Der Blauglockenbaum ist ein wahrer Blickfang im Garten. Doch trotz seiner imposanten Erscheinung bringt er einige Nachteile mit sich. Diese hier im Überblick.
Der Blauglockenbaum, botanisch Paulownia tomentosa oder auch Kiribaum sowie Kaiserbaum genannt, erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit unter Gartenfreunden, denn seine exotischen, glockenförmigen Blüten sowie sein schnelles Wachstum machen ihn zu einem attraktiven Gewächs für den Garten. Besonders in Zeiten des Klimawandels wird häufig davon gesprochen, dass der Blauglockenbaum klimaresistent und zukunftsfähig ist. Doch auch, wenn dem so ist, so bringt dieser Baum dennoch einige erhebliche Nachteile mit sich, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten, wenn Sie sich für diesen Baum entscheiden sollten.
Inhalte
Der Blauglockenbaum im Kurzporträt
Paulownia tomentosa stammt ursprünglich aus China, gehört zur Familie der Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae) und zählt zu den pflegeleichten Bäume für den Garten. Der sommergrüne Laubbaum kann unter idealen Bedingungen bis zu 15 Meter hoch werden und beeindruckt mit seinen großen, herzförmigen Blättern sowie den auffälligen, violett-blauen Blüten, die bereits im zeitigen Frühjahr erscheinen. Aufgrund seines rasanten Wachstums von bis zu 3 Metern pro Jahr wird er häufig als Energieholz oder zur schnellen Begrünung von Flächen verwendet. Darüber hinaus gilt sein Holz als leicht, aber stabil und wird deshalb auch in der Möbel- und Instrumentenherstellung geschätzt. Doch genau diese Eigenschaften bergen auch einige Risiken für den Garten, vor allem, wenn dieser nicht allzu groß ist.
Diese Nachteile bringt der Blauglockenbaum mit sich
❌ Invasiver Baum:

Der Blauglockenbaum wird in vielen Regionen der Welt, darunter auch in Teilen Europas, als invasive Art eingestuft. Seine Samen verbreiten sich nämlich leicht mit dem Wind, weshalb man gar nicht selbst einen Blauglockenbaum vermehren muss. Das bedeutet jedoch auch, dass die Bäume mit ihrem schnellen Wachstum und der Bildung dichter Wurzelsysteme heimische Pflanzenarten verdrängen, da diese weniger Licht und Nährstoffe erhalten. In Deutschland ist die Ausbreitung zwar noch vergleichsweise begrenzt, doch Experten warnen bereits vor einem ökologischen Ungleichgewicht, das durch unkontrollierte Pflanzung entstehen kann.
❌ Schnelles Wachstum:
Der größte Vorteil des Blauglockenbaums ist zugleich sein größter Nachteil: sein rasantes Wachstum. Schließlich kann der Baum innerhalb weniger Jahre enorme Höhen erreichen und eine entsprechend große Krone ausbilden. Das macht den Blauglockenbaum nicht nur besonders pflegeintensiv, weil er z.B. regelmäßig zurückgeschnitten werden muss, er kann auch umliegende Pflanzen durch Beschattung und Wurzelausbreitung negativ beeinflussen. In kleinen bis mittelgroßen Gärten kann das ausladende Wachstum also schnell zum Problem werden, insbesondere wenn der Baum nicht ausreichend genug von Wegen, Gebäuden oder Nachbargrundstücken gepflanzt wurde. Zudem kann das schnelle Höhenwachstum bei Sturm oder starkem Wind zur Gefahr werden.
❌ Schwierig aus dem Garten zu entfernen:
Wer sich einmal für einen Blauglockenbaum entschieden hat, wird ihn so schnell nicht wieder los. Die Pflanze bildet ein tiefes, verzweigtes Wurzelsystem, das das Entfernen des Baumes zu einer echten Herausforderung macht. Selbst nach dem Abholzen können neue Triebe aus den Wurzelresten austreiben. Für Gartenbesitzer bedeutet das: Ein Auspflanzen aus dem Garten ist mit viel Aufwand, Zeit und unter Umständen auch mit erheblichen Kosten verbunden.
❌ Herbstlicher Laubfall ist eine Belastung:

Die großen Blätter des Blauglockenbaums sorgen im Herbst für eine beachtliche Menge an Laub, das sich flächendeckend im Garten verteilt. Im Gegensatz zu kleineren Blättern anderer Bäume zersetzen sich die Blätter des Blauglockenbaumes nur langsam und können somit bei feuchter Witterung zur Rutschgefahr werden – insbesondere auf Wegen, Terrassen oder Rasenflächen. Außerdem behindert die dichte Laubschicht die Licht- und Luftzufuhr zum Boden, was die Pilzbildung fördert und das Bodenleben stört. Die Entsorgung der Laubmassen ist zudem eine große Belastung für ältere oder weniger mobile Gartenbesitzer.
❌ Anfällig für Krankheiten und Schädlinge:
Auch wenn der Blauglockenbaum als robust gilt, ist er keineswegs immun gegen Schädlinge und Krankheiten. Besonders junge Bäume sind anfällig für einen Pilzbefall, Wurzelfäule und einen Schädlingsbefall durch Insekten wie Blattläuse, Spinnmilben oder Raupen. Zusätzlich können bakterielle Erkrankungen auftreten, die zu Welkeerscheinungen führen. Einmal befallen, kann sich der Zustand des Baumes rasch verschlechtern, was wiederum den Pflegeaufwand erhöht.
❌ Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe:
Durch sein weitreichendes und dicht verzweigtes Wurzelsystem zieht der Blauglockenbaum große Mengen an Wasser und Nährstoffe aus dem Boden, was für umliegende Pflanzen zum Problem werden kann. Besonders empfindliche Stauden oder Flachwurzler leiden unter dem Wasser- und Nährstoffmangel und entwickeln sich daher schlechter oder gehen sogar ein. Das kann zu einem großen Problem werden, insbesondere dann, wenn der Blauglockenbaum in unmittelbarer Nähe zu Blumenbeeten, Gemüseflächen oder Ziersträuchern steht. Zusätzlich kann durch die dichte Beschattung der Boden austrocknen, was eine zusätzliche Bewässerung erforderlich macht.
Der Blauglockenbaum hat nicht nur Nachteile
Der Blauglockenbaum bietet aber nicht nur Nachteile, sondern auch eine Vielzahl an Vorteilen. Da er extrem schnell wächst, bindet er dabei besonders viel CO₂, was ihn zu einem effektiven Klimaschützer macht. Durch sein tiefes Wurzelsystem verbessert er zudem die Bodenstruktur und fördert die Humusbildung.
Die großen, herzförmigen Blätter sorgen zwar für viel Herbstlaub, sie erzeugen aber auch viel Schatten und verbessern die Luftqualität, während die auffälligen, lilafarbenen Blüten Bienen und andere Bestäuber anziehen und somit zur Biodiversität beitragen.
Zu guter Letzt ist natürlich noch das Holz zu benennen. Es ist außergewöhnlich leicht, dennoch stabil und vielseitig verwendbar – ideal für Möbel, Musikinstrumente oder im Leichtbau.
Fazit
Der Blauglockenbaum ist ein Gewächs mit exotischem Charme und schnellem Wachstum. Doch gerade diese Eigenschaften machen ihn für viele Gärten ungeeignet. Wenn Sie in Ihren Garten einen Blauglockenbaum pflanzen möchten, sollten Sie sich der zahlreichen Nachteile bewusst sein. Ich empfehle daher, sich vor dem Pflanzen gut beraten und sich auch gleich genau erklären zu lassen, wie Sie den Blauglockenbaum richtig pflegen.