Artischocken sind nicht schwer anzubauen. Kompliziert wird es nur, wenn ihnen Krankheiten und Schädlinge zu schaffen machen. Aber auch Pflegefehler können die Pflanzen schädigen.

Artischocke - Pflegefehler und Schädlinge
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Die Artischocke ist eine bemerkenswerte Pflanze: attraktiv und reizvoll blühend, essbar und überaus schmackhaft. Gegen Krankheiten ist die Gemüsepflanze weitgehend resistent. Schädlinge machen ihr aber schon zu schaffen. Vor allem Blattläuse, schwarze Bohnenläuse, Schnecken und Wühlmäuse. Aber auch Pflegefehler können dazu führen, dass es Ihren Artischocken nicht so gut geht.

Warum gedeiht die Artischocke nicht richtig?

Pflegefehler

❖ zu wenig Sonne:

Was auf den ersten Blick wie eine Pflanzenkrankheit aussieht, ist oft nur ein Pflegefehler. Die Artischocke wächst kümmerlich oder bekommt gelbe Blätter, wenn sie zu wenig Sonne abbekommt. Damit sich die Artischocke bestens entwickeln kann, suchen Sie also einen warmen und geschützten Platz für sie aus. Gut geeignet ist ein Standort vor einer nach Süden gelegenen Hauswand.

❖ zu wenig Wasser/Staunässe:

Außerdem müssen Sie wissen, dass die Artischocke in der Wachstumsphase viel Wasser benötigt. Im Sommer kommt die Pflanze zwar auch mit Trockenperioden zurecht, diese darf aber nicht zu lang andauern. Gießen Sie die Artischocke also am besten regelmäßig. Sie können dabei auf Leitungswasser zurückgreifen, denn die Pflanze ist nicht kalkempfindlich. Damit sich das Wasser nicht staut und das Substrat gleichzeitig speichernd wirkt und feucht bleibt, verwenden Sie beim Pflanzen am besten eine nährstoffreiche Erde auf Kompostbasis gemischt mit etwas Sand und Kies. Bei Artischocken im Kübel sind eine Drainage und ein Ablaufloch außerdem unverzichtbar. Obwohl die Pflanze Feuchtigkeit liebt, darf sich keine Staunässe bilden.

❖ zu wenig Nährstoffe:

Damit die Artischocke nicht mit zu wenigen Nährstoffen versorgt wird, ist es günstig, wenn Sie den Boden bereits im Herbst für das nächste Frühjahr vorbereiten: dazu den Boden gründlich umgraben und mit Stallmist oder Kompost anreichern. Dann können sich die Nährstoffe gut im Boden verteilen.

Die Artischocke ist ein Starkzehrer und braucht regelmäßig Dünger. Ideal ist ein organischer Dünger, den Sie vom Frühjahr bis zum Herbst ein- bis zweimal pro Monat verwenden. Dafür eignet sich flüssiger Gemüsedünger, Stallmist, Kompost, Pflanzenjauche oder Teichwasser. Wenn die Blüte ausbleibt, braucht die Pflanze entweder mehr Dünger oder sie ist zu alt. Nach drei bis fünf Jahren ist die Pflanze verbraucht. Setzen Sie neue Pflanzen an einen anderen Platz oder tauschen Sie die Erde weitgehend aus.

Frostschäden

Die Artischocke ist mehrjährig und winterhart, braucht aber trotzdem einen guten Frostschutz. Schneiden Sie dazu im Herbst die oberirdischen Triebe bis auf wenige Zentimeter zurück. Das ist übrigens der einzige Schnitt, den Sie machen müssen. Decken Sie die Artischocke anschließend ab. Verwenden Sie dazu am besten Kompost, Laub, Stroh, Reisig oder Stallmist. Sie können die Materialien auch mischen und bis zu 30 Zentimeter hoch über der Pflanze verteilen.

Im Frühjahr müssen Sie den Winterschutz dann wieder entfernen. Dabei dürfen ruhig einige Teile liegen bleiben, die dann gleich als erster Dünger dienen. Artischocken im Kübel sollten in einem frostfreien, dunklen und kühlen Raum überwintern. Lesetipp: Artischocken überwintern: So bringen Sie Ihre Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit

Schädlingsbefall

❖ Blattlaus und Schwarze Bohnenlaus:

Blattläuse sitzen auf und unter den Blättern sowie auf den Stielen. Angefressene, schlaffe Blätter sind ein sicheres Anzeichen für Blattläuse. Die Schwarze Bohnenlaus ist sehr aggressiv und frisst auch die Blätter an. Sie hinterlässt außerdem schwarze Spuren. Des Weiteren neigt sie zu einer massiven Verbreitung, sodass sich auf der Pflanze regelrechte Kolonien bilden. Um die Parasiten zu entfernen, duschen Sie die Pflanze gründlich mit dem Schlauch ab. Zusätzlich hilft das Spritzen mit Brennnesseljauche (Rezept dazu hier) oder Knoblauchsud (Rezept dazu hier). Hochwirksam sind auch Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen als natürliche Feinde. Chemische Mittel sind nur dann geeignet, wenn Sie die Blüten nicht essen möchten.

❖ Schnecken:

Gegen Schnecken gibt es diverse Maßnahmen. Wenige Schnecken können Sie regelmäßig absammeln. Bei einem stärkeren Befall helfen Schneckenzäune aus Kupfer rund um die Pflanzen, dick aufgestreutes Sägemehl in einigem Abstand zur Wurzel, die Pflanzung im Hochbeet oder notfalls Schneckenkorn.

❖ Wühlmäuse:

Wühlmäuse lieben die Wurzeln der Artischocke. Damit diese nicht angefressen werden, sollten Sie einen Maschendraht tief unter das Beet eingraben. Als moderne Alternative bieten sich Ultraschallgeräte an.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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