Die Eberesche gehört zu den widerstandsfähigen Pflanzen. Pflegefehler können jedoch die Ursache für einige Krankheiten und Schädlinge sein. Welche das sind und wie Sie sie bekämpfen, lesen Sie hier.
Mit der Eberesche (Sorbus aucuparia) holen Sie sich ein robustes Gewächs in Ihren Garten. Die Pflanzen sind sehr gut an die klimatischen Bedingungen in unseren Breiten angepasst und werden nur selten von Krankheiten heimgesucht oder von Schädlingen befallen. Begünstigt wird dies allerdings durch Pflegefehler unerfahrener Hobbygärtner. Wird auf die Ansprüche der Pflanze eingegangen, werden vermutlich noch Ihre Enkel Freude am Vogelbeerbaum im eigenen Garten haben.
Erfahren Sie nun, welche Krankheiten und Schädlinge der Eberesche gefährlich werden können und wie Sie effektiv dagegen vorgehen.
Krankheiten und Schädlinge der Eberesche im Überblick
❍ Hilfe, Feuerbrand
Zeigen sich an den Trieben und Blüten dunkle Verfärbungen, ist vermutlich Feuerbrand die Ursache. Diese bakterielle Infektion bekommt leichtes Spiel, wenn sich Pflegefehler einschleichen, wenn die Pflanze zum Beispiel zu dunkel steht oder Gießfehler passieren. Alle betroffenen Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden. Es können Blüten und Triebe betroffen sein. Auch die Blattadern sind dunkel verfärbt.
» Tipp: Die betroffenen Pflanzenteile sind auch im Herbst zu entfernen, denn sie werden nicht abgeworfen und verbreiten die Krankheit weiter.
Feuerbrand muss mit entsprechenden Schutzmitteln behandelt werden. Setzen Sie ein Breitband-Mittel ein. Bislang sind noch keine explizit auf Feuerbrand ausgerichteten Mittel im Handel.
Achtung: Feuerbrand ist meldepflichtig!
❍ Insekten im Anflug
Einige Insekten können dem Vogelbeerbaum das Leben schwer machen und teils schwere Fraßschäden an den Blättern und Trieben des Baumes verursachen. Im ungünstigen Verlauf kommt es zu einem kompletten Kahlfraß.
Vorrangig zu nennen wäre hierbei die Ebereschenfruchtmotte, die es auf die Beeren abgesehen hat. Auch der Weißdornspinner und der Kleine Frostspanner können beachtliche Schäden anrichten, da die Raupen besonders gefräßig sind. Der Weißdornblattkäfer tritt besonders häufig im fränkischen Raum in Erscheinung. Die Larven machen sich bereits an den Trieben zu schaffen. Die Käfer fressen die übrigen Blätter. Die Vogelbeere ist dann im Sommer nicht selten vollkommen kahl.
Im Thüringer Wald kommt der Mittlere Schwarze Rüsselkäfer vermehrt vor. Im Erzgebirge hingegen wird die Deckelschildlaus zunehmend zur Gefahr. Ein Befall bleibt hier lange unerkannt. Meist werden die Rindenparenchymsauger erst erkannt, wenn der Baum bereits seine Rinde verliert. Ein starker Befall lässt sich in diesem Stadium meist nicht mehr bekämpfen und die Bäume sterben ab.
❍ Pilze als Gefahr für die Eberesche
Auch Baumpilze können an der Eberesche auftreten. Ein Befall mit Schwefelporling oder Baumschwamm ist vom aufmerksamen Hobbygärtner gut zu erkennen und kann mit geeigneten Schutzmitteln gegen Pilzbefall schnell behoben werden. Die Pilze beginnen, sich am Stamm zu entwickeln und können dort unentdeckt beachtliche Ausmaße annehmen.
Wird der Pilzbefall nicht im Frühstadium erkannt, gibt es für den Vogelbeerbaum meist keine Rettung mehr. Die Sporen breiten sich ungehindert am Stamm aus und können auch umliegende Gewächse befallen.
Nicht nur der Stamm kann befallen sein. Die Rostpilze greifen auf die Blätter über. Auf der Oberseite der Blätter zeichnen sich rote, gelbe oder braune Verfärbungen ab. Die Unterseiten sind mit länglichen Sporenblättern überzogen.
Auch die Eberesche kann von Mehltau befallen sein. Die Blätter sind dann mit einem an Mehl erinnernden Belag überzogen. Meist sind die Oberseiten der Blätter betroffen. Die Krankheit verläuft weitgehend harmlos. Bei stärkeren Infektionen kann Blattfall die Folge sein.
❍ Krebspatient Eberesche
Verschiedene Krankheiten der Rinde werden gemeinhin als “Eschenkrebs” bezeichnet. Dabei verändern sich zusehends die Rinde und das Holz des Baumes. Der Prozess kann sich über mehrere Jahre hinziehen. Dafür verantwortlich sind verschiedene Pilzarten, vornehmlich der Hallimasch. Die Bakterien können durch kleine Öffnungen in Blättern oder Rinde eindringen. Die Äste oder der Stamm schwellen an und platzen im weiteren Verlauf auf. Es bilden sich mit der Zeit offene kraterartige Wunden, die schwärzlich verfärbt sind.
» Tipp: Regelmäßige Kontrollen sollten nicht versäumt werden. Ein Pilzbefall erfordert das sofortige Einschreiten und die Bekämpfung mit geeigneten Mitteln.
❍ Welke Triebe durch Grauschimmel
Entwickeln sich die frischen Triebe nicht wie gewohnt, sondern verwelken und vertrocknen, ist vermutlich ein Befall mit Grauschimmel aufgetreten. Grauschimmel tritt bei der Vogelbeere meist nur auf Grund von Pflegefehlern auf. Bäume in Alleinstellung sind nur äußerst selten davon betroffen. Grauschimmel tritt meist an zu feuchten Standorten auf. Zu einem Befall kann es auch kommen, wenn die Pflanze zu dicht gedrängt steht und nicht ausreichend Luft erhält.
Alle befallenen Triebe sollten sofort entfernt werden, damit der Grauschimmel nicht weiter um sich greifen kann. Dabei sind die Äste direkt am Stamm zu kürzen, so kann sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten.
Krankheiten und Schädlinge richtig bekämpfen
Frostspanner
Der Frostspanner besitzt in den Kohlmeisen natürliche Fressfeinde. Ein Nistkasten am Vogelbeerbaum hilft somit, die Raupen zu vernichten. Frostspanner können auch mit Hilfe von Leimringen beseitigt werden, denn die weiblichen Tiere sind flugunfähig.
Rüsselkäfer
Damit sich der Käfer nicht ausbreiten kann, ist es ratsam bereits die Larven zu bekämpfen. Im Fadenwurm besitzen die Tiere einen natürlichen Fressfeind. Diese Nematoden werden im Handel angeboten und können einfach dem Gießwasser zugesetzt werden.
» Tipp: Gießen Sie abends, Sonnenlicht tötet die Würmer ab.
Grauschimmel
Die beste Vorbeugung lautet, Fingerspitzengefühl beim Gießen zu beweisen. Verwenden Sie nur Dünger mit einem geringen Stickstoffanteil. Schachtelhalm-Brühe kann als Stärkungsmittel verabreicht werden. Betroffene Pflanzenteile werden zurückgeschnitten.
» Tipp: Von Grauschimmel befallene Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost. Die Pilzsporen wurden sich dort vermehren.
Krankheiten an der Eberesche durch richtige Pflege vermeiden
Achten Sie bei der Kultivierung der Eberesche auf folgende Punkte, lassen sich viele der genannten Krankheiten vermeiden.
Falscher Standort
Die Standortwahl ist besonders wichtig. Ältere Ebereschen sollten nicht mehr umgesetzt werden. Die Bäume benötigen einen hellen und warmen Standort. Dabei verträgt der Vogelbeerbaum aber keine übermäßige Hitze. Pflanzen Sie die Eberesche daher nicht in der Nähe von Mauern oder Wänden an, welche die Hitze des Tages an die Pflanze abgeben. Die Bäume möchten sich nicht bedrängt fühlen und sollten möglichst in Alleinstellung gepflanzt werden.
Falsches Gießverhalten
Die Eberesche benötigt relativ viel Feuchtigkeit. Übermäßiges Gießen kann jedoch auch schaden. Die Bäume vertragen keine Staunässe. Dazu kommt es vermehrt, wenn der Boden nicht durchlässig genug ist und das Gießwasser nicht hinreichend abfließen kann, sondern sich im Boden staut.
Ungünstige Bodenverhältnisse
Mit grobem Sand oder Kies lassen sich schwere Böden auflockern und wird bei der Pflanzung eine Drainage aus Kies oder Tonscherben in den Boden gebracht, beugt dies Staunässe ebenfalls vor. Karge Böden können durch das Untermischen von Kompost aufgewertet werden. Auch die Düngung mit einem speziellen Produkt für Laubbäume ist möglich.