Wer im Winter über ausreichend getrocknetes Brennholz verfügen möchte, muss dieses optimal stapeln. Wichtige Tipps und 2 dekorative Stapelideen finden Sie hier.

Wenn es draußen so langsam kühler wird, kommt der geliebte Kamin wieder zum Einsatz. Jahr für Jahr treffen sich Kaminbesitzer im Wald und schlagen sich ihr Kaminholz selbst – natürlich nur mit vorheriger Genehmigung und einem Motorsägenschein. Nähere Informationen dazu finden Sie auf forstschule.com.

Das frisch geschlagene Holz sollten Sie aber nicht sofort zum Verheizen nutzen. Es ist einfach noch zu nass. Feuchtes Holz brennt schlechter und gibt keinen großen Heizwert ab. Lassen Sie das Holz ungefähr ein bis zwei Jahre liegen, dann sollte das Holz eine Restfeuchte von 15 bis 17 Prozent haben. Wer sich nicht sicher ist, kann sich auch ein Holzfeuchtmessgerät (hier günstig bei Amazon) zulegen und die Feuchte im Holz ganz schnell nachmessen.

Damit das Holz aber überhaupt erstmal richtig trocknet, muss es optimal gestapelt werden. (Lesetipp: Brennholz lagern – Tipps & Ideen)

Der richtige Ort für Brennholz

Brennholz stapeln
Der Brennholz-Stapel muss vor Feuchtigkeit geschützt werden | © Daniela Baumann / stocka.dobe.com

Wer denkt, der kleine Raum im Keller ist ein geeigneter Ort um sein Holz zu trocknen und aufzubewahren, der irrt sich. Natürlich ist das Holz dort optimal vor Wind und Wetter geschützt, aber Holz benötigt zum Trocknen eine ausreichende Luftzirkulation und die ist im Keller eben nur bedingt gewährleistet.

Optimal ist ein Ort, wo der Wind durchfegen kann, bei dem Sie aber das Holz von oben mit einer Plane vor Nässe schützen können.

Optimaler Untergrund

Das Holz sollten Sie nicht einfach auf dem Rasen bzw. auf der Erde stapeln. Auch von unten muss ein gewisser Schutz vor Nässe gegeben sein, damit das Holz nicht schimmelt. Am besten eignen sich hier Paletten und Bretter als Untergrund. Viele größere Bau- und Landschaftsbetriebe haben eine Vielzahl von Paletten. Einfach mal umhorchen, ob man dort welche abkaufen könnte. Die Preise liegen ungefähr bei 10 Euro pro Stück.

Dank der großen Nachfrage an Möbeln aus Europaletten finden Sie beispielsweise auch bei eBay Anbieter, die ihre Paletten für einen schmalen Taler verkaufen.

Größe der Holzscheite

Am besten stapelt sich ihr Brennholz, wenn im groben alles dieselbe Größe hat. Außerdem trocknet es schneller, wenn das Holz schon gespalten ist. (Lesetipp: Holz spalten – Das sollten Sie beachten).

Am einfachsten und ohne großen Kraftaufwand lässt sich das Holz mit einem Holzspalter teilen. Wer aber seine Muckis noch etwas trainieren möchte und auch die nötige Zeit hat, sollte eher zu einer Axt greifen. Besonders empfehlenswert sind hier die Äxte von Fiskars. (unterschiedliche Modelle und Größen günstig bei Amazon)

Brennholz richtig stapeln

➔ Schritt 1: Beginnen Sie mit der untersten Reihe und legen Sie längs einen Holzscheit neben den anderen. Das machen Sie über die gesamte Breite, so wie es bei Ihnen aus Platzgründen möglich ist.

➔ Schritt 2: Die zweite Reihe stapeln Sie folgendermaßen: Beginnen Sie wieder am Anfang und legen Sie das Holz nun quer von hinten nach vorne. So entsteht ein stabiles Gerüst, was nicht so einfach wieder umstürzt.

Sie können aber auch nur den Anfang und das Ende mit diesen Querstücken verlegen. Bei gleich großen Holzstücken reicht das völlig aus. Bei Holzstapel, die stark in die Breite gehen, sollten Sie dann aber in der Mitte nochmal welche quer verlegen, um den sicheren Halt zu gewährleisten. Auch bei ungleichmäßigen Holzscheiten ist es wichtig, dass Sie auf ein stabiles Gerüst setzen. Es wäre doch ärgerlich, wenn am Ende die ganze Last unter sich zusammenbricht.

Holz dekorativ stapeln

Brennholz-Rundstapel (Holzmiete)

Ein Rundstapel sieht auf einem großzügigen Grundstück nicht nur unheimlich stilvoll aus, er ist vor allem auch praktisch. Hier lassen sich Unmengen an Holz dekorativ unterbringen.

Brennholz dekorativ stapeln
Brennholz-Miete: Die Kunst des Hochstapelns | © Ulf / stocka.dobe.com

Hier müssen Sie zuerst eine wasserdichte Unterlage schaffen, sodass vom Boden her keine Nässe nach oben ziehen kann. Am besten eignen sich hier Kunststoffplanen (gibt es in jedem Baumarkt). Stechen Sie in die Folie mit einem alten Messer alle paar Zentimeter ein Loch rein, damit das Wasser abfließen kann und sich keine Staunässe bildet.

Legen Sie nun nicht zu dicke Holzscheite kreisförmig auf der Plane längs zur Mitte aus. Damit bilden Sie den äußeren Rand. Nun können Sie sich nach oben vorarbeiten. Der entstandene Hohlraum wird dann gleichzeitig mit gehacktem Brennholz gefüllt.

Bei einer Höhe von etwa einem halben Meter sollten Sie einmal Ihr Bauwerk von weitem begutachten. Bringen Sie in dieser Höhe eventuell eine glatte Mittelschicht aus Brettern auf, um dem Stapel zusätzlich einen sicheren Halt zu verleihen.

Zum Schluss sollten Sie noch ein Plane zum Schutz vor Nässe aufbringen.

» TIPP: Rausstehende Holzscheite können Sie ganz einfach mit bunten Windspielen oder Vogelfutterspendern dekorieren. Lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf, denn die Miete ziert ihren Garten eine längere Zeit.

Bunt gemischte Brennholz-Wand

Sie haben sich nicht nur auf Buche oder Kiefer festgelegt, sondern sammeln sämtliches Holz für Ihren Kamin? Dann können Sie auch eine bunt gemischte Holzwand bauen. Sortieren Sie dazu Ihr Holz auf verschiedenen Stapeln.

Wand aus Brennholz
Mischwand aus Brennholz | © rachid amrous / stocka.dobe.com

Überlegen Sie sich anschließend, ob Sie irgendwelche Muster oder Motive an die Wand bringen möchten. Hier kann es helfen, sich im Vorfeld eine kleine Skizze anzufertigen – am besten so maßstabsgetreu wie möglich. Nun beginnen Sie nach Skizze die einzelnen Holzscheite anzulegen.

Sehr dekorativ sieht es auch aus, wenn Sie einige Reihen Buche stapeln und anschließend einige Reihen verschiedene Äste, die sich angesammelt haben. Danach folgen wieder einige Reihen Holzscheite.

Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Probieren Sie einfach mal etwas Neues aus und genießen Sie nach Ihrer fleißigen Arbeit die neidischen Blicke der Nachbarn.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Sehr schöner Artikel. Mir gefällt besonders der gestalterische Aspekt eines Holzlagers. Es kann oftmals auch sehr gut als Sichtschutz verwendet werden.

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