Die farbenprächtige Bougainvillea, oder auch Drillingsblume, muss im Winter ins Haus, bzw. an einen frostfreien Ort gebracht werden.

Bougainvillea überwintern
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Im Sommer bringt die Drillingsblume viele Augen zum Strahlen. Auf Balkon oder Terrasse sorgt der üppige Blütenflor für Bewunderung. Im Schatten dieses blühfreudigen Exoten kommt Urlaubsstimmung auf. Doch leider währt kein Sommer ewig und es ist im Spätsommer an der Zeit, sich Gedanken über die Überwinterung der Bougainvillea zu machen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Drillingsblume liegt in Südamerika. Auch im Mittelmeerraum fühlt sich die Pflanze mittlerweile ganzjährig im Freien wohl. In unseren Breiten allerdings muss die Bougainvillea in ein geeignetes Winterquartier umziehen.




Ab ins Winterquartier – die Vorbereitung

Im Sommer ist die Bougainvillea recht einfach zu kultivieren. Erhält die Drillingsblume einen warmen und sonnigen Standort, wird ausreichend gegossen und bekommt sie keine kalte Dusche von oben, ist die exotische Kletterpflanze eifrig am Wachsen und Blühen.

Wann wird es nun Zeit für den Umzug ins Winterquartiert? Dies muss nicht überstürzt werden. Die Pflanzen vertragen kurzzeitig auch Werte nahe des Gefrierpunktes. Frost sollte jedoch nicht herrschen. Vor dem Umzug nach Drinnen kann die Pflanze auf die anstehende Ruhepause vorbereitet werden, indem man die Wassergaben langsam einschränkt. So kann die Drillingsblume bereits damit beginnen, ihren Stoffwechsel herunterzufahren.

➔ Tipp: Zu einer vollständigen Austrocknung des Wurzelballens darf es auch im Winterquartier nicht kommen.

Für einen stressfreien Umzug ins Haus sorgt die Kübelhaltung der Pflanze. Die Pflanztöpfe können dann ganz bequem ins Haus getragen werden. Wurden die Pflanzen im Freiland kultiviert, gestaltet sich der Umzug etwas aufwendiger. Ebenso sollte der richtige Zeitpunkt nicht verpasst werden.

➔Achtung: Bereits eine Nacht mit frostigen Temperaturen kann die Pflanzen erfrieren lassen.

Freilandpflanzen überwintern – was ist zu beachten?

  • Pflanze rechtzeitig aus dem Boden nehmen
  • Wurzeln dabei schonen
  • Drainage einbringen
  • Pflanze in Pflanzgefäß umsetzen
  • passenden Standort finden

Die Bougainvillea kann bereits Anfang September ins Haus umziehen. Gestaltet sich der Herbst mild und ohne Nachtfrost, kann auch bis Oktober abgewartet werden. Beim Ausgraben der Pflanzen ist besonders auf die empfindlichen Wurzeln zu achten. Nicht selten bekommt die Drillingsblume einen buchstäblichen Schlag und zeigt dies dann im Winterquartier durch hängende Blätter. Nach einigen Wochen erholen sich die Pflanzen jedoch meist ohne Probleme.

Das Pflanzgefäß sollte eine ausreichende Größe besitzen, damit sich die Wurzeln ausbreiten können. Auch wenn die Pflanze im Winterquartier nur wenig gegossen wird, eine Drainage am Gefäßboden ist in jedem Fall sinnvoll, um sicherzustellen, das das Gießwasser gut ablaufen kann und es nicht zu Staunässe kommt.

Wie sieht das ideale Winterquartier für die Bougainvillea aus?

  • hell
  • kühl
  • frostfrei

Das Gewächshaus oder der Drillingsblume bei drei bis fünf Grad überwintert, hat die besten Chancen, im nächsten Sommer zahlreiche Blüten zu erhalten.

Um den Umzug für Freilandpflanzen so stressfrei wie möglich zu gestalten, sollten diese zunächst nicht mehr gegossen werden. Ist das Laub verwelkt und abgefallen, bietet es sich an, die Pflanzen vor dem Umzug ins Haus zu schneiden.

➔ Tipp: Hat die Pflanze vor der Winterruhe ihre Blätter verloren, kann sie auch in einem dunklen Raum überwintert werden.

Welche Schnittmaßnahmen sind vor der Überwinterung sinnvoll?

  • kräftiger Rückschnitt
  • junge Triebe zurückschneiden
  • verwelkte Blüten entfernen

Vor der Winterruhe kann kräftig zurückgeschnitten werden. Es schadet der Pflanze nicht, wenn sie bis auf die Hälfte zurückgeschnitten wird. Da die Blütenbildung nur an kurzen Trieben erfolgt, sollten auch die jungen Triebe einen Rückschnitt erhalten. Ebenso gilt es, verwelkte Blüten zu entfernen. Durch die Schnittmaßnahme vor der Winterruhe wird der Neuaustrieb und die Blüte gefördert.

Den richtigen Standort für die Kübelpflanze finden

Kübelpflanzen haben es in der kalten Jahreszeit etwas leichter, denn sie sind mit wenigen Handgriffen ins Haus transportiert und die Wurzeln werden nicht gefährdet. Vernachlässigt werden sollte der Umzug ins Winterquartier jedoch auf keinen Fall. Kübelpflanzen sind empfindlich und die Wurzeln werden bei Frost schneller angegriffen, als bei einer im Freiland ausgepflanzten Drillingsblume. Spätestens Ende September sollte auch die Kübelpflanze ins Haus geholt werden. Die Überwinterung kann bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad erfolgen. Auch hier gilt, je kühler der Standort, umso bessere Aussichten bestehen auf eine reiche Blütenpracht.

➔ Tipp: Der Pflanzkübel sollte nicht direkt auf dem kalten Fliesen- oder Steinboden stehen. Ein Holzstück oder eine Unterlage aus Styropor schützen die Pflanze und verhindern, dass die Kälte zu den Wurzeln vordringt.

Welche Pflegemaßnahmen sind im Winter erforderlich?

Vollständig aus den Augen verlieren sollte der Hobbygärtner seine Bougainvillea im Winterquartier nicht. Regelmäßige Kontrollgänge verhindern, dass sich Schädlinge ausbreiten oder Pflege- und Standortfehler zu spät erkannt werden.

Auch die Feuchtigkeit im Pflanztopf ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Erde darf sich nicht zu nass anfühlen, dies gefährdet die Wurzeln und führt im Extremfall zur Wurzelfäule. Im Gegenzug darf der Wurzelballen aber auch nicht komplett austrocknen. Wenn etwa alle vier Wochen bewässert wird, dürfte die Pflanze gut über den Winter kommen.

➔ Tipp: Je kühler die Pflanze steht, umso weniger Wasser braucht sie im Winter.

Sind Blätter abgefallen, gilt es, diese zu entfernen, damit es nicht zum Befall mit Schimmelpilzen kommt. Wenn die Drillingsblumen im Winterquartier Triebe ausbilden, sollten diese entfernt werden. Die Pflanzen entwickeln ihre Blüten nur aus den im Frühling hervorgebrachten Trieben.

Es ist geschafft – was passiert im Frühling?

Ist der Winter überstanden, zeigt dies die Pflanze meist mit neuen Trieben. Dies kann bereits Anfang März geschehen und ist nicht zuletzt abhängig von der Helligkeit im Winterquartier. Nach dem Neuaustrieb zieht die Pflanze an einen wärmeren Standort bei Zimmertemperatur um. Es wird nun wieder schrittweise mehr bewässert und es kann mit der Düngung begonnen werden. Etwa ab Mitte Mai dürfen die Pflanzen wieder ins Freie umziehen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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