boden liefert die bevorzugten Standortbedingungen. Der größte Pflegefehler ist eine unzureichende Bewässerung. Ausreichend Wasser benötigt die Pflanze nicht nur in heißen Sommern, sondern auch im Winter.

Lebenselixier Wasser

Regelmäßige Wassergaben sind bei der Zypresse unerlässlich. Der Wasserbedarf erhöht sich, wenn die Pflanzen einen zugigen Standort erhalten. Der Wind führt zu einer erhöhten Bodentrockenheit. Dem kann durch den Auftrag einer Mulchschicht entgegengewirkt werden. Winterharte Zypressen trotzen kalten Temperaturen, verdursten jedoch, wenn nicht ausreichend gegossen wurde.

» Tipp: Kübelpflanzen schützt eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen vor gefürchteter Staunässe.

❍ Mögliche Krankheiten von Zypressen

Braune Flecken

Werden Zypressen zu wenig gegossen, zeigen sich schnell braune Flecken. Zeigen die braunen Stellen sich vermehrt im Frühling, ist dies meist auf einen zu trockenen Winterstand zurückzuführen. Zeigen sich braune Stellen, sollte die Pflanze näher unter die Lupe genommen werden, denn auch Pilzinfektionen oder Schädlingsbefall können sich durch braune Fleckenbildung bemerkbar machen.

Achtung: Braune Stellen an Zypressen werden nicht durch vermehrtes Gießen verschwinden. Ein radikaler Rückschnitt lässt sich nicht vermeiden.

Pilzbefall

Braune Stellen an Zypressen können auch auf einen Pilzbefall hinweisen. Dies ist besonders häufig der Fall, wenn die braunen Stellen sich von Innen bis hin zu den Triebspitzen fortsetzen. Nun ist schnelles Handeln erforderlich. Es gilt, die Art des Pilzes herauszufinden und entsprechende Maßnahmen zur Pilzbekämpfung einzuleiten.

» Phytophthora cinnamomi – Gefahr für die Wurzeln

Von dieser Pilzart werden, neben Zypressen, auch Wacholder, Thuja, Azaleen oder Rhododendren befallen. Mehr als 900 verschiedene Pflanzenarten zählen zum Wirtskreis dieses bodenbürtigen Pilzes. Die Zypresse wird über die Wurzel infiziert, was zunächst unbemerkt bleibt. Der Pilz breitet sich bevorzugt bei sommerlichen Temperaturen über 25 Grad aus. Ausreichend Feuchtigkeit begünstigt ebenfalls das Keimen der Sporen. Der Pilz vermehrt sich innerhalb der Pflanze recht zügig. Es zeigen sich braune Stellen und einzelne Triebe beginnen abzusterben.

Achtung: Es bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit der Thujaminiermotte oder der Wacholderminiermotte.

Kranke Pflanzen sollten sofort entfernt werden. Wird die Zypresse ausgegraben, lässt sich der Pilzbefall gut an den braun verfärbten Wurzelballen erkennen.

Was lässt sich vorbeugend tun?

❶ Staunässe vermeiden
❷ lockere Böden
❸ Drainage legen
❹ Gabe von Pflanzenstärkungsmitteln

» Kabatina Thujae – Gefahr für Bastardzypressen

Dieser Pilz befällt nicht nur die namensgebenden Lebensbäume, sondern kommt auch bei Leyland-Zypressen vor. Das Auftreten des Mikropilzes begünstigt ein nährstoffarmer Boden. Besonders ein Mangel an Magnesium und Kalzium kann zum Pilzbefall beitragen. Befallene Zypressen sind an gelb-braunen Verfärbungen der Nadeln zu erkennen. An befallenen Trieben zeigt die Rinde eine starke Verbräunung. Auch eine Bildung schwarzer Pusteln weist auf befallene Triebe hin. Im späteren Stadium können die Pusteln auch aufbrechen.

Welche Maßnahmen sind erforderlich?

❶ befallene Pflanzenteile entfernen
❷ Auslichtung zu dichter Pflanzenstände
❸ auf eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen achten
❹ Bekämpfung des Pilzes durch Ortiva, Dithane oder andere Fungizide

❍ Schädlingsbefall bei Zypressen

Auch die ansonsten recht anspruchslose Zypresse kann gelegentlich von Schädlingen befallen werden.

Hauptsächlich ist bei Zypressen ein Schädlingsbefall von:

  • Miniermotten
  • Borkenkäfer oder Schmierläusen angezeigt.

Miniermotten – Pflanzengefahr im Doppelpack

Scheinzypressen können von der Wacholderminiermotte oder der Thujaminiermotte befallen werden. Bei beiden Arten handelt es sich um etwa fünf Millimeter große Kleinschmetterlinge, die an Motten erinnern. Unterschiede sind im Lebenszyklus beider Arten zu suchen.

Bei beiden Arten erfolgt die Eiablage in den Blattschuppen der Pflanzen. Die Larven bohren sich nach dem Schlüpfen in die Spitzen der Triebe und beginnen, diese auszuhöhlen. In besagten Zeiträumen kann der Schädlingsbefall durch Schütteln der Pflanzen leicht festgestellt werden. Dann ist ein kurzes Aufliegen der Motten zu beobachten. Bei näherem Hinsehen zeigt sich der Befall auch an braunen Verfärbungen der Triebspitzen. Geschädigte Zweige sind in ihrem Inneren ausgehöhlt und es lassen sich schwarze Krümel erkennen, diese stammen von den Ausscheidungen der Motten.

Achtung: Auch Pilzbefall äußert sich durch ähnliche Anzeichen, allerdings sind durch Pilze geschädigte Pflanzen nicht von ausgehöhlten Trieben gekennzeichnet.

Ein Befall mit Miniermotten wird von gesunden und regelmäßig zurück geschnittenen Pflanzen meist gut verkraftet. Ist der Befall besonders groß, können handelsübliche Präparate gegen beißende Insekten verwendet werden. Das Blattwerk, welches von Larven befallen ist, wird großzügig herausgeschnitten. Die Abfälle sollten nicht auf dem Kompost landen. Verstauen Sie die befallenen Pflanzenteile luftdicht in Plastikbeuteln und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.

Zur Vorbeugung kann die Pflanze abgedeckt werden. Der Handel bietet Pheromonfallen an. Diese locken paarungswillige Männchen an, welche sich in den Klebefallen verfangen. Diese Fallen sind zwar kein 100%iger Schutz vor Schädlingsbefall, geben aber Aufschluss darüber, ob ein Befall angezeigt ist und wie hoch ein eventuelles Risiko ist. Der Hobbygärtner kann so frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Die Fallen sollten bis zum Herbst in den Pflanzen belassen werden, denn die Schädlinge sorgen jährlich drei bis vier Mal für Nachwuchs.

Zeigen die Fallen einen Befall an, ist schnelles Handeln erforderlich:

❶ bereits betroffene Pflanzenteile entfernen
❷ die Pflanze regelmäßig kontrollieren
❸ infiziertes Laub verbrennen oder luftdicht verpackt entsorgen
❹ Pflanze mit einem engmaschigen Netz abdecken

Borkenkäfer – Todesstoss für Zypressen

Borkenkäfer stellen die größte Gefahr für Zypressen in unseren Gärten dar. Im späten Frühjahr beginnen die nur etwa zwei Millimeter großen schwarzen Käfer zu schlüpfen. Zunächst stillt der Borkenkäfer an den jungen Trieben seinen Hunger.

Dieser sogenannte Reifungsfraß zeigt sich an braunen Triebstücken unterschiedlicher Länge, welche abgeknickt erscheinen. An den Knickstellen sind häufig die Verursacher auszumachen. Dieses Schadbild lässt sich leicht mit einem Triebsterben der Pflanze auf Grund von mangelnder Bewässerung oder Frostschäden nach dem Winter verwechseln.

Nach dem Reifungsfraß folgt die Eiablage in die Rinde der Pflanzen. Die Larven legen nach ihrem Schlüpfen umfangreiche Fressgänge an. Es kommt zum Absterben der kompletten Pflanze. An den Ästen sind die etwa stecknadelkopfgroßen Bohrlöcher zu erkennen. Erfolgt ein Einschnitt in die Rinde, sind die von den Larven angelegten Fressgänge deutlich sichtbar. Der Borkenkäfer kann ganze Waldbestände vernichten. Gegen den Borkenkäfer im heimischen Garten vorzugehen, ist aussichtslos. Befallene Pflanzen sollten umgehend entfernt werden.

Woran erkannt man den Befall durch den Borkenkäfer?

  • Bohrmehl am Stammende
  • Zypressen verlieren ihre Rinde
  • braune Äste
  • Absterben der kompletten Pflanze

Zypressenkrebs

Der Zypressenkrebs wird durch Pilzbefall ausgelöst. Betroffene Pflanzen sind an einer auffälligen Gelb- und Rotfärbung der Zweige zu erkennen. Im späteren Stadium vertrocknen die Äste. Auch die Rinde zeigt in einem späteren Stadium der Krankheit Verfärbungen und bricht auf. Eine Verbreitung des Pilzes wird durch Regen und Wind begünstigt. Dabei sind Pflanzen, die besonders zugig stehen oder Verletzungen besitzen, besonders anfällig.

Was ist zu tun?

❶ befallene Pflanzenteile komplett entfernen
❷ Schnittstellen mit Benzimindazolen versorgen
❸ alle verwendeten Arbeitsgeräte mit Alkohol desinfizieren

Wie lassen sich Krankheiten und Schädlinge an Zypressen vermeiden?

  • regelmäßig gießen
  • auch im Winter für ausreichend Feuchtigkeit sorgen
  • Staunässe vermeiden
  • braune Triebe regelmäßig entfernen
  • keine Schnitte ins alte Holz vornehmen
  • Düngen mit Kompost oder Koniferen-Dünger
  • ältere Pflanzen mit Bittersalz versorgen, um Magnesiummangel zu vermeiden
  • regelmäßig auf Pilz- oder Schädlingsbefall kontrollieren
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Bernhard Frank on

    Ich bin nicht schlau geworden. Meine Zypresse , noch klein , ca. 1,5 m , hat viele weiße Flecken wie Schuppen oder Schneeflocken.
    Wie kann ich das wirksam bekämpfen ?

    Für einen Rat bin ich sehr dankbar. Bernhard Frank

    • Hallo Herr Frank, es könnte sich um einen Schmier-, bzw. Wolllausbefall handeln. Bei kleinen Zypressen lohnt der Versuch, die Schmierläuse durch Seifenlauge abzuwaschen. Bei starkem Befall hilft wahrscheinlich nur der Einsatz eines Spritzmittels gegen Schmierläuse. Bitte die Pflanze vorher nochmal genau ansehen und prüfen, ob es wirklich Schmierläuse sein könnten. Freundliche Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

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