Es gibt so einige Kräuter, die dürfen in der Küche einfach nicht fehlen. Dazu zählt auch Estragon. Der schmeckt übrigens nicht nur frisch geerntet, sondern auch getrocknet.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte?
Estragon ist schon ab dem späten Frühjahr bis zum Herbst erntebereit. Für den täglichen Bedarf können Sie immer wieder Triebspitzen abschneiden und die Blättchen verwenden. Kurz vor der Blüte ist das Aroma durch den hohen Anteil an ätherischen Ölen besonders intensiv. Sie sehen an den Knospen, ob die Blütezeit kurz bevorsteht. Wenn Sie für den nächsten Winter Estragon trocknen oder anders konservieren möchten, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für eine größere Ernte. Achten Sie aber darauf, bei Sträuchern im ersten Jahr nicht zu viel abzunehmen, damit sich die Stöcke gut weiterentwickeln können.
Schneiden Sie an einem trockenen Vormittag die Menge an Estragon ab, die Sie für Ihren Kräutervorrat brauchen. Für die laufende Verwendung bis zum Spätherbst lassen Sie noch einige Zweige stehen.
Estragon trocknen – So wird’s gemacht
Gebündelte Kräuter, die zum Trocknen aufgehängt werden, sehen hübsch aus – beim Estragon ist diese Vorgehensweise aber nicht sinnvoll. Eine Eigenart des Krautes besteht darin, dass das Aroma nach dem Schneiden in die Stängel zurückfließt. Das verhindern Sie, indem Sie die Blättchen direkt nach dem Schnitt von den Stielen streifen. Anschließend haben Sie zwei Möglichkeiten, um den Estragon zu trocknen:
❍ Estragon an der Luft trocknen lassen:
Haben Sie die Blättchen abgestrichen, dann breiten Sie sie auf einem sauberen Tuch lose aus und lassen Sie die Ernte an einem trockenen und schattigen Ort so lange liegen, bis sie vollständig trocken ist. Wenn Sie ein Blättchen zwischen den Fingern verreiben, spüren Sie, ob es durch und durch trocken ist. Das dauert einige Tage. Restfeuchtigkeit soll vor dem Einlagern nicht mehr vorhanden sein, damit der Estragon nicht schimmelt.
❍ Estragon im Ofen trocknen:
Schneller trocknet der Estragon im Backofen. Verwenden Sie wieder nur die Blättchen, die Sie auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech ausbreiten. 30 bis 40 Grad Trockentemperatur reichen völlig aus. Wichtig ist, dass Sie in die Backofentür einen Kochlöffel klemmen. Dann kann die Feuchtigkeit schneller entweichen. Verwenden Sie aber bitte keine Umluft, denn sonst würden die Blätter durch den Ofen gewirbelt werden.
Ist der Estragon getrocknet, dann geben Sie die Blättchen am besten in gut schließende Dosen aus Metall oder dunkel getönte Gläser. Transparente Gläser mit Schraubverschluss gehen auch, müssen dann aber dunkel stehen.
Alternative Konservierungsmöglichkeiten
Estragon können Sie auch einfrieren. Das Aroma hält sich bis zu einem Dreivierteljahr. Das Küchenkraut eignet sich aber auch sehr gut zum Aromatisieren von Essig und Öl. Füllen Sie einfach etwas milden Weißweinessig oder ein mildes Olivenöl in eine Flasche und geben Sie einige Estragonzweige samt Blätter dazu. Der Estragon sieht dann nicht nur dekorativ aus, er gibt auch prima den Geschmack an den Essig bzw. das Öl ab.