Es spricht nichts dagegen, sich mit der Bougainvillea exotischen Charme auf Balkon oder Terrasse zu holen. Es kommt jedoch auf die richtige Pflege an.

Bougainvillea pflegen
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Die kleinen Sträucher sind nicht nur eifrige Kletterer, sie faszinieren auch mit ihren scheinbar üppigen, farbenfrohen Blüten. Das es sich dabei lediglich um bunte Hochblätter handelt, welche die an sich eher unscheinbaren Blüten umschließen, sei der Pflanze verziehen, denn der Betrachter träumt bei ihrem Anblick schnell vom Urlaub im Süden. Damit die Drillingsblume auch bald in Ihrem Garten für Bewunderung sorgt, liefern wir alle notwendigen Pflegehinweise. Doch zunächst einmal stellen wir Ihnen die schönsten Bougainvillea-Arten vor.

Die schönsten Bougainvillea-Arten

Die Pflanzengattung Bougainvillea wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert durch Philibert Commerson erstmals beschrieben. Die Bezeichnung entstand in Anlehnung am Louis Antoine de Bougainville. Der französische Seefahrer hatte während einer Weltumsegelung in Südamerika ein erstes Exemplar entdeckt. Um die Verbreitung der Exoten in Europa machte sich der Gärtner Karl Ruser verdient. Heute sind beinahe 20 Arten bekannt. Einige besonders attraktive Sorten finden Sie nachfolgend beschrieben.





❍ Bougainvillea spectabilis „Jamaica White“:

Diese Sorte bietet mit ihren weißen Hochblättern einen tollen Kontrast zum Blattgrün. Die Pflanze lässt sich recht leicht als Kletterpflanze oder als Strauch kultivieren.

❍ Bougainvillea x buttiana „Barbara Karst“:

Wer eine besonders wuchsfreudige Pflanze sucht, ist hier richtig. Es können Wuchshöhen von bis zu fünf Metern erreicht werden. Diese Sorte bezaubert mit ihren roten Scheinblüten zwischen Mai und September.

❍ Bougainvillea glabra „Variegata“:

Diese Sorte ist besonders hübsch anzusehen. Dafür sorgt, neben den rötlich-violetten Hochblättern, auch das gelbgrüne Laub.

Bougainvillea richtig gießen

Der Wasserbedarf der Pflanzen kann als mäßig eingeschätzt werden. Da Staunässe auf keinen Fall vertragen wird, ist etwas Fingerspitzengefühl bei der Bewässerung von Nöten. Staunässe führt bei der Bougainvillea nämlich besonders schnell zu Wurzelfäule. Die Pflanzen sind dann nicht mehr zu retten.

Wassermangel nimmt die Drillingsblume zwar ebenfalls übel, erholt sich allerdings wieder, wenn ausreichend gegossen wird. Wird zu wenig gegossen, werfen die Wunderblumengewächse ihre Blätter ab. Dies ist zwar unansehnlich, aber kein Grund zur Sorge, stellt der Hobbygärtner sein Gießverhalten um, werden sich bald neue Triebe zeigen.

Damit die Pflanzen sich gut entwickeln und reich blühen, ist eine gleichmäßige Wasserzufuhr wichtig. Dabei sollte sich die Erde immer leicht feucht, aber niemals nass anfühlen.

Tipp:
Auch im kühlen Winterquartier kommt es zu Blattfall. Das Gießen ist hier stark einzuschränken. Monatliche Wassergaben sind in der Regel ausreichend. Im Frühling treibt die Pflanze zuverlässig wieder aus.

Bougainvillea richtig düngen

Während der Wachstumsperiode sollten die Drillingsblumen regelmäßig gedüngt werden. Dies sichert ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte. Handelsüblicher Blühpflanzendünger kann wöchentlich eingesetzt werden. Wer der Pflanzerde Kompost beimischt, sorgt für einen natürlichen Dünger, der im ersten Standjahr ausreichend Nährstoffe liefert. Es bekommt den Pflanzen auch sehr gut, wenn sie gelegentlich mit Brennnesseljauche gegossen werden. In den Wintermonaten werden die Pflanzen nicht gedüngt.

So fördern Sie die Blütenpracht

Die richtige Pflege zielt natürlich darauf ab, die Drillingsblume in voller Blütenpracht zu erleben. Dabei muss der Hobbygärtner wissen, dass die Bougainvillea lediglich kleine unscheinbare weiße Blüten hervorbringt. Was uns ins Auge fällt und was die Pflanze so beliebt macht, sind die auffallend bunten Hochblätter, welche die kleinen Blüten umschließen. Die eigentlichen Blüten halten sich nur einige Tage lang, das Farbenspiel der Hochblätter kann jedoch, bei richtiger Pflege, den ganzen Sommer andauern.

⇒ Diese Maßnahmen fördern die Blütenpracht:

  • geschützter Standort
  • viel Wärme
  • viel Sonne
  • ausreichend Wassergaben
  • regelmäßiger Düngung

⇒ Diese Maßnahmen schaden der Blütenpracht:

  • dunkler Stand
  • Regengüsse
  • Schatten
  • Staunässe
  • zu wenig Wasser

Bougainvillea richtig vermehren

Wer bereits im Besitz einer Pflanze ist und diese gut pflegt, wird sie auch bald vermehren können. Dies geschieht bei der Bougainvillea in der Regel durch Kopfstecklinge. Gehen sie dabei wie folgt vor:

Kopfstecklinge werden im zeitigen Frühjahr gewonnen. Das können Sie mit dem Umpflanzen der Drillingsblume verbinden. Die Stecklinge sollten eine Länge von 15 bis 20 Zentimetern besitzen. Um die Bewurzelung zu beschleunigen, können Sie die Schnittfläche mit einem Wachstumshormon behandeln. Anschließend wir der Steckling in ein mit Anzuchterde gefülltes Gefäß gesetzt und an einem hellen und warmen Standort aufgestellt.

Wer für die Anzucht kein Mini-Gewächshaus zur Verfügung hat, kann durch Abdecken des Pflanzgefäßes mit einer Plastikhaube ein ähnliches Klima erzeugen. Es sollte eine gleichbleibende Temperatur von etwa 24 Grad herrschen. In etwa acht Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln ausgebildet haben. Nach weiteren vier bis sechs Wochen können Sie die Pflänzchen in größere Pflanzgefäße umsetzen. Lesetipp: Bougainvillea pflanzen – Wichtige Hinweise zu Standort, Boden & Tipps zum Umpflanzen.

Krankheiten und Schädlinge an der Bougainvillea erkennen

Wer die genannten Pflegehinweise beachtet, wird sich an gesunden und kräftigen Pflanzen erfreuen können und nur selten mit Krankheiten oder Schädlingen konfrontiert werden. Hat die Pflanze allerdings Probleme, hält sie damit nicht lange hinter dem Berg, sondern zeigt über ihre Blätter an, dass ein Pflegefehler vorliegt:

Blattfall:

Kommt es zum radikalen Blattfall, wurde die Pflanze entweder zu wenig gegossen oder steht zu nass. Dies lässt sich leicht überprüfen, indem das Substrat in Augenschein genommen wird.

Lag ein Gießfehler vor, wird sich die Drillingsblume in der Regel recht schnell wieder regenerieren. Kam es zu Staunässe, haben die Wurzeln meist bereits zu faulen begonnen und es gibt für die Bougainvillea meist keine Rettung mehr.

Blattverfärbungen:

Färbt sich das sattgrüne Laub, liegt meist an Nährstoffmangel vor, welcher durch entsprechende Düngergaben ausgeglichen werden kann. Ist das Blatt vergilbt, handelt sich meist um Stickstoffmangel. Erscheinen die Blattadern weiterhin grün, das übrige Blatt verfärbt sich dagegen Gelb, lässt dies auf einen Eisenmangel schließen.

Blattläuse:

Eine falsche Standortwahl kann Blattläuse auf den Plan rufen. Besonders im Winterquartier kommt es vor, dass sich bei zu dunklem Stand die Schädlinge auf der Pflanze ausbreiten. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen ist unerlässlich, um den Schädlingsbefall rechtzeitig zu erkennen und entsprechend reagieren zu können. Blattläuse lassen sich meist vollkommen ohne Chemie beseitigen. Oft genügt es bereits, die Pflanze mit einem harten Wasserstrahl abzuduschen. Auch das Einspritzen mit Brennnesseljauche (Anleitung Brennnesseljauche selber machen) ist recht wirkungsvoll.

Blühfaule Pflanzen:

Zeigen sich an der Pflanze nicht die erhofften Blüten, ist diese nicht unbedingt von einer Krankheit betroffen, lässt jedoch Mangelerscheinungen erkennen. Es sollten die wichtigsten Komponenten: Standort, Flüssigkeitszufuhr und Nährstoffbedarf überprüft werden. Steht die Pflanze hell und warm, wird ausreichend bewässert und regelmäßig gedüngt, sollte die Blüte nicht lange auf sich warten lassen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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