Bartblumen sind aufgrund ihrer blauen Blüten nicht nur ein optisches Highlight. Dank ihres späten und langanhaltenden Blütenflors sind sie eine hervorragende Bienenweide. Dafür allerdings benötigt sie einige Schnittmaßnahmen.

Bartblume mit traumhaft blauem Blütenflor.
Bartblume mit traumhaft blauem Blütenflor dank des richtigen Schnitts. ©

Mit einer Bartblume in Ihrem Garten setzen Sie ein leuchtend blaues Highlight – eine bedarfsgerechte Pflege des asiatischen Halbgehölzes vorausgesetzt. Bei uns erfahren Sie, wie sich ein voller Blütenreichtum realisieren lässt.

Bartblume: leuchtendes Blau im Garten

Zehn Arten der Bartblume – in der Fachsprache: Caryopteris x clandonensis – soll es weltweit geben. In unseren Gärten finden wir zumeist eine der drei Hybriden „Kew Blue“, „Heavenly Blue“ oder „Arthus Simmonds“. Sie entstanden in den 1930er-Jahren in Großbritannien als Züchtungen aus zwei asiatischen Originalpflanzen dieser speziellen Eisenkrautgewächse. Dabei unterscheiden sich die verholzenden Sorten zwar in ihren Wuchshöhen, nicht jedoch in ihren Bedürfnissen. Für ein gleichmäßig buschiges Wachstum und eine leuchtende Farbpracht sollten Sie diese wunderschönen Sommerblüher daher regelmäßig schneiden.

Der optimale Schnittzeitpunkt

Bartblumen erreichen ihre volle Blütenpracht zwischen Juli und September. Mit einem rechtzeitigen Rückschnitt sorgen Sie für neue und kräftige Triebe, die im Frühjahr austreiben und an denen sich vermehrt Knospen bilden. So maximieren Sie die Blühfreudigkeit des Gehölzes und können im Spätsommer ein wahres blaues Wunder erleben. Greifen Sie also bereits nach den ersten frostfreien Nächten zur Schere – möglichst um den Monatswechsel zwischen Februar und März. Am Tag selbst sollte die Luft möglichst trocken sein.

Bis zum Sommer entwickelt sich Ihre Bartblume nun ohne Ihre Unterstützung weiter – naht jedoch der Juli, sollten Sie sich ihr erneut widmen. Durch ein regelmäßiges Ausputzen der Blütentriebe und das Entfernen verblühter Pflanzteile können Sie die Blühdauer um Wochen verlängern. Ein minimaler Aufwand mit maximalem Ergebnis! Möchten Sie Ihre Bartblumen vermehren, eignen sich die Monate Juni und Juli auch für das Abschneiden von Stecklingen.

Mit Ablauf des Septembers neigen sich auch die Nachblüten der Bartblume endgültig ihrem Ende. Greifen Sie zu diesem Zeitpunkt ein letztes Mal in der Saison zu Ihrem Gartenequipment und entfernen Sie verwelkte Blüten. Zwingend erforderlich ist dieser erneute Rückschnitt nicht. Doch mit ihm spart die Pflanze Kraft in der kalten Jahreszeit und kann im folgenden Frühjahr einfacher wieder austreiben. Gehen Sie hier jedoch vorsichtig vor: Die alten Zweige dienen der nicht winterharten Bartblume auch als Frostschutz. Verbleibt die Pflanze den Winter über im Beet, sollten Sie sie daher zusätzlich vor kalten Winden und eisigen Temperaturen abschirmen. Als besonders effizient erweisen sich hier Schutzschichten aus Tannenreisig, Laubmulch oder auch Vlies.

Wie sollten Sie beim Zurückschneiden vorgehen?

Die Caryopteris treibt verglichen mit anderen Blüh-Gehölzen vergleichsweise spät am einjährigen Holz bzw. den Trieben desselben Jahres aus. Zaudern Sie im Frühjahr also nicht mit einem kräftigen Rückschnitt. Im Gegenteil: Kürzen Sie die Spitzen zu vorsichtig, kann dies zu einem unbefriedigenden Besenwuchs führen. Als Faustregel gilt ein Rückschnitt der Bartblume auf rund ein Drittel ihrer ursprünglichen Größe. Kappen Sie die Sprossen daher ruhig auf eine Höhe zwischen 15 und 20 Zentimetern über dem Boden, schwache Triebe können Sie auch bis auf Bodennähe zurückschneiden. Sollten Sie etwas zu rigoros vorgehen, wird sich die robuste Pflanze auch davon erholen und neu austreiben.

Honigbiene an Bartblume
Bartblumen sind als Insektenweide sehr nützlich. © Lancan / stock.adobe.com

Sind Sie nicht sicher, ob die Triebe noch leben, gibt Ihnen die berühmte Nagelprobe Aufschluss. Kratzen Sie dafür leicht an der Blumenrinde – ist die untere Schicht nicht mehr grün, handelt es sich um totes Holz.

Der Rückschnitt der Bartblume regt das Pflanzenwachstum an und sorgt für eine weitere Portion Vitalität. Doch neben der zusätzlichen Blühkraft dient er auch der Gesundheit der Pflanze. Mit dem falschen Equipment können Sie die Triebe hingegen quetschen und ausfransen. Das Resultat: Die offenen Stellen bieten Einlass für Pilze und Keime und verwachsen nur noch sehr langsam. Nutzen Sie daher für Ihre Arbeit unbedingt ein scharfes Messer oder eine spezielle Garten- oder Rosenschere mit glatter Schnittfläche.

Zusammenfassung

Hier noch einmal zusammengefasst, wie Sie idealerweise beim Kappen Ihrer blauen Bartblume im Frühjahr vorgehen sollten:

  • Schneiden Sie alte Triebe um ein gutes Drittel herunter. Seien Sie nicht zu vorsichtig. Ein zu kräftiger Rückschnitt bis fast auf Bodennähe birgt keinerlei Gefahr für Ihre Pflanze
  • Trennen Sie erkrankte, beschädigte oder tote Triebe komplett ab
  • Lichten Sie die Bartblume je nach Bedarf etwas aus
  • Geben Sie nach dem Schnittvorgang zum Anregen des Wachstums junger Triebe ein wenig Dünger mit in die Erde

Wählen Sie nun noch einen warmen, sonnigen und leicht geschützten Standort mit relativ trockenem Boden, ist Ihr Gartenhingucker garantiert!

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

Antwort hinterlassen