Die Golderdbeere ist eine beliebte Staudenpflanze. Diese 3 Sorten sind sich ähnlich und doch unterschiedlich in Wachstum und Blüte.

Golderdbeere Sorten
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Die Golderdbeere (Rubus xanthocarpus) ist eine wahre Wunderwaffe. Sie wächst als Bodendecker und setzt sich dort erfolgreich gegen Unkraut durch. Die Gruppenpflanzung ist hierbei zu empfehlen. Golderdbeeren werden auch Erdbeer-Waldsteinien genannt und gehören der Gattung der Waldsteinien an. Diese Unterfamilie der Rosoideae umfasst lediglich etwa fünf bis sieben Arten. Die Pflanzen sind allesamt auf der Nordhalbkugel verbreitet. Mit der Waldsteinia ternata kommt lediglich eine Art im deutschsprachigen Raum vor. Aufmerksame Wanderer können die Golderdbeere im Südosten Kärntens entdecken.

Merkmale der Golderdbeere

Bei allen vorkommenden Arten handelt es sich um ausdauernde, krautige Pflanzen. Waldsteinien bilden feste Stämmchen. An deren oberen Ausläufern sind die in einer Rosette angeordneten Laubblätter zu finden. Die Blütenstände stehen seitlich ab. Die verkehrt kegelförmigen Blüten besitzen einen kleinen Außenkelch. Die Kelchblätter stehen dicht beisammen, ohne sich jedoch zu überlappen. Neben den gelben Kronblättern besitzt die Golderdbeere auch zahlreiche Staubblätter.

Durch Carl Ludwig von Willdenow wurde die Pflanze im Jahre 1799 beschrieben und der Gattung Waldsteinia zugeschrieben. Die Bezeichnung erinnert an Franz Adam von Waldstein, einen österreichischen Botaniker. Der Umfang der Gattung ist nicht klar definiert. Von den fünf bis sieben vermuteten Sorten werden nun drei Arten näher beschrieben.

❶ Golderdbeere – Waldsteinia ternata

Waldsteinia ternata
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Diese Golderdbeere ist in unseren Breiten am weitesten verbreitet. Es handelt sich um eine niedrig wachsende Art, welche Wuchshöhen von bis zu 15 Zentimetern erreicht. Waldsteinia ternata wächst üppig und breitet sich selbst auf größeren Flächen schnell aus. Den Dauerblüher zeichnen seine intensiv goldgelben Blüten aus. Die Blüten erscheinen etwa ab April. Die ursprüngliche Heimat dieser Golderdbeere sind lichte Waldgebiete in Nordeuropa oder Vorderasien.

Waldsteinia ternata gedeiht bevorzugt auf feuchten und humosen Böden. Im Garten wird diese Art bevorzugt unter Gehölze gepflanzt, macht sich aber auch im Staudenbeet sehr gut, solange man ihrem Wachstumsdrang Einhalt gebietet. Die Pflanze ist winterhart und benötigt keinen besonderen Schutz.

Ähnlich der verwandten Erdbeere breitet sich Waldsteinia ternata durch Ausläufer aus. Damit kann die Pflanze sehr schnell selbst große Flächen besiedeln und andere Pflanzen werden verdrängt. Der positive Nebeneffekt besteht darin, dass auch Unkraut keine Chance mehr bekommt.

Diese Golderdbeere ist ausgesprochen pflegeleicht. Wer das Wachstum anregen möchte, kann im Frühling die Pflanze mit herkömmlichen Volldünger versorgen oder Kompost unter die Pflanzerde mischen. Besonders an heißen Tagen braucht die Pflanze regelmäßig Wasser.

» Tipp: Während der Überwinterung ist darauf zu achten, dass die immergrünen Pflanzen nicht unter einer dichten Laubdecke verschwinden. Ein luftiger Stand verhindert, dass es zur Fäulnis kommt.

❷ Golderdbeere – Waldsteinie geoides

Waldsteinia geoides
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Diese Sorte der Golderdbeere wird gemeinhin auch als Ungarwurz bezeichnet. Die Waldsteinie geoides wächst etwa doppelt so hoch wie Waldsteinia ternata. Die Blüten erscheinen ebenfalls zeitig im Jahr und besitzen eine goldgelbe Farbe. Im Gegensatz zur Waldsteinia ternata breitet sich diese Sorte nicht schnell und unkontrolliert aus. Es kommt zwar zur Ausbildung von Rhizomen, Ausläufer werden dagegen nicht hervorgebracht.

» Tipp: Diese Pflanzen sind dekorativ in Einzelstellung, eignen sich jedoch nicht für eine großflächige Begrünung.

Bekannt ist diese Sorte seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Waldsteinia geoides gedeiht lediglich innerhalb Europas. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen in Ungarn, in Kroatien, Bulgarien, Rumänien oder der Slowakei. Dort findet man die Pflanzen recht häufig in lichten Wäldern, im Schatten von Hecken und Gebüsch oder an Berghängen.

❸ Golderdbeere – Waldsteinia fragarioides

Waldsteinia fragarioides
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Diese Sorte der Golderdbeere lässt sich nicht zu den Frühblühern zählen. Die Blüten erscheinen erst im Mai und die Blütezeit reicht bis in den Juli hinein. Es handelt sich um eine besonders niedrig wachsende Art. Durchschnittlich zehn Zentimeter werden erreicht. Die maximale Wuchshöhe beträgt 20 Zentimeter. Die Blütenfarbe der ausdauernden krautigen Pflanze ist identisch mit den eben beschriebenen Arten.

» Tipp: Waldsteinia fragarioides ist in der Lage, sowohl Rhizome, als auch Ausläufer zu bilden und sich damit eifrig selbst zu vermehren.

Das Verbreitungsgebiet dieser Golderdbeere beläuft sich auf den Osten Nordamerikas. Dort ist die Waldsteinia fragarioides in Wäldern und an eher schattigen Abhängen anzutreffen. In seltenen Fällen kommt es vor, dass die Pflanzen als Zierpflanze für Gehölzgruppen verwendet werden.

Die beliebtesten Golderdbeere Sorten im Überblick

Sorte Merkmale und Besonderheiten
Waldsteinia ternata • Es handelt sich um einen Bodendecker, der sich durch die Ausbildung von Ausläufern besonders schnell vermehrt.
• Die Blütenfarbe ist auffallend Goldgelb.
• Die Blütezeit reicht von April bis Mai.
• Durch ihren dichten und ausdauernden Wuchs kann die Pflanze sogar Unkraut von seinem Standort verdrängen.
Waldsteinia geoides • Diese Pflanzen können Wuchshöhen von bis zu 30 Zentimetern erreichen.
• Die Blütezeit erstreckt sich ebenfalls auf die Monate April und Mai.
• Diese Golderdbeere eignet sich auch für die Pflanzung in Rabatten, denn es werden keine Ausläufer ausgebildet.
Waldsteinia fragarioides • Diese Golderdbeere wächst besonders niedrig.
• Die Pflanze ist in der Lage, sowohl Rhizome als auch Ausläufer hervorzubringen.
• Die Blütezeit beginnt erst im Mai und reicht bis in den Juli hinein.

Golderdbeere Sorten: Gemeinsamkeiten & Unterschiede

Sorte Gemeinsamkeiten Unterschiede
Waldsteinia ternata • gelbe Blütenfarbe
• Frühblüher
• winterhart
• immergrün
• Wuchshöhe etwa 15 Zentimeter
• bildet Ausläufer
• kommt in Kärnten vor
Waldsteinia geoides • gelbe Blütenfarbe
• Frühblüher
• winterhart
• immergrün
• Wuchshöhe bis 30 Zentimeter
• bildet Rhizome
• wächst in Ungarn, Bulgarien oder Rumänien
Waldsteinia fragarioides • gelbe Blütenfarbe
• winterhart
• immergrün
• Wuchshöhe bis 15 Zentimeter
• Spätblüher
• bildet Ausläufer und Rhizome
• in Nordamerika heimisch

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Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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