Die Drachenfrucht liefert köstliche Früchte, die auch noch dekorativ sind. Das Tolle: sie lassen sich sogar in unseren Breiten anbauen. Ich erkläre hier, wie es geht.

Sicherlich haben Sie im Supermarkt schon mal knallige, pinkfarbene Früchte liegen sehen, die nicht nur von der Optik her für Aufmerksamkeit sorgen, sondern auch neugierig auf das Innere machen. Ich rede hier von der Drachenfrucht, auch Pitahaya genannt, die zu den exotischen Obstsorten zählt und obendrein sehr köstlich schmeckt.  Wer nun meint, dass diese Frucht nur in tropischen Regionen gut wachsen mag, der irrt sich. Mit der richtigen Anbautechnik und Pflege gedeiht diese Pflanze sogar in unseren Gefilden. Ich erkläre Ihnen nachfolgend im Detail, worauf Sie dabei alles achten müssen.

Herkunft und Verbreitung

Die Drachenfrucht fasziniert nicht nur durch ihre ungewöhnliche Optik, sondern auch durch ihren köstlichen Geschmack. Sie hat ihren Ursprung in den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas, insbesondere Mexiko, wo sie bereits seit Jahrhunderten von den Ureinwohnern kultiviert und geschätzt wird. Heute wird sie vor allem in Ländern wie Vietnam, Thailand, Israel und den Philippinen kommerziell angebaut. Teilweise aber auch in Afrika und Australien.

Aussehen und Wuchs

Drachenfrucht pflanzen, pflegen und vermehren
Es gibt nicht nur pinkfarbene Sorten – © Yaruniv-Studio / stock.adobe.com

Pflanze:

Hylocereus undatus ist eine kletternde, mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae) gehört. Sie entwickelt bis zu zehn Meter lange, dreikantige Triebe, die wellige bis leicht gezähnte Ränder besitzen. Dank ihrer luftigen Wurzeln kann sich die Drachenfrucht an anderen Pflanzen oder Rankhilfen festhalten. Die Triebe können aber auch kriechend ihre Umgebung erobern.

Blüten:

Die Blüten der Drachenfrucht sind ein wahres Spektakel: Sie sind groß, bis zu 30 cm lang und öffnen sich nur in der Nacht. Ihre Blütenblätter sind weiß und duften intensiv, um nachtaktive Bestäuber wie Fledermäuse und Motten anzulocken. Das Traurige daran: Leider verblühen sie bereits nach einer Nacht.

Früchte:

Die Frucht der Drachenfrucht ist ein wahres Kunstwerk der Natur. Sie hat eine leuchtend pinke bis rote Schale, die mit grünen Schuppen besetzt ist. Die Frucht an sich ist etwa 15 cm lang sowie 500 g schwer. Im Inneren verbirgt sich das weiße oder rote, Fruchtfleisch, das nicht nur sehr saftig, sondern auch durchzogen von kleinen, schwarzen Samen ist. Es gibt jedoch nicht nur eine Drachenfrucht-Sorte. Neben der Drachenfrucht mit pinkfarbener Schale und weißem Fruchtfleisch gibt es auch noch Sorten mit rotem Fruchtfleisch und pinkfarbener Schale sowie mit weißem Fruchtfleisch und gelber Schale.

Vom Geschmack her ist die Drachenfrucht mild süß und hat eine leicht knackige Konsistenz. Viele sprechen von einer Mischung aus Kiwi, Wassermelone und Brombeere. Obwohl das Fruchtfleisch zu 90 Prozent aus Wasser besteht, enthält es dennoch einige gute Inhaltsstoffe. Unter anderem Vitamine B, C und E sowie Eisen, Calcium und Phosphor. Außerdem enthalten 100 g nur 50 kcal.

Steckbrief

Drachenfrucht (Hylocereus undatus)
Familie:Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchsform:Kletterkaktus
Blüten: weiß, erscheinen im Sommer (öffnen sich nur nachts)
Standort:sonnig (bei 18 – 36 °C)
Boden:durchlässig, leicht sauer
Besonderheit:Früchte sind essbar
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Name: Drachenfrucht, Pitahaya; Botanischer Name: Hylocereus undata; Topfgröße: 14cm; Gesamthöhe (ohne Aufhängung): ca. 25cm
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Der perfekte Standort

Die Drachenfrucht bevorzugt einen sonnigen Standort mit hohen Temperaturen. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 30 °C. Ein Platz am Südfenster, im Gewächshaus, im Wintergarten oder auf einer sonnigen Terrasse eignet sich daher hervorragend. Im Sommer darf die Pflanze aber auch gerne im Freien kultiviert werden. Achten Sie dann nur darauf, dass die Drachenfrucht windgeschützt steht, damit die langen Triebe nicht abbrechen. Und auch vor übermäßigem Regen sollten Sie die Drachenfrucht schützen, damit ihr Staunässe und die damit einhergehend Wurzelfäule nicht zu schaffen machen.

Der optimale Boden

Der Boden sollte gut durchlässig und leicht sauer sein. Kakteenerde eignet sich daher als Substrat perfekt. Sie können aber auch Blumenerde mit Sand oder Blähton im Verhältnis 1:1 mischen. So vermeiden Sie, dass Staunässe entsteht.

Pflanzanleitung

Drachenfrucht pflanzen, pflegen und vermehren
Im Handel sind Samen und Pflanzen erhältlich – © GreenThumbShots / stock.adobe.com
  1. Pflanzgefäß auswählen: Wählen Sie ein großes, stabiles Pflanzgefäß mit Drainagelöchern aus. Die Pflanze benötigt viel Platz für ihr ausgedehntes Wurzelwerk.
  2. Substrat vorbereiten: Füllen Sie das Pflanzgefäß mit Kakteenerde. Alternativ dazu können Sie auch Blumenerde mit Sand oder Blähton mischen.
  3. Pflanze einsetzen: Setzen Sie die Drachenfrucht vorsichtig in das Pflanzgefäß und füllen Sie die Erde um die Wurzeln herum auf.
  4. Rankhilfe anbringen: Da die Drachenfrucht kletternd wächst, benötigt sie eine Rankhilfe, an der sie hochwachsen kann. Ich empfehle hierfür Bambusstäbe oder ein Rankgitter.
  5. Angießen: Nach dem Einpflanzen sollten Sie die Drachenfrucht gut angießen. Achten Sie anschließend immer gut darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann.
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Tipps zur Pflege

➜ Gießen:

Die Drachenfrucht gehört zu den Kakteen. Dementsprechend kann sie Wasser gut speichern. Der Wurzelballen darf zudem auch mal durchtrocknen. Wenn Sie gießen, dann reichlich und am besten mit kalkfreiem Wasser. Passen Sie jedoch auf, dass keine Staunässe entsteht.

➜ Düngen:

Von April bis September sollten Sie die Pflanze alle vier bis acht Wochen mit einem Kakteendünger oder einem flüssigen Universaldünger in halber Konzentration versorgen.

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➜ Überwinterung:

Die Drachenfrucht ist nicht winterhart. Sie benötigt zudem in der kalten Jahreszeit eine Ruhephase bei Temperaturen um 10 bis 15 °C.  Achten Sie obendrein auf einen hellen Standort mit geringer Luftfeuchtigkeit. Während der Überwinterung sollten Sie die Drachenfrucht sparsam gießen und nicht düngen. Sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, darf sie wieder ins Freie.

➜ Schnitt:

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Falls die Pflanze jedoch zu groß geworden ist oder unkontrolliert wächst, können Sie die Triebe im Frühjahr kürzen. Hierfür können Sie ein scharfes Messer verwenden. Sie können Sie Triebe aber auch abdrehen. Das ist sogar besser, da so keine großen Verletzungen an der Pflanze entstehen.

Umtopfen:

Umgetopft wird immer dann, wenn die Wurzeln im Pflanztopf keinen Platz mehr haben oder die Pflanze generell zu groß für den Topf geworden ist. Pflanzen Sie die Drachenfrucht dann am besten im Frühling, direkt nach der Winterruhe um. Gehen Sie dabei einfach folgendermaßen vor:

  1. Legen Sie im neuen Pflanzgefäß eine Drainage an und füllen Sie dann etwas Kakteenerde ein.
  2. Nun die Pflanze aus dem alten Topf nehmen und die Wurzeln von der Erde befreien.
  3. Jetzt die Pflanze in das neue Gefäß setzen, mit Erde auffüllen und leicht angießen.

Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen

Die Drachenfrucht ist relativ resistent gegenüber Krankheiten. Dennoch können ihr gelegentlich die folgenden Krankheiten und Schädlinge zu schaffen machen:

Trauermücken:

Die kleinen Tierchen sind an sich nicht gefährlich, jedoch ihre Larven. Sie fressen die Wurzeln an und schädigen die Pflanze somit stark. Achten Sie deshalb darauf, dass das Substrat nicht zu feucht ist. So verhindern Sie effektiv, dass Fliegen in der Blumenerde auftreten. Bei einem Befall können Sie wiederum Gelbtafeln einsetzen.

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Wurzelfäule:

Gießen Sie die Drachenfrucht zu viel, kann das zur Wurzelfäule führen. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen, nicht zu viel gießen und überschüssiges Wasser abließen kann.

Ernte und Verwendung der Früchte

Drachenfrucht pflanzen, pflegen und vermehren
Die Früchte können sie roh verarbeiten – © New Africa / stock.adobe.com

Die Früchte der Drachenfrucht können Sie etwa vier bis sechs Monate nach der Blüte ernten. Sie sind reif, wenn die Schale intensiv gefärbt ist und bei leichtem Druck nachgibt. Die Früchte können Sie dann auf ganz unterschiedliche Art und Weise verzehren. Entweder roh direkt mit dem Löffel aus der Schale heraus oder im Obstsalat, in Smoothies, in Cocktails, in Limonaden und in Infused Water.

Vermehrung

Die Drachenfrucht kann sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehrt werden. Beide Methoden nachfolgend im Detail erklärt:

Vermehrung durch Samen:

  1. Sie können die Samen entweder kaufen oder selbst ernten. Dazu müssen Sie etwas Fruchtfleisch in ein Teesieb geben und die Samen unter fließendem Wasser vom Fleisch trennen.
  2. Anschließend können Sie die Samen auf Anzuchterde geben und nur leicht andrücken.
  3. Im nächsten Schritt ist es wichtig, dass Sie die Anzuchtgefäße bei 20 bis 25 Grad aufstellen und das Substrat immer leicht feucht halten.

Bis die Samen keimen, dauert es circa drei Wochen. Bis eine aus Samen gezogene Pflanze Früchte trägt, kann es jedoch mehrere Jahre dauern.

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Vermehrung durch Stecklinge:

  1. Einfacher und schneller geht die Vermehrung mit Stecklingen. Schneiden Sie hierzu einen etwa 20 cm langen Trieb ab und lassen Sie ihn einige Tage antrocknen.
  2. Pflanzen Sie den Trieb dann in Anzuchterde.
  3. Nach einigen Wochen bei 20 Grad bilden sich schließlich Wurzeln und die Pflanze beginnt zu wachsen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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