Der Indische Wassernabel ist nicht nur als Gartenpflanze beliebt, sondern auch wegen seiner Heilwirkung. Es lohnt sich daher diese Pflanze selbst anzubauen.
Der Indische Wassernabel (Centella asiatica), auch bekannt als „Gotu Kola“ oder „Tigergras“, ist eine vielseitige Heilpflanze, die in der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) und der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) eine wichtige Rolle spielt. Denn diese Pflanze ist zwar relativ unscheinbar, dafür besitzt sie aber viele positive Eigenschaften. Sie soll regenerativ und heilend wirken, weshalb der Indische Wassernabel vor allem in Hautpflegeprodukten, als Nahrungsergänzungsmittel und in der alternativen Medizin zum Einsatz kommt. Doch diese Heilpflanze hat noch viel mehr zu bieten: sie ist robust, pflegeleicht und lässt sich dazu auch noch leicht vermehren. Genau das macht sie besonders interessant für Garten, Balkon und Terrasse.
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Herkunft und Verbreitung
Der Indische Wassernabel stammt ursprünglich aus dem tropischen und subtropischen Raum. Die Pflanze ist vor allem in den Feuchtgebieten Südostasiens, Indiens, Chinas und Sri Lankas weit verbreitet. Dort wächst sie bevorzugt in sumpfigen, feuchten Böden und entlang von Flüssen, Teichen und in Reisfeldern.
In der traditionellen Medizin dieser Regionen ist die Pflanze seit Jahrtausenden beliebt. Denn Gotu Kola enthält nicht nur viele wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, die Pflanze unterstützt auch die Wundheilung und fördert die Bildung von Kollagen. Darüber hinaus wirkt der Indische Wassernabel blutreinigend und beruhigend. Noch dazu soll diese Heilpflanze das Gedächtnis stärken. In China wird sie auch als „Ji Xue Cao“ verwendet und soll die Lebensenergie „Qi“ stärken.
Aussehen und Wuchs

Centella asiatica gehört zur Familie der Doldenblütler und ist eine mehrjährige, krautige Staude, die kriechend wächst und lange, dünne Ausläufer bildet. Diese breiten sich leicht über den Boden aus und können dichte, grüne Teppiche bilden, die nur etwa 10 bis 30 cm hoch werden. Somit ist der Indische Wassernabel perfekt als Bodendecker geeignet.
Die Blätter des Indischen Wassernabels sind das markanteste Merkmal der Pflanze. Sie sind schildförmig, grün und wachsen an langen Stielen. Die Blätter können einen Durchmesser von bis zu 5 cm erreichen und stehen in dichten Rosetten.
Die Blüten des Indischen Wassernabels erscheinen von Juni bis August, sind aber sehr unscheinbar und klein. Sie sind meist grünlich bis weißlich und wachsen in kleinen Dolden direkt aus den Blattachseln.
Steckbrief
Indischer Wassernabel (Centella asiatica) | |
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Familie: | Doldenblütler (Apiaceae) |
Wuchs: | kriechend, teppichbildend, 10 bis 30 cm hoch |
Blätter: | schildförmig, grün |
Blüten: | unscheinbar, grünlich bis weißlich, in Dolden |
Standort: | sonnig bis halbschattig |
Boden: | feucht, humusreich, durchlässig |
Standort und Boden
Der Indische Wassernabel hat bestimmte Ansprüche an den Standort und Boden. Am wohlsten fühlt sich diese Heilpflanze an halbschattigen bis sonnigen Standorten. In Gegenden, in denen es sehr heiß werden kann, sollten Sie jedoch lieber auf einen halbschattigen Standort setzen.
Was den Boden betrifft, so sollte dieser gut durchlässig, humusreich und durchgehend feucht sein. Feucht, jedoch nicht nass, denn Staunässe mag der Indische Wassernabel überhaupt nicht. Schließlich kann diese zu Wurzelfäule führen und die Pflanze absterben lassen. Der Boden am optimalen Standort sollte jedoch nie vollständig austrocknen. Des Weiteren sollten Sie vor dem Pflanzen ruhig den pH-Wert im Boden messen, denn der Indische Wassernabel bevorzugt ein leicht saures bis neutrales Substrat, sprich einen pH-Wert von 6,0 bis 7,0.
Möchten Sie den Indischen Wassernabel im Topf kultivieren, sollten Sie einen Topf mit Abzugsloch verwenden, um Staunässe zu vermeiden. Außerdem ist es ratsam eine Drainage im Blumentopf anzulegen.
💡Tipp:
Da sich der Indische Wassernabel ausbreitet, sollten Sie zwischen den Pflanzen einen Abstand von 30 cm einhalten.
Tipps zur Pflege

Der Indische Wassernabel ist generell sehr pflegeleicht und eignet sich daher auch für Hobbygärtner, die nicht viel Zeit in aufwendige Gartenarbeiten investieren möchten oder können. Damit die Pflanze prächtig gedeiht, sollten Sie aber dennoch einige Pflegehinweise beachten. Dazu zählen:
➩ Gießen:
Centella asiatica bevorzugt feuchte Böden. Besonders im Sommer oder an sonnigen Standorten ist es daher wichtig, dass Sie die Pflanze regelmäßig gießen. Staunässe sollten Sie allerdings vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann.
➩ Düngen:
Im Freiland benötigt der Indische Wassernabel nur wenig Dünger. Eine jährliche Gabe von Kompost im Frühjahr reicht in der Regel aus, um den Nährstoffbedarf der Pflanze zu decken. Halten Sie die Pflanze hingegen im Topf, sollten Sie diese alle zwei bis drei Wochen während der Wachstumsperiode (April bis September) mit einem flüssigen, organischen Dünger versorgen, um das Wachstum zu unterstützen. Sie könnten zum Beispiel Brennnesseljauche selbst herstellen und als Dünger nutzen.
➩ Schnitt:
Ein Rückschnitt ist beim Indischen Wassernabel nicht unbedingt notwendig. Um die Pflanze jedoch kompakt zu halten und das Wachstum zu fördern, können Sie ab und zu ältere Blätter oder Ausläufer entfernen.
➩ Überwinterung:
Da der Indische Wassernabel nicht frosthart ist, sollten Sie ihn am besten in Töpfen halten und zum Überwintern ins Haus holen. Hier ist es wichtig, dass Sie die Pflanze in einen hellen Raum stellen.
Wohnen Sie in einem Gebiet, in dem die Winter eher mild ausfallen, können Sie die Pflanzen auch im Freiland belassen und mit einer Mulchschicht oder einem Gartenvlies vor Kälte schützen.
➩ Krankheiten und Schädlinge:
Centella asiatica ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Hin und wieder können jedoch Schnecken an den saftigen Blättern der Pflanze knabbern. Abhilfe können Sie hier nur schaffen, indem Sie die Schnecken absammeln oder einen Schneckenzaun um die Pflanzen anbringen.
Ernte und Verwendung
Der Indische Wassernabel kann ganzjährig geerntet werden, solange die Blätter saftig und grün sind. Verwendet werden in der Regel die jungen, frischen Blätter, da sie die höchsten Konzentrationen an Wirkstoffen enthalten. Die Blätter können Sie zum Beispiel roh in Salaten verwenden, zu Smoothies mischen, in Suppen verarbeiten oder auch trocknen und zu Tees verarbeiten. Doch Vorsicht: der Indische Wassernabel hat einen leicht bitteren Geschmack. Dosieren Sie ihn daher nicht zu stark.
💡Tipp:
Sie können auch Gotu Kola Produkte im Handel kaufen. Zum Beispiel etwa in Form von Kapseln, Tinkturen, Pulver oder Tee.
Vermehrung

Der Indische Wassernabel lässt sich leicht vermehren. Entweder über seine Ausläufer (Teilung) oder durch die Aussaat von Samen. Gehen Sie dabei einfach folgendermaßen vor:
➩ Teilung:
Die einfachste Methode der Vermehrung ist die Teilung der Pflanze im Frühjahr oder Frühsommer. Da Centella asiatica Ausläufer bildet, können Sie diese vorsichtig abtrennen und an einer anderen Stelle im Garten einpflanzen.
➩ Aussaat:
Die Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich, jedoch etwas zeitaufwändiger. Säen Sie die Samen dazu einfach im Frühjahr in feuchtes Substrat und halten Sie dieses während der Keimung immer schön feucht. Innerhalb von zwei bis vier Wochen sollten Sie dann die ersten Pflänzchen sehen können.