Wann ist der beste Zeitpunkt um den Christusdorn umzutopfen? Was muss ich beim Pflanzgefäß beachten und welche Besonderheiten ergeben sich bei der Hydrokultur? Alle Antworten hier.

Christusdorn umtopfen
© unverdorbenjr – Fotolia.com

Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist eine Augenweide an jedem Fenster. Im Winter wird man Sie um die Blütenpracht beneiden. Damit die Tropenpflanze sich im heimischen Wohnzimmer auch wirklich wohlfühlt und dies mit prächtigem Wuchs und üppiger Blüte quittiert, sind einige Pflegemaßnahmen notwendig. Dazu zählt vorrangig auch, den Christusdorn umzutopfen, wenn es an der Zeit dafür ist. Welches Equipment Sie für das Umtofen benötigen und was es bei der Hydrokultur zu beachten gibt, wird ebenfalls in diesem Beitrag unter die Lupe genommen.

Wann sollte der Christusdorn umgetopft werden?

Beim näheren Betrachten der Pflanze wird schnell deutlich, wann das Umtopfen fällig wird. Heben Sie die Pflanze aus dem Übertopf und erblicken bereits ein Wurzelgeflecht, welches aus dem Pflanztopf quillt, sollte das Umpflanzen nicht länger hinausgezögert werden.

Selbst wenn die Wurzeln bisher lediglich am unteren Topfrand sichtbar werden, steht das Umtopfen an. Die Wurzeln haben häufig bereits den ganzen Pflanztopf ausgefüllt und vom eigenen Substrat ist nicht mehr viel zu sehen. Dies bedeutet, dass die Pflanze sich nicht mehr ausdehnen kann und auch, dass nicht mehr ausreichend Substrat und damit keine Nährstoffe mehr zur Verfügung stehen.

In welchen Abständen ist das Umtopfen fällig?

Dies ist unterschiedlich, denn Jungpflanzen wachsen schneller und sollten jährlich ein neues, aber nicht wesentlich größeres Pflanzgefäß erhalten.

Tipp: Werden die Pflanzen in auffallend große Pflanzgefäße gesetzt, konzentriert sich der Christusdorn auf die Ausbildung der Wurzeln. Dies kann zu Lasten der Blütenbildung gehen.

Ältere Pflanzen müssen nicht mehr jährlich umgetopft werden. Kontrollieren Sie das Pflanzgefäß wie beschrieben und entscheiden Sie von Fall zu Fall.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für das Umtopfen?

Der Christusdorn kann nach der Winterruhe umgetopft werden. Dann erhalten die Pflanzen nach der Trockenphase ausreichend Nährstoffe und können sich auf den Austrieb und die Blütenbildung konzentrieren.

Welches Substrat sollte verwendet werden?

Der Christusdorn gedeiht in Pflanzerde oder Kakteenerde. Um das Substrat durchlässiger zu machen, bietet sich die Beimischung von Sand an. Da die Pflanzen keine Staunässe vertragen, kann eine Drainage aus Tongranulat oder Kies Staunässe verhindern helfen.

Welches Pflanzgefäß ist zu benutzen?

Orientieren Sie sich hierbei am alten Pflanzgefäß. Der neue Pflanztopf sollte seinen Vorgänger in der Größe nicht wesentlich überragen. Der Wurzelballen sollte aber auch nicht in einen kleinen Pflanztopf gepresst werden. Zwischen der Pflanze und dem Rand des Pflanzgefäßes sind etwa zwei Zentimeter Spielraum zu lassen.

Was ist wichtig am neuen Pflanztopf?

Neben der Größe ist besonders entscheidend, dass im Pflanzgefäß ausreichend Abflusslöcher vorhanden sind. Damit es nicht zu Staunässe kommt, ist eine Drainage aus Tongranulat oder Kies auf dem Gefäßboden sinnvoll.

Was wird zum Umtopfen gebraucht?

  • Arbeitshandschuhe
  • Substrat
  • neues Pflanzgefäß
  • Unterlage
  • Messer

Christusdorn umtopfen – Schritt für Schritt

  1. Pflanze auf eine Unterlage stellen
  2. neues Pflanzgefäß bereitstellen
  3. Handschuhe anziehen
  4. Christusdorn vorsichtig aus altem Pflanzgefäß nehmen
  5. Wurzelballen kontrollieren
  6. beschädigte Wurzelteile entfernen
  7. Drainage ins Pflanzgefäß einbringen
  8. Pflanze einsetzen
  9. Wurzeln schonen
  10. Substrat einfüllen
  11. durch wiederholtes Andrücken Hohlräume verhindern
  12. Pflanze angießen

Vor- und Nachteile des Umtopfens im Überblick

Vorteile

  • Die Pflanze erhält ein größeres Pflanzgefäß und damit mehr Raum zum Wachsen.
  • Die Wurzeln können sich wieder besser ausdehnen.
  • Die Wuchskraft und Blühfreude werden durch den mit dem Umpflanzen verbundenen Bodentausch angeregt.

Nachteile

  • Jungpflanzen sollten jährlich umgepflanzt werden.
  • Es wird ein größeres Pflanzgefäß gebraucht.

Handschuhe nicht vergessen – Umpflanzen mit Tücken

8-teiliges Umtopf-Set
  • Kelle, Handschuhe und Aufbewahrungstasche
Die Stacheln des Christusdorn werden Sie wahrscheinlich ohnehin dazu verleiten, beim Umpflanzen Handschuhe zu tragen oder eine Zeitung zu benutzen. Handschuhe sollten zum festen Bestandteil Ihrer Ausrüstung werden und immer bereitliegen, wenn es darum geht, den Christusdorn umzupflanzen. Das Wolfsmilchgewächs neigt dazu, bei der kleinsten Verletzung einen weißen, giftigen Pflanzensaft abzugeben.

Tipp: Schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern achten Sie auch darauf, dass Kleinkinder und Haustiere möglichst an ihrer Umpflanzaktion nicht beteiligt sind.

Der Christusdorn in Hydrokultur

Die Pflanze eignet sich sehr gut für die Hydrokultur. Wer bereits eine Pflanze in Hydrokultur erworben hat, braucht sich wenig Gedanken über das Umpflanzen zu machen. Die Hydrokultur setzt auf anorganisches Material wie Kokosfasern oder Perlit.

Tipp: Das Wurzelsystem von Pflanzen in Hydrokultur ist eine Besonderheit. Die Pflanzen bilden wenig verzweigte Wasserwurzeln, welche sich als recht resistent gegenüber Staunässe erweisen.

Eine Jungpflanze nach der Aufzucht in Hydrokultur setzen

Wurden junge Pflanzen mittels Stecklingen oder Samen herangezogen, entwickeln sich diese meist recht schnell und müssen in größere Pflanzgefäße umgesetzt werden. Die Pflanzen müssen keinen Umweg über Pflanzerde nehmen, sie können sofort in Hydrokultur gesetzt werden.

Eine ältere Pflanze von Erde auf Hydro umstellen

Ein bereits in Pflanzerde kultivierter Christusdorn lässt sich nur schwer an die Hydrokultur gewöhnen. Das alte Substrat ist komplett zu entfernen. Reinigen Sie die Wurzeln am besten unter fließendem Wasser. Lassen Sie die Pflanze einige Stunden trocknen, bevor sie in Hydrosubstrat gesetzt wird.

Hilfe Staunässe – Umtopfen als Muss

Nicht nur wenn das Pflanzgefäß nicht mehr ausreicht und die Wurzeln sich ihren Weg aus dem Pflanztopf bereits gebahnt haben, ist es an der Zeit, den Christusdorn umzupflanzen. Wurde über einen längeren Zeitraum zuviel gegossen und das Gießwasser kann noch dazu schlecht aus dem Pflanztopf abfließen, entsteht Staunässe und die Wurzeln beginnen bereits nach kurzer Zeit zu faulen. Um die Pflanze zu retten, ist schnell zu handeln. Der Pflanztopf muss hierbei nicht zwingend in seiner Größe ausgetauscht werden. Entscheidend ist der komplette Austausch des Substrats.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

2 Kommentare

  1. Günter Raz on

    Hallo, Autor! Ich pflege seit mehr als 60 Jahren Kakteen und andere Sukkulenten. Den Christusdorn kann man sehe wohl mit Handschuhen anfassen, bei Kakteen empfehle ich seit Jahrzehnten Styroporreste, die man nach der Verwendung mitsamt darin hängenden Dornen wegwirft. Liebe Grüße gün

Antwort hinterlassen