Baumbänke aus Holz bieten einen ganz besonderen Charme. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich so eine Baumbank relativ einfach selber bauen. Eine Anleitung dazu gibt’s hier.

Baumbank selber bauen
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Der Hausbaum ist der Mittelpunkt des Gartens, ein beliebter Treffpunkt und ein stimmungsvoller und nostalgischer Ort, um zur Ruhe zu kommen und die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen. All dies lässt sich noch unterstreichen, wenn eine Baumbank zum Verweilen einlädt. Baumbänke werden vollständig oder nur teilweise um den Baum herum gebaut. Damit ist ein gemütlicher und schattiger Rückzugsort gefunden. Worauf es beim Bau einer solchen Bank ankommt, welches Holz man verwenden sollte und wie sich eine Baumbank selber bauen und kreativ gestalten lässt, möchten wir Ihnen nun verraten.

Passt eine Baumbank in meinen Garten?

Diese Frage ist leicht beantwortet: Wenn Sie einen stattlichen Gartenbaum besitzen, ist dies der perfekte Ort für eine Baumbank. Platzprobleme dürften in der Regel nicht auftreten, denn der Bereich um den Hausbaum ist meist frei und besteht aus Rasen. Auch in kleinen Gärten, wo vielleicht der Raum für eine größere Sitzgruppe nicht ausreicht, kann die Baumbank eine Alternative darstellen. Wird die Baumbank komplett um den Baum herum konstruiert, wie auch in unserem Beispiel der Fall, dann können sich dort fünf bis sieben Personen einfinden und damit hat selbst die Großfamilie ein gemütliches Plätzchen und einen schattigen Ort an heißen Sommertagen gefunden.

Welches Holz sollte verwendet werden?

Baumbänke für den Garten bestehen bevorzugt aus Holz, da sie besonders warm und gemütlich wirken und sehr gut in die natürliche Umgebung passen. Für welches Holz Sie sich letztlich entscheiden, ist einige Überlegungen wert. Schließlich soll die Baumbank über viele Jahre erhalten bleiben.

Gemeinhin herrscht vielleicht die Annahme, dass nur harte Tropenhölzer wirklich für den Außenbereich geeignet sind. Dem kann nicht kommentarlos beigepflichtet werden, Tropenholz ist zwar hart und robust, allerdings ist es ökologisch viel eher zu begrüßen, heimische Hölzer zu verwenden. Dies werden Sie auch im Geldbeutel zu spüren bekommen. Tropenhölzer sind nicht uneingeschränkt verfügbar, werde häufig illegal geschlagen und gelangen auf langen Transportwegen zu uns.

» Tipp: Wenn Tropenhölzer mit dem FSC-Siegel versehen sind, handelt es sich nachweislich um Holz aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung.

Heimische Hölzer lassen sich für die Baumbank in jedem Fall verwenden. Allerdings sollte das Holz nicht unbehandelt bleiben. Ansonsten wird es schnell seine hübsche Farbe und Maserung verlieren und grau und fleckig wirken. Werden die Hölzer regelmäßig mit Holzöl oder Holzlasur gestrichen, behalten Sie über viele Jahre ihre Schönheit und natürliche Ausstrahlung.

» Tipp: Versorgen Sie das Holz der Baumbank am besten jährlich und zu Beginn der Gartensaison mit einem entsprechenden Holzschutz.

Diese heimischen Hölzer eignen sich am besten für die Baumbank:

Holzart Beschreibung
Eiche • Eichenholz ist schwer und recht fest.
• Hierbei ist besonders die Europäische Weißeiche zu bevorzugen.
• Das stabile Holz wird häufig als Bauholz eingesetzt.
Edelkastanie • Das Holz der Edelkastanie ist leichter als Eichenholz, dabei ausgesprochen fest und elastisch.
• Kastanienholz lässt sich sehr gut verarbeiten und splittert nicht beim Sägen oder Bohren.
• Die Edelkastanie verfügt über einen hohen Tanningehalt, was für eine Resistenz gegenüber Feuchtigkeit sorgt.
• Selbst im Pfahlbau wird die Edelkastanie eingesetzt.
• Das Holz muss nicht jährlich imprägniert werden und bewahrt über viele Jahre seine natürliche Schönheit.
Lärche • Wird nach einem harten und schweren heimischen Holz Ausschau gehalten, gilt die Lärche als erste Wahl.
• Das Holz ist ausgesprochen beständig und dauerhaft haltbar und wird häufig im Brücken- und Wasserbau eingesetzt.

Baumbank selber bauen – Schritt für Schritt erklärt

❖ Werkzeug:

  • Holzbretter
  • Holzleim
  • Holzschrauben
  • Akkuschrauber
  • Akkubohrer
  • Kappsäge, Zugsäge oder Tauchsäge
  • Winkelmaß

❖ Arbeitsschritte:

❶ Holzbretter für die Beine zuschneiden
❷ Beine montieren
❸ Holzbrett für die Sitzfläche zuschneiden
❹ Sitzfläche an den Beinen montieren
❺ Verblendungen anbringen
❻ Holzbretter für die Rückenlehne zuschneiden
❼ Rückenlehne am Unterteil befestigen
❽ Baumbank komplett montieren
❾ Baumbank am Baum anbringen

❖ Material:

Für eine mittelgroße Baumbank, die etwa fünf Personen Platz bietet und um den gesamten Baum verläuft, werden für die sechs Beine Holzbretter in folgenden Abmessungen benötigt:

  • Vorderbeine – sechs Bretter (7x7x43 cm)
  • Lehne – Sechs Bretter (7×3,5x86cm)
  • oberes Seitenteil – zwölf Bretter (7×3,5x50cm)
  • unteres Seitenteil – zwölf Bretter (7×3,5x45cm)

❖ Anleitung:

Das untere Seitenteil bringen Sie in einer Höhe von zwei Zentimeter ab Unterkante an den Vorderbeinen und an der Rückenlehne an. Das Vorderbein wird dabei vier Zentimeter eingerückt und schließt mit dem oberen Seitenteil ab. Die Oberkante der beiden Seitenteile schließt an der Rückenlehne bündig mit der Oberkante ab.

Wie viel Holz für die Sitzfläche gebraucht wird, hängt davon ab, welchen Umfang Ihr Gartenbaum besitzt.

Diese Empfehlungen gelten wiederum für einen mittelgroßen Baum und eine Bank, die komplett um den Stamm verläuft.

1. Brett – einen Meter Außenmaß, 81 cm Innenmaß
2. Brett – 81 cm Außenmaß, 65 cm Innenmaß
3. Brett – 65 cm Außenmaß, 49 cm Innenmaß

Schritt 1:
Sie werden etwa 18 Holzbretter von zwei Zentimeter Breite und 15 Zentimeter Länge benötigen. Die Bretter werden nun zugeschnitten. An den Enden ist auf einen 30- Grad-Winkel zu achten. Nun verschrauben Sie die drei Bretter mit den Beinen der Baumbank mit dem Akkuschrauber – meine Empfehlung ein Metabo-Akkuschrauber. Gehen Sie dabei von der Mitte der Rückenlehne aus.

Schritt 2:
Werden die Bretter zusätzlich verblendet, punktet die Baumbank mit einer ansprechenden Optik, weiterhin lassen sich Verletzungsgefahren vermeiden, da die Holzkanten nicht mehr sichtbar sind und damit auch nicht splittern können. Auch die Bretter für die Verblendung werden in einem 30-Grad-Winkel zugeschnitten.

» Tipp: Sie benötigen sechs Holzbretter in den Abmessungen 3,5 x 7 cm x einen Meter.

Schritt 3:
Die Verblendungen werden nun an den Beinen festgeschraubt. Nun montieren Sie die Rückenlehne. Hierfür werden zwölf Holzbretter von 1,8 x 12 cm gebraucht. Die Länge ist unterschiedlich und bewegt sich zwischen 40 cm und 46 cm. Auch hier ist beim Zuschnitt auf einen Winkel von 30 Grad an den Enden zu achten. Weiterhin sind 10 Prozent Schräge zu berücksichtigen. Für die Befestigung an der oberen Rückenlehne werden die 40 cm langen Bretter verwendet. Die 46 cm langen Holzlatten werden an der unteren Rückenlehne verschraubt.

Schritt 4:
Nun ist die Baumbank bereits fertig aufgebaut. Um Sie an Ort und Stelle zu platzieren, müssen seitlich die Schrauben nochmals gelöst werden. Achten Sie darauf, das Holz hier noch nicht zu verleimen. Nun werden die beiden Hälften um den Stamm angeordnet und ausgerichtet. Oftmals ist es nötig, eventuelle Unebenheiten mit Holzstücken oder dem Auftrag von Kies oder Schotter auszugleichen. Abschließend werden die beiden Seitenteile verleimt und verschraubt. Nun können Sie alle Schrauben fest anziehen und sich mit dem ersten Probe sitzen belohnen.

Baumbänke aus Metall – eine Alternative?

 

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Obwohl sich unser Beitrag auf die Baumbank aus Holz bezieht, möchten wir die Baumbank aus Metall nicht unerwähnt lassen. Schließlich bietet diese all jenen eine Alternative, die sich nicht selbst am Aufbau einer Baumbank versuchen wollen. Baumbänke aus Metall sind in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich.

Die Vorteile von Metall liegen auf der Hand. Es handelt sich um ein robustes und witterungsbeständiges Material. Damit muss die Metallbank keinesfalls kalt und nüchtern wirken. Häufig sind die Metallbänke mit aufwendigen Verzierungen ausgestattet und sprechen durchaus das Herz von Romantikern an. Möchten Sie sich an einer robusten und langlebigen Baumbank erfreuen, stellt ein Bausatz einer Metallbank vielleicht eine Alternative für Sie dar.

Baumbänke aus Paletten

Möbel aus Paletten im Innen- und Außenbereich liegen voll im Trend. Schließlich ist das Material kostengünstig zu bekommen und ausgesprochen flexibel. Paletten lassen sich einfach verarbeiten und können auch problemlos übereinander gestapelt werden, denn sie sind in ihrer Größe genormt. Es lohnt mit Sicherheit, mit Paletten zu experimentieren und dabei ganz außergewöhnliche Baumbänke entstehen zu lassen. Allerdings wird etwas handwerkliches Geschickt notwendig sein und Sie werden sich mit professionellem Werkzeug, wie etwa einem Elektrofuchsschwanz ausstatten müssen, um das Material bearbeiten zu können.

Weitere kreative Ideen für die individuelle Baumbank

Durch die Verwendung unterschiedlicher Hölzer und Holzstärken lassen sich facettenreiche Baumbänke konstruieren. Während dünnere Hölzer eher filigran wirken, kann durch die Verwendung von derben Holzlatten der Baumbank ein rustikales Aussehen gegeben werden.

Für extra Komfort sorgt die Baumbank mit Armlehnen. Dabei lassen sich bei einer durchschnittlich großen Baumbank fünf bis acht gemütliche Sitzplätze schaffen.

Baumbänke müssen nicht automatisch als Rundung um den Stamm verlaufen. Eine hübsche Idee sind auch viereckige Konstruktionen. Wenn die Bank als Viereck um den Stamm verläuft, bleibt automatisch eine Aussparung frei. Diese lässt sich optimal ausnutzen, wenn Sie diese mit Erde befüllen und so eine hübsche Unterpflanzung für den Hausbaum entstehen lassen.

» Tipp: Erscheint Ihnen Ihr Gartenbaum auf Grund des schrägen Stamms ungeeignet für eine Baumbank, konstruieren Sie doch einfach ein L-förmiges Modell.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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